im allgemeinen nicht in der Pfalz. ſondern für die Tabake des Neckarthales, ſowie des Gebiets zwiſchen Kinzig und Oos und für die Breisgauer Tabake erzielt. Den Tabaken der hierher gehörigen Orte wird nachgerühmt, daß ſie gut in der Farbe und gut brennend ſeien, was wohl damit zuſammenhängt, daß ſie auf den richtigen Böden gepflanzt wurden und daß auch die Düngung eine richtige geweſen iſt. Es bewegten ſich in dieſen Tabakbau⸗Diſtrikten die Preiſe zwiſchen 28 u. 33 M. Hingegen wur⸗ den in verſchiedenen Orten der Bergſtraße nur 18 bis 25 M. gelöſt, weil die Tabake — vermutlich infolge zu ſcharfer Düngung oder verfehlter Boden⸗ wahl oder vernachläſtigter Trocknung — dickrippig, ſchlechtbrennend oder noch grün inder Farbe waren. Wie ſehr eine gute Qualitätsbehandlung des Ta⸗ baks ſeitens der Pflanzer in hoheren Kreiſen Aus⸗ druck findet, zeigt das Beiſpiel einer Anzahl Orte, in denen je nach der Güte des Blattes der auf der⸗ ſelben Gemarkung gewonnene Tabak Preiſe von 20 bis 36 M. erzielte. — Berlin, 18. Jan. Um dem Publikum die Vorausbezahlung der Beſtellgebühr für Tele⸗ gramme nach Orten außerhalb des Orts⸗Beſtellbe⸗ zirks in erweitertem Maße zu gewähren, ſoll es dem Aufgeber eines Telegramms mit vorausbezahl⸗ ter Antwort geſtattet ſein, bei der Aufgabe des Ur⸗ ſprungstelegramms nach dem Satze von 80 Pf. für jedes Telegramm vorauszubezahlen. In derartigen Fällen haben die Telegramme vor der Adreſſe nach⸗ bezeichnete taxtpflichtige Vermerke: „Antwort und Bote bezahlt“ oder („Rp“); das Antworttelegramm die Worte: „Bote bezahlt“ oder das Zeichen („Xp“) — Homburg, v. d. H., 20. Jan. (Ver⸗ mißte Schulkinder.) Seit vorgeſtern werden hier zwei Schulknaben, der eine im Alter von 9 und der andere 8 Jahren vermißt. Sie gehören einem Taglöhner. Die Knaben ſchickten des Mittags nach der Schule ihre Schulbücher durch einen Kameraden nach Hauſe, kauften ſich nach den Ausſagen ihrer KgRlollegen noch ein großes Stück Schwarzbrod und e gen dann fort, Niemand weiß wohin. Das Landratsamt zu Homburg hat bereits eine Bekannt⸗ machung erlaſſen und die Kleider der Knaben be⸗ schrieben. — Köln, 21. Jan. Zwiſchen den Stationen Dülmen und Haltern ſtießen geſtern nachmittag zwiſchen 2 und 3 Uhr auf offener, eingleiſiger Strecke zwei Güterzüge aufeinander. Ein Reiſender, welcher kurz darauf mit dem Perſonenzuge von Münſter dort ankam, berichtet uns darüber Folgen⸗ des: „Nach viertelſtündigem Aufenthalt in Dülmen fuhren wir langſam zur Uuglücksſtätte weiter. Wir mußten ausſteigen und es bot ſich uns ein grau⸗ ſiges Bild der Zerſtörung. Die beiden Lokomotiven in einander gefahren, eine große Anzahl Güterwagen wie Papier zuſammengequekſcht, andere hoch aufge⸗ thürmt oder zerſplittert über den Schienen liegend. Leider iſt ein Bremſer auf ſchreckliche Weiſe umge⸗ kommen; er hing zwiſchen den Trümmern einge⸗ drückt. Das übrige Zugperſonal und die Lokomo⸗ tivführer hatten ſich durch Abſpringen gerettet. — Ulm, 19. Jan. Eine gräßliche Unthat wurde geſtern abend auf dem hieſigen Feſtungsge⸗ biet verübt. Ein 12jähriges Mädchen war von dem 1 Stunde entfernten Jungingen hierhergekom⸗ men, um Geſchäfte zu machen, und ſollte abends wieder zu Hauſe ſein. Da ſie nicht heimkam, wur⸗ den umfaſſende Nachforſchungen die Nacht über an⸗ geſtellt. Erſt in der Frühe fanden die Eltern ſelbſt, einer angeſehenen Familie angehörig, das Kind in einem Föhrenwäldchen hinter Wilhelmsburg rechts vom allbegangenen Fußweg in ſeinem Blute liegen, durch mehrere Wunden im Hals getötet und ohne Zweifel zuvor mißbraucht. Das Kind wird als brav und begabt geſchildert. Möge den unmenſch⸗ lichen Mörder der Arm der Gerechtigkeit erreichen! Furchtbar iſt der Gedanke, daß die Luſtmorde all⸗ mälig Mode werden. f — In dem im Kreiſe Thann gelegenen Dorfe Schweighauſen ſtarb ein 15 —16jähriger Zi⸗ geunerbub, der mit allem aufzuwendenden Pomp und nach dem katholiſchen Ritus beerdigt wurde. Trotz alledem haben dieſe Leute aber doch noch ihre eigenen Gebräuche, an denen ſie von Alters her hängen, und die etwas an die von den Juden be⸗ obachteten Ceremonjen erinnern. Der Tode hatte Taſchen in ſeinem Gewande, in jede derſelben wurde ein 20⸗-Frankenſtück geſteckt, außerdem legte man ihm zur Seite eine Flaſche Champagner und an ſeine andere Seite ein Paket mit Zuckerbohnen, deren eine man ihm in den Mund ſteckte. Brenn⸗ ende Wachskerzen umſtanden den Sarg, ehe fich der Zug nach dem Friedhofe in Bewegung ſetzte. London, 23. Jan. Eine Schlacht im Eng⸗ paß zwiſchen Gatzko und Bilek endete mit dem Sieg der Inſurgenten. Zwei öſterreichiſche Ba⸗ taillone wurden aufgerieben. — Eine neue Auszeichnung iſt dem Hauſe H. Underberg⸗Albrecht in Rheinberg am Nie der⸗ rhein geworden und zwar wiederum aus einem fremden Weltteile. Es wird demſelben von Porto⸗ Alegre geſchrieben: „Es gereicht mir zum beſondern Vergnügen, Ihnen mitteilen zu können, daß die Jury der Deutſch⸗Braſilianiſchen Ausſtellung Ihren Boonekamp of Maag⸗Bitter mit der erſten Prämie ausgezeichnet hat. Ich habe das von vorn herein nicht bezweifelt, indem die Vorzüglich⸗ keit Ihres Boonekamp ein anderes Urteil nicht zu⸗ ließ und das Publikum dasſelbe längſt vorher be⸗ ſtätigt hat. Mit Blumen ſich ſchmücket das Land Und Du warſt ſo freudeumfloſſen, So ganz vom Glücke durchglüht Wie die Knoſpe die halb erſchloſſen Dem Lichte entgegenblüht. Warſt ſelber für uns eine Blume, So hold, ſo fromm, ſo rein: In des Hauſes Heiligtume, Da ſollte Dein Garten ſein. 6 + a iger! an meine vielgeliebte, unvergeßliche Schweſter f berſeiger 16 0 2 0 2 „ 8 el Tran Eliſe Bü ſch geb. Sieg . 0g geſt. in Schriesheim am 18. Jan. 1882, Nontag tag 9˙9 2 Noch hat ſich der Tag nicht erneuet, 2 um Schrieb An dem Du am Altar ſtandſt, 10 Kat aus der Wo das bräutliche Herz ſich freuet, 0 helm Bettelsbat Wo Du den Gatten ſandſt. 3 a lbtelung a 1 Da prangten ſo friſch die Kränze, a 30 fotl. Die Lieb und Treue ſich wand; 50 130 Ster Forle Da war's uns, als wenn im Lenze le 76 Ster bu Stet fahne de 40 Ster buchen 4 micht und 342 5 gaholz II. Kl. (Ko mihrtte Loſe unaufber⸗ holz. einces Hotz kann! lt Bergſtraße abgefahren lter d 1 iat Waldhüter Fathei 0 dsſelbe auf Verlangen Sono, den 18. Janu Ot. Bezirksfotſte Vogt. Sind Häuſer und Herzen zu ſchaue Von denen das Liebſte entrückt. Anendperkei A. 222. Wit erſuchen In mitternächtiger Stunde, Da ſagteſt Du uns „Gute Nacht“, Uns, die wir Dein Lager umſtunden, Dem Kindlein, an das Du gedacht. Dann haben ſie Dich geſchlagen In's kalte Leichentuch, Du, deren Schooß es getragen, Du, die es am Herzen trug. Dann haben ſie Dich geſenket, Hinab in's dunkle Grab, 1 Du, die ihm das Licht geſchenket, Du, die ihm das Leben gab. O könnten wir Dich umſchlingen, Wie würd' unſ're Lieb' ſo neu! f O Schweſter, was können wir bringen Für all' Deine Lieb' und Treu? 5 Dein Töchterlein wollen wir führe Einſt an den mooſigen Stein: Da ſoll Dein Hauch es berühren, Da ſoll Dein Geiſt es weihn! 5 Zuzenhausen a. Elſenz, am 21. Jan 1882, Joh. Phil. Glock, Pfarrer, ſich bereits erhoben, ſie ſchien ohne Unfall davonge⸗ kommen zu ſein; dagegen war es der älteren Dame, welche Fräulein Weiſe als ihre Mutter bezeichnete, nicht möglich, ſich ohne Unterſtützung von dem Bo⸗ den erheben. 5 Hermann bot den Damen ſeine Hilfe als Arzt an und ſtellte ihnen zuvorkommend ſein Haus zur Verfügung. Die Damen dankten herzlich für das freund⸗ liche Anerbieten, meinten jedoch, daß ſie lieber einen Fiaker benutzen und noch den kurzen Weg bis zu ihrer Wohnung fahren wollten. „Sie würden mich indeß verbinden,“ ſagte Fräulein Weiſe, „wenn Sie uns begleiten wollten, denn meine Mutter wird jetzt ohnedies den Rat eines. Arztes in Anſpruch nehmen müſſen.“ Es gereichte Hermann zur Freude, dem Wunſch der Damen willfahren zu können und bald war ein Fiaker herbeigeholt, in welchen Hermann die ſcheiubar Verletzte hob, nach ihr nahm die Sängerin und er ſelbſ in dem Wagen Platz. Jedoch hatte Hermann ſich noch die kurze Zeit genommen, ſeine Mutter, die von dem ganzen Vorfall nichts geſehen hatte, mit wenigen Worten über den Grund ſeiner Entfernung zu verſtändigen. Bald war die kleine Geſellſchaft am Ziele ihrer Fahrt angelangt und Hermann gewahrte nach einer kurzen Unterſuchung ſeiner Patientin, daß ſeine Thätigkeit hier nur von kurzer Dauer ſein werde, denn die Verletzte hatte ſich neben einigen unweſentlichen Hautſchürfungen nur eine leichte Ver⸗ renkung des rechten Fußes zugezogen. „Ich fühle bereits keine Schmerzen mehr,“ ſagte lächelnd die Dame, nachdem Hermann ſeine Behandlung beendet; „was ſollten wir auch an⸗ fangen, wenn es keine Arzte gebe? Es iſt dies übrigens das erſte Mal in meinem Leben, daß ich die Hilfe eines Arztes in Anſpruch nehmen muß.“ „Dann ſind Sie wegen Ihrer vortrefflichen Geſundheit entſchieden zu beneiden, und dieſe wird Ihnen bald den kleinen Unfall überwinden laſſen,“ entgegnete Hermann. „Sie ſagten mir eben,“ fuhr er lächelnd fort, „daß Sie heute zum erſten Mal in ihrem Leben ärztlche Hilfe in Anſpruch nehmen; ich befinde mich ſo ziemlich in gleicher Lage, denn mir wird heut zum erſten Mal die Ehre zu Teil, meinen ärztlichen Beruf ausüben zu dürfen, da ich erſt ſeit kurzem meine Studien beendet und mich deshalb noch nicht um eine Praxis bemühte habe.“ „Das trifft ſich ja ſonderbar,“ warf hier die junge Dame ein und ein gewinnendes Lächeln um⸗ ſpielte bei dieſen Worten ihre Mundwinkeln. „Dann bin ich wenigſtens darüber beruhigt, daß Sie uns Ihre Hilfe nicht auf Koſten Anderer angedeihen ließen und ich hoffe keine Fehlbitte zu thun, wenn ich Sie erſuche, zu Mittag unſer Gaſt zu ſein.“ Hermann war ziemlich überraſcht von dieſer unerwarteten Einladung und er wußte anſangs nicht, wie er ſich dazu verhalten ſolle. Aber die ſchönen Augen der Sprecherin, die ihn ſchon längſt gefangen hielten, dazu der naiv⸗kindliche Ausdruck ihter Züge, mit dem ſie ihre Worte begleitete, machten ihn widerſtandslos und er acceptierte dan⸗ lend dieſe Einladung, in welche auch die ältere Dame einſtimmte. ö „Wenn ich nicht ſehr irre,“ fuhr die S in heiterem Geplauder fort, „ſo darf ich in Ihnen einen Freund der Muſe begrüßen, denn ich glaube Sie noch bei meinem jedesmaligen Auftreten im Theater geſehen zu haben. Und ebenſo gern, wie ängerin Sie nach meinem Dafürhalten der Kunſt huldigen ebenſo gern führe ich die Kunſt aus, und dez Sinnesverwandtſchaft berechtigt und ermutigt ic zu der Einladung, falls Ihnen dieſe überraschend gekommen iſt. Außerdem ſehen wir gern, eie Mutter und ich, Gäſte in unſerm Haufe, denn e geht bei uns, da wir allein ſind, immer ſehr ein⸗ tönig zu und wir müſſen, um uns Zerſtreuung zu verſchaffen, ſehr oft die Güte Anderer in Anſpruc nehmen.“ Hermann fühlte ſich beglückt von der nahe lichen Anmut und Liebenswürdigkeit der Sängerin; in ihrer Ausdrucksweiſe lang nichts von jener Gee fallſucht und Koketterie, welche Eigenſchaften das Weib oſt ſo unliebenswürdig machen. Das i Gegenſatz zu ihrem Beruf rein kindliche Weſen, dem nichts Unlauteres anhaftete, ihr einfaches und natürliches Auftreten, dem ein hoher Grad bon Bildung noch die nötige Feſtigkeit und Sicherheit verlieh, das Alles waren Eigenſchaften, die Hermam ungemein feſſelten und durch welche er ſich lebhafk zu der jungen Dame hingezogen fühlte. Aber auch die ältere Dame war von ſo gewinnender Freund⸗ lichkeit, daß er ſich bald ganz heimlich in dieſem Kreiſe fühlte. 4 1 (Fortſetzung folgt.) 1 (Der Kurmacher.) „Ach, Fräulein, was für herrliche Augenbraunen Sie haben! Gerade wie ein Bogenfenſter in unſerer alten Schloß⸗ kirche!“ Ardbennkberchligten 0 dſthege Amendberteilun Amebungen wegen Eint Man u. J. w. am 23, A. und 25. wotnittags 10—1 iu nochn, wobei ausdrüt Uird, daß Anmeldungen a numten Jet nicht angent den und ſolche nach der Fat keine Berücfichtigung 2 Dee Almerdberkzilung ff Mitwoch den 1. Febr vormittags 9 in Nathauſe fat Vadenburg, den 16. J Gemeinderat A. Huben. — — — Hausverk I der Nähe bei ge Fahrähgadt, nahe am Ba zweistöckiges Wohnhaus ſehr gut geäggnct füt e Kohlengeſchäft, da ein dothanden iſt, unter gu Agen zu verkaufen. d J. Arüchle, Agent, Ar. 40 in Karlsruhe. —— Ce Zim Slock sogleich od zn bermieten hei Jaſiob Tücher gar im höchſten Sad ſchet nit, auch ohne N deantie der Erfinder ialiſt f. Ai Ih. Konetzliy, Berli Ateeſte, deken Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molktor Ladenburg. ichen Amtsger; 880 man uc, udg ken, Senf ! being Quali Wirte 0 dei