müßten hüben wie drüben beſtritten werden. ging hierauf zum Kreiserziehungshaus Ladenburg über und wurden hierfür 11.000 Mark in Aus⸗ gabe und 1664,29 Mark in Einnahme in den Haushalt aufgenommen. Für die freiwillige Armenkinderpflege werden genehmigt: für geſunde Kinder M. 23,000, für das Kinderhoſpital M. 400, für gebrechliche Kinder in Heilanſtalten M. 1200, ferner auf Rechnung der obligatoriſchen Landarmenpflege M. 2700 und Verwoltungskoſten M. 360. Bei dieſer Poſition erhebt ſich die Klage gegenüber der hieſigen Armen⸗ kommiſſion, welche beim Inpflegegeben von Kindern nach auswärts den Verpflegungsſatz bedeutend über⸗ ſchreite. Als Beitrag für die Neckarkettenbrücke wer⸗ den M. 3333 bewilligt, ebenſo für die übrigen Brücken M. 3369. Von Weinheim werden drei Straßen und von Schwetzingen eine in den Kreis⸗ ſtraßenverband aufgenommen. Der Voranſchlag weiſt eine Einnahme und Ausgabe von M. 183,302 auf. Die Kreisumlage von 3,4 Pf. von 100 M. Kreis⸗ ſteuerkapital wird genehmigt. Im Kreisvoranſchlag figurieren für Koſten der Kreisverſammlung M. 400, ſolche des Kreisausſchuſſes M. 1700. Sonſtige Verwaltungskoſten M. 2100, Straßenaufwand M. 70,095, Unterricht M. 2735, Armenpflege M. 63,960, Paſſivzinſen M. 3812.50, Verſchiedenes M. 14157.14. Die vorgeſchlagenen Bezirksräte werden gewählt, der Rechnung des vorigen Jahres Decharge erteilt, Herr Steuerkommiſſär Dauth wird als Kreiskaſſier an Stelle des 7 Herrn Egel, Herr Altbürgermeiſter Sponagel an Stelle ſeines T Vaters als Mitglied des Aufſichtsrats der landwirtſchaftl. Kreiswinterſchule, Herr Ratſchreiber Pitſch an Stelle des demiſſionierenden Herrn Max Baſſermann ge⸗ wählt. Herr Stadtdirektor Engelhorn ſchließt mit dem beſten Dank für die aufopfernde Hingabe die Verſammlung und hofft auf ein fröhliches Wieder⸗ ſehen in dieſem Saale nächſtes Jahr. — Flehingen, 26. März. Heute er⸗ ſchienen von 32 Kindern der zweiten Klaſſe der Volksſchule nur 13 beim Unterrichte; die ubrigen liegen an den Maſern darnieder, und in der 3. Klaſſe ſind bis jetzt 10 Erkrankungsfälle angemeldet. — Thiengen, 26. März. Auf einem ganz nahe der Stadt gelegenen Berge — Vidibuck — ſpielten verſchiedene Kinder und kam eines derſelben ſo nahe an den Rand des Abhanges, daß dasſelbe in die ſchreckliche Tiefe geſtürzt wäre, wenn nicht zwei andere Kinder dasſelbe an den Harren hätten zurückziehen können. — Heidelberg, 27 März. Unter freund⸗ lichſter Teilnahme von Nah und Fern feierte geſtern der Geſchichtsſchreiber Profeſſor Georg Weber in Heidelberg ſein fünfzigjähriges Doktorjubiläum. — Frankfurt, 27. März. Vor zwei Jah⸗ Man ſich hakte ſcheiden laſſen, eine geſchledene Ehefrau, 1 Nac auch Kinder hatte. Seit Mitte der vorigen Woche iſt der Mann nach Amerika ver⸗ ſchwunden; aber nicht ſeine jetzige Frau, . die von ihm geſchiedene erſte Frau hat er mitge⸗ nommen. 5 Landſtuhl, 27. März. In Bann erſchoß geſtern aus Unvorſichtigkeit Heinrich Schy, 10 Jahr alt, Sohn des Ackerers Schy, ſeinen 6jährigen Bruder mit einer Flinte. ö — Kaiſerslautern, 27. März. Seit heute morgen iſt ein in den hieſigen Händlerkreiſen ſowohl als auch in unſerer Umgebung wohlbekann⸗ ter Makler ſpurlos verſchwunden und ſein zahlreicher Viehſtand mit ihm. Eine Menge Gläubiger halten ſeit früheſter Morgenſtunde Ortsbeſichtigung in den leeren Ställen. 5 — Leipzig, 28. März. In der Roßmühle bei Löhma ſollte dieſer Tage ein Ochſe geſchlachtet werden. Als der Fleiſcher den wuchtigen Schlag führte, machte der Ochſe eine ſeitliche Bewegung, der Mann, der ihn hielt, kam dadurch in die Schlaglinie und ſtürzte, von der Axt des Fleiſchers getroffen, ſofort tot zu Boden. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau mit fünf Kindern. — Wie das „Fr. J.“ meldet, ſind ſeit An⸗ fang dieſes Monats wieder falſche Fünfzig⸗Mark⸗ Scheine im Verkehr bemerkt worden und dürfte es von Intereſſe ſein, das Publilum darauf aufmerk⸗ ſam zu machen. Dieſelben tragen die Serie VII Fol. 32 N. 146271 und ſind an dem dickeren, rauheren Papier, der ſchmutziggrauen reſp. braunen Grundfarbe, dem matten und verſchwimmenden Druck der Figuren und Schrift, gegen welche die in ſchwarzer Farbe aber incorrect gedruckten Worte „50 (Fünfzig) Mark“ ſtark hervortreten, ſowie an der ſehr mangelhaften Ausführung der Arabesken auf der Rückſeite zu erkennen. Auch gefälſchte 20-Markſtücke ſind neuerdings angehalten worden. Dieſelben tragen das Münzzeichen D und die Jah⸗ reszahl 1879, ſind ſchlecht gerändert und fühlen ſich fettig an. Auf dem Aders im Kopf des Reichsadlers iſt ein Sprung ausgeprägt der wahr⸗ ſcheinlich ſchon in der Matrize vorhanden war. — Petersburg, 27. März. Jeſſe Helf⸗ mann, deren Tod vor einiger Zeit gemeldet wurde, ſoll der „Voſſ. Ztg.“ zufolge leben und geſund ſein. Die früher verbreitete Nachricht beruhte auf Er⸗ findung. — Paris 26. März. Seit 5 Uhr morgens tobt heftiger Sturm. Die hieſigen Straßen ſind mit Trümmern von Dächern und Schornſteinen be⸗ deckt; viele Bäume wurden umgeweht. Dabei fällt ein feiner kalter Regen. Eine Anzahl Perſonen wurden durch herabfallende Ziegel verwundet. Im ſondern anna Habre melden von einem großen Sfüt n i Ein Rettungsboot, welches zur Rettung eiges i 200 duch dn 5 auslief, kenterte. Die Bemannung des e 11 ung bel f bootes ſowohl wie des Sloop, im Ganzen Ig e lui ene Wen 5 runken. It au t sch ju fun . 95 Geiſenheim, 28 Marz, Heu ag 10 * 1 iſt hier im Rheine ein mit Kalk beladener Nah e in 6 Seren geſtrandet und umgeſtürzt. Zwei Mann zig pal e u Dung trunken, der dritte der Mannſchaft hat ſich gerel on eu wpimweſand — Würzburg, 28. März. Geſtern hat ſih nhl 1 0 Nacho in der Glacisanlage ein Premjer⸗Lieutenant dez 2. g Auf Feld⸗Art.⸗Regiments erſchoſſen. — München, 27. März. In einem geg Delikateſſengeſchäft iſt vor drei Wochen ein Com in die weite Welt gegangen. Jetzt hat ſich eig eſtellt, daß er ſeinem Chef die Kleinigkeit 1 s 1 98009 M. mitgenommen hat, die dieſer in ah 1 dem M 58s 5 papieren ſorgfältigſt in einer — Schublade ah Ju Vortgung fungen wahrt hatte. ng bn des — Durch Exploſion einer Pulperſahn 10 Nröhtt mae ae in San Franzisko wurden 11 Perſonen gelte In due d ihk ſchwer verwundet. lung vid auf die k 11 — Eine Feuersbrunſt in Nich ug als Nite zur 1 5 (Virginien) äſcherte eine Menge Tabakfabrifen geh dublikunz ferm de 20 Wohnhäusern ein. Der Schaden dei in gat 29. Mun 5,000,000 Dollars. Drei Perſonen kamen ig e nere (8cden, . Flammen um. a 90 Natel Ober doſpi — Wahnſinn aus Mutterliebe e Gchint Obet⸗Poftat: herzzerreißende Szene ſpielte ſich vor Kurzem auß Heß. 3 dem Pariſer Friedhofe Monparnaſſe ab. Gegen 5 Uhr nachmittags bemerkten einige patroulirende Htalgerungs- Wächter vor einem friſchauſgeworfenen Grabe ein 1 verſtört ausſehende junge Frau knien, welche mt Aukündigung den Fingernägeln die Erde aufgrub, während 1 907 Strom von Thränen über ihre bleichen abgehärm⸗ dale g ten Wangen floß. Die Wächter eilten in z Miß den 12. Auil Nähe und befablen der Frau ihnen zu folgen I dommittags 8 Uhr anfar Unglückliche aber rief: „Ol laßt mich! Ich beſchwöte 5 Stonom Jih. Mitharl Euch! Ich will es wieder haben, ich will es aus er 2 gute Alerpfede, 5 fl graben, mein einziges, teures Kind!“ — . Aſchiden Oonomegerdrchuft Arme war aus Schmerz über den Verluſt ihres Athauſung des Genn Kindes wahnſinnig geworden. buſtigen. — (Glückliches Amerikal) Der Arme deabürg den 20. Mi 1 haushalt der Ver. Staaten hält die Stärke des 5 Wine Heeres auf 25,000 Mann aufrecht und verfügt de Penſionirung aller über 62 Jahre alten Offizier, 7 Kommandatur⸗Befehl.“ Sobald Feuer anz bricht, hat ſich der wachthabende Offizier ohn alle Beſinnung auf die Kommandatur zu begeben“ Unerwarteter⸗Aufſchluß. Pfarre „Aber Buben ſchämt Ihr Euch den nicht, auf offen A. Huben. Aegealhaftz Derſteigern Straße zu raufen? Nach Eurer Ahnlichkeit iche ale 1 Ihr gar Brüder zu ſein! Was würden Cure ea 1 1 Nl Eltern ſagen, wenn ſie Euch ſo ſehen würden 2 1 0 crbenn dati ur Jinneronn N Vogt I. Shen, Ahe Buben: „Uijeh, die raufen erſt recht miteinander Auch Dr. Horn hatte eine Einladung erhalten. Bold nach ſeiner Niederlaſſung hatte er bei Rat Bernau ſeinen Antrittsbeſuch gemacht, war auch hin und wieder in Geſellſchaft mit ihm zuſammen⸗ getroffen. Wenn auch derſelbe immer in rätſelhafter Weiſe durch die Erſcheinung des jungen Arztes an die Vergangenheit erinnert und dadurch verſtimmt wurde, ſo hatte er dies, da das, was ihm von den Verhältniſſen desſelben bekannt war, ſo wenig An⸗ halt geboten, als eine thörichte Einbildung zu über⸗ winden geſucht. Er mußte Dr. Horn, als er ihn näher kennen lernte, hochſtellen und konnte ihm ſeine Achtung nicht verſagen. Das Feſt verlief ebenſo glänzend als heiter, der Rat bezauberte ſeine Gäſte durch ſeine Liebens⸗ würdigkeit und ſeinen Geiſt. Von dieſer Seite kannte man ihn gar nicht und fühlte ſich um ſo angenehmer davon angeregt. Niemand ahnte, daß dieſe Heiterkeit nur Maske war und wie wertlos und kleinlich ihm dies Alles erſchien. Wenn man ſeinen Blick über dieſe glänzende Geſellſchaft ſchwei⸗ fen ließ, konnte man ſich des Gedankens nicht er⸗ wehren, wie viele Heuchelei und Falſchheit hinter dem Schleier verborgen war, den Konvenienz und geſellſchaftliche Formen vorzogen. Wie beſtand dieſe ſogenannte gute Geſellſchaft doch zum Teil aus Elementen, deren Unterhaltung darin beſtand, ſich gegenſeitig etwas vorzulügen. We wenig wurde auf den Kern geſehen, wenn die Umhüllung nur elegant und von tadelloſer Form war und gab man ſich wirklich Mühe, denſelben herauszufinden, ſo war er oft ſchon davon ſo überwuchert, daß ſein durchbrechen und den Inhalt über die Form zu ſtellen? Sie nicht zu verbannen; denn ſie iſt ein notwendiges Erfordernis der Geſellſchaft; jedoch den „Wert des Menſchen nicht danach zu beurteilen. Solchen Reflexionen ſchien ſich das junge Mädchen mit den glückſtrahlenden Augen nicht hinzugeben; ſie ſchien nur Gedanken dafür zu haben, wie ſie ihre Gäſte am Beſten unterhalten konne und wurde in dieſem Beſtreben von Frau Werner, die in ihrem ſchwarzen Seidenkleide und der Haube mit den hell lilla Bändern einen ſehr angenehmen Eindruck machte, wirkſam unterſtützt. Es gelang ihr auch vollkom⸗ men und als nach dem Souper muſiziert wurde und ſie „das Frühlingslied von Mendelſohn“ mit ihrer prachtvollen Stimme und tiefer Empfindung zum Vortrag brachte, wollte das Entzücken kein Ende nehmen, „Sie ſingen wie ein Engel, mein gnädiges Fräulein,“ ſagte der junge Artillerie-Lieutenant, der in dem Kaffee bereits ſein Wohlgefallen über Eugenie geäußert hatte und auch unter den Gäſten war. „Erlauben Sie auch mir, Ihnen meinen Dank auszuſprechen, Sie ſingen wunderbar ſchön,“ ſagte in dieſem Augenblick eine klangvolle Stimme und ein feiner Beobachter hätte ein frendiges Aufleuchten in Eugeniens Augen bemerken können. Er hatte ſie, wenn er mit ihr zuſammengetroffen, am wenig⸗ ſten von alleg andern Herren beachtet. Ob grade dies ihr Intereſſe reizte, ob ſie wünſchte, daß es anders ſei. — — Sie wußte es ſelbſt nicht; doch Thatſache iſt, daß ſeine Anſprache ſie ſichtlich er⸗ freute. man nicht den Mut in ſich, dieſe Schranken zu Ich bin dazu auch zu intereſſelos für Alles, N nördlichen Frankreich und im Kanal ſind viele Un⸗ e eie Wehe den Wehe 15 ren heiratete ein hieſiger Einwohner, nachdem er fälle zu beklagen. — Depeſchen aus Cherbourg und 7 8 duschen 2 g wege auf die Uhr ſah, „es iſt Zeit, daß wir uns in den „ beſter Teil verloren gegangen und das Finden dann N „Sie ſind ſehr nachſichtig, Herr „Doktor,“ er Aung ben H. Mul! Salon begeben.“ nicht mehr des Suchens wert war. Warum fand widerte Eugenie befangen, „und beſchämen mic wurmittags 10 Ur, „Etwas ſpäter empfingen ſie die erſten Gäſte. durch Ihr Lob.“ „Nein, das bin ich nicht, ich bin im Gegeh⸗ teil ein gefürchteter Kritiker und geißele ſchonungz⸗ jeden Fehler. Selbſt etwas muſikaliſch, kann e Mißton mich zur Verzweiflung bringen.“ „Nur in der Muſik?“ fragte Eugenie, „oder urteilen Sie immer ſo unbarmherzig? Regt ie auch im gewöhnlichen Leben jeder Adebrd, der nicht voll und rein ertönt, auf?“ „Nein, mein gnädiges Fräulein, wo wil dann die Ruhe, die ich als Arzt ſo nötig brauche! in den Rabas daher Ren l Il. N. ö hrnlnn besehen, 1 Ach olg bort, wenn ml ungspriſ geboten a eben wer Aläribung der iegenſth mir fern liegtz ich bemerke die Diſſonanz garnicht „Was Ihnen fern liegt, Herr Doktor, haben aber doch ſicher Beziehungen, die Sie nab berühren, wenn ſich da in die Harmonie ein falſcht Ton einſchliche?“ a „So nah' im Leben ſteht mir nur ein Mensch, das iſt meine Mutter und da klingt ja der Tah hell und klar, wo ich ihn auch anſchlage.“ „Haben Sie leine Geſchwiſter, keine Freunde „Nein, Erſtere — hatte ich nie. Freunde — „Bekannte die ſich ſo nennen — Viele. ich jedoch darunter verſtehe, Keinen. Die Anſprüch die ich an den ſtelle, den ich ſo nennen würde, f vielleicht übertrieben und ſtehen vereinzelt da z ab das kann mich nicht beirren. Ich habe einen hoher Begriff davon und halte den für glücklich, der eine wahren Freund, ſo wie ich ihn mir denke, fein! gen nennt! — (Fortſ. folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor; Ladenburg. Fat 1 N