einem jungen Weltbürger das Leben. Mutter und Kind wurden in das nahe gelegene Kronkenhaus verbracht. — Berlin, 4. Dez. Eine Feldzugsfreund⸗ ſchaft. Im Feldzuge von 1870 71 hatte ſich auch die ſechszehnjäbrige Tochter des in Schleswig ge⸗ fallenen Majors von Jena der Pflege der Ver⸗ wundeten in den Lazarethen gewidmet. Im La⸗ zareth zu Kreuznach wirkte das junge im Schoße des Reichtums aufgewachſene Mädchen mit Auf⸗ opferung, und als willkommene Unterſtützung in ihrem Liebeswerke erhielt ſie von ihrer Mutter noch 50 Thaler monatlich zugeſandt, die ſie für ihre Pfleglinge verwandte. Nach Beendigung des Krieges errichtete Fräulein von Jena in Halle ein Mädchenſtift, als deſſen Oberin ſie ſeitdem fungiert. — Unter ihren Pfleglingen befand ſich auch ein braver 24er, Namen L., der bei Mars la Tour einen Schuß in die Bruſt erhalten hatte. Dank der aufopfernden Pflege des Fräulein von Jena ge⸗ nas er und wurde als Invalide in die Heimat entlaſſen. L., von Profeſſion Bildhauer, ver⸗ heiratete ſich ſpäter und iſt heuer Vater von vier Kindern. Doch ſein Geſchäft ging ſchlecht, und der arme Mann kam in arge Bedrängnis. Er wandte ſich ſchließlch in ſeiner Not an die hier in Berlin wohnende Mutter ſeiner Pflegerin, die in reichlicher Weiſe für ihn und die Seinen ſorgte. Bald darauf aber erhielt er aus Halle ein Schreiben ſeiner einſtigen Pflegerin, worin dieſe ihm die bakante Stelle eines Portiers in dem von ihr geleiteten Stift anbot. L. nahm das Angebot freudig auf und fungiert ſeit einigen Tagen in ſeiner neuen Stellung, in welcher er mit ſeiner Familie vor Sorgen ge⸗ ſchützt iſt. — Welche wunderlichen Blüten das moderne Vereinsweſen mitunter treibt, möge aus der ergötz⸗ lichen Thatſache erhellen, daß in Herne ein Verein „für unglückliche Liebende“ ins Leben ge⸗ treten iſt und bereits 14 Mitgleder zählt. Unter dieſen befinden ſich auch einige Auswärtige, die mehr oder weniger ſchwer an den ihnen von hartherzigen Schönen an den Hals gehängten Körben tragen. Der Vorſitz führt ein aus mehreren, ihm von Amors Pfeilen beigebrachten Wunden heftig blutender 25⸗ jähriger Hageſtolz. — Ein in ſeinen Motiven unerklärliches Ver⸗ brechen iſt in Schottland verübt worden. Aus der Familiengruft iſt nämlich der Leichnam des Earl of Crawford entwendet worden. Der Vorfall erregt in allen Kreiſen ungeheures Aufſehen. T (Geſchäfts⸗Gebahrung.) Eiſenbahn⸗ direktor (zu dem Verwaltungsrate): „Ich bin in der angenehmen Lage, eine weitere Steigerung der Einnahmen aus dem Perſonenverkehr für das nächſte Betriebsjahr in Ausſicht ſtellen zu können, da in demſelben abermals eine große Anzahl Kinder das dritte Lebensjahr überſchreiten und in Folge deſſen nicht mehr umſonſt befördert werden.“ (Scharſſinnig.) Jean: „Herr Baron, im Vorzimmer warten ſechs Stumme, die Sie zu ſprechen wünſchen. — Baron (nachdenklich): „Sind ſie aber auch wirklich ſtumm?“ — Jean: Ich weiß es nicht ſicher — ſie ſagen es wenigſtens.“ b Candwirtſchaftliches. Die Hufpflege der Pferde iſt ein not⸗ wendiges Erfordernis, namentlich, wenn letztere auf harten Wegen gehen müſſen; dieſe Pflege wird aber vielfach unrichtig ausgeübt, und was man als Pflege betrachtet, iſt geradezu eine Schädigung des Hufes. Eine ſolche ſogenannte Pflege iſt namentlich das Einſchmieren des Hufes mit Fett. Wagenſchmiere oder gar mit beſonders dazu bereiteten „Hufſalben“, von denen man nicht weiß, woraus ſie bereitet ſind. Alle dieſe Mittel ſind ſchädlich, denn durch das Einſchieren werden die äußeren Flächen des Hufes verkleiſtert und von der Luft abgeſperrt; Hornwand, Sohle, Eckſtreben und Strahl werden dadurch ſo mürbe, daß die Verbindung einzelner Teile ſich lockert und fauler Strahl, Zwanghuf, Platthuf, Steingallen, loſe Wände ꝛc. ꝛc. die Fol⸗ gen ſind. Soll der Huf gepflegt und geſund er⸗ halten werden, ſo muß er einfach öfters mit reinem Waſſer gewaſchen und von allem anhaftenden Schmutze befreit werden. Im Sommer, bei gutem Wetter, geſchieht dies zweckmäßig durch tägliches Einſtellen des Pferdes ins Waſſer auf kurze Zeit, etwa 10 Minuten lang. Pferde, die nicht täglich im Gebrauch find, müſſen wenigſtens täglich Bewegung im Freien haben, was ſowohl auf die Hufe, wie auch ſonſt auf ihren Geſundheitszuſtand günſtig wirkt. Die Hufe be⸗ ſchlagener wie unbeſchlagener Pferde müſſen öfter genau beſehen und wenn nötig, regelmäßig beſchnit⸗ tenzwerden. Es wächſt ſchon beim Füllen mehr Horn als abgenutzt wird, und bekommen die Hufe, wenn das überflüſſige Horn nicht rechtzeitig entfernt wird, eine unregelmäßige Form. Aber auch beim be⸗ ſchlagenen Pferde bekommt der Huf durch das un⸗ ter dem Eiſen anwachſende Horn eine unrichtige Stellung und iſt daher beim beſchlagenen, wie beim unbeſchlagenen ein regelrechtes, verſtändig ausge⸗ führtes Beſchneiden ſehr vorteilhaft. Der Vetter vom Ahein. Ein neuer Ka⸗ lender aus Lahr auf das Jahr 1882. Preis 30 Pf. Lahr. Druck und Verlag von Chr. Schömperlen. Wir haben auf dieſen Volkskalender in jedem weil er ſeinen früheren Tendenzen, eine geſunde ſittliche und kernige Lektüre zu bieten, treu geblieben iſt. Ihm iſt ein herzlich warmer Geſprächston eigen, der nicht nur feſſelt, ſondern auch ergreift; ſeine Jahr hingewieſen und thun es auch diesmal wieder, 1 e 50 Aufſätze und Erzählungen bieten in anzſehen Schale einen inhaltvollen lehrreichen Kern Haus und Familie können gar vieles don d Vetter erlernen. So bietet der Aufſatz „Der N zum Wohlſtand“ goldene Regeln und auch die g zählung „Der Todtenbaum“ läßt zwiſchen Zeilen manches erraten zum Nutz und Fromm So folgen nach einige kurzweilige Geſchichten biedern Volkston, auch humoriſtiſche Gedichte ſcherzhafte Sprüche ſind paſſend eingeflochten. Lebensgeſchichte des Goldmannes General Su und des Komponiſten Konradin Kreutzer wird ze gern leſen, ebenſo die kurzgedrängte Jahresgeſchic Die Holzſchnitte ſind ſauber und anſprechend. Sel verſtändlich bringt der Vetter außer dem Kalendari auch Meſſen, Johrmärkte, Regeln, Vorſchriften (Potsdamer Intelligenz⸗Blatt.) Heller'ſche Spielwerke werden alljährlich um dieſe Zeit angekündigt, um ba darauf als Glanzpunkt auf Tauſenden von Weihnachtsti die koſtbarſten Sachen zu überſtrahlen. Aus Überzeug rufen wir einem Jeden zu: Was kann wohl der Gatte Gattin, der Bräutigam der Braut, der Freund dem Freu Schöneres und Willkommeneres ſchenken? a wärtigt glücklich verlebte Stunden, lacht und ſcherzt dur ſeine bald heitern — erhebt Herz und Gemüt durch ſe ernſten Weiſen, verſcheucht Traurigkeit und Melancholie, iſt der beſte Geſellſchafter, des Einſamen treueſter Freund; und nun gar für den Leidendenden Kranken, den an das Haus Gefeſſelten! — mit einem Worte, ein Heller ' ſches Spielwerk darf und ſollte in keinem Salon, an keinem Krankenbette, überhaupt in keinem guten Haufe fehlen. Für die Herren Wirte, Konditoren, ſowie Ge⸗ ſchäfte jeder Art, giebt es keine einfachere und ſicherere Anziehungskraft als ſolch' ein Werk, um die Güäſte und Kunden dauernd zu feſſeln. Wie uns von vielen Seiten beſtätigt wird, haben ſich die Einnahmen ſolcher Etabliſſe⸗ mente geradezu verdoppelt; darum jenen Herren Wirten u. Geſchäftsinhabern, die noch nicht im Beſitze eines Spielwerkes ſind, nicht dringend genug anempfohlen werden kann, ſich dieſer ſo ſicher erweiſenden Zugkraft ohne Zögern zu bedienen, um ſo mehr, da auf Wunſch Zahlungserleichterungen gewährt werden. Wir bemerken noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine fein durch⸗ der 0 zanen levangel.“ gere wollen ſich i 1 Tagen 5 dem fl den. uiſtlich me lababah 6. Dez. 1 Der Verw A — Zu vermi Af 1. April eine fre ung samt Zubehör, , bei Sul, 8. Maler ä — Zu vermi u Vohrung bei 3 „ Hol — — Tinich friche Milch V Auzuf F * an Stamm n werkaufen bei Fr. A We dachte iſt; die neueſten, ſowie die beliebteſten ältern Opern, 5 Operetten, Tänze und Lieder finden ich in den Heller'ſchen Werken auf das Schönſte vereinigt. Derſelbe hat die Ehre, Lieferant vieler Höfe und Hoheiten zu ſein, iſt über⸗ dieß auf den Ausſtellungen preisgekrönt. Eine für dieſen Winter veranſtaltete Prämienvertheilung von 100 Spi werken im Betrage von Francs 20,000 dürfte zudem ſonders Anklang finden, da jeder Käufer, ſelbſt ſchon ei kleinen Spieldoſe, dadurch in den Befitz eines großes Werkes gelangen kann; auf je 25 Franks erhält man einen Präimen⸗ ſchein. Reichhaltige illuſtrierte Preisliſten nebſt Plan werden 9 auf Verlangen franko zugeſandt. Wir empfehlen Jedermann, auch bei einer kleinen Spieldoſe, ſich ſtets direkt an die Fabrik zu wenden, da vielerorts Werke für Heller'ſche angeprieſen werden, die es nicht ſind. Alle ächten Werke und Spieldoſen tragen ſeinen gedruckten Namen, worauf zu achten iſt. Die Firma hält nirgends Niederlagen. Hoch errötend ſtand Giudetta und goß einen Pokal voll Wein aus dem nächſten Kruge für den geliebten Battiſta, der wie verklärt daſaß und zu erwarten ſchien, ob die Inngfrau dem Wunſche des Grafen Folge leiſten werde. Auch ein anderes Augenpaar beobachtete ſie ſcharf; es war das des Vaters Bajacco, dem Alles, was er ſah und hörte, wie ein wirrer Traum erſchien. Er hätte gern zu dem Grafen geſprochen, deſſen Worte einen feltſamen Eindruck auf ihn gemacht hatten, aber er hatte nicht recht den Mut, denn der Fremde imponierte ihm allzuſehr; er hätte auch gerne zu Battiſta ge⸗ redet, der ihn nicht ſehr beachtete, aber ein Gefühl, das zwiſchen Stolz und Beſchämung mitten inne lag, hielt ihn ab; was er aber mit Giudetta reden ſollte, wußte er vollends gar nicht, und ſo kam es, daß er in peinlicher Verlegenheit daſaß. Der Graf hatte ſchon wieder viel geſprochen und geſcherzt und Gludetten von Neuem den Wunſch in Erinnerung gebracht, da ermannte ſich Bajacco zu einem Befehl an ſeine Tochter, die viel zu flüſtern hatte mit Battiſta. „Kind,“ rief er, „hole doch den Teller mit Mandeln herbei, das heißt mit den bittern; ſie wer⸗ den den Herren gut thun beim Cyper.“ „Ach, warum nicht gar,“ zürnte der Graf von Sachſen, der inzwiſchen den dritten Krug ausge⸗ ſtochen, laßt nur die Mandelkerne; meint Ihr, es könnte mir flau werden an Euerm Tiſche?“ „Das nicht, edler Herr; ein ſo reines, unver⸗ fälſchtes Getränk macht keine Übelkeit, aber es ſchmeckt beſſer, wenn man bittere Mandeln dazu kaut, das weiß ganz Venedig.“ „Kann ſein,“ ſprach der Deutſche, „aber weiß auch Venedig, daß Ihr ein harter Vater ſeid, der nur nach Geld trachtet und einer ſo edlen Tochter nicht wert iſt? Eure Kneipe iſt ziemlich unbeſucht. Seht, guter Alter, Ihr habt den Segen verſcheucht, der nur unter des Genügſamen Dache Wohnung nimmt. Trinkt einmal, wenn Ihr keinen Schalk im Herzen habt, mit mir auf das Wohl des jungen Paares und dann umarmt Euern Eidam, den Ihr ſonſt ſchnöde von Eurer Thür gewieſen.“ Das hieß doch dem ſtörrigen Bajacco viel zu⸗ gemutet; ſein Stolz erwachte und rang ſich mächtig über jedes zaghafte Bedenken empor. Er ſprang auf und rief: „Was iſt das, edler Herr? Wer ſeid Ihr, daß Ihr mir in meinem Hauſe und in meinen Angelegenheiten befehlen wollt? — Möget Ihr immerhin dem Battiſta verpflichtet ſein; ich bin es nicht; ich will ſehen, wer einen freien Cit⸗ tadini der erlauchten Republik Venedig Gewalt an⸗ thun will. Und Ihr, Battiſta, habt ſchlechte Mittel ergriffen, indem Ihr mich bei dieſem edeln Herrn verſchwärzt habt, um zu Euerm Ziele zu gelangen. Als Gaſt habe ich Euch niemals von der Thür ge⸗ wieſen, aber wohl als Störer meines häuslichen Friedens und als Helfershelfer des berüchtigten Marcheſe Luca.“ „Luca!“ rief hier aufſtehend plötzlich der Deutſche, welcher mit gleichgiltigem Lächeln dem Alten zugehört; „dies letzte Wort war Euer beſtes, denn es erinnert mich an ein wichtiges Vorhaben. Komm, Battiſta,“ ſagte er zu dem traurigen Jüng⸗ linge. „Dieſer Alte wird anders ſprechen, wenn das Glück mir günſtig iſt und ich berufen bin, die Raubhöhle der Ungeheuer ein wenig zu lüften, da⸗ mit das Licht des Tages Eingang findet; kommt, Graf Brühl; leb wohl, Du armes Mädchen; dulde Redaktion, Druck und und hoffe; es wird anders und beſſer werden. Hier iſt die Zeche!“ a Er warf ein Häuflein Goldmünzen auf den Tiſch, die der verdutzte Bajacco ſchnell als den dop⸗ pelten Betrag des Genoſſenen erkannte, und dann ſchritt der Deutſche wie ein zürnender Rieſenkönig hinaus, gefolgt von ſeinen Begleitern. Bajacco ſah den Männern nach. Seine lel⸗ denſchaftliche Außerung ſchien ihn zu reuen, doch die Dukaten, die er eben zuſammenzählte, brachten das bittere Gefühl in ihm zur Rube. Nachdem er das Geld eingeſteckt, ſah er auf Giudetten, die fill und geräuſchlos den Schenktiſch aufräumte und als er bemerkte, wie Thräne um Thräne ihr von den Wangen rann, murrte er vor ſich hin und legte ſich mit dem Kopfe auf den Tiſch, die Arme als Unterlage brauchend. So ſaß er nicht lang, als er ſchlief; Giudetta aber, die heut ihren Baftiſta nicht unter der Platane wußte, ging betrübt die Treppe hinauf in ihr Kämmerlein. N 5 (Fortſetzung folgt.) Kurz und bündig. Als Herzog Bo⸗ gislaw X. von Pommern einſt den Doktor Luther zu Wittenberg predigen hörte, geſiel er ihm ſo un⸗ gemein wohl, daß er ihn beſuchte. „Herr Pater,“ ſprach der Herzog, „ich möchte Euch wohl einmal beichten!“ Luther antwortete in ſeiner derben Weiſe: „Ja wohl, Euer fürſtliche Gnaden iſt ein großer Herr, wird auch ohne Zweifel ein großer Sünder ſein.“ Der Herzog entgegnete: „Ja, das iſt wahr.“ — So war Rede und Gegenrede bor 300 Jahren. 2 Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. Tupihe n wunderſchön We 5 ſcntichn und buntfarb un ug, 1½ Mtr n e M, ettvorla lug 65 em breit, P Mu, gelen ſchleunigſt au den. Jaandt gegen N u Lit, Jreibe 5 Staatlich geneh Gothae Helo-Tott Pris des Loſes Ju Verloſung kor Headgewinne, darur kewinne Ni. 50000, 8. Al. 10000, 20 000, 2000, 100 De Gewinne w. Muthobe der betreffen 0 imerhelb 14 undeter Ziehung ir ſichsbanknoten ohr fg ausbezahlt. dose à 3 Mark d. Blumenhag — — A eachtens bile Krampf. u dende, alle 0 ber 8 br ertrauens 10 1 bas, Spesie