Gegend am Miſſiſſippi 1000 Neger mit dem Hunger⸗ tode kämpfen und 50 000 bis 75 000 Arbeiter ſich im größten Elend befinden. Der vom Miſſiſſippi überſchwemmte Gebietsteil iſt 150 Meilen lang und 40 Meilen breit. Vier Fünftel der dortigen Be⸗ völkerung beſtehen aus Negern. In Arkanſas iſt der Austritt des Stromes ſchrecklich und überſteigt alles Dageweſene. — Der Marine-Ausſchuß des Repräſentantenhauſes beſchloß, zu Gunſten der Vor⸗ lage für die Bewilligung von 10 000 000 Dollars für den Bau neuer Schiffe zu berichten. Verſchiedenes. — Tauberbiſchofs heim, 21. Febr. Die gerichtliche Entſcheidung in der Ott'ſchen Millionen- erbſchaft iſt erfolgt. Das Landgericht in Wien hat das Erbrecht der mütterlichen Seitenderwandten des verſtorbenen Millionärs definitiv anerkannt und da⸗ mit alle anderen Erbrechtsprätendenten von der reichen Verlaſſenſchaft ausgeſchloſſen. — Damit iſt ausgeſprochen, daß die Erbſchaft nun nach Baden kommt. ü — Aus Bayern, 20. Febr. Die am 28. März 1865 wegen an ihrem Ehemanne verübten Verbrechens des Mordes zum Tode verurteilte und zur Zuchthausſtrafe auf Lebensdauer begnadigte Metzgerswittwe Joſepha Ried von Blonhofen (Schwaben) iſt am 9. Febr. l. J. im Zuchthauſe u Würzburg geſtorben. Die Ried hatte hren Mann erſchlagen, die Leiche ſpäter auf dem Fleiſch⸗ tock mit Beil und Meſſer zerlegt und die einzelnen Teile, unter friſches Sauerkraut gemengt, in einem rautfaß berſteckt. s — Eſſen, 24. Febr. Geſtern abend iſt der Buchhalter und Kaſſierer Calons von Zeche Hagen⸗ eck bei Borbeck unter Mitnahme von 87,500 M., ie für heute zur Auslöhnung der Bergleute be⸗ immt waren, verſchwunden. Die Telegraphen zielten heute nach allen Seiten, doch wird bezwei⸗ lt, daß es gelingen wird des ſchlauen Burſchen, er ſeine Beziehungen in Belgien und Frankreich at, habhaft zu werden. Auf derſelben Zeche ver⸗ ſchwand vor Jahresfriſt ein Geldbrief mit 4000 M. Inhalt, welche allerdings durch einen andern Be⸗ mien, dem ſie übergeben waren, erſetzt werden ußten. Calons hatte bei kleinem Gehalt äußerſt ſtſpielige Paſſionen, war Liebhaber von Damen nd Pferden, trank nur die feinſten Bordeaux u. J. w. . — Herne, 22. Febr. Auf Zeche Shamrock wurden heute morgen durch ſchlagende Wetter die Bergleute Aug. Schween, Bergmann und Hagedorn verbrannt. Erſterer iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen, während die letzern in das Bochumer Krankenhaus gebracht ſind. — Zufammenſtoß einer Lokomotive mit einem Felsblock. über ein Eiſenbahnunglück bei Vaumar⸗ cus (Neuenburg) meldet der Reveil: Der Frühzug km am 16. Februar von Neuenburg her ohne Hinderniſſe nach Vaumarcus. Von Vaumarcus zum Dörfchen la Raiſſe iſt der Fall zehn vom Tauſend und der Zug fuhr in voller Geſchwindig⸗ keit in den Einſchnitt, etwa 150 Meter öſtlich von la Raiſſe, als die Lokomotive auf einen Felsblock von mehr als zweiundeinhalb kubiſchen Metern ſtieß, welcher ſich von der nördlichen Wand des Einſchnit⸗ tes losgelöſt hatte und mitten auf das Geleiſe ge— fallen war. Der Zuſammenſtoß war fürchterlich. Die Lokomotive dreht ſich im Kreiſe und fällt dann, mit den Rädern in der Luft, auf die Seite, der Tender bildet einen rechten Winkel zur übrigen Maſchine, der Gepackwagen ſteigt auf die Lokomo⸗ tive und bricht, der Perſonenwagen, in welchem ſich übrigens nur zwei Reiſende befanden, entgleiſt, erleidet aber keinen großen Schaden. Das geſchah kurz nach ſechs Uhr. Hülfegeſchrei wird vernommen, der Lokomotivführer und der Heizer liegen unter der Maſchine. Hülfe kommt von Vaumarcus und la Raiſſe: Betten, Decken, Tragbahren, Lebensmittel aller Art ſind bald zur Stelle. Dem Lokomotiv⸗ führer, der zuerſt hervorgezogen wird, war der Schädel geſpalten. Der arme Heizer, der zwiſchen der Erde und der brennenden Maſchine lag, konnte trotz aller Anſtrengungen erſt nach einer Stunde befreit werden. Ein Bein war ihm ganz abge⸗ ſchlagen. Die Dampfhahnen waren abgebrochen und beiden Unglücklichen wurden jämmerlich verbrüht. Der Heizer ſtarb noch in der folgenden Nacht; an dem Aufkommen des Lokomotivführers wird gezwei⸗ felt. Der Zugführer kam mit einigen leichten Ver⸗ letzungen und das übrige Perſonal und die Reiſen⸗ den mit dem Schrecken davon. — Reiſe mit Hinderniſſen. Die Köln. Ztg. ſchreibt: Vorgeſtern vormittag traf der um 7 Uhr 50 Minuten fällige Berliner Kourierzug, den mehrfaches Mißgeſchick betroffen hatte, hierſelbſt mit einer Verſpätung von 2 Stunden 25 Minuten ein. Auf der Lüneburger Heide bei Meinerſen waren die Geleiſe in Folge Entgleiſung eines Güterzuges ge⸗ ſperrt geweſen, ſo daß die Paſſagiere hatten um⸗ ſteigen müſſen. In Minden war ein Wagen erſter Klaſſe in Brand geraten, weswegen die betreffenden Paſſagiere abermals umſteigen mußten. Zwiſchen Ahlen und Hamm hatte ſich die Achſe an dem Poſtwagen entzündet, weshalb die Poſtſachen um⸗ geladen werden mußten. In Deutzerfeld endlich mußte der Zug halten, weil daſelbſt die verſtümmelte Leiche eines Bremſers, der in Folge eines Fehltritts von einem eben vorbeigefahrenen Güterzuge gefallen, überfahren und getötet worden war, auf der Straße gefunden wurde. — Marſeille, 25. Febr. In Beſſeges durchzogen geſtern und vorgeſtern Hunderte von Arbe tern mit einer roten Fahne, die Marſeillaiſe ſingend, verſchiedene Quartiere und zwangen die Kameraden zur Arbeſtseinſtelluug. Die Jane in denen ſie arbeiteten, wurden mit Steinw angegriffen und von den Ruheſtörern beſetzt. g wurden Truppen aus Nimes requiriert, welche ut aufgepflanztem Bayonnet durch die Quartiere pg, trouillierten. Die Arbeits- Einſtellung war ſehleg Sonntag beſchloſſen worden, nachdem der Parſſer Sozialiſtenführer Fournier die Arbeiter durch Branz, reden aufgewiegelt hatte. — Die Bahnüberwachung im Gotthardtunge geſchieht in der Weiſe, daß zweimal vormittags und zweimal nachmittags mit Abgang des betreffenden Bahnzuges je ein Tunnelwärter die Stationen Ge ſchenen und Airolo verläßt, den Tunnel bis zur Mitte begehr und nach ein- bis zweiſtündigem Auff⸗ enthalt daſelbſt den Rückweg antritt Zu einer ſolchen Begehung hin und zurück braucht der Wärter unge, fähr 8 Stunden. Jeder Tunnelwärter iſt mit eine ledernen Umhängtaſche, mit Knallſignalbüchſe, Hanz⸗ hammer, Bolzenſchlüſſel, Handſignal, Laterne und Kontrollebuch ausgerüſtet. — Krötenhandel. Zu den beſten Inſekten⸗ vertilgern gehört die Kröte. Die Gärtner Englands laſſen dieſe Geſchöpfe durch eigene Agenten auf dem Kontinent ankaufen, ja in Paris exiſtiert ſeit einigen Jahren ein beſonderer Markt für dieſe zwar ſehr nützlichen, aber nicht gerade ſonderlich reizenden Am⸗ phibien. Wöchentlich einmal wird derſelbe in der Straße Geoffroy Saint Hilaire abgehalten; dorthin bringen die Händler ihre Ware in großen vielfach durchlöcherten Tonnen zu je 100 Stück, nach der Größe aſſortiert und in feuchtes Moos wohlper⸗ packt. Der Preis ſtellt ſich auf 70—90 Franez für das Hundert ausgewachſener Tiere. Krelage in Harlem, einer der bedeutenſten Gärtnereibeſihe Hollands, empfiehlt ſeinen Kollegen die Kröte als unübertreffliches Vertilgungsmittel gegen die bekannk⸗ lich in Warm- und Vermehrungshäuſern ſo großen Schaden anrichtenden Kelleraſſeln. Die daraufhin unternommenen Verſuche bewährten ſich alſo, und so findet man heute in ganz Holland wohl kein Ge⸗ wächshaus, in welchem nicht eine oder mehrere det häßlichen, aber ſo nützlichen Kröten gehalten würden, 7 „Lieber Freund, gib mir einen guten Rat; meine Schulden mehren ſich, mein Vermögen vermindert ſich, ich ſehe meinem Ruin entgegen.“ „Mach's wie ich, gib dein üppiges Leben auf, iß Brod und trink Waſſer.“ — „Dummer Teufel, das kann ich immer noch thun, wenn ich ruinirt bin.“ (Einjährig-Freiwilligen-Examen.) Das Karlsruher Lehrinstitut & Pensionat von Premierlieutenant a. D. Fecht beginnt seinen Sommereursus am 11. April. Prüfung haben sämmtliche Abiturienten dieser Anstalt den Berechtigungsschein zu dem ein- Jährigen Militärdienst erlangt. (H62262.) beſte Gelegenheit gehabt, meine Bekanntſchaft zu machen, oder will er ſich etwa keine Blöße geben und erſt erfahren, ob ich die Ehre ſeiner Huldigung auch gebührend zu würdigen verſtehe?“ Der Oberſt ſchien überraſcht, Adda ſo gereizt antworten zu ſehen. „Sie haben mich mißverſtan⸗ den, gnädige Frau,“ ſagte er mit Wärme, „und ich bitte Sie, zu glauben, daß es meine Verehrung für Sie nicht dulden würde, mir einen derartigen Scherz zu erlauben. Sie haben Recht, Herr von Erhardt hätte die Ehre haben können, Ihnen vorgeſtellt zu werden, und ich wäre mit Freuden der Vermittler geweſen, aber er verzichtete für heute darauf, und gerade ſeine Gründe hiefür, die ich zu erraten glaube, haben mich bewogen, ihm einer wohlwollen⸗ den Aufnahme zu empfehlen. Herr von Erhardt iſt zu beſcheiden, um vorauszuſetzen, daß Sie ihm heute mehr, als einen flüchtigen Moment gönnen könnten, er bat mich, Sie um Erlaubnis zu bitten, daß ich ihn in ihre Kreiſe führe.“ „Sehr angenehm, Herr Oberſt, aber bitte, wählen Sie einen Tag, wo ich ernfl geſtimmt bin. Er will ſtudiert ſein, und da Sie ihn ſo lebhaft empfehlen, möchte ich Ihre Zufriedenheit verdienen.“ „Sie ſpotten noch immer, Gnädigſte; ich ſehe 15 der arme Erhardt wird einen ſchlimmen Stand aben.“ „Ich vrrſichere, daß dieſe originelle Art, mich von einer Huldigung zu avertieren und auf das Schmeichelhafte derſelben aufmerkſam zu machen, mir eben ſo neu wie amüſant iſt. Ihr Schützling konſtatiert ſeine Vorzüge durch achtbare Zeugen, er wird mir Schmeicheleien ſagen, deren Wahrheit ju⸗ riſtiſch zu beweiſen iſt, und mich verklagen oder for⸗ dern, wenn ich einen Zweifel äußere. Aber ich werde ſehr vorſichtig ſein und mir die ſchmeichelhafte Achtung dieſes Muſterexemplars zu erhalten ſuchen. Bringen Sie ihn recht bald, Herr Graf.“ Damit nickte ſie lachelnd dem Oberſten zu; aber wie ſpöttiſch auch ihre Worte geweſen, die in⸗ nete Befriedigung, der Triumph der Eitelkeit leuch— tete ihr aus den Augen. Es war nicht mehr Neu⸗ gier allen, dieſen Mann kennen zu lernen, was ihr Herz ungeduldig pochen ließ. Alles, was ſie von ihm geſehen oder gehört, erweckte ein beſonderes Intereſſe. Sie zweifelte nicht, daß der Oberſt war geſprochen; es mußte ein, wenn nicht außerordent⸗ licher, ſo doch ungewöhnlicher Charakter ſein, der gewöhnliche Mittel verſchmähte, ſich einer Dame zu nahen, die ihn intereſſierte, und ſogleich eine ernſte Erklärung abgab. War es maßloſer Stolz, über⸗ triebenes Selbſtgefühl, daß er fürchtete, ein Moment auf dem Balle genüge nicht, ihn günſtig vorzuſtellen? Kannte er ihre Schweſter und hatte er abſichtlich keine Unterhaltung mit derſelben begonnen, um den Eindruck, den ſie erhalten, hervorzurufen? hatte er darauf gerechnet, daß Helene ihr dies mitteilen werde, und wollte er auf dieſe Weiſe ihre Eitelkeit mit einer Bevorzugung ſchmeicheln? „Er hat das Intereſſe aller Damen in der Provinz erweckt, es war ſein Stolz, die Gunſt der Frauen zu verachten, aber vor Dir beugt er den Nacken.“ O der Oberſt hatte recht, ſie auf dieſen Triumph, aber einen noch höheren Reiz geauährte es, jene verſchmähten Damen an ihm zu rächen, dieſe koſtbare, ſo ſtolz dargebrachte Huldig⸗ ung zu verachten! N IV. Als Adda Helenen mitteilte, was ihr der Oberſt konnte ſtolz ſein — erzählt, hatte dieſe ihren Unmut ſchon vergeſſen, und je mehr ihre Stimmung vorher Einfluß auf die Beurteilung von Erhardt's Benehmen geübt, deſto leichter erſchien es ihr jetzt, dasſelbe zu ent⸗ ſchuldigen. Sie ahnte nicht, daß ihre Schweſter ſchon einen Reiz darin gefunden, dieſen Männerſtolz an ihrer Laune zu prüfen; ſie glaubte, Adda wolle ihn jenen Mangel an Höflichkeit entgelten laſſen, und ſie machte ſich ſchon Vorwürfe, durch ihre ſchroffe Auffoſſung ſeines Benehmens Adda ungünſtig für ihn beſtimmt zu haben. „Närrin,“ lächelte Adda koſend, „Du biſt wirk⸗ lich noch zu unſchuldig für die Welt. Ich bin eitel genug, um zu glauben, daß dieſer Weiberfeind Ge⸗ fallen an meinem Außeren fand; aber ich werde Dir zeigen, daß von einer poetiſchen Neigung, wie Du ſie träumſt, nicht die Rede iſt, und daß ein Korb höchſtens ſeine Eitelkeit verwundet aber nicht im Entfernteſten ſein Herz trifft. Die Männer ſind nie eitler und egoſſtiſcher, als wenn ſie zu lierren glauben, ſie werden durch das Außere ge⸗ feſſelt, aber ſie empfinden erſt, wenn die Gegenliebe ihr Herz erwärmt und das Weib ihre Liebe mit dem Egoimus des Mannes verlettet, wenn ſie ſehen, daß wir uns ihnen ganz hingeben und opfern. Es kommt ihnen auf Phraſen und Schwüren nicht an, das iſt ein billiges Beſtechungsmittel für ein leichk⸗ gläubiges eitles Weib; wenn ſie uns achteten, würde ihnen die Eroberung ſchwerer dünken, dann würden ſie alberne Huldigungen verſchmähen, welche den Stempel der Übertreibung auf der Stirne tragen.“ (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. Bei der lezten Achkl . 788. Mitwoch d ſormittags 1 Herr O a5 hier 1 25 Putze Fand in Ra fachen. gadenbürg, Habe 905 a — Heß der Krän Ni ds. J; Iittwoch d iat, wos zun Rartberzeichn esheim d 0 Biß — Beke Nr. 714. Mittwoch vormi dulden auf de n Lose Dür berger Straf hetenden öffen Ladenburg, Bü 2 —̃̃ X— Nohnun In dem t de t'ſchen N amtliche Woh Näheres bei bin N velche Prana! lienisch 9 sprech Gratis und Roſenthal — P tr! Und it eingetroffen — Le borzüig kidſen, . Hupen. 0 üchte ita Lumentha l kapfiehlt — füße dt 0 Sucha, 1 pft