ist zu verkau⸗ Howalter, Roſen⸗Hof. e 7 iſtbaum. Allgemeiner Jenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. rung en i f 1 47 3 5 7 2 5 9 e Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mä. 70 Pf. excl Welcker. : 8 1 1 welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 1 4 b 5 0 oder 8 905 mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende — Für riesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqué zum „deut Kaiſer“ j i . 8 iti S urate fur uns an. f Franz Carqus z eutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate 7 Alle Annoncen⸗Expeditionen Stenz. Nr. 99. Samstag den 10. Dezember 1881. Kinſen, 11 8 ſenudeln Politiſches. franzöſiſche Flagge führte. Das Schiff leiſtete hart⸗ — Offenburg, 7. Dez. Heute nachmittag Karlsruhe, 8. Dez. Aus Anlaß der glück⸗ näckigen Widerſtand und entkam. Kapitän Brown⸗ fiel das 5—6jährige Mädchen des Fabrikarbeiters Ste lichen Wiedergeneſung Sr. Königl. Hoheit des Groß⸗kigg und 4 Mann wurden getötet. Kunz bei der Brücke in der Angelgaſſe in den Stenz. herzogs iſt nunmehr angeordnet worden, daß die Rom, 6. Dez. Geſtern wurde unter die Kronenbach und blieb am Rechen bei der Spinn⸗ Fürbitte in den Kirchen und Synagogen des Lan⸗ K des wieder eingeſtellt und für den nächſten Sonntag, bezhtl. Samstag, ein Dankgebet zur Einfügung in 3 das allgemeine Gebet angeordnet worden. Stück 8 Pf Straßburg, 6. Dez. Der Ausbau des letzten Drittels des neuen Feſtungswalles, der im Frühjahre vorigen Jahres begonnen wurde, iſt nahezu vollendet. über die Befeſtigung von Straßburg ſchreibt die neueſte Nummer der Vedette: „Straß⸗ burg mit ſeinen elf, wie mächtige Füllbörner weit borgeſtreckten Forts wird nunmehr ganze Heere bergen und unterhalten können. Ein gewaltſamer Angriff gegen dieſe Rheinfeſtung erſcheint ebenſo unmöglich wie gegen Paris; es ſei denn, daß die . —— Waffentechnik wiederum ganz neue Fortſchritte * machte. ls. l 4 Berlin, 7. Dez. Die Nord. Alg. Ztg. Fab 9 beſpricht die Reichstagsverhandlungen über das Aus⸗ „Fäbr.. wanderungsweſen und findet den Hauptbeweggrund zur Auswanderung in dem Streben nach Verbeſſer⸗ ung der Lage und in der größeren Wohlfeilheit des Grundbeſitzes in Amerika. Daß die Auswanderung mehr aus dünnbevölkerten Landesteilen, als aus Ack 57 0 ine 9 volksreichen Fabrikgegenden ſtattfinde, weiſe auf einen Mangel in unſerm Erwerbsleben hin. Die Erträge on. der Landwirtſchaft, welche in weniger bevölkerten ing der Gegenden vorherrſchen, ſeien unter der Wettbewerb⸗ 10 ung ausländiſcher Getreide. und Fleiſcheinfuhr zu⸗ rückgegangen. Den ackerbautreibenden Provinzen tungen. fehlten die induſtriellen Verbraucher, weſche bei tät bei einem beſſeren Schutz der Induſtrie vorhanden ſein n. könnten. u London, 5. Dez. Aus Zanzibar wird ge⸗ Ae meldet: Am 3. d. griff der Kommandant des eng⸗ ie Apo- liſchen Kriegsſchiffes „London“, Kapitän Brownrigg, 5 mit 10 Mann in einem Boote in der Nähe von rikate Pemba ein arabiſches Sklavenſchiff an, welches die Kardinäle und Biſchöfe die vom Papſte inſpirierte und im Vatikan gedruckte Broſchüre: „Italien und das Papſttum“ verteilt. Die Broſchüre fordert die Rückgabe Roms an den Papſt. Rußland. Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus Petersburg vom 6. d. M.: Es wurde hierſelbſt eine Bande von 15 Mann aufgehoben, welche mit vollſtändigen Offiziers⸗Uniformen und Georgskreuzen verſehen war und ſich jedenfalls übermorgen am Georgsfeſte (welchem der Czar anwohnt) beteiligen wollte. In Folge dieſer Entdeckung ſind außeror⸗ dentliche Vorſichtsmaßregeln getroffen worden, um einem Putſch vorzubeugen. Perſchiedenes. — Aus Baden, 26. Nov. evangeliſche Miſſionsverein veröffentlichte in dieſen Tagen ſeinen 41. Jahresbericht. Sein diesjähriges Jahresfeſt feierte der Verein in der evangel Stadt⸗ kirche in Bretten, in der Stadt, in welcher einſt auch das erſte Jahresfeſt gehalten wurde und welche ihre Kirche nun zum dritten Male zur Verfügung ſtellte. Vertreter der großh. Oberkirchenbehörde war Hr. Oberkirchenrat Gilg aus Karlsruhe, als Ab⸗ geordneter der Basler Miſſions⸗Anſtalt, wohin die Beiträge aus Baden größtenteils fließen, war Hr. Miſſionsinſpektor Schott erſchienen. Die Feier wurde erhöht durch die Ordination eines jungen Miſſionars, Karl Ernſt, deſſen Vaterſtadt Bretten iſt. Nach dem Bericht zählt der Verein 29 Be⸗ zirksvereine. Die Einnahme beträgt an gewöhn⸗ lichen Gaben 21,961.19 M., die der ſogen. Pfen⸗ nigkollekte 32,040.66 M., zuſammen: 53,961.85 Mk., eine Mehreinnahme gegen das Vorjahr von 2742.79 M. Der größere Teil genannter Ein⸗ nahmen wurde mit Ausnahme der von den Gebern vorausbeſtimmten Beträge, wie ſchon erwähnt, an die Anſtalt in Baſel abgeliefert. Der badiſche und Weberei hängen. Ein Arbeiter zog das lebloſe Kind aus dem Waſſer und wurde dasſelbe in das Wächterhäuschen gebracht. Der gerade in der Nähe anweſende Bezirkstierarzt, Herr Bell, wandte Wie⸗ derbelebungsverſuche an, und gelang es ihm auch, das Kind wieder zum Leben zu bringen. 2 Mannheim, 30. Nov. Der Sohn des Ökonomen und Backſteinbrenners Baumann in Alt⸗ rip hat geſtern morgen ſeine Geliebte Albertine Weikel, die Tochter des Pächters vom Riedhof, in deſſen Garten mittelſt zweier Revolverſchüſſe getötet und darauf drei Schüſſe auf fich abgefeuert, von denen indeß keiner ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Es iſt jedoch wenig Hoffnung vorhanden, den Un⸗ glücklichen am Leben zu erhalten. Welche Motive dieſer grauenhaften That zu Grunde liegen, iſt uns bis jetzt nicht bekannt geworden. — Aus Baden, 8. Dez. In Elgersweier nötigte ein junger Menſch einem fünfjährigen Knaben Branntwein und eine Zigarre auf; in Folge des Genuſſes davon wurde das Kind be⸗ wußtlos und fing ſchon an blau und ſtarr zu werden. Durch ſchnell angewandte Hilfe gelang es, das Kind am Leben zu erhalten. — In Moos bei Radolfzell ſind zwei Häuſer vollſtändig niederge⸗ brannt. Einer der Eigentümer, Anton Bölli, erlitt bei dem Verſuche, ſein Geld zu retten, Brand- wunden. — Die Gegend von Pfullendorf wird gegeuwärtig von Diebesbanden unſicher gemacht. — Die Altkatholiken Mannheims haben durch Erricht⸗ ung einer geſicherten Pfarrpfründe in Kurzem 20,000 Mark aufgebracht. Die Summe ſoll auf 30,000 M. erhöht werden. — In Meßkirch ſtahl ein Bäckerlehrling ſeinem Meiſter einen 100⸗Mark⸗ ſchein und verſteckte ihn in dem Backofengrubenloch, wo er endlich aufgefunden wurde. — In der ſog Brech bei Furtwangen fand am letzten Montag in einem Wirtshauſe eine Schlägerei ſtatt, wobei der Va bangue. e 60 1 i Eine hiſtoriſche Novelle von Ladislaus Tarnoswli. tichter's 9 e, N 91 (Fortſetzung.) ſowohl . 8 1 i ſſchlage Etwa eine Stunde ſpäter — es war nahe an Flank— mitternacht — führte Battiſta den Grafen von Funken Sachſen und deſſen Begleiter in das Haus auf der r Quaiſtraße, in welchem Luca mit ſeinem Gelichter 1 dhe ſein Weſen trieb. Der Graf von Sachſen, in einen Büchel Mantel gehüllt und mit einer Larve vor dem Ge⸗ en die icht, trug ſein gutes Küraßſchwert und außerdem wird wie ſeine Gefährte einen ſtarken Dolch im Gürtel, 8-An⸗ denn er war feſt entſchloſſen, eine furchtbare Nie: ſandt, derlage unter den Banditen anzurichten, die ihm Pier ſeinen Gewinn zu entreißen geſonnen wären. Aber „ für hatte er denn Gewißheit zu gewinnen? Keines⸗ wegs; er konnte auch ſeine nicht bedeutende Bagr⸗ D ſchaft verlieren, und, da er im fremden Lande nicht r Schulden machen wollte, in die ürgſte Verlegenheit lade, 2 geraten. Zum erſten Male in ſeinem Leben näherte reis 00 er ſich dem ominöſen grünen Tiſch, und nie hatte 79475 wohl bis dahin Jemanden ein ſo edles Motiv an — den Spieltiſch geführt. ihanf Über einen düsteren engen Hofraum hatt. Battiſta die Männer geleitet, und an einem großen hölzernen Thorwege blieb er ſtehen, hinter dem ei⸗ niges Gemurmel zu hören war. „Es ſind ſchon Gäſte da,“ ſprach er ängſtlich; „ich bin vielleicht ſchon vermißt worden. Geht nur hinein, edle Herren. Ich darf nicht hier eintreten, denn mein Herr weiß nicht, daß ich fortgeweſen bin; ich muß mich durch das Seitengebäude in die Küche ſchleichen und thun, als wenn ich ſchon lange daſelbſt mich herumgetrieben hätte.“ Mit dieſen Worten verſchwand der Diener, und der Graf von Sachſen, welcher jetzt die Tritte mehrerer Ankömmlinge hinter ſich vernahm, drückte raſch die Thüre auf, und gelangte durch ein kleines Entree, in welchem ſich mehrere verlarvte Herren in verſchiedenem Koſtüm herumtrieben, in einen großen, ſchön dekorierten Saal, von drei Kronleuch⸗ tern erhellt, der nirgends ein Fenſter hatte. An den Wänden ringsum ſtanden lange Sopha's; am obern Ende, woſelbſt große vegediſche Spiegel die Wand zierten, wurden von ein gen Aufwärterinnen. die ziemlich frei in Kleidung und Haltung waren, ein treffliches Buffet arrangiert. Was jedoch die Augen jedes Eintretenden zuerſt auf ſich zog, war ein mächtiger, mit grünem Tuch belleideter Eichen⸗ tiſch, ſo groß, das zwölf Perſonen um ſeine runde Platte, die auf fünf Beinen ruhte, ſitzen konnten. In der Mitte der Tiſchplatte war eine keſſelartige Vertiefung von vergoldetem Eiſen angebracht, in welche das eingehende Geld geſtrichen wurde, und unter der oberen Platte, etwa in der Mitte der Tiſchhöhe, war eine zweite Tiſchplatte an die Beine befeſtigt, und hierher ward das Geld in Säcken placiert, das oben nicht Raum hatte. Eben als der Graf von Sachſen mit ſeinem Mentor eintrat, hatte ein ſtarkknochiger Mann auf des dabei ſtehenden Marcheſe Anordnung vier Säcke geraubten Goldes auf den untern Tiſch geſetzt, und nun ſchüttete Luca eigenhändig ein großes Metall⸗ becken voll nagelneuer Goldſtücke in die Vertiefung des oberen Tiſches. Als dies geſchehen war, krat Suzzo heran und ſah nach der Uhr, dann winkte er den Battiſta herbei, der ein Päckchen Karten brachte, und da inzwiſchen die Männer mit allen neu Angekommenen, im Ganzen wohl zwanzig Köpfe ſtark, im Saale verſammelt waren, rief Luca: „Nun heran, meine Herren, wenn's beliebt; möge Fortuna Allen günſtig ſein!“ Man trat näher an den Tiſch, auch der Graf von Sachſen, den Luca in dieſem Augenblicke be⸗ merkte und ſogleich der Larve erkannte. Eilig krat Graf, daß Ihr meiner Einladung gefolgt ſeid; was gilt die Wette? Ihr ſeid glücklich!“ Bei dieſen Worten ſtreckte er die Hand zu dem Deutſchen hi⸗ nauf, der, in den Mantel gehüllt, ohne Bewegung und Sprache wie ein koloſſales Steinbild da ſtand, der Graf von Brühl aber antwortete mit zornbeben⸗ der Stimme: „Nehmt die Karten zur Hand, Herr Marcheſe; Ihr ſeht doch ein, daß ſich mein Herr, 323 er an ihn heran und ſagte: „Es freut mich, Herr 5