gefünden hätten. niſterialrat Dr. Frech aus Mannheim, wird am Dreikönigstag, Freitag den 6. Januar 1882, nach⸗ mittags halb 3 Uhr, im Saale des „Gaſthauſes Haßler“ dahier über die Ergebniſſe des letzten und die Aufgaben des dermaligen Landtages Bericht er⸗ ſtatten. Wir machen jetzt ſchon die Freunde der fleiheitlichen Sache darguf aufmerkſam und zweifeln nicht, daß ſich alle in großer Zahl um ihren Abgeord⸗ neten ſammeln werden, ſeine Berichterſtattung ent⸗ gegenzunehmen und etwaige Wünſche vorzutragen. — Aus der bad. Pfalz 23. Dez. Das Geſchäft in Pfälzer Tabaken war in letzter Zeit weniger lebhaft da die Tabakshändler wegen des allzunaſſen Zuſtandes der Tabake mit dem Einkaufe zurückhaltender waren. — In Friedrichsfeld wurde braune gexinge Ware zu 22— 25 Mark gekauft. — Im überrhein kaufte man meiſt feuchte Ware zu 25—26 M. — Aus Baden, 24. Dez. Zwiſchen Em⸗ mendingen und Köndringen legte ſich heute eine ältere Witwe auf die Bahnſchienen, unmittelbar vor dem Herannahen des aufwärts gehenden Perſonen⸗ zugs. Der Kopf wurde vom Rumpfe getrennt. — In Neuershausen (A. Freiburg) ſtürzte am 20. d. der Neubau der Dreſch⸗ und Oldampfmühle des Gemeinderats Hildmann ein und begrub den Eigen- tümer, einen Knecht und zwei Pferde unter ſemen Trümmern, zum Glück, ohne daß die Verſchütteten namhafte Verletzungen erlitten. — In Mannheim wurde der Arbeiter Th. Jung in einer Rauferei durch einen Meſſerſtich ſchwer verwundet. — Die Brauerei der Gebr. Traumann in Schwetzingen wurde in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. — Minden, 18. Dez. In dem Dorfe Iſenſtedt bei Lübdecke iſt ein wohlhabender Bauer verhaftet worden, weil er ſeit vier Jahren ſeinen blöͤdſinnigen Sohn in einem dunkeln Raume an einer Kette eingeſperrt gehalten hatte. Der Blöd⸗ ſinnige war aus einer Irrenanſtalt als unheilbar entlaſſen worden. Der Sachverhalt war den Nach⸗ bar des Verhafteten nicht unbekannt. — Wien, 24. Dez. Nach der nunmehr berichtigten Vermißtenliſte verunglückten beim The⸗ aterbrand 449 Perſonen. Zwölf andere ſind zwei⸗ felhäft. „ (Zum Tode verurteilt.) Der Schie⸗ ferdecker Michael Horn, 32 Jahr alt, aus Neuendorf bei Lobenſtein, jetzt in Mittweida, und deſſen Bru⸗ der, der Okonom Heinrich Horn, 39 Jahre alt. ſtanden bor einigen Tagen vor dem Schwurgericht in Gera unter der Anklage der Ermordung ihres eigenen Vaters. Der Vater war als Trunkenbold bekannt und mißliebig bei den Seinigen, welche deshalb beſchloſſen, den „Alten“ beiſeite zu ſchaffen. Man wollte ihn erſäufen oder erhängen. In der Nacht zum 4. Januar 1869 wurde das Verbrechen begangen; Horn ſen. kam trunken nach Hauſe, die Frau zankte mit ihm, er wurde von ſeinem damals erſt 19jährigen Sohne Michael am Halſe gepackt und feſtgehalten; die Mutter rief dem älteſten Sohne Heinrich zu. einen Strick zum Aufhängen here in zu holen. Dieſer folgte der Aufforderung, ſchlang den Strick um des Vaters Hals und erdroſſelte ihn unter Beihilfe der Mutter. Die Frau hatte bald dem ermordeten Ehegatten die Sonnt gskleider an⸗ gezogen, ihm eine gefüllte Schnapsflaſche, Brod, etwas Geld ꝛc. beigeſteckt, dann wurde er auf eine herbeigeholte Miſttrage in ein Betttuch eingewickelt und von Mutter und Söhnen nach dem ungefähr 10 Minuten entfernten Wald getragen und dort unter Mithilfe Michaels an eine Fichte gehängt. Nun fingierten ſie eine Suche nach dem Vermißten, endlich em 3. Februar wurde die Leiche aufgefun⸗ den. Jetzt, nach etwa 13 Jahren, iſt die Geſchichte an den Tag gekommen. Heinrich Horn äußerte eines Tages im vorigen Jahre, nachdem er mit der Mutter und dem Bruder Streit gehabt, zu ſeinem Onkel: „Dieſe wollen es mit mir auch machen wie mit meinem Vater!“ Daraufhin geſchah Anzeige. Die Mutter iſt bereits im vorigen Jahre unter ſehr myſteriöſen Umſtänden in einem Waſſerloche ertrunken aufgefunden worden. Man ſuchte nunmehr die That auf dieſe und auf den Schwager Ehrhardt, der jetzt in Amerika lebt, zu lenken. Beide Brüder wurden zum Tode verurteilt. — Bremerhaven, 24. Dez. Der Lloyd⸗ dampfer Braunſchweig iſt heute vormittag im neuen Hafen geſunken. 1 (Ganz einfach.) Mann: Warum Ich nur immer die Schrot' im Haſen finden muß!?“ — Frau: „Weil Du ihn immer allein aufiß't.“ (Einfacher Ausweg.) „Lieber hätte ich hundert Mark verloren, als gerade meinen Ehering. Mariechen, haſt Du ihn nirgends geſehen?“ „Nein, Mama! Aber weißt Du was, Mama? — Heirat' nochmal!“ Vorſchlag zur Güte.) Richter: „Sie ſind wegen Bettelns zu drei Tage Waſſer und Brod verurteilt!“ — Bettler: „Herr Richter, können Sie mir nicht ein bischen beſſere Koſt geben, hernach thät' ich ein paar Tage länger ſitzen.“ 7 (Mißglückter Vergleich.) Ein Dorfſchullehrer wollte ſich ſeinen Schülern bei der Erklärung des Gleichniſſes vom guten Hirten als ihren Hirten dar⸗ ſtellen, und fragte daher: „Wenn ihr, liebe Kinder, alle kleine Schafe wäret, was wäre ich dann wohl?“ — Ein Schüler: „Ein großes Schaf.“ — Der ſchnelle Erfolg des „Deutſchen Fa⸗ milienblatts“ — nach zweijährigem Beſtehen zählt es über 50.000 Abonnenten — beweiſt, daß ein volkstümliches, aber im beſten Sinne künſtleriſch ausgeſtattetes Blatt auch für ein größeres Publikum wirkliches Bedürfnis iſt. Für den mit Neujahr beginnenden dritten Jahrgang werden folgende Romane angekündigt; Jenſen. Ein Traum. Mit Bildern des bes tiebten Illuſtrators Woldemar Friedrich. — Na⸗ lalie von W. Black. Eines der packendſten und gehaltvollſten Werke der neueſten Erzählungs⸗Literg⸗ tur. Ernſt Wichert. Protektion. — Baring Gould. (Verfaſſer der Mehal ah) — Zitta, Eine Geſchichte aus dem Schwarzwald. Für das Deutſche Familienblatt geſchrieben. — Max Ring. Die Spiritiſten u. a. m., ſo⸗ wie erzählende und belehrende Be träge von Felix Dahn, Albert Lindner, Heinrich Seidel, Hermann Vambery, Prof. F. Reuleaux, C. v. Vincenti, G. Kaſtropp u. ſ. w. Fortgeſetzt werden im neuen Jahre auch die mit ſo großem Beifall aufgenommenen Serſen⸗Ar⸗ tikel: Zur Frauenfrage. — Streiflichter. — Winke für Hausfrauen. Reiſen und Entdeckungen, Neben der Plauderecke, für welche an hundert Mit⸗ arbeiter und Mitarbeiterinen interreſſante Beitrge liefern, wird noch ein „Sprechfaal“ eröffnet, zu dem jeder Abonnent Beiträge liefern kann. Wie bereits eine Vautier-Nummer erſchſenen iſt, ſo ſollen im neuen Jahre weitere Künſtler⸗Num⸗ mern, vorläufig von Defregger, Meyerheim, Gentz und Hugo Kauffmann ausgegeben werden. Ein glücklicher Gedanke iſt es auch, den Abon⸗ nenten anſtatt der ſehr in Verruf geratenen Olfar⸗ bendrucke künſtleriſch ausgeſtattete Holzſchnitte auf ſtarkem Papier als Prämie und zwar zu den Selbſt⸗ koſten der Herſtellung (für 3 Blatt ca. 60 Pf.) zu liefern; unter dem Titel: Bildermappen des Deutſchen Familienblatts werden in vierteljährlichen Lieferungen Mappen erſcheinen, welche je 3 Bilder, ſowie eine poetiſche Textbeigabe enthalten. Das Format wird bedeutend größer ſein als das des Familienblatts, und die Druckausführung und Aus⸗ ſtattung ſoll jedes einzelne Bild zu einem ſchönen Wandſchmucke geeignet machen, welcher faſt in nichts den Kupferſtich vermiſſen laſſen wird. Jede Lieferung kann einzeln bezogen werden Beſtellzettel dazu werden ſ. Z. den Abonnenten mit dem Blatte zugehen und eine Verpflichtung zur Ab⸗ nahme beſteht nicht. a Das Deutſche Familienblatt (Verlag von J. H. Schorer in Berlin) koſtet vierteljährlich M. 1.60 und iſt durch alle Buchhandlungen und Poſtämter zu beziehen. Der Petter vom Rhein. Ein neuer Ka⸗ lender aus Lahr auf das Jahr 1882. Preis 30 Pf. Lahr. Druck und Verlag von Chr. Schömperlen. „Die Ausſtattung iſt ſauber und der Kalen⸗ der bietet in ſchlicht volkstümlicher Sprache ſeinem Leſerkreiſe neben hübſchen Erzählungen in ernſter und heiterer Form auch viel Gemeinnütziges zur Beherzigung.“ (Elſaß⸗Lothringiſche Zeitung, Straßburg.) tung entwickelt zu haben und das Geſpräch handelte hauptſächlich von einem jungen Mann, der nach mehrjähriger Abweſenheit erſt geſtern wieder in die Heimat zurückgekehrt ſei. Alfred Fober — von ihm nämlich war die Rede — ſei in der langen Zeit, ohne daß Jemand eine Ahnung gehabt, in der Reſidenz geweſen, um ſich in der Mufik aus⸗ bilden zu laſſen. Sein Vater habe ihn zwar an⸗ fangs für ein Handwerk beſtimmt, wollte jedoch den Neigungen ſeines Sohnes, der von früheſter Jugend ein bedeutendes Talent für Muſik entwickelte, kein weiteres Hindernis bereiten und hat ſo mit eigener Aufopferung die nicht unbedeutenden Koſten für deſſen Ausbildung getragen. Der junge Faber habe bereſts einige epochemachende Kompoſitionen in die Offenklichkeit gebracht, welche die günſtigſte Aufnahme Bisher ſei er mit ſeinen Erzeng⸗ niſſen pfeudonym hervorgetreten, habe jedoch, nach⸗ dem er ſo bedeutende Erfolge erzielt, ſeinen wahren Namen preisgegeben. Der glänzende Ruf, den ſo⸗ mit! der junge Faber errungen, muß auch dem alten Vater eine hohe Freude bereitet haben, der in den Fortſchritten ſeines Sohnes eines Erſatz für den 1 gehabten Verluſt ſeines Vermögens erblicken ann. „Ich ſprach ihn geſtern abend,“ ſagte Einer von der Tiſchgeſellſchaft. „Er hatte verſprochen, heute hierher zu kommen. Schade, daß er nicht hier iſt, er müßte uns ſogleich einige ſeiner neueſten Kompoſikionen zum Beſten geben.“ Die Tiſchgenoſſen ahnten nicht, welche Foltern ſie der jungen Braut bereiteten. In allen Schat⸗ tierungen des Farbenſpiels, bald weiß, bald rot, färbte ſich ihr ſchönes Antlitz, ihr Herz ſchlug hör⸗ bar laut und gern wäre ſie ihrem Seſſel entronnen, wenn ſie dieſes hätte ohne Aufſehen zu erregen, bewerkſtelligen können. Wie oft ſchon war ſie heute an dieſen Mann erinnert worden, den ſie ſo gern vergeſſen hätte. Aber die Göttin der Vergeltung ſchien ſich an ihre Ferſen heften zu wollen, fi mußte, ohne es zu wollen, an die Worte denken, die ſie einſt unaufgefordert gu ſeiner Bruſt gehaucht: „Alfred, ich liebe Dich!“ FS mußte des Schwures gedenken, den ſie oft in dem herrlichen Liede „Unter den Sternen“ wiederholt hatte, ſie mußte der be⸗ ſeeligenden Augenblicke denken, in welchen ſie, die Augen geſchloſſen, das Haupt an Alfteds Bruſt bergend, ſeinem Zitherſpiel lauſchte. So oft in die Seiten der Zither die Empfindungen ſeiner Seele ſich ergoſſen und er in ſchmelzenden Tönen ihr ſeine Liebe geſtand, ſo oft hotte ſie geſagt: „Alfred, auf ewig Dein!“ Wo war nun dieſe ewige Liebe geblieben? Oder: — — liebte ſie ihn auch jetzt noch? — — Hatte ihre Eitelkeit den Sieg über die Liebe davongetragen? Vermochte die Selbſtſucht ſo zu herrſchen, daß ſie ſogar zu einer Unwahrheit gegen den Gatten verleiten kann — ? Ein hörbares Ah! durchflog plötzlich die Runde der Hochzeitsgäſte. Helene hatte, in Gedanken ver⸗ ſunken, nicht bemerkt, daß ſoeben wieder ein Gaſt eingetreten war. Sie ſah es nicht, wie die übrigen Anweſenden ſich erhoben, um den neu Angekomme⸗ nen zu begrüßeu und ihm wie einen alten Bekann⸗ ten die Hand zu ſchütteln. Erſt als der Gatte ſie darauf aufmerkſam machte, daß es Pflicht ſei, den eben eingetretenen Gaſt zu begrüßen, ſuchte ſie ſich zu ſammeln und erſchrocken — erbleichend — ſah ſie in das Antlitz Alfred's! Alſo doch —! Was Helene den ganzen Tag gefürchtet und wovor ihr gebangt — und was ſie in ſpäter Stunde nicht mehr für moͤglich gehalten — es war dennoch geſchehen. Jetzt galt es, die ganze Willenskraft zufammenzuraffen; ſie durfte ſo wenig vor ihrem Gatten wie vor Alfred zeigen, daß der Gedanke an Litzeren ſie ſoeben noch be⸗ ſchäftigte. 5 Das neu vermählte Paar trat dem angekom⸗ menen Gaſt begrüßend entgegen. Alfred verneigte ſich würdevoll und verknüpfte mit der Gratulation die Entſchuldigung für ſein ſpätes Erſcheinen. Auge in Auge ſtanden ſich die beiden Männer gegenüber, von denen der Eine das Herz der Brauk, der Andere deren Hand beſaß. Die Blicke der Männer ſenkten ſich für Se⸗ kunden in einander, als wollte ein Jeder das Innere des Anderen erforſchen. Ahnten ſie, insbeſondere aber Hermann, daß zwiſchen ihnen eine Kluft lag, die nie zu überbrücken war? g Aber Alfred hatte nicht allein ein forſchendes Auge für Hermann, auch auf die junge Gattin warf er einen prüfenden Blick, der ſich bis in das Tiefinnerſte ihrer Seele zu bohren ſchien. Was der Gatt nicht gemerkt, oder nur den Aufregungen des Tages zuſchrieb, das gewohrte Alfred. Sein Auge täuſchte ihn nicht, und ſeſne Gedanken errieten die Wahrheit, als er ſich ſagte: „Sie hat an dich gedacht, ihr Herz hat gebangt vor dem Momen des Wiederfehens, ſie fürchtet dich.“ f 0 F,Fortſetzung folgt.) Bai, oo — 4 Aang am 17. Al Ochgwinnen im Betrage von u bermieten: 5 5 a0 im 2. Stock, be- mau hene, Küche, Speicher, ſinum und Keller, 3. Beiſel Bwe. — — — — Januar 1882. Heuhigewinn 30,000 Mark. Ninchen-Haöhauſet chen bau- Joe, a h. Stit 1 Mart, . — — — — — 10,000 Mark, ade gegen Nachnaßme oder hig Einſendung des Betnags nebſt . fir Fruglatut, ſowie 10 Vf. N Zusendung der Jehungsliſten, ſo ag der Vortat rich, die Hall. bolkhardt'ſche Druckerei u Amirbach (Bayern). eachtenswert! + pilepsie. Atampf. und Nervenkei⸗ dende, alle welche ſich für deſe Krankheiten intereſſieren, und ſihere Hülfe ſuchen, wage dd vertrauensvoll die Brochure Wr Bois, Spegzialist füt Rrampf⸗ d dad nleden, verſchaffen. Gratis a fürth zu beziehen nur durch Herrn Parlaghy, München, 39 Baherſtr. N Aren 15 Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. g ts Grundſtücks⸗An⸗ und 0 Siilen⸗Angeboten und ⸗Ge⸗ 9 3 in den ſonſtigen vielen 1 Juſenten Bedenken tragen e in den Zeitungen 1 10 ben Offerten don Reflet b r St. f w. dc dulle wir ent ö ſüln ihnen solche am Loge Auf Grun geeignet; ſtre ug b n & Vogler edition, 8 „Frankfur lültgart, Mugen 8 5 Haaſenſlei nonten. x Ratte S