durchgeführt werden. Zunächſt ſei notwendig, ein Band zwiſchen der Regierungsverwaltung und den Provinzialverſammlungen zu ſchaffen, die Rechte u. die Pflichten der Verantwortlichkeft beider Teile ge⸗ nau feſtzuſtellen. Dieſe Notwendigkeit bedinge eine vollſtändige Umgeſtaltung der beſtehenden Provin⸗ zialverwaltung mit teilweiſer Verbeſſerung der Zemſt⸗ wos (Lokalbehörde). Verſchiedenes. — Karlsruhe, 6. Nov. Falls ein Reiſen⸗ der beabſichtigt innerhalb der Giltigkeitsdauer eines Perſonenbillets mit ſeinem Hund auf der gleichen Strecke hin und zurück zu fahren und der Zug, mit welchem die Rückfahrt ſtattfindet, bezeichnet werden kann, ſo iſt auf Verlangen des Reiſenden für den Hund ein Returbillet gegen Bezahlung des doppelten Betrages der einfachen Taxe auszufertigen. Dem Reiſenden iſt es übrigens unbenommen, auch einen andern als den zuerſt bezeichneten Zug zur Rückfahrt zu benützen, nur muß er hievon der Slation, von welcher der zur Rückfahrt beſtimmte Zug benützt werden wollte, Mitteilung machen. — Im Verkehr nach fremden Bahnen darf eine direkte Abfertigung von Hunden auf Returbillete nicht ſtattfinden. — Straßburg, 11. Nov. Geſtern nach⸗ mittag lief ein 2jähriges Mädchen, das Töchterchen eines in einer Eſſigfabrik in der Steinſtraße be⸗ ſchäftigten Arbeiters Namens Max Müller, der vor noch nicht ſehr langer Zeit mit ſeiner Familie aus dem Badiſchen hieher verzogen war, unter den Straßenbahnzug, als dieſer, von Höhnheim kommend, durch das Steinthor in die Stadt fuhr. Das arme Geſchöpf blieb auf der Stelle tot. Den Führer trifft an dem Vorfalle keine Schuld. Er ſah das Kind, welches bei zwei älteren Geſchwiſter war, über die Straße kommen und hatte ihm zugerufen, das Kind lief aber direkt vor die Lokomotive und ehe er den Zug zum Stehen brachte, war das Unglück ge⸗ ſchehen. Die Verzweiflung der armen Eltern läßt ſich leicht begreifen. — Aus dem Gau. (D. Taub.) Der be⸗ treibende Anwalt der Ott'ſchen Erbſchaft in Wien erhält 15 Prozent Rabatt vom Geſamtvermögen. — Raubmord in Karlsbad. Am 9. d. Mts. nachmittags wurde im Hauſe „Sonnen⸗ aufgang“ in der Schulgaſſe die im Parterre wohnende S4jährige Witwe Johanna Drumm ermordet. Man fand ſie gegen 4 Uhr entſeelt bei dem Kommoden⸗ kaſten neben dem Fenſter liegen. Die Kleider waren bis über die Kniee zuſammengeſchoben, der Kopf mit einer Eiſenklammer, wie Zimmerleute ſie zu be⸗ nützen pflegen, eingeſchlogen. Die Klammer, an deren einer drei Zoll langen Spitze ſich Blut be⸗ fand, fand man neben der in einer großen Blut⸗ Sparkaſſenbuch von 225 Gulden. Dasſelbe fehlt und der Kommodenkaſten iſt durchſtöbert. Es iſt unzweifelhaft, daß hier ein Raubmord vorliegt. Die That erregte ungeheure Senſation. — Aus Neuwied wird der D. Rz. geſchrieben: Ein erſchütterndes Familiendrama ereignete ſich hier am Allerſeelentage auf dem Friedhofe. Frau v. Z. hatte ſich mit ihrem Gatten und ihrer Toch⸗ ter zu dem Grabe der erſten verſtorbenen Frau ihres Mannes begeben. Plötzlich wurden von hinten 2 Schüſſe auf ſie abgefeuert, von denen ſie einer in den Rücken, der andere in die Seite kraf, ſo daß ſie lebensgefährlich verwundet nach Hauſe gebracht werden mußte. Die Perſon welche die Schüſſe mit einem Revolver abgegeben hatte, war die Stieftoch⸗ ter der Getroffenen, die Tochter aus ihres Gatten erſter Ehe. Die Angreifende, Frl. v. Z., wurde ſofort verhaftet. Dieſelbe lebte ſeit Jahren von ihrer Familie getrennt, iſt ziemlich herabgekommen und es deuten manche Einzelheiten ihres Privat⸗ lebens auf einen zerrütteten Gemütszuſtand hin. — Garfields ganzer Nachlaß mit Ein⸗ ſchluß ſeines noch mit Hypotheken belaſteten Hauſes in Waſhington hat einen Wert von nicht mehr als 25,000 Dollars (ca. 100,000 Mark). Das iſt das Reſultat ſeiner 20 jährigen, dem Dienſte des Landes geweihten Thätigkeit. Hätte die Grund⸗ loſigkeit der im Wahlkampf gegen ihn erhobenen ehrenrührigen Beſchuldigungen noch eines Beweiſes bedurft, hier iſt er geliefert. Garfield hat lange Jahre hindurch Stellungen bekleidet, wo er durch ſeinen Einfluß Tauſende über Tauſende hätte er⸗ werben koͤnnen und zu einer Zeit, als die Ver⸗ ſuchung mehr denn je an die Inhaber ſolcher Stell⸗ ungen herantrat. Wäre er der Mann geweſen, als den ſeine Gegner ihn ſchilderten, ſo würde er Reichtümer erworben haben. Daß er, trotz ſeiner allen Aufwand vermeidenden Lebensweiſe ſeiner Familie nur ein ſo geringes Vermögen zu hinter⸗ laſſen vermochte, zeigt wohl am beſten, wie wahr alle gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen geweſen ſind. — (erſtörungen durch eine Waſſerhoſe.) Der Direktor des Seminars der fremden Miſſionen zu Paris hat von dem apoſtoliſchen Vikar des weſtlichen Tonkin. Mſgr. Puginier, folgende Depeſche erhalten: „Hong⸗Kong, 8. November. Eine furchtbare Waſſer⸗ hoſe hat ſoeben das weſtliche Tonkin heimgeſucht. 200 Kirchen, 34 Pfarr- und Schulhäuſer, 2000 chriſtliche Wohnhänſer ſind in einen Schutthaufen verwandelt. 6000 Chriſten ſind ruiniert und hilflos. Die Verluſte ſind ungeheuer und das Elend haar⸗ ſträubend. Wir bitten um ſchleunige Hilfe.“ — Ein Magenſpiegel. Zu den Augen⸗, Ohren⸗ und Kehlkopfſpiegeln, welche die ärztliche Kunſt erdacht und in die Praxis eingeführt hat, lache liegenden Leiche. Die Ermordete beſaß ein um ſonſt unzugängliche Organe des menſchlichen Organismus am Lebenden unterſuchen zu kor iſt neuerdings auch ein Magenſpiegel gekom „Gaſtroſkop“ genannt. Erfinder dieſes ſinnre Apparates ſind der Privatdozent Dr. Mi ku in Wien, Aſſiſtent des berühmten Profeſſors roth, und der dortige Inſtrumentenmacher Lei welche in gemeinſamer Arbeit die von Dr. in Dresden entdeckte „endoſkopiſche“ Unterſucht methode mittelſt Elektrizität weſentlich modiftzi und für die Erforſchung des Magens erweit Dr. Mikulicz hat vor einigen Tagen das neue ſtrument in einer Sitzung der Wiener Arzte⸗ ſchaft demonſtriert und glänzende Proben 15 abgelegt Er führte das 65 Centimeter lange 14 Millimeter dicke, an ſeinem untern Ende mit einer ſinnreichen optiſchen Vorrichtung verſehene Rohr bei einer Patientin mit größter Leichtigkeit in den Magen ein und ließ dasſelbe dort etwa 20 Minu⸗ ten liegen, ſo daß die unterſuchenden Arzte den Magen in allen ſeinen Teilen ganz bequem beſehen konnten. Batterie derart in Verbindung, daß der Magen in ſeinem Innern durch eine glühend gemachte Platin- drahtſchlinge beleuchtet und das Bild der einzelnen Veränderungen an der Magenſchleimhaut durch ge⸗ eignete Prismen bis in das Auge des Unterſuchen⸗ den zurückgeworfen wird. Das „Gaſtrofkop“ wird für das Unterſuchen und Erkennen und ſomit auch für das Heilen der Magenkrankheiten von großer Bedeutung werden. — Im Löwenkäfig. Aus Laibach iſt der Wiener Preſſe unterm 7. d. gemeldet worden; „In der ſeit einigen Tagen hier weilenden Menagerje produzierte ſich der Eigentümer, Herr Kreuzberg jun., nachmittags 5 Uhr, vor einem zahlreichen Publikum mit ſeinen Löwen. Plötzlich erfaßte ihn ein großer Löwe mit der Tatze am Halſe und biß ihn in die rechte Hand, ſo daß aus beiden Wunden reichlich Blut quoll. Kreutzberg verlor jedoch ſeine Geiſtesgegenwart nicht, er herrſchte den Löwen an, bis das Tier ihn losließ, und rettete ſich dann glücklicherweiſe aus dem Käfige. Kreutzberg hat nur ſeiner Energie das Leben zu danken, ſonſt hätten ihn die Löwen ſicher zerriſſen. Herr Kreutz⸗ berg iſt ſehr ſchwer verwundet.“ — (Sorge für Durſtige.) Bei einer Bevölkerung von 2,900,000 Seelen beſitzt die Schweiz nicht weniger als 21,700 Wirtſchaften. Wie viel Gardinenpredigten dieſe Wirtſchaften ſchon verurſacht haben, wird nicht geſagt! — In Newyork ſtürzte am 9. d. Mis, an der ſüdlichen Ecke der Fifth Avenue ein großes Zſtöckiges Haus ein und begrub deſſen Inſaſſen. Fünf der letzteren ſind bereits tot und viele andere mehr oder weniger verletzt aus den Trümmern her⸗ vorgezogen worden. Man glaubt, daß noch weitere 20 Perſonen unter den Trümmern begraben liegen. lohn iſt ſehr bedeutend und ſo kann er bald Etwas ſpart haben; das ſchändliche Spiel verabſcheut er und er kümmert ſich auch nicht darum; er wird unter den Schlechten nicht ſchlecht werden.“ 1 „Was nutzt mir Alles ?“ rief Bajocco immer unwirſcher; „der Battiſta iſt überhaupt keine Partie für Dich. Giudetta, es hat mancher vornebme und reiche Kavalier unter Bajacco's Krügen geſeſſen, der echte Liebesblicke auf Dich geworſen. Wäreſt Du nicht immer ſchnöde und ſpröde geweſen, Du könn⸗ ſt längſt ſchon eine vornehme Frau ſein. Ich geſtehe Dir ganz unverholen: wie Du nach und nach heranwuchſeſt in Fülle und Schönheit, glaubte ich, Du würdeſt durch Freundlichkeit und harmloſen Scherz der Zauber werden, welche Bajacco's Oſterie immer mit Gäſten füllt, und zwar mit edlen Gäſten, aber ich täuſchte mich gewaltig; Du ſchleichſt un⸗ beholfen und trübe umher, gönnſt einem fragenden Gaſte kaum ein Wort, wirſt bitterböſe über eine kleine Neckerei und verſcheuchſt die Leute, anſtatt ſie herbeizulocken. Da war Deine Mutter ſelig eine ganz andere Weinſchenkin; die hatte für Jeden ein freundliches Wort, ein gewinnendes Lächeln, Nie⸗ mand deutete dies auf üble Weiſe; keine Roheit egegnete ihr; ſie war der gute Engel meines Hauſes. Ich war ihr unausſprechlich gut und doch onnte ich ohne Eiferſucht meine Gäſte beteuern 1 : der Cyper ſei ſüß, aber das holde Lächeln meines Weibes ſei noch viel ſüßer. Du haſt nichts von ihr geerbt als ihre Geſtalt und mir noch keinen Segen gebracht. Da mußte mir der Böſe den Battiſta zuführen, der mir ſeltſam bereitwillig den Wein vom Hafen auf den Lido beſorgte; bald ſah ich die Urſache der Bereitwilligkeit, und daß Du Schlucker mit ſeinem ſtolzen Betragen bei Dir ein⸗ kehrt. Lange werde ich mir, wohlgemerkt, dieſe Geſchichte nicht mehr mit anſehen.“ Giudetta hielt die Hände vor die thränenden Augen und ſagte nach längerem Weinen: „Zürne nicht Vater, ich will ja thun, was Du verlangſt; ich will freundlich ſein und luſtig bei den Männern, die Deinen Wein trinken, wenn es mir auch noch ſo traurig um's Herz ſein ſollte. Ich will es Dir zu Liebe thun und Alles thun, was Du forderſt; aber Vater, ſchilt nur nicht immer auf den armen Battiſta, der Dir und mir zu Liebe in unwürdigen Verhältniſſen lebt, der für uns ſpart und darbt; laß ihm wenigſtens die Freude, in ganz Venedig einen Ort zu wiſſen, wo man ſeiner im Guten gedenkt.“ Bajacco legte das Geſicht auf die Arme und murmelte unverſfändlich in ſich hinein. Gjudetta kannte dieſe Gewohnheit an ihm. Er pflegte dies zu machen, wenn er halb ſchläfrig ein unliebſames Geſpräch abbrechen wollte und wenn er keine Ur⸗ ſache mehr fand, mit der Tochter zu zanken. Letz⸗ teres war auch ſeine Gewohnheit, doch ſchien es Giudetten, als ſei er heute übler gelaunt als je. Sie ſtand noch eine Weile, bis ihr die tiefen Atemzüge des Vaters ſeinen Schlaf andeuteten, dann trocknete ſie ihre Thränen, horchte am Fenſter nach der Stadt hinüber, die ſchon ſtiller und dunk⸗ ler geworden, und ſchlüpfte dann leiſe zur Thür hinaus in's Freie. 3. Unweit des Häuschens und ganz nahe am Waſſer ſtand eine dichtbelaubte Platane, deren große ſer Blat inter ſtehenden Tiſch nigen Seſſeln beſchatteten. Hier pflegte mancher Gast Bajacco's am Tage zu trinken, wenn ihm das ein ſame Stübchen nicht behagte. Nach dieſem Baum wandte Giudetta ihren Blick, als ſie aus der Hausthür trat, und der Mond ihre anmutige Geſtalt beleuchtete. Eine Weile blieb ſie ſtehen, dann bewegte ſie Arme und Hände auf eigentümliche Weiſe, und als im ſelben Moment aus dem tiefen Dunkel des Laubdaches hervor eine unterdrückte Mannesſtimme rief; „Giu⸗ detta!“ — flog die Gerufene wie eine leichtſüßige Gazelle über den Platz hin unter den Baum und in die Arme eines Mannes, der ſchon voll Sehn ſucht den ganzen Abend hier zugebracht. „Wie lange haſt Du mich warten laſſen Mädchen! Hat der Alte wieder gegreint über ſchlechte Zeiten und daß er keinen Eidam hat, der eine Million Dukaten wiegt?“ „Laß das, es iſt Vaters Mode; er meint es, nicht böſe mit uns, und wenn er auch noch ſo böf thut; ich kenne ihn beſſer. Er meint es gut mit uns; er kann nur als ehrlicher M inen Dienſt im Spielhauſe nicht leiden.“ (Fortſetzung folgt.) 7 Als ein Witzbold an einer Mittagstafel, z der er eingeladen war, bemerkte, wie mehrer Herren ſich das Mark aus Rindsknochen beſondeks wohl ſchmecken ließen, ſeufzte er tief, Man fragte ihn um die Urſache. „Ach,“ verſetzte D., „iſt es nicht ein Jammer, wenn man ſehen muß, wie heu zu Tage die Kinder den Eltern das Mark aus den Knochen ſaugen!“ 8 Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. Das Inſtrument ſteht mit einer elekttiſchen 1 Frein Um irrigen Meinungen beugen, bringen wir Zur Ke die Alarmierung der Feuerwe Brande durch Sturmläu ken Das Alarmzeichen be brochenen Brande beſteht ked Ladenburg im Novemb geln Wir b Nr. 46,069. A nach Beſchluß des Bezirksra reperaturen von Bierpreſſiot kommen haben: Zuſatz⸗Beſtimmungen Bierpreſſionen bei Ner 8 1. Die zur Preſſi werden und zwar von der über dem Boden. Eine Au Hofraumes, kann unter der nicht im Keller, ſondern an oder die Luft aus einer Hö für deren Reinheit bietet. § 2. Zwiſchen der Windkeſſel, iſt ein Apparat führte Ol auffängt und er durch einen Hahnen abzula § 3. Ebenſo muß keſſel geht angebracht werde Scalichl⸗Watte, Holzkohlenp. § 4. An dem Luftt und am tiefſten Teile ein ſrei daſtehen. i S 5. Sämtliche Lei Luft, dürfen nur aus reine von Bleiröhren mit innere iſt ebenfalls unterſagt. El Meſſingröhren an den Ste leitung iſt eine Glasröhr dieſer Einſchaltung müſſen durch ſog. Überwurfmutter! § 6. Sämtliche L der Zapfzahn ſo eingerichte werden kann. § 7. In der Nähe und darf der Luftdruck in beſchränken. — Ausnahme Stockwerken und hat das jeweils der amtliche Sachv § 8. Bei den Kol der Luft weg. Dagegen Material, der Leitungen zu gelten. § 9. Die Bierpref Dampfdruck gereinigt werd ernannten Kontrolleur in — Ebenſo müſſen die W amtlichen Sachverſtändiger § 10. Borſtehende von Wirtſchaftsgeſuchen a paraturen zur Anwendu § 11. Die Preſſie unter Kontrolle des amtli ungen je nach Zeitaufwan Fall feſtzuſetzende Entſchä Mannheim, den 3! 3 1 empfehle Hausſegen, Bu zum Bearbeiten, angefan piche u. ſ. w. Gleichzeitig bringe waren⸗Lager in empfehle