zahlung iſe und 882. Mts. att. nd. 11 haben rt) ing. 11 . ſen, deln, 9 rger⸗ enz. ise lo 1.60 1.50 1.40 1.20 1.— 6: ilo 1.60 1.40 120 4 5 * 9. , 1 len an das gſt erkel. — f 7 Novelle von E. H. v. Dedenroth. * Ae 2 3 bur ee 1 e 5 4 Poſtproviſton. nehmen Inſerate für uns an. Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! WM. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entsprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Samstag den 25. Februar 1882. Nr. 16. Volitiſches. Karlsruhe, 20. Febr. Großherzogs iſt nun endlich Beſſerung eingetreten, daß jeder Grund zu weiterer Beſorgnis beſeitigt erſcheint. Wenn auch die Rück⸗ ſicht auf das Augenleiden den hohen Herrn noch zwingt, in verdunkelten Zimmern zu verweilen, ſo hat doch ſein Verkehr mit der Außenwelt wieder begonnen. Er empfängt faſt täglich Beſuche der Herren und Damen des Hofſtaates und ſoll in der Unterhaltung ſchon wieder große Friſche und eine vortreffliche Stimmung zeigen. Da indeß noch auf geraume Zeit hin für den Großherzog unbedingte Ruhe geboten iſt, wird mit dem Herannahen der beſſeren Jahreszeit wieder ein längerer Aufenthalt außer Landes in Betracht gezogen. Wie man hört, ſoll die Rede davon ſein, an einem der nördlichen Seen Italiens, vielleicht am Ortaſee, einen längern Aufenthalt zu nehmen. Durch die ebenſo liebevolle als vom vollſten Verſtändnis der Aufgabe beherrſchte Im Befinden des ſatzes in der Periode 1882/83 um faſt 6½ Mill. rache oder aus irgend einem politiſchen Zwecke ver⸗ höher als in den vorhergehenden beiden Jahren eine ſo entſchiedene Pflege, welche in den verfloſſenen ſchweren Monaten die Großherzogin ihrem Gemahl mit einer perſön⸗ lichen Aufopferung zu Teil werden ließ, die auch im ſchlichteſten Bürgerhauſe die allgemeine Bewun⸗ derung hätte erwecken müſſen, hat ſich die Tochter unſeres greiſen Kaiſers einen neuen Anſpruch auf die unerlöſchliche Dankbarkeit des badiſchen Volkes erworben. Karlsruhe, 22. Febr. Der Ertrag der Stempelſteuern iſt für das Reich nunmehr auf etwas über 12 Millionen veranſchlagt, wovon auf Baden 425,620 M. zu entfallen hätten, ſtatt nur 350,000 M., wie urſprünglich berechnet. Von den Zöllen und der Tabakſteuer erhofft Baden ebenfalls eine Mehreinnahme von 125,610 M. für je 1 Jahr (die Berechnung iſt für unſer Budget eine eigen⸗ tümliche, weil die Rechnungsjahre des Reichs und Badens ſich nicht decken). Während der Reichsetat den Zollertrag für April 1881 bis 82 um beiläu⸗ fig 1.700,000 M. höher berechnet, als für die gleiche Periode 1882/83, nämlich auf 188,250,000 M., iſt die Tabakſteuer wegen des höheren Steuer⸗ veranſchlagt. Die Matrikularbeiträge Baden betra⸗ gen nach neueſter Feſtſtellung 5,728,000 M., d. h. 473,400 M. mehr als der Budgetſatz für 1880 81. Berlin, 23. Febr. In Osnabrück iſt das päpſtliche Breve betreffend die Ernennung des Ge⸗ neralvikars Dr. Höting zum Biſchof von Osna⸗ brück eingetroffen. Herr Dr. Höting war bekanntlich auf Grund des Geſetzes vom 3. Juli 1880 unter Erlaß des Eides als Bistumsverweſer zugelaſſen worden. Wien, 23. Febr. Die öſterreichiſchen Trup⸗ pen machen auf dem ſüdflaviſchen Inſurrektionsge⸗ biete ſtet'ge, wenn auch langſame, Fortſchritte und wird nach dem Fall von Riſano und Ledenice na⸗ mentlich die baldige Unterwerſung der Krivoscianer erwartet. Dieſelben ſind ſeit der Erſtürmung der genannten Orte durch die Oſterreicher auch von der Seeſeite ausgeſchloſſen und wären überhaupt wohl ſchon eingeſchloſſen, wenn ſie nicht an Montenegro immer wieder einen Rückhalt fänden, denn geſchlagen, flüchten ſich die Inſurgenten auf montenegriniſches Gebiet, um gelegentlich dann wieder hervorzubrechen. Fürſt Nikita hat nun, um dies ſoviel wie möglich zu verhindern, die Verſtärkung der montenegrini⸗ ſchen Grenzkordons angeordnet und gleichzeitig ver⸗ fügt, daß einige ſeiner Hauptleute, welche ſich der Begünſtigung von Inſurgenten verdächtig gemacht haben, durch zuverläſſigere Off ziere erſetzt werden. London, 21. Febr. (Unterhaus!) Schreiber befragte die Regierung, ob Verhandlungen zwiſchen der Regierung und dem Fürſten Bismarck über die Erwerbung Helgolands durch Deutſchland ſtattge⸗ funden oder ſtattfänden. Dilke verneinte das. Yokohama. Attentat.) meldet, daß Dr. Tokehn Pinpei, Präſident eines der Provinzial⸗Landtage, in ſeinem eigenen Hauſe enthauptet und ſeine Frau tötlich verwundet wurde, und zwar von 3 Männern, welche erklärten, daß Raub nicht ihre Abſicht ſei. Es wird vermutet, daß das gräßliche Verbrechen entweder aus Privat⸗ Ein Telegramm übt wurde. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 21. Febr. In der Nacht vom 17. auf den 18. d. Mts. wurden dem Uhr⸗ macher Otto Freyheit, Kaiſerſtraße 99 dahier aus dem verſchloſſenen Laden mittelſt falſchen Schlüſſels folgende Gegenſtände entwendet: 25 Stück verſchie⸗ dene ſilberne Uhren, worunter 18 Stück Remontoirs und 7 Stück Cylinderuhren, teils mit Goldrand, teils auf dem Zifferblatt den Namen „Otto Frey⸗ heit in Karlsruhe“, im Werte von 460 Mark; 22 Stück teils vergoldete, teils verſilberte, teils Weißmetall⸗ und teils Doubleketten mit Anhänger im Werte von 40 Mark; aus einer verſchloſſenen Schublade des Ladentiſches eine ſilberne Anker⸗Re⸗ montoir⸗Uhr mit ſilbernem Zifferblatt im Werte von 60 Mark; aus gleicher Schublade 5 Stück Nickeluhren im Werte von 60 M., aus gleicher Schublade etwa 7 Stück teils maſſiv goldene und vergoldete Ringe mit ſchwarz emaillierten Steinen im Werte von 60 Mark; aus einem verſchloſſenen Schreibſekretär den Betrag von 30 Mark. — Baden, 20. Febr. Geſtern ſtarb nach längerem Leiden Freifrau Lou ſe Göler v. Ra⸗ vensburg geb. v. Pfnor, Gattin des hieſigen Stadt⸗ 1 direktors v. Göler. — Als Zeichen des ungemein niederen Waſſer⸗ ſtandes weht ſeit 17. d. M. mitten im Rheine bei Rheinfelden eine deutſche Fahne, welche von zwei Bürgern auf einem Pfeiler der alten Römer ⸗ brücke aufgepflanzt wurde. — Heidelberg, 20. Febr. Heute vormit⸗ tag machte ein junger Menſch im Alter von 16 Jahren, gelernter Kaufmann, in einem hieſigen Gaſt⸗ hofe, einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich einen Schuß in die linke Bruſtſeite beibrachte, ohne jedoch ſeine Abſicht zu erreichen, da er ſich nur verwun⸗ dete und lebend in das accad. Krankenhaus ver⸗ bracht werden konnte. Das Motiv zu dieſer That dürfte wahrſcheinlich in der Reue zu finden ſein, Die Schweſtern. . 4 411 1 kt . (Fortſezung. ) Sie ſchaute auf, ihr Blick begegnete dem ſei⸗ nigen, und er ſchlug das Auge nieder, als habe ſie ihn ouf einer Slinde ertappt. Seine Wange brannte, er ſchien verlegen, verwirrt, er ſchaute ſich um, als ſuche er Jemanden, — da kam ein be⸗ ſternter Herr, er trat zurück und — kam nicht wie⸗ der heran. Sie bemerkte es nicht, daß er wiederholt eine Bewegung machte, als wolle er ſich ihr nähern. Es mußte ein Irrtum geweſen ſein, daß die Gräfin ihn ihr vorgeſtellt, und er war ſo grob, nicht ein⸗ mal ein Wort an ſie zu richten. Tiefe Bitterkeit erfüllte ihre Seele, ſie hätte weinen mögen. Da ſah ſie ihn mit einem Kameraden ſprechen; dieſer ſchaute nach ihr und lachte. Sie miſchte ſich unter die Menge, empört über den vermeintlichen Spott; da endlich verſtummte die Muſik, ſie fand ihre Schweſter. e „Und Du haſt ſie ſtehen laſſen?“ 18 der Baron Dollen Erhardt, der ihm erzählt, wie er unverhofft einer Dame vorgeſtellt worden. „Ja; ſie ſprach nicht, ſah mich groß an, als wolle ſie fragen, was ich von ihr wolle; es iſt jedenfalls irgend eine Durchlaucht, ſieh' nur die Brillanten.“ „Thorheit, eine Durchlaucht würde nicht ſo verlegen in den Ecken herumſtehen. Aber warum tanzeſt Du nicht?“ „Ich tanze nie.“ „Wozu biſt Du denn hier? Willſt Du die Langeweile probieren?“ „Ich wollte einmal den Hof und ein ſolches Feſt ſehen. Ich amüſiere mich vortrefflich.“ „Das wird nicht lange dauern. Das Sehen ermüdet. Du ſollteſt wenigſtens mit irgend einer Dame plaudern.“ „Ich kenne ja keine.“ „Soll ich Dich vorſtellen?“ „Nein. Ich habe genug. mit einer wildfremden Dame reden!“ Dollen lachte. wie ehedem ein Feind der Geſellſchaften. Françaiſe beginnt. Auf Wiederſehen!“ Damit eilte er fort. Helene hatte ihrer Schweſter unterdeſſen erzählt, wie es ihr ergangen. Sie klagte Anfangs nur über drückende Hitze; aber die ältere Schweſter ahnte, weshalb Helene nicht froh, und lockte ihr durch Fragen das Bekenntnis heraus, deſſen ſich jedes weibliche Weſen ſchämt, weil es der Eitelkeit ſchwer fällt, zu geſtehen, daß ſie gedemütigt worden. Aber die „Ich merke ſchon, Du biſt noch Tanz denken. Wovon ſoll man „Aber ich ſah Dich ja mit einem Herrn ſpre⸗ chen.“ . „Er ließ ſich mir vorſtellen “ „Nun? und — 2“ 57 1181. „ „Er hatte der Gräfin vermutlich eine Andere bezeichnet, und dieſe führte ihn zu mir.“ v Alſo er hat Dich nicht engagiert?“ Vein; er trat zurück, nachdem er ſeine Ver⸗ beugung gemacht.“ Adda bis ſich auf die Lippen. Es kränkte ſie, daß ihre Schweſter zurückgeſetzt worden; ſie hoͤrte es aus ihren Worten, daß man ſie gekränkt. Adda brauchte ihre Schweſter nicht zu beneiden, daher dieſe rege Teilnahme in einem Augenblick, wo Damen nicht leicht an etwas Anderes als den Adda war ſeit zwei Jahren Witwe, nachdem ſie nur wenig Monde das Glück der Ehe genoſſen. Von allen gefeiert, hatte ſie ihre Schwe⸗ ſter in dieſen Kreis eingeführt, den Vater bewogen, mit Helenen an den Hof zu gehen; wo ihr gehul⸗ digt wurde, ſollte auch die Schweſter glägzen. Es war ihr, als habe man ſie verletzt, weil man Helene nicht beachtete, und ſie empfand dies um ſoſbitterer, weil ſie nicht frei von Schuld war; denn ſie hätte Helenen einen Tänzer beſorgen können, hätte die Pflicht gehabt, ſich der Schweſter anzunehmen. Es gabe Viele, die Adda für nicht piel mehr als kokette Schöne hielten, welche allein um des Genuſſes und der Selbſtbefriedigung willen nach