n in daz kel. — VN 0 beſeitig „ Unie 1. Syr⸗ e auerſtt on Kb⸗ chulzen, bahmg he nur ber die ien ge⸗ jächezu⸗ ſendet med. 35, im die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen ſehen. Win den 5 0 6 the WIe 2 73 799 N ne, Augemeiner Nunzeiget für Jadenßurg und Schriesheim. kimer mieige 1 i 0 n e e e e Voſtproviſton. Juſerate, nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch undd Samstag und koſtet vierteljä welche am Tage vor dem Erſcheinen bis M ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mi Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum hrlich 1 WM. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 ittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein ⸗ t. 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. Vf. u b Bei größeren Aufträgen entſprechende — Alle Annoncen⸗Expeditionen Mittwoch den 15. Februar 1882. e 10 Volitiſches. Karlsruhe, 13. Febr. In der erſten am⸗ mer wurde folgende Interpellation eingebracht: Hat die Regierung Kenntnis von der hochgradigen Ver⸗ ſchuldung des kleinen und mittleren Bauernſtandes aller Landesteile; iſt die Regierung bereit, eine En⸗ guete zu veranſtalten, geſtützt darauf, die Mittel zu erwägen, um den Folgen der Verſchuldung entgegen zu wirken? Karlsruhe, 11. Febr, (Zweite Kammer.) Bei der fortgeſetzten Beratung des Juſtizetats wurde det Regierung gegenüber mehrfach der Wunſch aus⸗ sprochen, den Gerichtsvollziehern feſte Beſoldung At des bisherigen Bezuges bon Gebühren zu ge⸗ ähren. Das Erſuchen auf Beſeitigung der dem eingewerbe durch den Arbeitsbetrieb in den Straf⸗ ſtalten gemachten Konkurrenz, beantwortete der Vertreter der Regierung mit der Erklärung, es werde darauf geſehen, daß keine erſchwerende Kon⸗ kurrenz gemacht werde. Berlin, 13. Febr. In unſerer inneren Politik iſt augenblicklich wieder ein, wenn auch vo⸗ rausſichtlich nur kurzer Moment der Ruhe einge⸗ reten, da nach dem Ausgange der großen kirchen⸗ olitiſchen Debatte im preußiſchen Abgeordnetenhauſe je dürch diese Angelegenheit hervorgerufene Spann⸗ ng ſich wieder gelegt hat! Das Haus hat ſich ach dieſer Haupt⸗ und Staatsaktion auch eine Erholungspauſe gegönnt, indem es ſich am Donners⸗ tag bis Dienstag den 14. Februar vertagte, wo die zweite Leſung des Etats an die Reihe kommt. Dagegen lenkt die auswärtige Politik die Aufmerk⸗ amkeit zur Zeit wieder mehr auf ſich und läßt uns amentlich die in jüngſter Zeit zu ſchärferem Aus⸗ drucke gelangte deutſchſeindliche Haltung der pan. flaviſtiſchen Kreiſe in Rußland mit Intereſſe auf Die Wut⸗ ausbrüche der ſlavophilen nationalsruſſiſchen Preſſe und einzelner Schwärmer für den Panſlavismus, velche ſich beſonders auch gegen Deutſchland rich⸗ eten, haben zwar nicht bermocht die officiellen Be⸗ ziehungen zwiſchen Berlin und Petersburg zu trüben und ſind alle hierüber kurſirende Gerüchte als Er⸗ findung zu bezeichnen, aber die Art und Weiſe, wie ſich die kuſſiſche Regierung zu dem Treiben der Panſlaviſten verhält, zeugt für die Schwäche der erſteren gegenüber dieſen Beſtrebungen und mahnt uns trotz alledem, gegenüber den, dem Deutſchtum von Oſten drohendenden Gefahren auf der Hut zu ein und „unſer Pulver trocken zu halten“. Betlin, 11. Febr. In der Kirchenvorlage⸗ Kommiſſion erklärt auf Anfrage Windthorſt's der Kultusminiſter: v. Schlözer ſei ermächtigt, mit der Kurie über die gegenwärtige Vorlage zu verhandeln; derſelbe werde bei günſtigem Verlaufe vorausſichtlich Vollmacht zu weiteren Beſprechungen erhalten; die Regierung ſtehe auf dem bei der erſten Leſung be⸗ tonten Grundſatze, daß eine formal einſeitige Re⸗ gelung der Grenze zwiſchen dem Staat und der römiſchen Kirche eine materielle Verſtändigung mit der Kurie nicht ausſchließe. Ein Teil der Vorſchläge der Vorlage, insbeſondere der 8 4 ſei jetzt dauern⸗ den Charalters, ein anderer Teil ſei naturgemäß diskretionär. Weiter zu gehen als die Vorlage ſei die Regierung zur Zeit nicht in der Lage. Auf die Erwiderung Windthorſt's, daß auf eine grundſfätzliche Reviſton ſonach nicht zu rechnen ſei, erklärte der Miniſter die Möglichkeit einer or⸗ ganiſchen Rebiſion an ſich nicht für abſolut ausge⸗ ſchloſſen, zur Zeit aber ſei die Vorlage das Außer⸗ ſte, worüber eine Verſtändigung denkbar ſei. Brüel beantragt die Abſchaffung des Eides der Bistumsverweſer, ſowie die Abſchaffung des Sperr⸗ geſiz s. Die Kommiſſion beſchloß in die zweite Leſung einzutreten; die Abſtimmungen der erſten ſollen ohne Präjudiz ſein. Wien, 13. Febr. Im öſterreichiſchen Herren⸗ hauſe iſt in vergangener Woche die Frage der Zwei⸗ teilung der Prager Univerſität zu ihrem definitiven Abſchluſſe gelangt, indem das hierauf bezügliche Ge⸗ ordnetenhauſes. Die Czechen haben ſomit ihren Willen durchgeſetzt und nun ihre eigene und durch⸗ aus ſelbſtſtändige Univerſität erhalten; der Bau des neuen czechiſchen Univerſitätsgebäudes ſoll bis 1885 beendigt ſein. Man darf geſpannt ſein, wie lange die Sonne der czechiſchen Wiſſenſchaft in ihrem neuen Heim leuchten wird. Paris, 8. Febr. Über dem Haupte der Börſe ziehen ſich ſchwere Wolken zuſammen. In Berlin werden Maßregeln zur Unterdrückung der Diffe renzgeſchäfte beraten und die franzoͤſiſche Re⸗ gierung ſetzt ſich ein gleiches Ziel. Der Syndikus der Wechſel⸗Agenten, Herr Moreau, ſprach den Wunſch aus, daß die Regierung die traurigen Fol⸗ gen der letzten Börſenkriſis in Betracht ziehen und ein Geſetz gegen die Ausſchreitungen des Zeitge⸗ ſchäfts erlaſſen möge. Die Regierung, erwiderte der Miniſter des Innern, iſt bereit, ſich jeder Maßregel anzuschließen, welche, ohne der perſönlichen Hand⸗ lungsfreiheit zu nahe zu treten, ſie doch vor Ver⸗ irrungen bewahrt, die dem Geiſte unſerer Inſtitu⸗ tionen zuwiderlaufen. Der Geſchäftsbetrieb müſſe ein loyaler und ſeine Grundlage die Arbeit bleiben. Petersburg, 11. Febr. Die ruſſiſche aca⸗ demiſche Jugend gefällt ſich mehr als die anderer Länder in lärmenden Demonſtrationen und Auf⸗ tritten. Wie im vergangenen Jahre die Moskauer Univerſität wegen Studentenunruhen geſchloſſen werden mußte, wenn auch nur zeitweiſe, ſo mußte voriger Woche aus gleichem Grunde die Univerſität in Charkow (Süd⸗Rußland) geſchloſſen werden. Doch ſollten die dort vorgekommenen Studentenunruhen keinen politiſchen Hintergrund gehabt haben. Verſchiedenes. — Konſtanz, 11. Febr. Zimmermeiſter Vogt von hier geriet am verfloſſenen Sonntag abend beim Nachhauſekommen mit ſeiner Ehefrau in Streit, in diſſen Verlauf er zu einem langen Brodmeſſer griff und damit ſeiner Frau — ob vorſätzlich oder fahrläſſig, muß erſt feſtgeſtellt werden — einen Stich ſetz in dritter Leſung zum Beſchluß erhoben wurde, Alles nach den betreffenden Beſchlüſſen des Abge⸗ ſeitlſch in das Geſäß verſetzte. die Wunde wurde —— ie 1 An tet den St nn ernen un 1 Roman von Paul Böttcher. 05 J 1700 5 G em Sie fürchtete eine Begegnung mit dem, deſſen gebrochene Geſtalt ſie an ihre Jugendfünde, an den Treubruch, den ſie ſich gegen ihn ſchuldig gemacht, und der ſo verhängn'svoll für ſie, — noch mehr aber für ihn — geworden. Sie fürchtet⸗ ſeinen Vorwurf hören zu müſſen, der darin gipfelte, daß auch ſie ihm des zur Laſt gelegten Vergehens für fähig erachtet hatte. Mit all dieſen Gedanken und Erinnerungen beſchäftigt, gewohrte Helene nicht den Mann, der in der Richfung des Bahnhofs her die Straße herdufſchritt und der fich durch ſeinen ſchwankenden, offenbat Schwäche bedeutenden Gang, wie durch ſein lebhaftes Mienen⸗ und Geſtenſpfel von allen anderen Paſſanten beſonders abzeichnete, r nach der Beurteilung ſeines Außern den anſchein Ind beſſeren Ständen angebörende Mann mußte entweder aus einem kleinen Ort hierher ge⸗ kommen oder aber ſeit vielen Jahren nicht mehr hier gepweſen ſein, denn jedes Haus, jedes Schau⸗ dieſes und jenes ſein Erſtaunen auszudrücken oder ſich über die hervorgerufenen Veränderungen und Neuerungen zu verwundern. f Der Mann nüherte ſich auf der gegenüber⸗ liegenden Paſſage immer mehr dem Faber ſchen Hauſe. Aber Helene gewahrte ihn nicht. Sie blickte gedankenvoll auf die nun. bald am Ziel ihres Ta⸗ geslaufs angelangte Sonne, deren magiſcher Glanz ſich freundlich an den dacden ee an den Zinnen und Dächern wiederſpiegelle. je ein Scheidegruß nickten die letzten Sonnenſtrahlen in Helenens Fenſter. „Könnt ich mit Euch entfliehen in jenes Reich, wo alle Klagen verſtummen,“ hören wir ſie ſeufzend lispeln; „dürft ich mit Euch mich verſenken in die Tiefe des Meeres, wo kühlende Wellen die heißen Schläfen umſpülen.“ Und gerade ſo, wie Helene ſich im Anblick der ſinkenden Sonne vertiefte, ebenſo ungusgeſetzt be⸗ obachtete ſie jetzt, der gerade ihrem Hauſe gegenüber⸗ ſtehende Mann. „Sie muß es ſein,“ murmelte er, „es ſind dieſelben Züge, es iſt ohne Zweifel das Geſicht Helenens. Wenn ich nun in das Haus ginge und unter irgend welchem Vorwand mich nach dem Namen erkundigte? Es wäre doch in⸗ tereſſant zu wiſſen, ob ſie in der That hier weilt und es wäre außerdem höchſt ſolderbar, daß ſie ge⸗ rade die erſte iſt, der ich beim Betreten dieſes Bo⸗ dens begegne. Und gleich darauf ſtand er vor dem fenſter chien ſein Intereſſe wach zu rufen. Oft anch blieb er hier und dort ſinnend ſtehen, um über hineinzugehen, der an der Hausthür ſtehende Name ſagte ihm, daß er ſich nicht getäuſcht hatte. Der geneigte Leſer wird bereits erraten haben, wer der Fremdling iſt. Kein Anderer, als der ſei⸗ ner Freiheit wiedergegebene Alfred Faber. Er war ſoeben erſt mit der Bahn gekommen und hatte den Weg zu ſeinem Kinde durch die Straßen Wiens, der einſtigen Stätte ſeines Ruhms, zu Fuß machen wollen und nun mußte er auf die⸗ ſem Wege derjenigen begegnen, um derentwillen er ſo ſchwer gelitten hatte. e Unſchlüſſig ſtand er jetzt vor ibrem Haufe. Er wußte nicht, ob er erſt zu ſeinem Kinde oder zu ihr hinaufgehen ſollte. „Was ſoll ich jetzt bei ses der Frau, die mich vielleicht ſtets für den Mörder ihres Gatten gehalten und als ſolchen wenn auch nicht vergeſſen, ſo doch den letzten Reſt von Achtung für mich aus ihrem Herzen gebannt hat? ſollb ich den Roman wieder erneuern, der mit meiner Ver⸗ urteilung einen ſo ſchrecklichen Abſchluß geſunden? Kann ihr meine Nähe überhaupt angenehm ſein⸗ nachdem ſie fich daran gewöhnt hat, mich zu der⸗ achten?“ in ſeinem Selbſtgeſpräch „Verachten?“ fuhr er fort, „wer gab ihr das Recht hierzu? mußte ſie nicht bemitlei⸗ mich, ſelbſt wenn ich ſchuldig wäre, den? Wer war von uns beiden der eigentliche Urheber des Geſchehenen? Trägt ſie nicht ſelbſt Hauſe; er halte nicht erſt notwendig; in dasſelbe die Schuld an der Leidenskette, d und auch