inmücht. Aüßper cent erfolg noch dite Jah von Schenkungen in Geld (über 7000 Mark) und inn verſchiedenen Gegenſtänden zur Ausſchmückung gtopete Bruchſal, 31. Jan. Allzu ſcharf macht ſchartig und allzu billig macht teuer. Die Frau eines Handelsmannes aus einem Landort unſeres Bezirks war kürzlich zu einer Hochzeit hierher ge⸗ kommen, welche im Zähringer Hof ſtattfinden ſollte. Um nun für den Zweck des Umkleidens kein be⸗ ſonderes Zimmer mieten zu müſſen, begab ſich die ehrenwerte Dame in eine nahegelegene Reſtauration und machte dort, ohne ſich durch die Anweſenheit zahlreicher Gäſte beirren zug laſſen, ihre Toilette, u. zwar bis zu einem Grade, der den berechtigten Un⸗ willen der Zuſchauer herausforderte, und Veran⸗ llaſſung einer Anzeige bei der Polizei gab. Das unliebſame Schlußreſultat war eine Geldſtrafe von 30 M. wegen Erregung öffentlichen Argerniſſes. 5 — Frankfurt, 30. Jan. In der heutigen zerhandlung des Landgerichts wurde der Feuerwerker Diünges, welcher beſchul igt wor, durch Fahrläſſigkeit ie ſchreckliche Kataſtrophe auf dem hieſigen Turn⸗ feſt herbeigeführt zu haben, nach eingehender Erör⸗ rung aller dazu gehöriger Umſtände, wie bereits gemeldet, freigeſprochen. Die Koſten des Prozeſſes fallen der Staatskaſſe zu. Damit iſt jedoch Dünges nicht zufrieden; der⸗ 3. von zer⸗ Re⸗ Be⸗ ſelbe fordert nun von dem Feſt⸗Comite den ſr. mit ihm vereinbarten Preis für das Feuerwerk 1500 M., ſowie Schadloshaltung für das ihm oͤrte Material, Handwerkszeug ꝛc. ꝛc. — Die daktion des „Fr. J.“ macht hierzu folgende merkung: 5 „Der Mann ſollte doch zufrieden ſein, daß er mit einem blauen Auge ſo davongekommen iſt und nicht auch noch mit Anſprüchen auf Schadloshaltung kommen. Das Honorar wird man ihm wohl geben müſſen, aber mit ſeinen Anſprüchen auf Schadlos⸗ haltung dürfte er wenig Glück haben, denn wenn er, der das Feuerwerk veranſtaltet hat, für die Folgen einer „unbekannten Naturkraft“, wie der Herr Staatsanwalt bemerkte, nicht verantwortlich gemacht werden und nicht zur Strafe für die zer⸗ ſtörten Menſchenleben herangezogen werden kann, ſo kann doch wahrlich ebenſo wenig das Turnfeſt⸗ Comite dafür verantwortlich gemacht werden, daß das Feuerwerksmaterial durch dieſe unbekannte Na⸗ turkraft zerſtört wurde, kann alſo zu keiner Schad⸗ loshaltung angehalten werden.“ — Mainz, 31. Jan. (Grabdenkmal des Biſchofs Ketteler.) Im Dom fand heute vormittag die Enthüllung des Grabdenkmals verſtorbenen Biſchofs Wilhelm Emanuel Freiherr bon Ketteler ſtatt. Es hatte ſich in dem Dom eine ſehr zahl⸗ reiche Geſellſchaft eingefunden und waren beſonders die Familien⸗Angehörigen des verſtorbenen Biſchofs, von Kirchen ſowie zum gottesdienſtlichen Gebrauche.“ wie abgeſchloſſen. erg welche gämtiſt ans Tetphcten 9 90 a ſehr zahlreich vertreten. Die Todenmeſſe celebrierte Herr Domkapitular Dr. Moufang. ü — Mainz, 1. Febr. Geſtern nachmittag war das Dampfbootchen, welches Dienstags und Freitags zwiſchen hier und Eltville den Verkehr unterhält, im Begriff nach Eltville zurückzufahren; als dasſelbe in die Nähe der Petersaue kam, ſtan⸗ den plötzlich die Schauffelräder ſtill und das Boot bewegte ſich, wahrſcheinlich wegen Mangel an Dampf, nicht mehr vom Platze. dem Schiff befand, ſchlüpfte in den Radkaſten, um die Räder in Bewegung zu ſetzen, als dieſe ſich plötzlich von ſelbſt wieder drehten. Der Arbeiter wurde dadurch einige Mal von dem Rad herumge⸗ ſchleudert, er verlor die Beſinnung und verſank ſo⸗ fort in den Wellen. Der Verunglückte aus Eltville gebürtig, iſt bis jetzt noch nicht aufgefunden worden. — Straßburg, 30. Jän. In dem erſten Gaſthofe hat ſich am letzten Samstag ein iſraeliti⸗ ſcher Bankier erhängt. Börſenſpekulation und große Verluſte ſollen die Urſuche des Selbſtmordes gewe⸗ ſen ſein. f — Berlin, 26. Jan. In aller Stille wird augenblicklich hier eine Erfindung in die Praxis eingeführt, von deren Inslebentreten die Amerikaner gewaltiges Geräuſch gemacht hätten und die auch in der That des größten Aufſehens würdig iſt. Eine wie große Umwälzung auch die Nähmaſchine im Nähhandwerk und im Hausweſen hervorgerufen hat, ein guter Teil blieb immer noch der Nähnadel und dem Fingerhut; das war bei der ſogen. überwend⸗ lichen Nath und beim Knopfloch. Jetzt fällt auch dieſes letzte Bollwerk der Handarbeit, der Stolz des Schneidergeſellen; denn nach zwanzigjährigen Ver⸗ ſuchen iſt es einem Herrn Gutmann in Berlin ge⸗ lungen, einen Apparat zu erfinden, welcher für ein Billiges an jeder Nähmaſchine angebracht werden kann und mit bewundernswerter Präziſſion Knopf⸗ löcher, Bendlöcher, überwendlichen Stich und einen reizenden Zierſtich fertigt. An der praktiſchen Ber⸗ wendbarkeit iſt gar kein Zweifel, da ſchon ſeit Wo⸗ chen beim Gardeſchützenbataillon in Berlin dieſer Apparat in Thätigkeit iſt und das Erſtaunen aller Fachleute hervorruft. a — Wien, 30. Jau. Die ſtrafge richtliche Un⸗ terſuchung wegen des Ringtheaterbrandes iſt ſo gut Die Staatsanwaltſchaft wird gegen acht Perſonen Anklage erheben. Als Hauptangeglagte bezeichnet man Direktor Jauner und Exbürgermeiſter Newald, welch letzterem die Mitſchuld an der Nichteinführung der Ol ampen zugeſchrieben wird. Angeklagt werden ferner Po⸗ lizeirat Landſteiner, der durch die Phraſe: „Alles iſt gerettet!“ die Rettungsmannſchaft irre führte; dann Inſpektor Nitſche wegen des Abdrehens der Gaßühr, der ſtädtiſche Ingenieur Wilhelin wegen Ein Arbeiter, der ſich auf Tbeaterarbeiter, welche nicht beim Waſſertpec waren. — Paris, 30. Jan. Aus Saintpierre calais wird gemeldet: Geſtern abend 8 Ühtr der Waſſerbehälter von Calais, welcher, 18 hoch, 500,000 Liter enthielt. Drei Häuſer wurden zerſtört, darunter eine Kinderſchule. unter Waſſer, und ſind bis jetzt 27 Tode ermittelt, — Ein freilich etwas ominöſes Bonmot wird von Pariſer Blättern Herrn Gam betta na zählt. „Die Hauptſache bleibt für Sie,“ ſagte Freund zu ihm, „daß Sie auf ihre Füße gef ſind.“ — „Ich glaube ſogar,“ erwiederte der geordnete von Belleville, „ich bin ein wenig gu Füße meiner Nachfolger gefallen.“ — (Nicht unmotivirt.) In einer alten binger Kronig iſt Folgendes zu leſen: „Ann J als die Bayern in der Feſtung gelegen, wurde den Franzoſen der Wall unterminiert und geſpre worin über 18 Perſonen baheriſcher Beſatzung kamen. Als die Mine angezündet, iſt neben an auch ein Soldatenweib in die Luft gejagt wo eine Ackerlänge weit ohne einigen Schaden zu B gefallen, wieder aufgeſtanden und unverſehrt d gegangen, hat aber arg geſchimpft und iſt ſchli Laun geweſt.“ — Aus Yokahama vom 25. Dezembe wird über San Francisco und New⸗Hork gemelpel, daß der Diſtrikt Kantehaon von einem furchtbaren Erdbeben heimgeſucht worden ſei, durch welches Über 250 Menſchen ihr Leben verloren. 5 — Giltigkeit der Ehen in den Vereſnigten Staaten. Es dürfte in Europa ziemlich unbekannt ſein, daß in den meiſten Staaten Amerikas zicht nur das bloße Eheverſprechen, das ein Mann einer Frau macht, für den erſteren bindend iſt, will er nicht mehrere Jahre ins Zuchthaus wandern oder eine bedeutende Geldentſchädigung an die Frau be⸗ zahlen, ſondern auch, daß eine Ehe ohne borange⸗ gangene Trauung als geſetzlich anerkannt werden muß, wenn der Mann die Frau ſeinen Bekonnten als ſeine Gemahlin vorſtellte oder ſich mit ihr als ſolche in der Offentlichkeit ſehen ließ. Nach Hun⸗ derten belaufen ſich die Fälle, wo junge Männer, welche aus. Mutwillen oder Spaß einer jungen Dame ein Eheverſprechen gemacht haben, letzteres zu halten oder bedeutende Geldentſchädigungen z bezahlen gezwungen worden ſind. In keinem Lande genießen die Damen einen ſolchen geſetzlichen Schuß, wie tn Amerika. Jetzt, wo die Auswanderung ſo ſtark zunimmt, iſt die Erinnerung nicht überflüſſig, vor den Koketterien ſchon in Sardou's daß ſich amerikaniſcher Damen, unſere Landsleute die „Onkel Sam“ gebührend charaktexiſtert ſind, hübſch in Acht nehmen mögen. Elin langer inniger Kuß verband ſeine Lippen mit denen Frigga's, und als wenn plötzlich die eiſige Hand eines unberufenen Mahners ihm über das heiße Herz fuhr, ſo ſchnellte, er plötzlich von der Berührung ihrer Lippen auf. than,“ flüſterte er, und ein tiefes Rot der Scham zog über ſein Geſicht als er die Vernunft wieder zu beherrſchen vermochte; faſt ängſtlich heftete ſich ſein Blick an ihren Zügen, um zu beobachten, ob ſie nicht erwacht ſei. „Sie chläft noch,“ ſagte er tief aufatmend zu ſich ſelbſt, „Gott ſei Dank, ſie hat meine Schwäche nicht geſehen.“ Lautlos, wie Hermann eingetreten, hatte er ſich wieder entfernt, um ſich in der kühlen Morgen- luft zu ergehen und ſeinen Beſuch ſpäter, wenn er. ſeine Patjentin beſtimmt erwacht zu finden hoffte, zu wiederholen. Gleich nachdem ſich Hermann entfernt hatte, war die Mutter Frigga's oder die Tante Fran⸗ ziska's — was der geneigte Leſer längſt erraten haben wird — in das Krankenzimmer eingetreten, um nach der Leidenden zu ſehen. Franziska — wie wir ſie jetzt bei ihrem wahren Namen nennen wollen, — hatte bei dem Eintritt der Tante das Antlitz in den Kiſſen des Lagers geborgen und den Pfühl mit zahlloſen Thränen benetzt. Die Tante hatte ſich an das Lager der Kranken geſetzt und ſanft deren Köpfchen in die Arme genommen und es wie das eines Kindes an die Bruſt gezogen. „Haſt Du immer noch Schmer⸗ zen, Franziska, oder iſt es ein anderer Kummer, der Dir die Thränen entlockte,“ fragte leutſelig die „Was habe ich ge⸗ Tante. anvertrauen, liebes Kind?“ Thränen lächelnd, indem ſie die Arme um den Hals ihrer Pflegerin ſchlang, „ich bin ſo beglückt, mein Herz iſt ſo unausſprechlich beſeligt, daß ich keine Worte dafür finden lann —“ Eine Ahnung war in Tante Agnes aufge⸗ dämmert, die ſie gleich das Richtige finden ließ und der ſie mit der Frage Ausdruck gab: „Iſt der Herr Doktor nicht ſoeben bei Dit geweſen?“ — „Ja!“ — hauchte Franziska leiſe. „Hat er Dir etwa ſeine Liebe ſchon geſtan⸗ den?“ ſorſchte die Tante, die längſt geſehen hatte, was in den Herzen der jungen Leute vorging. „Das gerade nicht,“ berſetzte Franziska, in⸗ dem ſie verſchämt das errötende Antlitz an den Buſen der Tante barg. „Aber ich weiß jetzt, daß ex mich liebt.“ 5 Die Tante ſchüttelte halbzweifelnd den Kopf. Wie konnte Franzſsk. wiſſen, daß Hermann ſie liebt, da er ihr ſeine Liebe noch nicht gestanden hatte? Aber ſie mochte nicht indiskret ſein und ihrem Erſtaunen darüber Ausdruck geben, ſondern ſie fragte: „Und trotzdem Dich das Bewußtſein ſeiner Liebe ſo glücklich macht, haſt Du geweint?“ „Haſt Du noch nicht daran gedacht,“ entgeg⸗ nete Franziska erregl, „daß ich ihm nie angehören darf, daß ich ſeine Hand zurückweiſen müßte, ſelbſt wenn er mir dieſelbe anböte? Bin ich nicht ver⸗ pflichtet, ihm meinen wahren Namen zu, nennen, wenn er mich zur Gattin begehrt und muß ich nicht befürchten, daß er ſich verachtend von mir abwendet, wenn er erfährt, daß mein Vater gls ein wegen Mordes Verurteilter im Kerker weilt!“ f „Willſt Du mir Deinen Kummer nicht „Du ſiehſt zu ſchwarz, liebes Kind % ſagte die Tante beſänftigend, obwohl ſie ſich geſtehen „Tante — Mutter!“ ſagte Fransziska unter mußte, daß Franziskas Bemerkungen nicht ganz der Grundloſigkeit entbehrten. „Vertraue auf Gotz, er wird Dein Geſchick und ſein Herz wenden, wer wollte Dich für das Vergehen Deines Vaters, felt wenn er ſchuldig wäre, verantwortlich machen! Du darfſt die Hoffnung, nicht finken laſſen, die Schuldloſigkeit Deines Vaters muß und wird einst an den Tag kommen und dann; iſt er glänzend rehabilitiert.“ „Wollte Gott, es wäre ſo,“ ſagte Franziska ſeufzend, „o daß der Vater bald aus der grauen vollen Nacht des Kerkers in das Leben zurückkehren könnte, gern wollte ich ihm durch meine Diebe er ſetzen, was er durch die Lieblofigkeit der Monſchheit die vielen Jahre hindurch unſchuldig, erdilldes Und nach einer längeren Pauſe, in der ſie eie Thräne aus den ſchönen Augen entfernt, fragte ie „Hat der Vater auf den Rat, welchen wir n gegeben, noch nichts geantwortet? Der Pag muß längſt verſtrichen ſein, an weſchem er zu ſchrei⸗ ben pflegt.“ „Vor einer halben Stunde übergab mir der Poſtbote ſeinen Brief,“ entgegnete die Tante, ich ihn Dir vorleſen 2“ (Fortſetzung folgt.) 7 Der beſcheidene Bauernjunge. — Ein Pre⸗ diger fragte einen Bauernjungen: Was haſt Di mit Deinen Sünden verdient, mein Kind? — Herr Pfarrer, ich verlange Nichts dafür, erwiderte der Junge treuherzig. Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molktor Ladenburg. N e 8 hen Stan a L685 Monat Fheſch 0 Paulina Se Amts Wale G1 1. Gabriel, 8 ters Rarl 4. Elſſabetha, Ghriſoph! 8. Karl, S. e „Karolina, f Friedrich 11. Anna, 7 g. Franz, S f 20 1 19. Magdalene ſthers 6. 25. Katharina, Joh. Geo 28. Anna, T. von Unter d. Z, hie 30. Paulina bahn⸗Aſſif 2 3. totgeboren Karl Jos 21. Karl, S. dreas M Jakob arbeiter Für die Rick Ladenburg Der 2 Beka 15 7 n pro 18 Nr. 370. mit äußerlich Rechen behoft noch nicht ar aufgefordert nachzuholen. Ferner we abſichtigen, Grunde um beranlaßt, forderlichen vorzulegen. Ladenbu 1 fit den 92.