zu machen, den ſie nur dann machen kann, wenn ſie ihre Abnehmer in ungebildeteren Kreiſen ſucht und wenn ſie alſo ein ſo vorteilhaftes Geſchäft für ſich machen will, ſo hat ſie dabei wenigſtens die Pflicht, nicht nur durch ſorgfältigſte Auswahl der⸗ jenigen Perſonen, die ſie auf Reiſen ſchickt, das Publikum vor direkten Betrügereien ihrer Agenten zu bewahren, ſondern auch durch völlig unzweideu⸗ tige klare Erklärungen bekannt zu machen, daß der legitimiert ſei. ten Beifall. Unmittelbar richtet ſie ſich nur gegen die verklagte Firma („Bankvereinigung Grün u. Co.“, Amſterdam und Brüſſel), ſie trifft aber auch einen ſehr großen Teil der anderen Ratengeſchäfte, wenn nicht das ganze Ratengeſchäft überhaupt. Dieſe Geſchäſte verkaufen Prämienloſe auf ſucceſſive Abzahlung; ſie berechnen dafür ſehr viel über den Tageskours, und ſie behaupten, das ſei notwendig, weil ſie Zinsverluſt, Riſiko und Speſen für mehrere Jahre daraufſchlagen müßten. Es iſt unnötig, auf dieſe Motivierung näher einzugehen. Wer Prämienloſe durchaus auf Raten kaufen will, wird eben einen übergroßen Aufſchlag zahlen müſſen. Ein wirkſamer Schutz des Publikums kann nur darin beſtehen, daß dasſelbe ſich klar wird über die Natur dieſer Geſchäfte und über den ihm zugemu⸗ teten Aufſchlag. In dieſem Sinne kann das queſt. Urteil nützlich wirken. Es iſt hinzuzufügen, daß dasſelbe als beſonders erſchwerend die Ausſtattung eines der Bezugsſcheine mit Coupons auf den In⸗ haber bezeichnet. Ein derartiges Papier war uns bereits vor einem Jahre zu Händen gekommen, und wir hatten damals darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſer Bezugsſchein nach Papier, Druck und ſonſtiger Ausſtattung das Ausſehen einer Staats⸗Obligation oder dergl. hatte, ja ſogar mit Coupons verſehen war, ſo daß dem Unkundigen gegenüber damit leicht böſer Mißbrauch getrieben werden könnte. Ausſteller jenes Papiers war eine Berliner Firma „Deutſche Kommiſſions⸗Bank Klima u. Co.“ Der kleine Mann, der von Wertpapieren gar nichts verſteht, kann leicht durch die äußere Ausſtattung des Papiers und beſonders durch die Coupons zu dem Glauben verführt werden, er habe in dieſem Bezugsſchein bereits das volle Vermögensobjekt in Händen, wäh⸗ rend doch der Bezugsſchein nur ein Recht gewährt, gewiſſe Vermögensobjekte zu fordern, nach Leiſtung von Zahlungen, die den Kourswert bedeutend überſteigen. Die Agenten der Ratenbriefgeſchäfte wenden ſich natürlich mit Vorliebe an derartige wenig informierte Leute, und man wird vorraus⸗ ſetzen müſſen, daß die Agenten in ihrer mündlichen Empfehlung der Ratenbriefe ſich nicht immer ſtreng an die Wahrheit halten, denn die Ratengeſchäfte ſind gar nicht in der Lage, ausſchließlich verlaßbare Leute als Agenten zu verwenden, und ſie haben auch wenig Intereſſe darauf zu achten, ſofern die erſte Rate, welche der Agent einkaſſiert, deſſen Proviſion bildet. Zuweilen, wenn den Ratenbrief⸗ Käufern trügeriſche Vorſpiegelungen gemacht wurden, wird es möglich ſein, das Gebahren ſtrafrechtlich zu ver⸗ folgen, aber wahrſcheinlich nur in ſeltenen Fällen. Zumeiſt wird der Ratenbrief⸗ Käufer einfach ein überaus ſchlechtes Geſchäft gemacht haben, indem er erſtens einen viel zu hohen Preis zahlt, und zweitens ſich verpflichtet, den Gegenwert ſeiner Zahl⸗ lungen erſt nach langer Zeit, oft erſt nach Jahren zu berlongen, alſo dem Ratengeſchäft einen Kredit Reiſende nur zur Empfangnahme der erſten Rate Dieſe ſcharfe Charakteriſierung verdient lebhaf⸗ zu gewähren, über deſſen Berechtigung oder Nicht⸗ berechtigung der Ratenbriefkäufer ſchwerlich ein Ur- teil hat. Wir haben auf dies Alles ſchon oft auf⸗ merkſam gemacht; allein dasjenige Publikum, aus deſſen Reihen die Agenten der Ratenbriefe ihre Kunden ſuchen, pflegt nicht zu den Leſern der „Frkf. Ztg.“ zu gehören. Dieſen Kreiſen kann die wünſchenswerte Aufklärung nur dadurch zufließen, wenn die kleineren und kleinſten Blätter in der Provinz dieſe Aufgabe übernehmen. ö — Aus Baden. Der Bau der großen Feſt⸗ halle für das in Mannheim ſtattfindende Schützen⸗ feſt iſt bereits vergeben. Die Koſten ſind auf 5000 M. veranſchlagt. — Die Gemeinden des ehemaligen Amtgerichtsbezirks Gerlachsheim petitionjerten bei der zweiten Kammer um Wiedererichtung eines Amtsgerichts in Gerlachsheim. natürlich erſt ein Amtsgerichtsgebäude err ſchtet wer⸗ den. — Geſtern brach im Oftersheimer Herrſchaftswald ein ſtarker Brand aus. Das vom Feuer ergriffene Areal beläuft ſich auf 30 Morgen. — Die große Papierfabrik zu Aach mit einer dazu gehörigen Waſſerkraft von 350 Pferdekräften iſt dem Verkauf ausgeſetzt. Gerichtliche Schätzung 266,000 Mark. — In Villingen ſtahl die Dienſtmagd des Zauber⸗ künſtlers Schmidt demſelben aus ſeiner Hoſentaſche 35 M. und ſuchte damit das Weite. Hier wäre das Wiederherzaubern von praktiſcher Bedeutung. — Am 23. v. Mts. ſtarb in Cannſtatt eine direkte Nachkommin von Dr. Martin Luther, die Frau Emilie Schmalz. Dieſelbe bezog als Witwe eine Penſion aus der Lutherſtiftung in Leipzig. — Darmſtadt, 17. März. Heute morgen fand man im Garten eines Hauſes der Wieſenſtraße die 27 jährige Kath. Schmidt von Groß⸗Buſeck mit durchſchnittenem Halſe in ihrem Blute ſchwimmend. Nach Angabe der Schwerverletzten hat ein Sergeant von den Dragonern, mit dem ſie ein Verhältnis unterhielt, die That vollbracht. — Bern, 18. März. Dem Millionät Bürki hierſelbſt( wurde ein Knabe geraubt. Die Räuber verlangen ein Löſegeld und drohen für den Fall, daß dasſelbe nicht gezahlt wird, mit Ermordung des Knaben. — Bern, 19. März. Der Räuber des Sohnes des Herrn Bürki wurde heute dahier ver⸗ haftet. — Küßnacht (Schweiz), 18. März. Heute nachmittag 3 Uhr wurde die letzte Schiene der Cen⸗ tralbahn, anſchließend an die Gotthardbahn, bei Immenſee nächſt der hohlen Gaſſe eingefügt, ſo daß Deutſchland und die Schweiz nunmehr mit Italien durch einen Schienenweg verbunden ſind. — Warſchau, 17. März. Heute früh iſt zwiſchen Loowilz und Skierniewic ein Laſtzug ent⸗ gleiſt, die Lokomotive und der Wagen wurden zer⸗ trümmert, die Reiſenden mußten ausſteigen, der Transport der Waren dürfte mehrere Tage unter⸗ brochen ſein. — Ein erſchütternder Unglücksfall hat ſich am Morgen des 12. März knapp vor der Station Solzburg bei dem um 7 Uhr 28 Min. dort einfahrenden Sekundärzuge ereignet. Der Lo⸗ komotivführer Groſſelfinger ſah plötzlich, als er auf dem ſtark in die Station abfallenden Damme mit ſeinem Zuge daherfuhr, ſeinen dreizehnjährigen Sohn hinter einem Brückenpfeiler hervorſpringen und ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf die Schienen werfen. ö Der erſchrockene Vater und die übrigen Beamten des Zuges wandten wohl alle Mühe auf, um das Zuerſt müßte dann Unglück abzuwenden, leider dergebens und ſo fa denn das Graßliche ſtatt, daß der Vater die Log, motive und den Zug über die Gliedmaßen ſeinez eigenen Kindes dahinrollen laſſen mußte. Der un⸗ glückliche Knabe, welcher von der Maſchine jaͤmmen⸗ lich verſtümmelt worden war, aber noch lebend ins Spital geſchafft wurde, hatte die That aus Furcht vor Strafe ausgeführt. — Der Cryſtall⸗Palaſt in Marſeille, welcher für Theatervorſtellungen diente, iſt geſtern ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer war kurz nach beendeter Vorſtellung auf der Bühne ausgebrochen und einige Künſtler, die noch dam beſchäfttgt waren, ſich umzukleiden, hatten kaum noch Zeit, ſich zu flüchten. Um halb 2 Uhr ſtand der ganze innere Raum in Flammen und bot ein in ſeiner Großartigkeit ſchreckliches Schauspiel. Ge⸗ gen 3 Uhr war der Crhſtall⸗Palaſt, der 600,000 Franken gekoſtet hatte, nur noch eine Ruine. Ei junger Menſch, der den Löſchmanſchaften in die Brandſtätte gefolgt war, fiel aus einer Höhe von zwei Stockwerken auf den Schutt und zog ſich dahe ſchwere Wunde zu, doch hofft man, ihn noch z retten. Sonſt war kein Verluſt an Menſchenleben zu beklagen. 0 — Paris, 20. Aus Algier wird gemeldel; Im National⸗Theater brach heute um 3 Uhr Feuer aus. Das Theater iſt vollſtändig niedergebrannf, Menſchenleben wurden nicht beſchädigt. — Petersburg, 19. März. Geſtern abend 9 Uhr ſtand plötzlich das Operetten⸗-Theater Demi⸗ dow⸗Garten in vollen Flammen. Das Feuer brach kurz nach Beginn der Vorſtellung in der Damen⸗ garderobe aus und ergriff ſehr bald den ganzen Holzbau. Die Schauſpieler haben nur das nackte Leben gerettet, andere Unglücksfälle find noch unbe⸗ kannt. Angeblich hat eine zur Bühne eilende Künſtlerin die Flamme des brennenden drehbaren Gasarmes, welchen ſie ganz nahe der hölzernen Wand gedreht, niederzuſchrauben bergeſſen. Auf den Ruf „Feuer!, entſtand in dem Zuſchaueraum die entſetzlichſte Verwirrung; die Rufe einiger Be⸗ ſonnener wurden durch das Angſtgekreiſch der Ub⸗ rigen übertönt. Zum Glück war das Theater wäh⸗ rend des erſten Akts der „Perichole“ erſt bis zum dritten Teile gefüllt; die Habitues erſcheinen dort erſt ſpäter. Trotz des furchtbaren Drängen und Gewühls des Publikums, das die Pelze und ſonſtige Garderobegegenſtände im Stich ließ, en leerte ſich das Theater in ungefähr zehn Minuten, Um 11 Uhr war das Theater vollſtändig niederge⸗ brannt und gegen 1 Uhr verlief ſich die nach vielen Tauſenden zählende Menſchenmenge, welche herbei geſtrömt war. — Paris, 15. März. Ein Telegramm aus Algier berichtet über eine greueliche Mordthat, wel⸗ che in der Nähe von Medeah ſtattfand. Die Witte Charles und ihre Tochter, welche ein kleines Gu in der Nähe der genannten Stadt bewirtſchafteten, wurden während der Abweſenheit ihrer Dienſtleute ermordet. Die Mörder überraſchten die Mutter und ihre Tochter, die mit der Bereitung des Früß⸗ ſtücks beſchäftigt waren, in der Küche, ſchlugen ſſe nieder und ſägten ihnen den Hals ab. Die Unter ſuchung ergab auch, daß die Mörder ſich eines Summe von 7000 fr. bemächtigt hatten. Die Be⸗ hörde ordnete Nachſuchungen in den benachbarſen Stämmen an Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. jahrsſaiſon nunmehr ſämtliche Neuheiten in in reichhaltigſter Auswahl eingetroffen find. Sehr elegante 3 ſtehen von heute an zur Anſicht bereit, können N VV S eee ei 1 Beehre mich hierdurch ergebenſt anzuzeigen, daß zur Früh⸗ Hüten, Blumen, Federn, Stoffen etc. Richtige Bezugsquellen und langjährige Erfahrung ſetzen mich in den Stand, allen billigen Anſprüchen Genüge leiſten zu und lade ich zum hin freundlichſt ein. Reg. Freitag. 2 e e e en e S Strohhüte. Es diene den geehrten Damen zur Nachricht, Strohhüten für kommende Saſſon bereits eingetroffen iſt. der Modellhüte beginnt gegen Ende dieſes daß das Nelleſte. ig Die Ausſtellung Monats. J. Haſſelbach, 7 ang billigſt bei irmantlenkleitlerstofft 8. Saerag Weisse bporm. D. Hir ſch Wwe. 7 dorm. T. Hiiſch Wö§ů ee NB. 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