in Gant geratenen Tanzlehrers Zimmer in der Schulgaſſe, welches vor Zeiten einmal dem berühm⸗ ten Gelehrten und Dichter Voß gehört hatte, iſt vom Unterländer Studienfond in Karlsruhe, der Hypothekargläubiger war, um die Summe von 43,000 M. erſteigert worden. — In dem Oden⸗ wälder Orte Lampenhaim entſtand neulich bei dem Ausbrennen eins ruſſiſchen Kamins ein Brand, der jedoch bald gelöſcht wurde. — In einem Stein⸗ bruche bei Doſfenheim verunglückte wieder ein Arbeiter, indem ein ſchwerer Stein auf ihn fiel. Er wurde in das hieſige Krankenhaus verbracht. — Aus Baden, 15. Nov. In Blum⸗ berg iſt Bürgermeiſter Roder, ein um die liberale Sache wohl verdienter Mann, geſtorben. — Des in Emmendingen kürzlich verübten Poſtdiebſtahls von 4000 M. verdächtig iſt Briefträger Schuh⸗ macher von Theningen mit ſeiner Frau verhaftet worden. — In Konſtanz erhängte ſich im Keller der Peterhauſerkaſerne einer der eingerückten Rekru⸗ ten. Derſelbe ſoll der Sohn eines reichen Hofbauern ſein. Beoor er die That beging, übergab er dem Feldwebel 100 M. zum Aufbewahren und bei der Leiche fand man noch 80 Mark. — Bei Singen verbrannte, wahrſcheinlich durch die Feuerung ver⸗ urſacht, ein gemiſchter Perſonenwagen (1. und 2. Klaſſe), der Nordoſtbahn gehörend. — Aus Baden, 17. Nov. Herr Fa⸗ brikant Krafft in St. Blaſien hat den Ortsarmen der Gemeinde Auggen anläßlich der Vermählung ſeines Sohnes ein Geſchenk von 1000 M. gemacht. — In Rotzingen wurde Altbürgermeiſter Albiez gelegentlich eines Streithandels in den Unterleib ge⸗ ſtochen und lebensgefährlich verletzt. — In Stetten a. k. M. ſtürzte der 80jährige Landwirt Dreher vor einigen Tagen vom Speicher in den Hausgang und erlitt eine Zerſchmetterung der Hirnſchale und Bruch von 4 Rippen, ſo daß er an den erlittenen Verletzungen nach einigen Stunden ſtarb. — Verhaftung. Bei Ankunft des letzten Dampfers von Europa wurde in Rio de Janeiro der unter falſchem Namen reiſende Notar Karl Ru⸗ dolf aus Zürich feſtaenommen, der von dort mit fremden Geldern entwichen war. Der Telegraph iſt für ſolche Leute ein ſehr unliebſames Ding. Der Mann führte 20,000 Fr. in Gold bei ſich. — In Liverpool iſt von Cape Coaſt Caſtle eine Depeſche vom 16. Oktober angelangt, mit der Nachricht, daß der Aſchanti⸗König 200 junge Mäd⸗ chen hat töten laſſen, um mit deren Blute den bei der Ausbeſſerung des königl. Palaſtes zu verwen⸗ denden Kalk anzufeuchten. Eines derſelben entkam und erzählte den Engländern dieſen ganz in den Sitten der Aſchantis begründeten Vorgang. — Paris, 11. Nov. Geſtern erklärte das Marſeiller Handelsgericht über Mathieu Valery, Direktor der bekannten Mittelmeer⸗Dampfſchifffahrts⸗ Geſellſchaft, den Bankerott. Außerdem wird derſelbe gerichtlich verfolgt, weil er für drei Millionen falſche Wechſel gemacht hat. Sein Vater ſtarb, als er 24 Jahre alt, und hinterließ ihm ſeine Stellung, die jährlich 150 000 Fr. einbrachte. In 18 Mo⸗ naten verzehrte er etwa 900 000 Fr. und nahm dann zu Betrügereien ſeine Zuflucht. Er ſoll ſich nach Amerika gepflüchtet haben. —. Das perpetuum mobile in der Weſten⸗ taſche. Man ſchreibt aus Vowry (Schweiz): Am 16. Januar 1879 deponierte ein alter Uhrmacher unſerer Stodt beim Bürgermeiſteramte ein verſie⸗ geltes Packet, in welchem ſich zwei Taſchenuhren be⸗ fanden, deren ſinnreicher Mechanismus das „Auf⸗ ziehen“ als einen längſt überwundenen Standpunkt erſcheinen ließ. Vor einigen Tagen wurde das Packet in Gegenwart einer großen Menſchenmenge geöffnet und als die ſchützenden Hüllen gefallen waren, horte man das fröhliche Ticken der Uhren, die ſeit 21 Monaten mit keinem Uhrſchlüſſel in intime Berührung gekommen. — Triftiger Grund. Beim Beginne der letzten franzöſiſchen Herbſtmanöver wurde der Be⸗ fehl erteilt, daß kein Soldat, wenn er nicht eine 14tägige Gefängnisſtrafe ſich zuziehen wolle, Baum⸗ früchte oder Trauben an den Stöcken ſich aneignen dürfe. Eines Tages aber trifft ein Lieutenant einen Soldaten, der gemütlich in einem Weinberge eine Traube nach der anderen verzehrt. „Kennen Sie den Tagesbefehl des Generals nicht?“ „Wohl, Herr Lieutenant! „Alſo werden Sie ihre 14 Tage abzuſitzen haben!“ „Ganz wohl; Herr Lieutenant!“ Als die Manöver vorbei waren und die Reſerviſten ſich bereit machten, heimzukehren, wurde unſer Sol⸗ dat vor ſeinen Lieutenant beſchieden und ihm an⸗ gekündigt, daß er 14 Tage im Fort von Pierre⸗ Chätel zuzubringen habe. „Aber es war doch mein Weinberg, den ich betreten, und meine Trauben, die ich gegeſſen!“ „Warum haben Sie mir das, nicht früher geſagt?“ „Ja wiſſens Herr Lieutenant! Wenn meine Kameraden erfahren hätten, daß das mein Weinberg ſei, ſo hätte jeder die Erlaubnis haben wollen, darin ſich nach Herzensluſt ſatt zu eſſen und ich hätte es ihnen nicht abſchlagen dürfen. Aber dann hätte ich gar nichts mehr geerndet, ich kriege dieſes Jahr auch ſo nicht viel!“ Der Lieute⸗ nant mußte lachen und bewirkte, daß der Soldat von der ihm zugedachten Strafe freigeſprochen wurde. 7 (Doppelſinnig.) Kunde: „Könnte ich nicht ein paar Schweinsohren bekommen?“ Metzger: „Jawohl, ich werde ſie Ihnen gleich ab⸗ ſchneiden.“ 7 (Wann's weiter nichts iſt.) „Glauben Sie mir, junger Mann, der Dienſt unſerer Flotte iſt nicht gar ſo leicht. Nehmen Sie nur z. B. an, es gibt Sturm, das Schiff wird leck und Sie wer⸗ den an die Pumpe beordert. Ich wette, nach erſten halben Stunde ſind Sie ohnmächtig Pumpen.“ — „Ich ohnmächtig? Ich habe München als Student zwei Jahre gepumpt wurde nicht ohnmächtig.“ Tandwirtſchaftliches. Das Verkalben der Kühe tritt gew lich im ſechsten bis zum achten Monat der T tigkeit und nicht ſelten ſeuchenartig auf, ſo daß ganze Beſtand an Kühen davon betroffen wird, Urſachen ſind — nach den „Luxemberger Aung — teils allgemeine, teils Gelegenheitsurſachen. Beg der Kuh iſt eine Art Anlage zum Verwerfen bor, handen; die Kuh wird künſtlich zur höchſten Milch, ergiebigkeit herangezogen und während der Trächlig⸗ keit wird immer noch Milch von ihr verlangt, wo⸗ durch ihre Konſtitution geſchwächt und zum Ver⸗ werfen geneigt wird. Zu den Gelegenheits⸗Urſachen ſind Schläge, Stöße und ſtarkes Treiben zu rechnen, Liegt eine Urſache im ſchädlichen Futter, ſo fett das Verkalben ſeuchenartig auf. Namentlich geſchieht das, wenn naſſe Sommer vorausgezogen ſind und Heu und Stroh nicht die nötigen Nährſtoffe zur Ausbildung des Kalbes enthalten; oder wenn Schimmel und Pilze im Futter reizend auf die Ge⸗ ſchlechtsteile wirken. Als fernere Urſache können wirken; der ſpäte Weidegang im Herbſte, beſonders bei bereiftem Graſe, ſchlechte Ernährung auf der Weide ohne Kraftfutterzugabe, kaltes oder durch Jauche verun⸗ reinigtes Waſſer, zu hohes Alter des Stieres. — Die Möglichkeit der Anſteckung erweiſt ſich daraus, daß der Anſteckungsſtoff, eingeimpft werden kann, Mittel gegen das Verkalben gibt es nicht, man kann demſelben nur Vorbeugen; indem man die Urſache beſeitigt. Man ſoll demnach die Kuh nicht durch zu langes Melken zu ſehr anſtrengen, auch nicht zu bald nach dem Kalben ſie wieder zum Stier bringen. Jeder ſchroffe Futterwechſel iſt ſorgfältig zu vermeiden. Falls eine Kuh verkalbt, muß ſie aus dem Stalle entfernt und dafür geſorgt werden, daß die Nachgeburt nicht in Fäulnis über⸗ geht und nicht im Stalle verbleibt. Der Stall foll gründlich gereinigt werden mit einer Miſchung von 100 Gewichtsteilen Waſſer und 3 — 4 Gewichts⸗ teilen Karbolſäure. Der Vetter vom Rhein. Ein neuer Ka⸗ lender aus Lahr auf das Jahr 1882. Preis 30 Pf. Lahr. Druck und Verlag von Chr. Schömperlen. „Ein alter, lieber Bekannter aus der Kalender⸗ literatur iſt der „Vetter vom Rhein“, der auch für das Jahr 1882 wieder in volkstümlicher Sprache neben mehreren hübſchen Erzählungen manches In⸗ tereſſante und Belehrende bringt, was ihn bei Bür⸗ ger und Landmann beliebt machen wird.“ (Täglicher Anzeiger, Elberfeld.) Fenſter über die ganze Wieſe hinweg bis in's Meer geſchleudert.“ Das bewegliche Zünglein Giudetten's wurde hier in ſeinem Laufe gehemmt; Battiſta's Küſſe waren die Urſache. Als die Jungfrau nicht mehr ſprechen konnte, fing ſie an zu weinen, denn ſie war noch tief bewegt von des jungen Mannes lieb⸗ loſen, obwohl der ſtärkſten Liebe entſproſſenen Vor⸗ würfen. Bald war ſie jedoch beſänftigt, denn Bat⸗ tiſta leiſtete gar rührende Abbitte, und obwohl er verſprach, künftig nicht mehr eiferſüchtig zu ſein, erkundigte er ſich dennoch nach den Fremden, und Giudetta mußte erzählen, was ſie von ihnen wußte. Aus der Beſchreibung des Mädchen ging hervor, daß nebſt dem Begleiter der koloſſale Fremde in Bajocco's Oſterie geweſen war, den wir im Anfange dieſer Erzählung im Café nuovo flüchtig kennen llernten. In eigentümlicher Weiſe ſchilderte Giudetla den ſchönen herkuliſchen Deutſchen, der ſie mit dem innigen, großen, blauen Auge ſo ſeltſam angeblickt und dabei den edlen Cyprier mit unverheltem Wohl⸗ behagen hinabgeſchlürft. „Hat er mit Dir geſprochen?“ fragte Battiſta, in deſſen Buſen die Eiferſucht bereits wieder auf⸗ zuleben begann, „und ſprach er das Italieniſche rein aus?“ „Er ſprach mit dem Begleiter, einem bärtigen Alten, eine fremde Sprache, die ich mich nie er⸗ innere, gehört zu haben, aber mit mir — er er⸗ kundigte ſich nämlich nach meinen Verhältniſſen, ob viele Gäſte hier einzukehren pflegten, und was des Gleichgiltigen mehr war — ſprach er das reinſte Ictalieniſch, dabei lag in ſeiner Stimme ein herr⸗ llicher Wohllaut. Ich habe ihm nur ja und nein geantwortet, denn mir war ganz ängſtlich zu Mute und ich fühlte, daß keines meiner fimpeln Worte für den Gewaltigen ausgerüſtet ſchien. Es war dumpfig in der Stube und der Fremde wünſchte das obere Fenſter geöffnet. Du weißt, daß der eichene Tiſch mit einer Maſſe von Krügen, Pokalen und anderem Geſchirr beladen dort ſteht, und daß ich auf den Tiſch hinaufknieen muß, wenn ich das Fenſter in Vaters Abweſenheit öffnen will. In Gegenwart der fremden Männer ſchämte ich mich aber hinaufzuſteigen, und verwirrt faßte ich den Tiſch an, um ihn eine Strecke fortzuziehen, obwohl ich wiſſen konnte, daß Dieß meine Kräfte überſtieg. Kaum bemerkte der wunderbare Fremde mein ver⸗ gebliches Mühen, als er heranſprang, den Tiſch mit einer Hand am Rande erfaßte, ihn mit gradem Arme empor hob, die furchtbare Laſt drei Schritte weiter trug, und, ohne ein Gefäß umzuwerfen, im Winkel leiſe und ſäuberlich niederſetzte. Hierauf öffnete er das Fenſter, was er wohl auch gekonnt hätte, ohne den Tiſch wegzutragen, mich erfaßte aber ein Erſtaunen vor dem Jünglinge, dex / wie ein Rieſe aus der Vorzeit daſtand, und nun ſonnte ich erſt gar keine Silbe mehr über die Lippen bringen. Der junge Mann bemerkte meine Verwirrung, wes⸗ halb er lächelte; der Begleiter aber machte ein un⸗ zufriedenes Geſicht. Nun trat der Starke auf mich zu, gab mir dies Geld in die Hand und ſchied mit freundlichem Blick; ich ſtand noch erſtaunf und ge⸗ dankenlos auf der Stelle, als eine halbe Stunde darauf der Vater eintrat und mich ſofort / zur Rede ſtellte wegen der Veränderung, die ich mit dem Tiſche vorgenommen. Was ich geantwoßtet, weiß ich nicht, aber daß eine Lüge war, daß weiß ich, und jetzt biſt Du aufgeklärt über den Vorfall, da⸗ rum nimm das Geld an Dich, ſonſt werfe ich es in den Kanal und laß Deine Eiferſucht fahren, denn der wunderbare Fremde, der wohl ein König oder ſonſt ein regierender Herr zu ſein ſcheint, wird mich ſo wenig mit Liebesgedanken verfolgen als mein Vater.“ Battiſta ſchien beruhigt, aber doch war er es nicht. Wenigſtens beſchloß er, Nachforſchungen an⸗ zuſtellen wegen des rieſenſtarken Fremden, deſſen in der Oſterie vollführte Kraftprobe ihm wenig glaub⸗ würdig erſchien. Dies hütete er ſich aber zu ſagen, denn er wollte Giudetten nicht wieder erzürnen. „Wer weiß“, ſprach er endlich, „was es für ein Abenteuerer iſt, der Fremde; ein König oder Fürſt würde ſchwerlich in Bajacco's Oſtexie trinken, und wenn er es thäte, ganz anders auftreten, Übrigens thut der Vater ſehr Unrecht, Dich ſo allein zu laſſen, jedem Einkehrenden, der Böſes im Sinne hätte, auf Gnade und Ungnade bloß geſtellt. Das Geld nehme ich an, liebes Leben, aber ich thue es nicht zu meinem Gelde; wer weiß, ob der Fremde nicht ein Zauberer iſt, der Dir einen böſen Spuk in die Hände geſpielt hat.“ „Das glaube ich nicht“, ſagte Giudetta, „und darum fürchte ich auch Nichts. Doch der Mond geht nieder; leb' wohl; morgen ein Wehreres.“ Hier umarmten ſich die Liebenden noch ein⸗ mal. Dann flog Giudetta in's Haus zurück, Battiſta aber ging langſam an's Ufer, wo ſeine Gondel lag. (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenbur ckanntm 3776. Die bi datum mit Erla N. 302 ( olizeiliche Vo fgpolizeilich 0 Zeinhallung der 7 en 26. August 18 witd hiermit aerahne 6 0 hon 2 i de Die Eigentümer nd berpflichtet, 5 nal wöchentlich ſorgff ſch zu reinigen. u periodischen ewa halbjährlich ſo dr Bierpreſſionen du wfücteten Sachverf N Der Gebrauch von ſchuktöhten iſt unbedi 8 9 4 Mirte, welche den bon dem Sachverſtär Anordnungen zuwider auf Grund der Ver dnuar 1880 und geezten Strafen bett Wiederholte Beſtra Folge, daß die Ben un ganz unterſagt ! dadenburg, den 15. Bürgermei A. Hu Ankünd Nr. 3812. Der ſpinnſel⸗ & Krä an Dienstag den dahier abgehalten, öͤffentlicht wird mit an dieſem Tage d das Jahr 1882 ei Ladenburg, 18. Bürgerm A. Hu — Haushalt! in Marihahanſe zi haweiſung in den Rchäften, Hand⸗ u in Daſchen, Bügel küche, ſowie in de er Fortbildungsſchi kähührüch 40 Mark. der Vorſteherin des . 14, Fräulein K er Auskunft erteilt Manheim, im 5 6 Wohnhaus, lage gelegen, a oder zu verm äheres in der