Ende 1880 M. 507,642.80 mithin eine Abnahme derſelben um M. 38,622.07; für Zinſen wurden bezahlt und gutgeſchrieben M. 16,206.67 und be⸗ trägt der Zinsfuß 3˙2 o. Die Stammanteile betrugen M. 162 .776.91 (gegen 1880 nur M. 145,520.03). Der Reſerpe⸗ fond beziffert ſich auf M. 28,426.94 und der Spe⸗ zialreſervefond M. 3000.—; erſterem ſind aus dem Reingewinn M. 1,691.57 und letzterem M. 500.— zuügewieſen worden, ſo daß mithin alle Reſerven auf die ſtattliche Höhe von M. 33,618.51 angewachſen ſind. i Ebenſo erfreulich zugenommen haben die Hy⸗ potheken des Reſervefonds und das Hypotheken⸗ Conto, welch letzteres erſt im Laufe des Jahres 1881 angelegt wurde, den beide Contos betragen zuſammen einſchließlich Zins M. 46,861.40. 5 In Güterzielern wurde ebenfalls ein gutes Geſchäft gemacht, indem dieſelben laut Bilanz M. 20,527.69 gegen M. 8,291.03 im Vorjahr betrugen. l Die Werte in Wechſeln beliefen ſich auf M. 40,418.06 bei einer Umſatzſumme von M. 922,614.37 in der Einnahme und M. 882,196.31 in der Aus⸗ gabe und waren auf den Verein M. 3,978.53 in Tratten gezogen. ö a Ein ebenſo erfreuliches Bild bot der Zuwachs und die Ausdehnung des Conto⸗Correntgeſchäftes dar; dem detailliert vorgetragenen Bericht entnehmen wir, daß der Verkehr mit Mitgliedern allein auf M. 1,557,709.97 im Soll und M. 1. 223,595.57 m Haben, jener mit Banken und Vereinen im Soll M. 587,977.81 und im Haben M. 594,404 71 betrug, was eine Totalumſatzſumme ergibt im Soll on M. 2.145,687.78 (1880: M. 2,058,788 36) und im Haben von M. 1,818,000.28 (1880: M. 1,673.596.32). 5 An Conto⸗Corrent Forderungen ſtanden an Mitgliedern und Banken zuſammen aus Mark 365,133.74 (1880: M. 415,261.87) und war er Verein ſchuldig an ſolche M. 37,446.24 (1880: N. 30,069.83) erſtere haben ſomit gegen 1880 um M. 50,128.13 abgenommen, dagegen war der 1 5 ca. M. 7400 mehr ſchuldig als im Vor⸗ ahre. Der Reingewinn im abgelaufenen Jahr be⸗ trug M. 14,701.46 gegen M. 14,357.57 im Vorjahre; es können auch dieſes Jahr wieder wie oben bereits erwähnt, den beiden Reſervefonds zuſammen M. 2,191.57 zugewieſen und eine Dividende von 70 an die Mitglieder verteilt werden, was in Anbe⸗ tracht des niederen Zinsſatzes den der Verein ſeinen Mitgliedern auf Baarvorſchüſſe und im Conto⸗Eor⸗ 5 entgeſchäft berechnet, als ein ſehr günſtiges Reſul⸗ tat zu verzeichnen iſt. Der Mitgliederſtand hat um 4 zugenommen und zählt der Verein im Ganzen 657, — Verluſte hat der“ Verein bis jetzt keine zu verzeichnen. Die weiteren Punkte der Tagesordnung fanden glatte Erledigungen und wurden bei der vorgenom⸗ menen Wahl zweier Verwaltungsratsmitglieder an Stelle der ſtatutenmäßig austretenden Herren Iz. Agricola und Adam Stumpf, dieſelben wieder ge—⸗ wählt. Wir ſchließen hiermit unſeren Bericht und rufen dem Verein zu ſeinem ferneren Gedeihen alles Glück zu und wünſchen namentlich, daß der ſo ſchön entwickelte den edelſten Zwecken dienende Verein wachſe und weiter gedeihe und daß er ſo⸗ wohl von kriſialen Schäden und materiellen Ver⸗ luſten verſchont bleiben möge, damit ſich derſelbe jederzeit ſeiner Aufgabe bewußt ſei. — Wieblingen, 8. März. In vergangener Nacht wurde im hüeſigen Rathauſe eingebrochen und 400 Mark entwendet. Die Unterſuchung wurde ſofort eingeleitet. — Überlingen wurde in letzter Zeit durch nächtliche Exzeſſe beunruhigt. Aushängeſchilde wur⸗ den von den Häuſern abgeriſſen und am Ufer auf⸗ geſchichtetes Holz in den See geworfen; am letzten Samstag trieben die frechen Burſchen ihre Roheit ſo weit, die ſteinerne Nepomuk Statue am Fran⸗ ziskanerthor in den Graben hinunterzuſtürzen. Lei⸗ der konnte man der Thäter noch nicht habhaft werden. Auf einem herabgeriſſenen Schilde fand man einen Zettel auf dem geſchrieben ſtand: „Vivat hoch die Polizeiſtunde; Welche Freude haſt Du uns ſchon gemacht. Die Exekutivkommiſſion.“ — Vor einigen Monaten wurde in Heidel⸗ berg das Korps Rhenania aus mehr als hin⸗ reichenden Gründen durch den engeren akademiſchen Senat. in deſſen Eigenſchaft als Disziplinarbehörde, für aufgelöſt erklärt. Da brachte jüngſt die „Hei⸗ delberger Zeitung“ als amtliches Verkündigungsblatt die Anzeige, daß in Heidelberg eine neue Aktienge⸗ ſellſchaft unter der Firma „Rheinländiſche Geſellſchaft“ gegründet worden. Zweck der Geſellſchaft: Förder⸗ ung der Geſelligkeit. — Natürlich iſt dies nichts Anderes als die „Rhenania“, nur heißt jetzt der erſte Chargierte — Präſident, der Kneipwart — iſt Direktor und die Corpsburſchen ſind die Aktionäre. Auch ein Zeichen der Zeit. — Ein Kaufmann zu Hagen in Weſtfalen ſchrieb in zwei Blättern eine Buchhalterſtelle mit einem Gehalte von 1200 Mk. aus und erhielt bin⸗ nen vier Tagen nicht weniger als 172 Meldungen. Unter den Abſendern waren 64 Familienväter, von denen nur 18 das 30. Lebensjahr überſchritten hatten. — Am 10. v. M. wurde im Dresdener Bahnhof in Berlin eine Kiſte, in welcher ſich ein Bild von Kaulbach befand, von unbekannten Thätern geſtohlen. Das Olgemälde, welches 30 Centimeter hoch und 20 Centimeter breit iſt, ſtelt das e bild einer weiblichen Figur im Halbprof mit griechiſchen Geſichtsausſchnitte und kurzen Hagren vor. Ein Lorbeerkranz und Perlen ſchmücken daz Haupt, um welches ſich ein Schleier ſchlingt, dez über den Nacken und die Bruſt niederfällt. Daz Bild hat einen Wert von 3800 Mk. — In Paſſau herrſchte dieſer Tage gn dee Donaulände eine fieberhafte Thätigkeit, um die am Ufer aufgeſtappelte Maſſe von Kaffeeſäcken in die vier bereit gehaltenen Schlepper zu verladen. J 60 Wagen hatten Mannheimer Lieferanten den Kaffee dorthin verbracht, damit derſelbe noch po Inkrafttreten des bom 1. März d. J. von 24 g 50 Mark für 100 Kilo erhöhten Eingangszoll zum ſeitherigen Anſatz zur Verzollung komme. Peg Lieferanten gelang eine Erſparnis von 156,000 Mf, — Ein Verkannter! Am vorigen Sas tag war's, da verlud in der Oberpfalz — i ſagt die Expedition — ein biederer Landbewohng ein ſchönes Kalb, das er fich in München erworheh und heim bringen wollte zu den „väterlichen Ochſen! oder auf die Schlachtbank des Metzgers, aus den Zug Nr. 359 in den Zug 420 der k. b. Slagſs, bahn. Nachdem er dieſe humane That gethan und das Kalb ausruhte bei den anderen Kälbern des Viehwagens, ſuchte auch der biedere Eigener des ſchönen Kalbes zu einem Platze zu kommen, „Hierher! hierher!“ ſchrie der Kondukteur, der des Mann für einen Viehhändler hielt und ihm ein Coupe 3. Klaſſe anweiſen wollte. Aber wie ſchwer hatte er ſich da geirrt! „Himmel — — 1“ brüllte der vermeintliche Viehhändler — Falleweil g ſchieh mir jetzt dös, ſeit i von München her fahr'! Mit g'höͤrt a Coupe erſter Klaſſ', verſtanden ? denn a Landtagsabgeordneter!“ — Der Führer und che bieter des Kalbes, dem ein Coupe erſter Klaſſe ge⸗ hörte, war der brave „Patriot“ Witzelberger a Cham. Eingeſandt. Die gegenwärtig in unſern Mauern weilende Geſellſchaft, unter Leitung des Herrn Direktor Trautmann, erfreut ſich, wie der ſteigernde Be⸗ uch des Theaters erweißt, immer größerer Aner⸗ kennung — es iſt aber auch in Wirklichkeit eig wohlthuendes Gefühl — auf einer kleinen Bühne einmal Schauſpieler vor ſich zu ſehen. Nach ſ verſchiedenen zweifelhaften Leiſtungen früherer hier anweſender Geſellſchaften tritt dieſer Unterſchied um ſo ſtärker hervor. Ohne alſo auf eine weitere einzel Kritik eingehen zu wollen, können wir nur anführen, daß in dem Repertoire, wie es bis jetzt abgeſpfell wurde, Herren und Damen mit Verſtändnis ihre Rollen zur Geltung brachten. Wir wünſchen des ö halb der Direktion fortgeſetzten ange Erfolg. „Sie — das wäre mehr als galant — aber ein, es iſt bitter kalt draußen. Sie bekommen jetzt nicht einmal einen Wagen.“ „Ich bin in einer halber Stunde wieder da.“ . „Sie können jetzt nicht in's Freie,“ bat Helene, ihn zurückhaltend, „das iſt die Sache nicht wert.“ Erhardt hatte ſich bereits entfernt, noch ehe ſie ausgeſprochen. Als er nach Verlauf einer hal⸗ ben Stunde wieder in den Saal zurückkehrte, glühte eine Stirn, aber Bart und Haar waren feucht von getautem Reif. Adda bemerkte ihn zuerſt, mehr als ihre Worte, ſagte es ihm ihr Blick, daß ſie fühlt, wem er dieſen Dienſt vor Allem gethan. N „Haben Sie Schleifen bekommen?“ fragte Hermsdorf, der ihn ebenfalls bemerkt, und jetzt herantrat. „Nein, aber recht hübſche Bouquets. Schleifen waren nicht mehr zu bekommen.“ „Was nützen Bouquets!“ „Ich dachte,“ ſagte Erhardt, zu Helenen ſich wendend, die jetzt ebenfalls hinzugekommen, „daß 5 der Scherz eben ſo hübſch wäre, wenn abwechſelnd eine Dame einen Herrn, und dann ein Herr eine Dame wählt. Dies erſchien mir als ein Ausweg, a es keine Schleifen mehr gab.“ 5 „Das zerſtört meinen ganzen Plan,“ entgegnete Hermsdorf, „es iſt viel beſſer, wir laſſen nur die Tanzpaare zur Tour. Wenn die Herren auch wählen ſollen, brauchen wir weder Bouquets noch Schleifen.“ Adda, welche längſt die geheime Abſicht des Grafen erraten, pflichtete ihm bei; aber Helene, lieber an der Tour gar nicht teilnehmen, als die Hälfte der Geſellſchaft ausgeſchloſſen ſehen. „Gut,“ ſagte Hermsdorf, „ſo ſchlage ich vor, wir machen die Wahltour mit den Schleifen und laſſen den Nichttänzern die Bouquets.“ 5 VIII. 5 5 In dieſem Augenblick begann die Muſik, und da Helene jetzt nicht widerſprach, eilte der Graf, das Nötige zur Ausführung ſeines letzten Vorſchla⸗ ges zu arrangieren. Adda wurde von ihrem Tänzer geholt, Helene aber entfernte ſich nicht ſogleich. „Ich bedauere ſehr,“ flüſterte ſie Exhardt zu, „doß der Graf keinen andern Ausweg gefunden. Ihr Vorſchlag gefiel mir bei Weitem beſſer, denn er ward auch denen gerecht, die ſchon des Tanzver⸗ gnügens entbehren. Sie werden nun wohl eine ältere Dame zu Tiſche führen müſſen, und das ha⸗ ben Sie nicht verdient.“ Er fühlte es aus dem Ton ihrer Stimme, daß ſie ihn ermutigen wollte, einen beſſeren Ausweg zu finden, und noch nie war ihm ihr Liebreiz ſo hold, ſo bezaubernd erſchienen, wie jetzt. „Gnädiges Fräulein,“ ſagte er mit einer Wärme, die unwillkürlich aus ſeinem Herzen ſtröͤmte, „wenn ich es wagen ſollte, Ihnen ſchon jetzt das ſchönſte Bouquet, das ich gebracht, anzubieten, würden Sie zürnen, daß Sie dann nicht mehr ſelbſt wählen dürfen?“ Helene errötete und ſchlug das Auge nieder. Dieſer Ton ließ ihr Herz erheben. „Ich nehme Ihr Bouquet an,“ hauchte ſie, vund doppelt gern, weil wir Alle Ihnen Dank 1 deren Gefühl es widerſtrebte, daß Erhardt den Weg umſonſt gemacht haben ſollte, erklärte, ſie würde * ſchulden.“ Damit reichte ſie ihrem Tänzer den Arm, und als ſie dahin ſchwebte, war es ihm, als fliege ſein Herz ihr nach. Was waren die blendenden Reize Adda's gegen das Seelenvolle dieſes zarten Weſens; wo hatte er ſeine Augen gehabt, daß er dieſen Zauber geſchaut und nicht empfunden! „Wenn ſie Dich liebte! Wie ſüß ihre zarte Milde gegen den herausfordernden Hochmut der ſtolzen Schweſter, die triumphieren will, aber nicht fühlen kann.“ g So träumte er, da nahte ihm Adda, eine Schleife in der Hand. Er erſchrak beinahe, daß ſie ſeine Gedanken erraten haben könne. „Ich würde Sie vielleicht gewählt haben, hatte Adda zu Hermsdorf geſagt, „aber ich hi Herrn von Erhardt eine Genugthuung ſchuldig“ damit ſuchte ſie dieſen auf, ihm die Schleife zu geben, und ihr Herz pochte laut in dem Gefühl, daß ſie vielleicht den entſcheidenden Schritt thue. „Sie mögen zwar nicht tanzen,“ redete ſie ihn an, „aber ich hoffe, Sie werden mir keinen Korb geben, wenn ich Sie zur Promenade auffordexe.“ „Ich bitte um Verzeihung,“ ſtotterte ex, überraſchend kam ihm dieſe unerwartete Gunſt, „ich habe ſchon mein Bouquet vergeben.“ „Dann komme ich alſo zu ſpät,“ erwiderte ſie und verſuchte zu lächeln, und ihr Auge ſuchte Hermsdorf, aber dieſer trug ſchon eine Schleife, Adda wählte einen ihr gleichgültigen Heki, als ſie aber Erhardt Helenen den Arm reichen ſah, da wich die Farbe von ihren Wangen. (Schluß folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitan Ladenburg. Aaſluis⸗ Felfteigell — erl. 0 1. Nut 18e bug den I: N Agamen 4 A. Huben. Gligtrungs Außündigt . 806 „ 4 d. Mis ſtag den 17, d. ng 1 Uh. det Etben I Antktra iel Kreter Chelel 755 le 5 chte geh u. n Männer gelegene Woh n Kalhats fer Ffentich zu um berſrigel. i gaberburg, den 13. Mötz 18 Bütgermeiferamt. A. Huben. 1 Hifanntmachunt Ir 842. Dir sehen uns be f ds Mihat des Auer Aihtend der Herbſt⸗ und Fri 9a, Neps- Und Getkeide⸗Ernte, el der F polfzeiordnung Aeberk Mannbeim) uſmerf he, mit dim Anfügen, daß lungen dieset Vorichrift, gemäß 8 badischen P⸗St⸗ . Sn geld bis zu 60 M. aber Haft 14 Tage zur Folge haben. Aabenburg, den 6. Mit 188 Mürhermeiſteramt. A Huben. Bekauntmachun Nr. 574. Cs wd wicdeth Alge meinen Rennttisnohme der Einwohnerschaft beröffentlicht, d Nohnungswechſel fo fort a derden muß; dies gilt auch bi und Abuppoungen der Dienſtbot Wengen, wich di⸗ botgeſc Madung unfetlaßen, haben Str Newöthgen, die in kinem Fal ik? Nun betrogen 95 1 Vehelt nid noch dez diet dungen nur wurmitzags von 9—1 entgegengenommen weden une Audenburg den 2. Min 18 Bingermeiſtrunt. A. Huben, Nr pünſc Air wünſch Veni dh een der Sächſf el 1 ann Fant . 155 Left geſuc 10 1 bämilam Mel Salenhandln al ken 1 0 bu detail g en luskunt 8 ordentl Aut, cher Jun 5 ind bee 0 bg d. 0 Scpedl. ne N 0 6 iu n mit, S Shhoſer 1 . Wasch 0 Fritg