adung m arbeitung it Preise K. Ku kol. Nase der Tune Sel- Meint, 9 lun N — ads wie duch u er kaunlch J. L. Stenz 2 — preſen gdeburg tl. 2 ken di gun, kgich hee Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag und Poftprovifion. Junſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., NRabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr nehmen Inſerate für uns an. koſtet vierteljährlich! M. 20 12 Uhr in der Expedition eingeh Local-Anzeigen mit 6 Pf., Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl Reclamen mit 20 Pf. berechnet. en, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Bei größeren Aufträgen entſprechende Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen mittwoch den 11. Januar 1882. Berlin, 10. Jan. Mit 3 geſtern er⸗ folgten Wiederzuſammentritte des Reichstages hat die perhältnismäßig lange Pauſe in unſerem parlamen⸗ lariſchen Leben, welche die Weihnachtszeit mit ſich brachte ihr Ende erreicht und es wird ohne Zweifel in dem noch übrigen Teile der Reichstags⸗Seſſion noch zu manchen lebhaften Debaten kommen. Den Anlaß hierzu wird jedenfalls die kirchenpolitiſche Frage, geben welche durch den Antrag des Abgeord⸗ neten Windthorſt auf Aufhebung des ſogenannten Internirungsgeſetzes gegen renitende katholiſche Geiſt⸗ liche nun auch im Reichstage zur Erörterung gelangt. Die Annahme dieſes Antrages würde in dem Ge⸗ ſöge der preußiſchen Kirchengeſetzgebung eine em⸗ pfindliche Lücke hervorrufen, was ſowohl von liberalen wie von konſervativen Betont wird und die kon⸗ g ſervativen wie die lieberalen Reichtags⸗Fraktionen — mit Ausnahme eines kleinen Teiles der Fort⸗ ſchrittspartei — werden deshalb gegen den Antrag Windthorſt ſtimmen, welcher morgen zur Beratung gelangen ſoll, und die Ablehnung desſelben iſt daher höchſt wahrſcheinlich. Auch der preußiſche Landtag wird in dieſer Woche — am 14. Januar — zu⸗ ſommentreten. in welchem die kirchliche Frage gleich⸗ falls einen Hauptpunkt der Verhandlungen bilden wird, doch iſt über den Inhalt des dem Landtage vorzulegenden kirchenpolitiſchen Geſetzentwurfes noch nichts bekannt. Berlin, 7. Jan. Diplomatiſche Zwiſtigkeiten ernſter Natur ſind, wie dem „D. M. B“ mitge⸗ eilt wird, in letzter Zeit zwiſchen Rußland und Perſien ausgebrochen, die ſich leicht zu einem argen Konflikt zuſpitzen könnten. Die per ſiſche Re⸗ gierung beanſprucht nämlich eine Gebietsabtretung ſeitens Rußlands und iſt zu dieſer unbegründeten Forderung unzweifelhaft durch den Erfolg Chinas ermuntert worden, das dem ruſſiſchen Reiche ſoeben das Kuldſcha⸗Gebiet abgerungen hat. erhalten, ſeine ganze diplomitiſche Kunſt aufzubieten, Den Aufſtändiſchen — denn daß man es iu der thun habe, wagen die Wiener Offizibſen denn doch 5 f Der ruſſiſche Geſandte in Teheran, Herr v. Sinowiew, hat Ordre um einem Kriege vorzubeugen. Eine Kommiſſion zur Regulierung der ruſſiſch perſiſchen Grenze wird ſich ſofort an Ort und Stelle begeben. Berlin, 7. Jan. (Das Tabaksmonopol.) Mit dem Unterſtaatsſektetär v. Mayr befindet ſich, ö wie man der „Nat.⸗Ztg.“ ſchreibt, der Direktor der Straßburger Tabakmanufaktur Dr. Keller in Berlin. Es handle ſich jetzt darum, den faſt fertiggeſtellten Entwurf für das Tabaksmonopol einer endgiltigen Redaktion zu unterziehen. Es iſt aber zweifelhaft, ob der Entwurf ſchon in der nächſten Zeit an den Bundesrat gelangen wird. Daß er ſobald nich dem Reichstage zugehen wird, gilt als ſicher. Wien, 9. Jan. Für die öſterreichiſche Re⸗ gierung geſtaltet ſich die Lage in den aufſtändiſchen Bezirken Süd⸗Dalmatiens mit jedem Tage mißlicher. Bocche di Cattaro nur mit „Räuberbanden“ zu nicht mehr zu behaupten — kommt beſonders das Terrain zu ſtatten, da in den Schluchten der Bocche di Cattaro den Aufſtändiſchen nur ſchwer beizukom⸗ men iſt. Man hat ſich deshalb bis jetzt begnügt, die aufſtändiſchen Bezirke durch einen militäriſchen Cordon gewiſſermaßen abzuſperren, aber trotzdem gelingt es den Aufſtändiſchen, ſich durch fortgeſetzte Die öſterreichiſche Regierung hat ſich zu verſtärken. größere Machtmittel in Süddal⸗ nun entſchloſſen. matien zu entfalten und dorthin weitere Werſtärk⸗ ungen für die Truppen in der Geſamtzahl von 7000 Mann zu ſchicken. Wien, 8. Jan. Das dritte Infanterie Re⸗ giment hat ſich in Marſchbereitſchaft nach Datma⸗ tien geſetzt. — Dem Deutſchen Verein zu Graz, welcher behufs einer Vertrauenskundgebung an die Linke und den früheren Abg. Teuſchl eine Verſamm⸗ lung abhalten wollte, iſt dies als ſtaatsgefährlich . Erbſchaft nach dem Juwelier Martin Ott iſt in eine Zuzüge aus Montenegro und Bosnien immer mehr General Trepow hat an den Kaiſer und die Groß⸗ fürſten eine geheime Denkſchrift gerichtet, worin namentlich die Willkür der oberſten Verwaltungsbe⸗ hörden gegenüber den Gerichten und ihren Aus⸗ ſprüchen betont wird, was einen wichtigen Einblick in die ruſſiſchen Zuſtände gibt und zeigt, wie dort durch ſolche Zuſtände von oben herunter die Re⸗ volution genährt wird. 8 Verſchiedenes. Das Ott'ſche Erbe. Die Millionen⸗ neue Phaſe getreten. Aus Newyork iſt nämlich eine allerdings etwas verworrene Zuſchrift „an den Herr Staatsgerichts⸗Actuar in Wien an der blauen Donau im öſterreichiſch⸗ungariſch⸗bömiſchen Reiche“ eingelangt, in welcher eine geborene Margaretha Corhans, gegenwärtig in Newyork, bekennt, daß ſie die rechtmäßig angetraute Gattin des Herrn Mar⸗ tin Ott und daher auch ſeine einzige Erbin ſei. Der Ehebund wurde in Kitzingen (oder Kiſſingen) im Mainkreiſe in Unterfranken geſchloſſen und zwei Frankfurter waren Zeugen. Herr Martin Ott wäre jedoch ein Geizhals geweſen, der ſeiner jungen da mals ſehr ſchönen, 19 Jahre zählenden Frau nichts zu eſſen geben wollte. Er hatte ſie nach ſieben⸗ jähriger Ehe nach Amerika vorausgeſendet, mit dem Verſprechen, daß er nachkommen werde. Er kam jedoch nicht, die Frau geriet in Not und mußte Dienſte ſuchen. Hier folgt eine Lobrede der ameri⸗ kaniſchen Frauen, die außerordentlich liebenswürdig ſind und ihre Dienſtboten wie Familienmitglieder behandeln. Schließlich bittet ſie die öſterreichiſchen Behörden, ihr zu ihrem Rechte zu verhelfen, gibt ihre genaue Adreſſe an und bemerkt, daß ſie die Nachricht über ihren ehemaligen Mann aus der „Newyorker Staatszeitung“ geleſen habe. Merk⸗ würdig bleibt es auch, daß ſich dieſe Frau um ihren unterſagt. Petersburg, 6. Januar. Der am 5. Fe⸗ bruar 1878 von der Wera Saſſulitſch mit einem Revolver verwundete Petersburger Stadthauptmann angeblichen Mann erſt dann bekümmerte, als ſie Gulden zu vergeben iſt. Die Verlaſſenſchaftsabhand⸗ lung hat daher jedenfalls eine Verzögerung erfahren. Anter den Sternen. ö Roman von Paul Boktcher. e 118 „ (Fortſetzung.) 1 17 1 Sie war ſo vertieft in ihrer Beſchäftigung, daß ſie nicht einmal gewahrte, wie die Gartenthür geöffnet wurde und ein Herr den Garten betrat; erſt als dieſer beinahe vor ihr ſtand, blickte ſie auf und — alle Blutwellen drängten ſich ihr nach dem Herzen, ſo tief erſchrak ſie — nach acht Jahren das erſte Wiederſehen mit Alfred! Sie hatte ihn zwar bei ſeinen Beſuchen in der Heimat ſchon einige Male geſehen aber ne mit demſelben auch nur eine Silbe gewechſelt. Er hatte gefliſſentlich eine Begegnung mit ihr, ja ſelbſt den Gruß vermieden und nun dieſer plötzliche Beſuch? Was war der Grund ſeiner Sinnesänderung? „Verzeihen Sie mir, Madame, den unange⸗ meldeten Eintritt,“ begann Alfred; „ich habe mein Kind ſeit beinahe einem Jahre nicht mehr beſucht und ſah, ſoeben hier ankommend, meine Franziska hier hineingehen.“ „Sie iſt ſoeben mit meinem Knaben in das Haus gegangen,“ ſagte Helene, nachdem fie ſich Anigermaßen geſammelt. „Wenn Sie es wünſchen, ſo will ich Sie gleich zu Ihrem Kinde führen. Aber ich denke,“ fuhr ſie mit gewinnendem Lächeln fort, „daß man einer alten Bekannten, mit der man ſeit 8 Jahren kein Wort gewechſelt, ebenfalls Rück⸗ ſichten ſchuldig ſei, und ich bitte Sie deshalb, für einige Augenblicke hier Platz zu nehmen.“ Alfred vermochte dieſer Aufforderung keine Einwendungen entgegen zu ſetzen und es währte nicht lange, ſo ſaßen die Beiden im trauten Ge⸗ ſpräch bei einander, wie ehedem, wo noch keine be⸗ fremdende Schranke ſie ſchied. Sogar das vertrau⸗ tere Du hatte ſich wieder in ihre Anreden gedrängt und Alfred mußte erzählen von ſeinen Reiſen, von ſeinen Abenteuern und Begegnungen, von ſeinen Kompoſitionen und ihren Erfolgen, und der kleine Mund ſeines Gegenüber war unermüdlich im Fragen und ſchien keine Grenzen zur Befriedigung ſeiner Neugierde zu kennen. Aber der eigentliche Ton ſprächen erſichtlich, dieſe trugen mehr das Gepräge einer herzlichen uneigennützigen Freundſchaft. aber war die Unbefangenheit der Gatte immer abweſend ſei, nen, wie den eigenen Sohn; warum er denn ſo ſelten zu einer tieferen Leidenſchaft war nicht in ihren Ge⸗ Oder Beiden nur er⸗ künſtelt, erzwungen? Wohnte in ihnen immer noch der glimmende Funke, der auf das leiſeſte Anfachen zur hellen Flamme emporlodern konnte? — Sie erzählte ihm auch, wie die beiden Kinder, da der ihre einzige Zerſtreuung wären, ſie hätte die kleine Franziska ſo lieb gewon⸗ ſie fragte ihn auch, ſeinem Kinde komme damit er ſein Kind immer bei ſich haben könne. Helene trieb, ohne es zu ahnen, ein gefähr⸗ liches Spiel, als ſie Alfred dieſe letzeren Fragen vorlegte. In ihm ſtürmte und tobte es mächtig; ſie hatte mit der Erinnerung an die ihm fehlende Gattin die ganze Vergangenheit in ſeinem Gedächt⸗ nis zurückgerufen und dieſe fatale Erinnerung ver⸗ urſachte bei ihm jedesmal jenes unſägliche Gefühl der Bitterkeit, das ihn diesmal beinahe zu einer zornigen Anklage gegen Helene verleitet hätte, wenn nicht ſanft und hörbar die Strophen jenes Liedes „Unter den Sternen“ zu ihm herübergeklungen wären: „Bei Euch wohnt ew'ger Friede, 5 Es war die kleine Franziska, welche dieſe Strophe mit ihrem hellen Stimmchen ahnungs⸗ und abſichtslos durch die geöffneten Fenſter ſang. Sie hatte ſich einige Stellen aus dem Liede gemerkt, wenn ihr Vater dasſelbe geſungen und ſie war ſich nicht des Sieges bewußt, den ſie in dieſem Augen⸗ blick über den Valer errungen. Dieſe eine Strophe, von ſeinem Kinde geſungen, ließen bei Alfred die leidenſchaftlichen Aus rücke, mit welchen er zu er⸗ widern gedachte, verſtummen und man konnte ſogar einen flücht gen Zug der Freude in ſeinem Antlitz bemerken, durch wetchen er der Befriedigung über das gute Gedächtnis ſeines Töchterchens Ausdruck geleſen hatte, daß eine Erbſchaft von vier Millionen N und warum er ſich nicht wieder eine Gattin wähle, Bei Euch nur moͤcht ich ſein.“ Wi 8