auf dem l, ſeht be a. 50 St. kachnohne, iltalt Ritl. zurüc. 1 9 an des ligt kerkll. a reitag, — inſen, nudeln Stenz. — hanf . Stenz. — Liebe und mit dieſer Erinnerung Allgemeiner Zenzeiger für Jadenburg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 B. 20 If. mit illuſtrirtem Anterhaltungsbla Poſtprovifion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, Pf. berechnet. ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., nehmen Inſerate für uns an. Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ tt 1 Ak. 70 Pf. excel finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen mittwoch den 25. Januar 1882. Nr. 7. — Votitiſches. Berlin, 22. Jan. Der Kaiſer vollzog am Freitag, als Oberhaupt des hohen Ordens vom Schwarzen Adler, mit den in Berlin anweſenden kapitelfähigen Rittern desſelben die feierliche In⸗ veſtitur des Prinzen Chriſtian zu Schleswig⸗Holſtein ſowie des kommandierenden Generals des 9. Armee⸗ corps von Tresckow und des Chefs der Admiralität, Staatsminiſters von Stoſch. Nach Beendigung der Aufnahme ⸗Ceremonie hielt der Kaiſer ein Ordens⸗ kapitel ab, worauf ein größeres Diner im Koͤnig⸗ lichen Schloſſe ſtattfand, an welchem zumeiſt die Ordensritter teilnahmen. Die Reichstagsverhandlungen nahen ſich ihrem Ende und werden bis zum Schluſſe des Reichstages nur noch Tage vergehen; ob jedoch der Reichstag im Frühjahr nochmals zu einer Seſſion zuſammen⸗ treten wird, iſt vorläufig noch ungewiß. Am Donnerstag führte der Reichstag die erſte Beratung des von den liberalen Fraktionen eingebrachten Ge⸗ ſetzentwurfes betreffend die Entſchädigung bei Un⸗ fällen und die Unfallverſicherung der Arbeiter zu Ende und überwies den Entwurf an eine Kommiſ⸗ ſion von 21 Mitgliedern zur näheren Prüfung. Hierauf ſetzte das Haus die zweite Lefung der Vorlage über die Erhebung einer Berufsſtatiſtik fort und genehmigte ſchließlich die Einſtellung der für die Ausführung des Geſetzes erforderlichen Summe in den Etat. Die Freitags⸗Sitzung des Reichstages gehörte auschließlich der vielbeſprochenen „Hamburger Frage“ und zwar trat das Haus an dieſem Tage in die zweite Beratung der Vorlage über den An⸗ jchluß Homburgs an das Zollgebiet ein. Die De⸗ batte begann mit der Wiederaufnahme des Antrages des Abg. Hänel, dem Schiffsverkehr auf der Unter⸗ elbe auch nach Vorlegung der Zollgrenze nicht der Zꝛollamtlichen Behandlung zu unterwerfen, ſofern die Schiffe unter Zollflagge oder Leuchte tranſitieren, welcher Antrag in der Hamburger Kommiſſion ver⸗ worfen worden war, Nach längerer Debatte über dieſen Antrag, gegen welchen ſich beſonders der Ab⸗ geordnete Windthorſt entſchieden ausſprach, welcher auch energiſch für die Regierungsvorlage eintrat, wurde der Antrag Hänel mit erheblicher Majorität abgelehnt und 8 1 der Vorlage, wonach auf das Freihafengebiet der Hanſeſtadt Hamburg der Artekel 34 der Reichsverfaſſung fortdauernd Anwendung findet, dem Kommiſſſonsantrage gemäß, angenom⸗ men. (Art. 34 der Reichsverfaſſung beſagt, daß die Hanſeſtädte Bremen und Hamburg mit einem dem Zwecke entſprechenden Bezirke ihres oder des umliegenden Gebietes als Freihäfen außerhalb der gemeinſchaftlichen Zollgrenze bleiben, bis ſie ihren Einſchluß in dieſelbe beantragen. Haus in die Beratung des § 2 der Vorlage ein, welcher den Reichskanzler ermächtigt, im Namen des Reiches einen Beitrag zu den Koſten des Ham⸗ f burger Zollanſchluſſes bis zur Höhe von 40,000,000 Mark zn leiſten, welche nach längeren Reden der Abgeordneten Sandtmann (Hamburg) und Dr. Bam⸗ berger abgebrochen wurde. Am Sonnabend ſetzte der Reichstag die Beratung über die Hamburger Vorlage fort. Paris, 22. Jan. In Frankreich iſt durch das Beharren des Miniſterspräſibenten Gambetta auf ſeinem Plane, die Verfaſſungsreviſſon nach ſei⸗ nem Willen durchzuführen, eine ſchwere miniſterielle und parlamentariſche Kriſis entſtanden. iſt feſt entſchloſſen, die Verfaſſungsreviſſion nach ſeinem Willen durchzuführen oder aber zurückzutre⸗ ten, wenn die Kammerverhandlungen eine Mehrheit gegen den Regierungsentwurf ergeben ſollten. Daß Letzteres aber wahrſcheinlich ifl, geht aus der Zu⸗ ſammenſetzung der in der Kammer gewählten Kom⸗ miſſton zur Vorbereitung des Reviſionsprojeltes hervor, denn von den 33 Mitgliedern diefer Kom⸗ miſſion haben ſich 32 als Gegner der Reviſion, 1 Hierauf trat dase Gambetta wie ſie Gambetta wünſcht, ausgeſprochen — ein böſes Omen für die Gambetta'ſchen Plänen! der Pariſer Börſe iſt infolge der ungewiſſen poli⸗ tiſchen Lage eine große Panik ausgebrochen, welche einen allgemeinen „Krach“ herbeizuführen droht. Petersburg, 22. Jan. In Rußland wer⸗ An den die Vorbereitungen zu der im Laufe dieſes Sommers in Moskau ſtattfindenden Krönungsfeier des Czaren und ſeiner Gemahlin eifrigſt fortgeſetzt. Man ſcheint demnach auf die nihiliſtiſchen Droh⸗ ungen, daß die Nigiliſten die Krönung unter allen Umſtänden zu verhindern wiſſen würden, nicht all⸗ zuviel zu geben, doch wird man es an den nötigen Vorſichtsmaßregeln gewiß auch nicht fehlen laſſen. Zahlreiche fürſtliche Perſönlichkeiten werden zu den Moskauer Krönungsfeierlichkeiten erwartet. 6 5 * Verſchiedenes. * Ladenburg, 24. Jan. Letzten Sonntag wurde im Gaſthaus „zum Hirſch“ hier, nachts die Kaſſe in der Wirkſchaft erbrochen und deſſen In⸗ halt im Betrage von ungefähr 36 Mark geraubt. Der Thäter iſt noch nicht ermittelt. — Aus Baden, 19. Jan. Auf Wunſch einer Anzahl von Gemeinden ſoll die diesjährige altkatholiſche Landesverſammlung bereits am 25. März (Mariä Verkündigung), nachmittags 3 Uhr, und zwar auf Erſuchen des Waldshuter Bezirks⸗ verbandes, in Freidurg im Kaufhausſaal auf dem Münſterplatze ſtattfinden. Zur Beratung kommen Anträge über unſere Stellung, Schulfrage, altkatho⸗ liſche Preſſe, Denkſchriſt für unſere Kammer und Rechenſchafsbericht der Landeskaſſe. Herr Profeſſor Dr. Watterich wird zu Anfang einen Vortrag übe die Kirchenpolitik der Landtage und des Reichstage ſeit 1871, halten. — über den Verkauf des nunmehr zu zwe Drittel beendeten Tabakeinkaufs ſchreibt die „Kh. Z.“: Das Charakteriſtſiche des ſich gegen wärtig abſpielenden Tabakeinkaufs ſind die große Differenzen in den für den Tabak bezahlten Preiſen, wie man ſie in Baden früherhin nicht gekannt hat. Während in den letzten Jahren höchſtens Unter⸗ ſchiede von 10 M. für den Zentner zu verzeichnen waren, beliefen ſich dieſelben bei den Ankäufen der vorigjärigen Ernte bis zu 32 M., indem Preiſe von 14 M. bis zu 46 M. für den Zentner vor⸗ kamen. Die höchſten Preiſe wurden dabei diesmal Anter den Sternen. Roman von Paul Bött 5 (Fortſetzun. )) Sie dachte an die beglückende Zeit der erſten entſtanden vor ihrem geiſtigen Auge die düſteren Mauern des Ker⸗ kers, mit welchen ihr G 8ſchick und ihr Lebensglück ſo eng verbunden was. Ihr war j de Freude ver⸗ ſagt. Sie ſchien dazu verurteilt, ihr ganzes Leben in Trauer und zurückgezogenheit zu verbringen und ſchon ſah ſie mit Bangen die Zeit herannahen, in welcher ſie auch die Liebe ihres Sohnes, das ein⸗ zige, was ihr zu ihrem Troſte geblieben, nicht mehr ungeteilt beſitzen würde. Eine ſtille Thräne rollte über ihre Wangen und ein unſägliches Weh durch⸗ zog ihr Herz. Noch nie hatte ſich die ſtille Frau ſo einſam und verlaſſen gefühlt, wie in dieſem Augenblick. Ihre thränenſchweren Wimpern hefteten ſich ſehnſuchtsvoll an die in weſtlicher Richtung ent⸗ fliehenden Wolken; ſie zogen dorthin, wo jenes 0. . düſtere Haus ſtand, das ſchon ſeit ſo vielen Jahren eein Menſchenleben umſchloß, welches ſich zu wieder⸗ holten Malen unſchuldig erklärt hatte. f „Sie werden Ihres Urteils gedenken und bittere Reue empfinden, wenn einſt die Wahrheit an den Tag kommen wird.“ So hatten die Worte Alfreds gelautet, als er ſein Urteil vernommen, und Helene hatte ſich dieſe Woete ſchon ſo oft im Geiſte wiederholt. War es denn möglich, daß ein Menſchenleben jahrelang ſchuldlos im Kerker ſchmachten könne? Ließ der Himmel ſolche Ungerechtigkeit ſtraflos geſchehen? Sie wandte ſich plötzlich gegen ihren Sohn, der ſein Spiel ſoeben unterbrochen hatte und fragte dieſen: „Haſt Du ſchon gehört, Hermann, daß ein Menſch unschuldig verurteilt worden iſt? 1 Hermann war ganz überraſcht von der Frage ſeiner Mutter. was bewegte ſie zu jener Frage Aber auch Helene erſchrak heftig, als der Frage bewußt wurde, die ſie an ihren Sohn geſtellt. Sie hatte dieſe unüberlegt, nur in Gedanken mit dem Mann, welchen ſie betraf, beſchäftigt, her- vorgeſtoßen. Jetzt gab es kein Ausweichen mehr, ſie mußte auch den Beweggrund nennen. Jedoch wußte ſie ihre Erregung zu bekämpfen und jedes tiefere Intereſſe zu verhüllen, als ſie leichthin fort⸗ fuhr: „Meine Frage braucht Dich nicht zu über⸗ raſchen, ich dachte eben an den Tod Deines Vaters und an den Mann, der ſich trotz ſeiner Verurteil⸗ ung für unſchuldig erklärte.“ 5 „Wohl möglich,“ entgegnete Hermann, der ſich auch diesmal von der Maske täuſchen ließ, „daß ein Mann, wenn gravierende Beweiſe gegen ihn vorliegen, unſchuldig verurteilt werden kann. Aber ſie ſich Wie kam ſie auf dieſen Gedanken, es iſt in dieſem Falle nicht wohl anzunehmen, denn die Beweiſe für ein ſolches Ukteil müſſen ſchon überzeugende ſein. Ich kann darüber zwar nicht urteilen, denn ich war zu jung, als die That ge⸗ ſchehen. Aber wir wollen nicht hoffen, daß die Richter ſich getäuſcht haben, denn ich wüßte nicht, wie ich je das ſchwere Unrecht ſühnen ſollte, daß dem Manne durch unſern Namen zugefügt worden.“ Helene war durch dieſe Erklärung ihres Sohnes keineswegs beruhigt. Sie vermochte die einmal enk⸗ ſtandenen Zweifel an der Schuld Fabers nicht zu bannen, ihr Herz hätte ihn ſo gern freigeſprochen. Einige Verrichtungen in der Küche vorſchiebend, ging ſie hinaus, um auch hier dieſem immer wie⸗ derkehrenden Gedanken nachzuhängen. Hermann ging indeſſen ruhelos im Zimmer auf und nieder. Die Worte ſeiner Mutter hatten auch verſtimmt und nachdenkend gemacht. Soeben an das Fenſter tretend, wurde ſeine Aufmerkſamkeit auf ein in raſender Eile herfahrendes Gefährt ge⸗ lenkt, deſſen Pferde ſcheu geworden waren. Er ge⸗ wahrte auch, wie der Wagen gegen einen Eckſtein anprallte, gleich darauf umſchlug und die beiden Inſaſſen, eine ältere und eine junge Dame weit hinweg auf das Pflaſter geſchleudert wurden. Mit unglaublicher Schnelligkeit war Hermann aus dem Hauſe und an den Ort des Unfalls ge⸗ eilt. Die junge Dame, in welcher er Fräulein Frigga Weiſe, die ſchöne Sängerin, erkannte, hatte