berwogen, gewiß ein erfreuliches Zeiches für Pro⸗ duzent und Käufer. Freiburg, 18. Dez. In der Schrift des Oberbergrats v. Dücker, „Asphalt u. Petroleum in Deutſchland“, iſt hingewieſen, daß ſehr wahr⸗ ſcheinlich in der badiſchen Rheinebene, von Hagenau im Elſaß herüber in der Richtung Heilbronn zu, vielfach Spuren von Erdöl ſich finden müſſen. Nachdem im Elſaß an ſo verſchiedenen Orten ſchon Erdöl gefunden wurde, auch die Bleichröder'ſchen Bohrungen im Hagenauer Forſt letzter Tage gute Erfolge erzielten und im badiſchen Elſenzgau (Rei⸗ chardshauſen) Erdöl aus einer Quelle fließt, erſcheint es höchſt wahrſcheinlich, daß auch Elſaß, Baden bis Württemberg hinein einen ausgedehnten Landſtrich beſitzen, der in geringerer Tiefe als die Lüneburger Haide einen mächtigen Schatz an Erdöl birgt. v. Dücker und Nöldecke in Celle, anerkannte Autoritä⸗ ten, meinen nun, es ſollten in den bezeichneten Strichen Badens in jeder Gemeinde von Inkereſſenten alle Quellen beobachtet werden, um etwaige Olſpuren zu entdecken. Dies gilt hauptſächlich für die Ge⸗ gend von Gengenbach⸗Diersburg, Offenburg, Rhein⸗ biſchofsheim⸗Bühl abwärts, Bruchſal⸗Wiesloch und die Asphaltlagerſtriche hinter Bruchſal und von dort bis nach Mosbach. Alsdann wäre es am Platz, durch eine Autorität erſten Ranges all' die er⸗ zu laſſen. v. Dünker ſpricht ſich dahin aus, daß der Strich Bruchſal⸗Langenbrücken bis zum Bezirk Mosbach nach den dort bekannten geologiſchen u. geognoſtiſchen Vorbedinungen jetzt ſchon Erſolge einer näheren Unterſuchung vorausſehen laſſen. — Aus Baden, 15. Dez. Von einem un⸗ bekannten Geber ſind Herrn Stadtpfarrer Längin als Dankopfer bei des Großherzogs Geneſung 100 M. zugegangen. Der bad. Frauenverein hat von Frau Mathilde Hoffmann, geb. Pauli, 200 M. zum Geſchenk erhalten. — Der in tberlingen ge⸗ ſtorbene Oberamtsrichter a. D. Herr Dietſche hat den Triberger Armen 1000 M. vermacht. — Wie man aus dem Amte Lörrach berichtet, haben daſelbſt die Beleidigungsklagen eine enorme Höhe erreicht, ſo daß faſt keine Schöffengerichtsſitzung vergehe, in der nicht über derartige Fälle verhandelt werde. — In Schachen brannte ein Wohnhaus nebſt Stallungen und Scheune ab. In den Flammen kamen 1 Stier, 1 Kalb, 1 Schwein und 1 Ziege um. — In Vol⸗ kertsweiler iſt vorgeſtern nacht die Scheuer des Lowenwirts Franz Köſtle nebſt der Nachbarſcheune gänzlich durch Feuer zerſtört worden. Das Vieh wurde gerettet. — Aus Baden, 17. Dez. Gelegentlich einer Treibjagd bei Waſenweiler erlegte der Jagdaufſeher Kochendörffer einen ſehr großen Wildeber, indem er ſich auf das durch mehrfache Schüſſe verwundete und wildgewordene Tier warf und ihm mit ſeinem mittelten Spuren näher unterſuchen und begutachten Jagdmeſſer den Garaus machte. Das Tier wiegt 2½ Zentner und iſt etwa zwanzigjährig. — Donaueſchingen, 19. Dez. Als Jagd⸗ ſeltenheit mag erwähnt werden, daß am letzten Samstag auf einem Treibjagen Sr. D. des Fürſten zu Fürſtenberg in verhältnismäßig kleinen Waldpar⸗ zellen 50 Füchſe in Sicht kamen, wovon 32 zur Strecke gebracht wurden. Die gleichzeitig erlegten 10 Stück Haſen waren das traurige Überbleibſel, das von den Füchſen nicht verſpeist worden war. — Wien, 16. Dez. In der heutigen Ge⸗ meinderatsſitzung wird der Bericht des Stadtbau⸗ amtes über die Thätigkeit der Feuerwehr bei dem Brand im Ring ⸗Theater verleſen. Darnach hätten die Feuerwehrmänner nach ihrem Eintreffen ſogleich energiſche Anſtrengung gemacht und in einer Vier⸗ telſtunde 120 bis 130 Perſonen durch Sprungtuch und Schubleiter gerettet. Auf den Treppen konnten ſie nur langſam vordringen, weil Qualm uud Stickluft die Pechfackeln löſchte und ſo arg war, daß ſelbſt die mit der Kommunikation vertrauten Billetöre erſtickten. Der Brand habe ſich ſo weit vor Ankunft der Feuerwehr ausgedehnt, weil die Sicherheitsvorkehrungen im Theater nicht gehandhabt und die Anzeige zu ſpät gemacht wurde. Dieſe ſei nicht durch den im Theater aufgeſtellten Allarm⸗ Apparat, der mit der Centrale der Feuerwehr in Verbindung ſteht, direkt gemeldet worden, ſondern in der bekannten Weiſe erfolgt. (Durch zwei Droſchkenkutſcher!) — Wien, 19. Dez. Die heutige neueſte amtliche Zuſammenſtellung der beim Ringtheater⸗ brande Verunglückten und Vermißten ergibt die Zahl 620. — Kattowitz. (Exploſion.) Der Kauf⸗ mann und Reſtaurateur Parczykl unterhielt in dem benachbarten Bogutſchütz ſchon ſeit Jahren heimlicher Weiſe einen Handel mit Pulver und Dynamit. Trotz wiederholt bei ihm vorgenommener Reviſionen konnte er deſſen aber nicht überführt werden. Dieſer Tage eines Abends gegen 7 Uhr wurden jedoch die Befürchtungen, welche ſeine Mitbewohner ſchon öfter bezüglich eines Unfalls gehegt und auch öffent⸗ lich ausgeſprochen haben ſollen, zur traurigen Wahr⸗ heit. Wie das Unglück entſtand, läßt ſich ſchwer beſtimmen; die Erörterungen kommen jedoch dahin überein, daß es heißt, Parczyk habe Pulver gepackt, um damit wegzufahren. In dem Zimmer befanden ſich außer Parczyk drei noch unerwachſene Kinder desſelben, während die Frau mit zwei größeren Kinder in der Küche war. Im Begriff, in einem der Ofen Feuer anzumachen, ſoll nun Parczyk vor Beendigung der Pulververpackung mit einer Schaufel voll glühender Kohlen durch die Stube gegangen ſein. Jedenfalls iſt nun ein Stück davon in das loſe umherliegende Pulver gefallen und hat dieſes entzündet. Es erfolgte eine heftige Detonation und gleich darauf ſchlugen die Flammen aus de Fenſtern. Die angerichteten Verwüſtungen ſind entſetzlich. Fenſter und Thüren wurden zerkrümmer und weit fortgeſchleudert, die Möbel wirr durchein ander geworfen, die Bekleidungsſtücke der don de Unfall betroffenen Famflienglieder brannten in helle Flammen. Durch die Gewalt des Luftdruckes wa die Decke zerriſſen und eine alte Frau, welche während der Kataſtrophe in ihrer Stube über der Unglücks ſtätte ſaß, wurde ſamt dem Stuhle an die Dec ihret Wohnug geſchleudert, ohne indeß erhebliche Schaden zu nehmen. Von den ſechs anweſende Familienmitgliedern iſt nur der älteſte Sohn unbek ſehrt davon gekommen. Pareczyk und eines de kleinen Kinder iſt bereits verſchieden, der Zuſtan der andern drei Verletzten ſoll hoffnungslos fei Nachdem die Verwundeten im gegenüberliegende Krankeninſtitut untergebracht und die Trümmer weg geräumt waren, wurden im Laden noch 207 Pfund Pulver und 70 Dynamit in Kiſten vorgefunden Welches Unglück hätte durch deſſen Entzündun nicht nur in dem von etwa zehn Familien bewohn⸗ ten Hauſe, ſondern auch in der Umgebung ange⸗ richtet werden können! — Paris, 16. Dez. In Tunis zerſtörte ein heftiger Sturm die Telegraphen, warf Zelte und Mauern um. Beim Umſturz einer Mauer in Medjed el bab wurden fünf Soldaten getötet, ſieben verwundet. — London, 16. Dez. Ein Dampfer, wel⸗ cher den Dienſt zwiſchen Galway und der nel Arcon verſieht, ſtrandete geſtern ſpät abends und ſank ſofort. Reiſende und Mannſchaft (14) find ertrunken. ö — London, 20. Dez. Die Abendbläkter melden eine Entzündung ſchlagender Wetter in den Kohlengruben von Abram bei Bolton. 180 Berg⸗ leute werden als tot bezeichnet. 7 (Schlecht getroffen) Eine Dame, die zum erſten Mal Italien bereist hatte, wird nach ihrer Rückkehr in die Heimat von einer Bekannten gefragt, wie ihr Venedig gefallen habe. „O, im Ganzen gut,“ antwortete ſie, „nur habe ich es inſofern ſchlecht getroffen, weil gerade Überſchwemmung dort war.“ + (Aus der Kaſerne.) Hauptmann: „Was mir rein mache“ zur Inſpektion.“ — Hauptmann: „Recht ſo! Dabei müſſen Sie mir aber die Stellen, wo die Ganglaternen hängen, zur Vermeidung der garſtigen Rußflecke, gleich ſchwarz weißen.“ 5 Ein Bummler bat einen Bauten ⸗Unterneh⸗ mer um Beſchäftigung. „Lieber Freund,“ antwor⸗ tete dieſer, „die Geſchäfte ſtocken, ich kann nur ge⸗ ringen Lohn bieten.“ — „Det ſchad't nicht,“ er⸗ widerte der Bummler, „ick werde meine Arbeet ſchon danach inrichten!“ von deren Kindheit an geleitet, hatte dieſe Sachen alle in das Schlafgemach ihrer Pflegebefohlenen ge⸗ bracht, um dieſe damit beim Erwachen zu über⸗ raſchen. 5 Und dieſe Überraſchung war denn auch der guten Tante in vollſtem Maße gelungen; denn wir ſehen Helene bald dorauf alle dieſe Sachen, mit denen ſie ſich heute ſchmücken ſollte, von allen Sei⸗ ten beliebäugeln und man las es in Helenen's Mienen, daß ſie von dem Reſultat ihrer Betrach⸗ tungen befriedigt war. „Welche Gedanken mochten jetzt in Helene woh⸗ nen? Dachte fie daran, wie das ganze Städtchen ſie in dieſem Schmuck auf dem Kirchgange bewun⸗ dern würde? Hörte ſich ſchon im Geiſte das Ah! ſchon jetzt die brennenden Blicke der neidiſchen Freu⸗ dinnen? Gewiß! Wie hätte ſonſt die faſt allen Weſen ihres Geſchlechts mit wenigen Ausnahmen innewohnende weibliche Eitelkeit in ihrem Buſen Raum finden können? Dachte Helene auch an die wenig freundlichen oder unfreundlichen Geſichter der⸗ jenigen Herren, denen ſie auf direktes oder indirektes Werben Körbe erteilt, und die dennoch, wenn auch halb gezwungen, zu ihren Hochzeitsgäſten zählen würden? — Nun, ſie konnte ja jedem dieſer Herren ohne Erröten in das Geſicht blicken, ſie hatte ja Keinem von Allen Hoffnungen und Verſprechungen gemacht? Keinem — 21 Iſt es wahr, Helene, daß Du voch keine Verſprechungen gemacht? daß Du vordem noch nie die Augen zu einem anderen Manne auf⸗ geſchlagen, nie die Arme um eines Anderen Hals geſchlungen, als um den Deines jetzigen Verlobten? Dieſe und ähnliche Fragen mochten Helene und Oh! aus der ſtaunenden Menge? Fühlte ſie durch den Kopf wirbeln, als ſie an den zahlreichen Bekanntenkreis dachte, der ihr an ihrem heutigen Ehrentag ſeine Gratulationen überbringen würde und ein heftiges Erröten überflog das ſchöne Ant⸗ itz, als ſie daran dachte, daß ſich doch Einer unter den Gäſten befinden könne, vor deſſen vorwurfs⸗ vollem Blick ſie die Augen beſchämt zu Boden ſen⸗ ken müßte. Jedoch dieſer Eine war nicht einmal hier; er weilte in weiter Ferne und wußte vielleicht nicht einmal, daß heute ihr Vermählungstag ſei; vielleicht auch hatte er ſich ſelbſt ſchon einer Andern anverlobt! Helene warf trotzig das Köpfchen in den Nak⸗ en und ſuchte unwillig dieſe immer wiederkehrenden Gedanken abzuſchütteln. Natürlich, wer wollte es einem reichen und vielumworbenen jungen Mädchen verargen, wenn es in ſeiner Wahl das vermeintlich Beſſere und Glanzvollere vorzieht? — Ein gegebenes Wort bleibt eben — ſelbſt wenn ihm die Weihe des Kuſſes und des Schwures nicht gefehlt hätte — doch nur ein Wort! Es iſt kein Dokument, zu deſſen Einlöſung die Ehre verpflichtet! — Es fällt mit den Jahren der Vergeſſenheit anheim und der Menſch und mit ihm die Zeit ſchreiten ſorg⸗ und ahnungslos über blutende Herzen —! Verſtecke dich, o Sonne, vor der Mißgeburt der Erde! Dein Glanz vermag nicht den Schatten der Hölle zu durchdringen! Wie ſollte ſich nicht die thörichte Eitelkeit von der zwar ehrlichen und kunſtvollen, aber doch nur ſchlichten und einfachen Arbeit abwenden, wenn in der Zunkunft die Rätin winkt — — — — 2 Die Thür zu Helenens Schlafgemach öffnete ſich leiſe und vorſichtig ſteckte die Tante das mit dem ſchneeweißen Häubchen bedeckte Haupt durch die Offnung. Sie erſtaunte nicht wenig, ihren Liebling ſchon wach zu finden, und ſagte: „Guten Morgen, liebe Helene! Du ſchon auf? Aber was frage ich da noch?“ entgegnete die Tante redſelig, „wenn ein junges Mädchen Hochzeit macht, dann kann es ge⸗ wöhnlich die ganze Nacht vor dem ereignisreichen Tag nicht ſchlafen.“ Helene, auf deren Antlitz die eben noch ge⸗ habten unangenehmen Erinnerungen keine Spuren zurückgelaſſen, erwiederte freundlich den Gruß ihrer Tante und fagte ſchelmiſch lächelnd: „Fehlgeſchoſſen, liebe Tante, ich habe im Gegenteil recht feſt und angenehm geſchlafen.“ „So,“ ſagte die Tante gedehnt, „nun, darüber wollen wir nicht ſtreiten, Du wirſt mir aber wohl geſtatten, daß ich das „feſt geſchlafen“ in Zweifel zu ziehen wage, den „angenehmen Schlaf“ will ich Dir nicht abſprechen. Aber wie gefällt Dir denn das reizende Brautkleid und vor Allem der elegante Schmuck, den Dein Bräutigam Dir zum Geſchenk gemacht? Haſt Du denn fur Hermann's Aufmerk⸗ ſamkeit keine Worte?“ „Gewiß liebe Tante,“ entgegnete Helene, „wa rum ſoll ich mich einer ſolchen Aufmerkſamkelt nicht freuen und für ein ſo fürſtliches Geſchenk nicht dankbar ſein?“ . Fortſetzung folgt.) 1 ä Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molſkog Ladenburg. 1 welantmachu 901 lter iſt vom 9. b 10 15 u . 1 I ununterbrochen 40 butg, den, 17. Dez. 1 K. Poſtamt. Gekes. n Henstag den Wunmittags 11 U. u Poſdienſtimmer : Fehanntmachung 4446. 6s wird hierk bd Gr. Handel un 27. Oktober 1 71 und Straßenver 14170 det Fahrt i A muß jedes Fuhrwerk r harſehen ſein“ 2 der Perordnung fetiums om 27. Juli ich e Stusßenverkchrs b 1 auf öffentlichen Weg 100 Atze aufgestellte, . Aagete Gegenstände, cer Dunkelheit zu Aan die Gaſtfuhrwerle Ashase einkehrender Reif Alte auf der Straße 0 ace Paze aufgeſtelt. A der Fuhrmann, als beg zu der borgeſchri ſahhung berpfichtet.“ u enen in Erinn macht Ihr da?“ — Gemeiner: „Die Gäng' ale e ui den Anfügen, ahnung deer Vorſchrift, e h Na oder mit I Ae nach § 366 n Rechs rafgeſetzbuches be N Wale, 17. Dezember Uitgermeiſteramt. A. Huben. Sekanntmachun 46. Am Eanstag den 24. ds 1 vormittags, mn uf dem Rathauſe d f iffentlcher Verſteig — — Im 10 uhr: d. Lefferung det für d 0 1882 erfotderlichen J l, geſchnittene rei 8 . Papier, Bleiſtifte, a0 Sttuſand, Zündhö ie 5 U. um 11 uh u Ethebung des Mages pro 1882. a 4 III. um 11 Uhr N Reinigung und das 05 im Rathause, Hoſf fun und höheren Bürger d des Jahres 1882 IN. um 12 Uf 100 Neigung der Lehr e beider chritlichen 0 urg, 17. Dezemb legermeiſteram Huben. dend 3 bermiet. ian Uähnung im 2 Waage, Ki „ Hofraum und 8. Weib