rung. en, welche 8 idekaſſe für 0 Haben, were vegen, hien n innerhalb 1. hen, anſonſt nicht mehr he 255 en. Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Nod. 1881. it: 1 Vrehn ge. udet ſich oy latz neben dy oſtproviſion. nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. ercl. 12 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, altige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Recla Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqusé zum „deutſ men mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende chen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ tungs f Neid Nr. 97. Samstag den 3. Dezember 1881. ſuhmacher. 9 755 F großes Aufſehen zu machen. An Stelle des Ge⸗Turſachten Verwirrung der Zar ſowie etwaige andere Politiſches. Karlsruhe, 29. Nov. Geſtern iſt über das Befinden S. K. H. des Großherzogs folgendes Bulletin ausgegeben worden: Seit dem zuletzt aus⸗ egebenen Bulletin machten S. K. H. der Groß⸗ erzog nicht unerhebliche Fortſchritte in der Geneſ⸗ vier, igſt zu verlal⸗ dcowalt 8 8 15 ung. Der Apetit war ein recht zufriedenſtellender — und wurde die etwas reichlichere Koſt ſtets gut ver⸗ ragen. Die zweite Hälfte der nacht wird leider öfter durch die rheumatiſch⸗neuralgiſchen Schmerzen m linken Beine, welche ſich auch zeitweiſe unter Tags einſtellen, beunruhigt, doch können dieſelben urch ſchmerzſtillende Einreibungen immer bald be⸗ eſtigt werden. Die Kräfte nehmen zwar laugſam, über ſtetig zu und konnten Se. Königl. Hoheit chon wpiederholt einige Stunden des Nachmittags n einem in der Nähe des Krankenzimmers gelegenen gemache auf dem Ruhebett zubringen. Dr. Tenner. ieten: ril der unter gegenüber der Pfarramte. — ̃ — migte L ekte. Karlsruhe, 30. Nov. Der letzte Land⸗ 3 ag hatte nach dem S. M. die Errichtung zweier Mark. neuen Kreisſchulviſitaturen (es beſtehen deren 11) men 6100 bgelehnt, die Regierung jedoch hält ſich im Hin⸗ ter Haupt- blick auf die Verhältniſſe anderer Staaten und bei dem Umſtande, daß ſich die Zahl der Lehrer von 5 20000, 3174 auf 5615 erhöht hat, im Intereſſe der . 5000, Schule verpflichtet, die gleiche Forderung auch jetzt J U. f. w. wieder zu ſtellen. den gegen 5 Karlsruhe, 30. Nov. Die Köln. Volksz. en Gewinn brachte kürzlich die Mitteilung, daß die großh. bad. Jagen naß „Regierung einen Geſetzentwurf zur Aufbeſſerung auch Gold oder der katholiſchen, zu gering bezahlten Pfarrer der jeden Ab⸗ Kammer vorlegen und auf den ſchimpflichen Revers 1 verzichten wolle. Soviel wir in Erfahrung bringen konnten, verlangt der betr. Geſetzentwurf für die zweijährige Budgetperiode die Summe von 400,000 M., was gerade das Betreffnis zur Aufbeſſerung der proteſtantiſchen Pfarreien ausmacht, wie es ſeit den letzten 6 Jahren ausbezahlt wurde. Berlin, 28. Nov. Die Börſenzeitung ſchreibt, mpfiehlt n, Gotha. nber ds. 33. neralfeldmarſchalls Grafen v. Moltke iſt der Ge⸗ neral und derzeitige Chef des Generalſtabes des 10. Armeekorps, Graf v. Walderſee, zum Chef des Ge⸗ neralſtabes der Armee ernannt worden. Graf Moltke tritt zwar nicht förmlich in Ruheſtand, ſon⸗ dern bleibt gewiſſermaßen wie eine übewachende obere Inſtanz in ſeinen zahlreichen Stellungen, die eigent⸗ liche Leitung der Generalſtabsgeſchäfte ſelber über⸗ nimmt Graf Walderſee aber ſelbſtändig. Es wird durch dieſe Anordnung einem beſonderen Wunſche des Feldmarſchalls Grafen Moltke entſprochen. Graf Walderſee hat vor ſeiner Verſetzung nach Hannover demſelben lange Zeit als Abteilungschef im großen Generalſtabe zur Seite geſtanden, namentlich auch hervorragenden Anteil an der Abfaſfung des Ge⸗ neralſtabswerkes über den letzten fränzöſiſchen Krieg genommen. Seit langen Jahren bezeichnete ihn die Anſicht aller Militärs als Nachfolger unſeres großen Strategen und Überraſchung wird dieſe Ernennung dahier nicht erregen. Bonn, 30, Nov. Biſchof Reinkens erließ unterm 19. d. einen Hirtenbrief, worin er den Altkatholiken Deutſchlands den Gruß der altkatho⸗ liſchen anglikaniſchen Kirche, die 192 aktive Biſchöfe und 30,000 Geiſtliche zählt, in beredten Worten meldet. 5 Petersburg, 29. Nov. Über Wien erfährt die Berliner Tribüne, daß dort im Miniſterium des Auswärtigen folgende vertrauliche Mitteilung einge⸗ troffen iſt: Vor einigen Tagen verſuchten die Ni⸗ hiliſten das Schloß Gatſchina in Brand zu ſtecken, um ſich im Augenbicke der allgemeinen Verwirung der kaiserlichen Familie zu bemächtigen. Der Ver⸗ ſuch ſcheiterte; zahlreiche Verhaftungen wurden vor⸗ genommen. 10 ö Petersburg, 29. Nov. Über das Komplot gegen den Zaren, von welchem in abenteuerlichſter Weiſe die Rede war, berichten jetzt engliſche Blätter? „Der anweſende Mitglieder der kaiſerlichen Familie ent⸗ führt werden. Die von der Polizei beſchlagnahmte Maſchinerie zeigt, daß für die Ausführung des Komplots alles in Bereitſchaft war; doch wurde dasſelbe durch die Verzagtheit eines jüngeren Mit⸗ gliedes der geheimen Liga vereitelt, welches einen anonymen Brief an den Zaren richtete und ihn darin benachrichtigte, daß Gatſchina niedergebrannt und er bald ein Gefangener in der Gewalt der Nihiliſten ſein würde. Dieſer Brief ward der Po⸗ lizei übergeben, welche bald in der Lage war, Ver⸗ haftungen vorzunehmen. Unter den Verhafteten be⸗ finden ſich der Polizeioberſt einer bedeutenden Pro⸗ vinzialſtadt, zwei Töchter eines hohen Staatsbeamten, zwei jüdiſche Kaufleute, welche das von den Ver⸗ ſchworenen gebrauchte Material geliefert, ſowie eine große Anzahl von Studenten und gewiſſe thätige Mitglieder des Nihiliſten⸗Bundes.“ Rom, 25. Nov. Von hier wird dem Peſther Lloyd gemeldet: „In der Nacht auf den 18. d. ſind 8 Perſonen, 7 Arbeiter und 1 Student, Hörer der Medizin an der hieſigen Univerſttät, wegen Ver⸗ breitung auftühreriſcher Manifeſte mittelſt Mauer⸗ anſchlags verhaftet worden. Die Feſtgenommenen 5 gehören ſämtlich dem „intranſigenten“ republikani⸗ ſchen Vereine „Mauriaio Quadrio“ an. Exem⸗ plare jener Brandſchriften wurden unter Umſchlag den Miniſtern, den Mitgliedern des diplomatiſchen Korps, namentlich den beim Vatikan und beim Quirinal beglaubigten öſterreichiſch⸗ungariſchen Bot- ſchaftern, den Zeitungsredaktionen u. ſ. w. zuge⸗ 95 ſendet.“ Es geht aus dieſem Aufruf hervor, das die italieniſchen Intranſigenten ſelbſt vor nihiliſtiſchen Mittteln nicht zurückſchrecken würden. Verſchiedenes. — Aus Baden, 1. Dez. In Knielingen brannte am 28. v. M. die Scheuer des Gemeinde⸗ kaiſerliche Palaſt in Gatſchina ſollte mittelſt eines mit Dynamit und anderen Sprengſtoffen gefüllten Ballons in Brand geſteckt und in der dadurch ver⸗ — Am 29. v. M., abends 9½%½ Uhr, wurde von dem Perſonenzuge Maxau⸗ Karlsruhe der Landp. rats Kiefer nieder; das Wohnhaus wurde beſchädigt. 0 Mark. es ſtehe in den nächſten Tagen die Verlautbarung heimer einer Ernennung bevor, die nicht verfehlen wird, loſe, n im Betrage Rark. 12 Gortſetzung. Eine hiſtoriſche Novelle von Ladislaus 195 6. 1 10 g Mit dieſen Worten reichte der Alte dem jungen 0 Manne die Hände, und mit Wärme umarmte die⸗ ſer den würdigen Freund. Plötzlich wurde die Thür aufgeriſſen, und ein fleiner ſchwächlicher Mann, in feiner aber ſehr un⸗ ordentlicher Kleidung, Schrecken auf dem blaſſen, dhauſer Voſe, 0 underlarvten Geſicht und in den grünlichen, ſtechen⸗ ang den Augen, ſtürzte herein und ſchrie: „Erbarmung, rl, Signori, vergönnt einem armen Verfolgten ein Viertelſtündchen ſchützenden Aufenthalt in dieſem Zimmer; der Himmel wird es Euch lohnen.“ Wie vor großer Erſchöpfung ſank der Mann, in welchem der Deutſche ſogleich den Aufdringlichen im Café nuovo erkannte, in einen Seſſel und ließ die Spionaugen, in denen von Sekunde zu Sekunde die Angſt weniger zu bemerken war, auf den un⸗ nahme ode Betrags nebſt ſowie 10 Mf, ingsliſten, ſo die 1 t'ſcht 5 angenehm überraſchten Fremden und ihrer Umgebung hern). umherrollen. Mit ſcharfen Blick und Wort trat 5 der Graf von Sachſen an den Marcheſe heran. n: a „Könnt Ihr nicht in Eurer Hohle auf der Quai⸗ nſch- Eſſenz ſtraße Schutz finden?“ fragte er. „Dort wohne ich nicht mehr,“ entgegnete Spieler; „in dem öden Hauſe war es mir gar zu bänglich.“ „Wirklich?“ fragte mit Spott der Deutſche. „Gewährt es alſo kein ſicheres Verſteck mehr gegen ö 5 die Häſcher des Senats, die Euch in meine Her⸗ l berge trieben?“ 8 „Ich verſtehe Euch nicht, Signore, ſtammelte in dunklem Argwohn der Marcheſe., „Mich ver⸗ folgte kein Sbirre, ſondern ein plötzlich toll gewor⸗ dener Gondoliere jagte mir nach, um mit dem Ru⸗ der mir den Kopf zu zerſchmettern. Die Straße war einſam, jedes Haus verſchloſſen, weil es noch früh am Tage iſt. Fand ich Eure Herberge nicht offen, ſo war ich verloren.“ „Seltſam,“ lachte der Graf; „vielleicht iſt der Gondoliere nur toll gegen Euch. Wißt Ihr was, Marcheſe, nehmt ihn in Eure Dienſte; möglich, daß er dann zahm wird.“ „Wie meint Ihr das, Signore?“ fragte Luca mit ſehr ernſter Miene, aber plötzlich ward dieſe zur ſchlau lächelnden, indem er aufſtand und ſagte: „Ihr kennt meine Verhältniſſe beſſer, als ich glaubte, und das iſt mir lieb, verwundert mich aber gar nicht, denn alle Welt hat Kenntnis von meinem Inſtftut, und mancher arme Glücksritter iſt dadurch zum reichen Mann geworden; auch mancher Reiche ward arm, wie das ſo in Fortunens Tempel zu gehen pflegt. Ihr, mein Herr Graf, ſolltet auch Stenz. haſtig und mit ſchlecht verhehlter Befremdung der einmal der Glücksgöttin huldigen; es ſcheint mir: die Dame würde gegen Euch nicht ſpröde ſein. Dabei riskiert Ihr nichts, denn glaubt doch nur ja nicht, daß die Obrigkeit uns nachſpürt und uns nur duldet, weil ſie nichts Beſtimmtes von uns 3 weiß. Das iſt ein arger, hierorts weitverbreiteter Irrtum, der mir übrigens mehr nützt als ſchadet. Ihr wißt, daß verbotene Früchte ſüßer ſchmecken als feilgebotene, und das wiſſen viele Senatoren auch, die öſters in der Woche am grünen Altar Fortunens opfern, ſtatt die Prieſter der Göttin zu verfolgen. Es ſollte mich freuen, Herr Graf, wenn ich Eure edle und ſtattliche Perſon heute mitternacht bei der goldenen Harke meines Croupiers gewahrte.“ Der deutſche Graf ſah unverwandt und faſt verächtlich nieder auf den kleinen zungenfertigen Gauner. Wenn er den Bericht Battiſta's mit dem dreiſten Lügenkrame Luca's verglich, ſo quoll mäch⸗ tiger Zorn in ihm empor, und unwillkürlich drängte ihn das Blut zu gewaltiger That, doch er bezwang ſich, und es gelang ihm mit dürren, gleichgiltigen Worten zu ſagen: „Marcheſe, heut mitternacht werde ich an Eurem Altar der Fortuna ein Opfer bringen.“ g „Ich erwarte Euch, Herr Graf,“ rief ſichtlich erfreut der Spieler und empfahl ſich höflich. unbe⸗ kümmert darum, ob der tolle Gondoliere unten mit der zerſchmetternden Ruderſtange ſeiner noch harre. Eine Stunde ſpäter ſehen wu den dünnen Luca in das Café nuovo eintreten, woſelbſt