ab dee Shad, Lein Na chriesheimer Ameige 2 2 wit fehl Seife Poſtproviſion. nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterbaltungsblatt 1 M 8 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen R. 70 Pf. exel 425 272 Samstag den 7. Januar 1882. — N 5 P 0 5. 90 2 242 5 16 5 90 . Sten Karlsruhe, 5. Jan. Wir können aufs Be⸗ 59 ſtimmteſte mitteilen, daß S. K. H. der Großherzog al a am 9. d. M., nachmittags 12 Uhr 10 Min., . 1 Baden⸗Baden verläßt und ſich zur völligen Wieder- herſtellung ſeiner Geſundheit nach Cannes begibt. N 1 Von Baden bis Müllheim benützt S. K. H. den 1 fahrplanmäßigen Zug; von da bis Belfort wird er (afl. ein Extrazug eingeſtellt; von hier über Beſancon, n 5. f 1h Dijon. Lyon, Morſeille bis nach Cannes fährt der Großherzog mit dem Kurierzug und kommt am 10. tiger d., mittags um 3 Uhr, in Cannes an. 12 Baden, 2. Jan Zum Wechſel des Jahres — hatte ſich eine ſehr große Zahl Perſonen aus allen Mö Ständen und Stellungen in das gr. Schloß bege⸗ IL 8 ben, um ſich zur Gratulation in die aufgelegten ſcher Liſten einzuſchreiben. Es war eine ſolche für den aulſala Großherzog und die Großherzogin aufgelegt. Die aulhala, zahlreichen Einzeichnungen beweiſen zur Genüge die freudige Teilnahme an der glücklichen Wiedergeneſung des Großherzogs, ſowie die Ergebenheit der Badener an das Fürſtenhaus. Vergangene Woche ſind Herr Hofmarſchall v. Andlaw und Hofrat Dr. Heiligen⸗ thal nach Nizza und Cannes gereiſt, um dort eine geeignete Wohnung für den Großherzog ausfindig zu machen, wohin Höchſtderſelbe in Bälde zu gehen gedenkt. parbinen & ellen 6. L Su 10. lt K. 188. Berlin, 5. Jan. Der „Reichs⸗ Anzeiger“ ſenehnigtt bringt die Verordnung zur Einberufung des Land⸗ Jae tages auf den 14. Januar. ö 5 Berlin, 4. Jan. (Keine Reichstagsauflös⸗ oltelle. ung.) In Regierungskreiſen äußert man unumwun⸗ ſes 3 Nil. denes Befremden über die andauernd wiederkehren⸗ 5 Vermutungen bezüglich einer geplanten Auflöſung tome bill des Reichstages; es ſei, ſo behauptet man, im aruntet Heil. Ernſte nicht daran gedacht worden. Wir erfahren, ſo wird der „K. 3.“ und „M. 3.“ übereinſtim⸗ mend gemeldet, mit Beſtimmtheit, daß die Frage über Schluß oder Vertagung des Reichstags bald nach Wiederaufnahme der Arbeiten an entſcheiden⸗ N der Stelle noch einmal beraten werden ſoll. Es Ml. 20000, l. 500 , 600 1. . u. iſt lebhafte Neigung vorhanden, das Geſetz wegen Verlängerung der Etats⸗ und Legislaturperioden dem Reichstage noch vorzulegen und eventuell durchzube⸗ raten. Man hofft um ſo mehr, diesmal das Ge⸗ ſetz zur Annahme zu bringen, als man darin die Verpflichtung ausgeſprochen hat, den Reichstag all⸗ jährlich zu berufen, und dafür der Stimmen des Centrums ſicher zu ſein glaubt. Bei der jetzigen Geſchäftslage im Reichstage iſt indeſſen an eine Er⸗ reichung dieſes Zieles nicht zu denken. Man wird ſehr große Thätigkeit auſweiſen müſſen, um bis Ende dieſes Monats die jetzt ſchwebenden Arbeiten abzuwickeln, und längere Zeit wird doch ein Zu⸗ ſammenwirken des Landtags mit dem Reichstage ſchlechterdings unthunlich ſein. Berlin, 4. Jan. Generalarzt Prof. Leut⸗ hold iſt durch Kabinetsbefehl vom 1. Januar zum ſtellvertretenden Leibarzt des Kaiſers ernannt worden. Waſhington, 31. Dez. In heut ger Ver⸗ handlung gegen den Präſidentenmörder Guiteau ward Dr. Gray einem längeren Verhör unterzogen. Er erklärte auf das Beſtimmteſte, daß Guiteau zur Zeit des Attentats bei geſundem Verſtande war und dies auch jetzt ſei. Er wäre überzeugt, daß der Angeklagte ſelber nicht daran glaube, von Gott zur Verübung des Verbrechens inſpiriert worden zu ſein; er ſpiele jetzt lediglich eine alberne Poſſe und ſtelle ſich nicht einmal irrſinnig. Guiteau und deſſen Verteidiger Mr. Scoville unterbrachen den Zeugen häufig und ſuchten ihn zu verwirren; derſelbe blieb in⸗ deß bei ſeinen Ausſagen ſtehen, welche großen Ein⸗ druck zu machen ſchienen. Als die Verhandlung bis nächſten Montag vertagt wurde, erhob ſich Gui⸗ teau und ſagte: „Ich wünſche Jedermann ein glück⸗ liches neues Jahr; ich werde morgen einen Empfang im Gefängnis abhalten und lade Alle, denen es zu kommen beliebt, dazu ein.“ Am Montag tritt der Prozeß in ſeine achte Woche und noch läßt ſich kein Ende desſelben abſehen. Karo, 26. Dez. (Prinz Heinrich.) Der Beſuch, der die Deutſchen in Egypten ſo freudig überraſcht hat, Prinz Heinrich von Preußen iſt, ſo wird der „K. Z.“ geſchrieben, am 22. an Bord des Lloyd⸗Dampfers, von Trieſt kommend, in Alex⸗ andrien gelandet und begab ſich ohne Aufenthalt nach Kairo, wo derſelbe in Shepheard's Hotel ab⸗ geſtiegen iſt. Der Prinz hat es ſich, obgleich er incognito reiſt, nicht nehmen laſſen, eine Anzahl hieſiger Deutſchen zu empfangen und an Jeden der⸗ ſelben einige freundliche Worten zu richten. Der Aufenthalt in Kairo währt bis zum 3. Januar, alsdann ſoll die Nilreiſe, für welche eine ſchöne Dahabieh gemietet iſt, die von einem Regierungs⸗ dampfer ſtromaufwärts bugſiert wird, bis zum zweiten Katarakte angetreten werden. Verſchiedenes. * Laden burg, 6. Jan. Im Laufe dieſer Woche wurden hier mehrere Particen Tabak abge⸗ hängt, jedoch wieder zu feucht, was auf den Ver⸗ kauf nachteilig wirkt. Verkauft wurden bis jetzt einzelne Partieen zu Mk. 20 der Zentner. 5 — Aus der bad. Pfalz. 2. Jan. Die neuen Tabake entwickeln ſich fortſchreitend gut. vnn Nußloch und Lungenbrücken wurden je 2000 Zent. Cigarrentabake mit 20 bis 25 Mark für 50 Kilo ausſchließlich Steuer verkauft; Großſachſen hat ſeine Vorräte zu dem Preiſe bis zu 24 Mark geräumt; in Käferthal und Sandhofen fanden größere Mengen zum Preiſe von 24 bis 28 Mark Abnehmer. Im⸗ 8 merhin ſind die alten Tabake geſuchter als die neuen. 8 — Karlsruhe, 4. Jan. Im Jahre 1881 8 ſind in unſerer evangeliſchen Landeskirche 71 Geiſt⸗ liche durch Tod, Penſionierung und Austritt abge⸗ gangen, während nur 10 zugegangen ſind. Von den 378 Pfarreien ſind 49 unbeſetzt bezw. werden 20 durch Pfarrverweſer verſehen. Von den 12 ſtändigen Vikariaten des Landes ſind 4 in den Städten und ſämtliche der Landorte unbeſetzt. Die erſte der durch den Oberkirchenrat „auf Zeit“ zu beſetzenden Pfarreien iſt bereits ausgeſchrieben. — Pforzheim, 1. Jan. Wie wir ſoeben erfahren, hat ſich der Gemeinderechner in dem be⸗ nachbarten Würm aus dem Staube gemacht und eee eee en werden gegen erden gewinn N 4 Tagen noh . en Anker den kerne Roman von Paul Böttcher. rk empfehl igen, Gothe „Du wirſt wieder beleidigend,“ ſagte Helene, ſich abwendend; „ich ſprach ihn ſeit unſerm Hoch⸗ zbꝛeitstage nicht mehr!“ 15 „Nun, ſo war es nicht gemeint,“ ſagte Her⸗ mann beſänftigend. „Aber der Umgang gefällt mir eben einfach nicht. Der Vater ein Muſiker oder — wie Du's jedenfalls lieber hörſt — Tondichter, die Mutter eine Schauſpielerin! Wie kann ein ſolcher Stamm einen erſprießlichen Zweig treiben? Übrigens werde ich den Knaben jetzt mit mir in die Rſidenz nehmen; es wird jetzt Zeit, daß er die Schule beſucht; von der hieſigen Schule läßt ſich eine gute Ausbildung kaum erwarten.“ terricht ſei für den Anfang hinreichend genügend; wenn Du jedoch überzeugt biſt, daß er nicht aus⸗ reichend ſei, ſo will ich mit Alfred gern zu Dir überſiedeln!“ — (Fortſetzung.) 1 „Ich meine,“ ſagte Helene, „der hieſige Un⸗ beide Gatten mit ſich ſelbſt beſchäftigt ſchienen. Helene hatte wieder ihren früheren Platz am Fenſter eingenommen und ſah träumeriſch den den Bäumen entfallenden Blättern nach. Man ſah es, zwiſchen den beiden Gatten hatte ſich eine tiefe, gähnende Kluft gebildet, die nicht ſo leicht wieder ausgefüllt werden konnte. Die unheimliche Stille wurde endlich unter⸗ brochen durch die Meldung des Dienſtmädchens, daß der Lindenfrieder den gnädigen Herrn zu ſpre⸗ chen bitte. W Mag eintreten,“ lautete der kurze Beſcheid; und als das Mädchen ſich entfernt hatte, ſagte er zu Helene gewendet: „Was will der Mann noch? Du haſt doch gethan, was ich bei meinem letzten Hierſein angeordnet habe?“ „Nein Hermann, noch nicht; wir können dem Manne nicht die letzte Kuh pfänden laſſen, wenn ihm Frau und Kinder krank darnieder liegen. Er hat mich um Schonung gebeten und ich habe ihm dieſelbe gewährt mit dem Hinweis, daß er bei Dei⸗ nem Hierſein noch einmal mit Dir Rückſprache nehmen möchte.“ „Das iſt ein ganz falſches Mitleid. Dadurch „Nun, wir können es ja vorerſt mit der bie⸗ ſigen Schule berſuchen,“ meinte Hermann aus⸗ weichend. „Das weitere wird fich dann noch fin⸗ den!“ . Es war eine Pauſe eingetreten, in welcher wird die Sache nur unnötig in die Länge gezogen. Reicht man ſolchen Leuten erſt den Finger, dann nehmen ſie die ganze Hand; der Mann ſollte die Anleihe nicht gemacht haben, da er wiſſen mußte, daß er ſie nicht zurückzahlen kann.“ Der Eintritt des Mannes, von dem hier die Rede war, verhinderte eine weitere Entgegnung Helenens. Es war eine hohe, kräftige Geſtalt in länd⸗ licher Tracht, welche auf der Schwelle ſtehen geblie⸗ ben war. Aber die verhärmten Züge des Mannes verrieten den Gram und den Kummer, mit denen er tagtäglich zu kämpfen hatte; jedoch ſah man jetzt noch ſeinem Außeren die frühere Wohlhabenheit an und ein gewiſſermaßen ſelbſtſtändiges Auftreten und imponierende Haltung kennzeichneten ſein ganzes Weſen. Man ſah es dem Manne an, daß es ihm ſchwer geworden, ſich zu dieſem Schritt zu verſtehen und nur mit einiger Verlegenheit und innerem Kampfe vermochte er eine paſſende Anrede hervor⸗ zuſtammeln, die jedoch v. Gellern mit den Worten unterbrach: „Unterlaſſen wir alle Weitläufigkeiten, mein Lieber; ich weiß, was Sie zu mir führt und muß ihnen bemerken, daß ich von dem gefaßten Beſchluß nicht obgehen werde. Ich liebe vor allem die Pünktlichkeit und ſehe es gern, wenn meine Schuldner ihrer Pflichten kingedenk ſind. Wenn Sie die Exekution in Ihrem Hauſe nicht gern ſehen, ſo weiß ich Ihnen nur den einen Rat: Til⸗ gen Sie die Schuld.“ 5 Der Armſte ſtand da wie vom Blitz gelähmt. Einen ſolchen Empfang hatte er nicht erwartet. Er hatte mit ſo frohen Hoffnungen den Gang un⸗ ternommen, er hatte in der redlichen Abſicht, ſeinen