d. M. wie für die vortrefflichen Trauben, und freue mich, daß der Schutz des heimiſchen Produk⸗ tes auch dort ſeine Wirkung thut.“ — München, 5. Nov. Der Premier⸗Lieu⸗ tenant Theodor Fellner, Adjutant beim 1. Feld⸗ Artillerie-Brigade⸗Kommando dahier, hat ſich geſtern vormittag / 11 Uhr durch einen Schuß in den Mund entleibt. — Berlin, 5. Nov. Das nach Bremen gehörige deutſche Kauffahrteiſchiff „Hugo“ verbrannte auf offener See. Die Mannſchaft rettete ſich in die Boote. Eins derſelben mit dem Steuermann und fünf Matroſen wurde von einer engliſchen Barke aufgenommen. Der Kapitain und ſechszehn Mann fehlen noch. — Olheim, 29. Okt. Heute wurden in dem Bohrloche des Herrn Mohr ſen. die erſten öl⸗ führenden Schichten angebohrt. Es iſt dieſer Auf⸗ ſchluß für die Erdölbohrungen in Olheim von größter Wichtigkeit, weil dies der erſte Fund iſt, welcher in größerer Entfernung bon den erfolgreichen Bohr⸗ ungen der Olheimer Erdöl⸗Induſtriegeſellſchaft und der deutſchen Erdöl⸗Bohrgeſellſchaft gemacht iſt. — In Riedenburg an der Moſel kam dieſer Tage ein tragikomiſcher Fall vor, welcher aber leider einen nichts weniger als komiſchen Ausgang nahm. Einer Familie war ein Schwein entlaufen. Die Frau ergriff das Borſtentier beim Schwanze, geriet auf dasſelbe und nun ſtürmte das geängſtigte Tier davon, kam aber einem offenen Brunnen zu nahe, und Frau und Tier ſtürzte hienein. Man ſchaffte die Frau noch lebend aus der naſſen Tiefe, jedoch iſt es zweifelhaft ob die Arme die Folgen ihres verhängnisvollen Rittes überleben wird. — Verhängnisvolle Renomage. Die ſo oft bei jungen Leuten hervortretende Sucht zu renomieren, hat in Gera kürzlich einem Schüler der Handelsſchule das Leben gekoſtet. Nachdem er ſchon früher Queckſilberorhd und Phosphor von Streichhölzchen verſchluckt, ohne Schmerzen oder Be⸗ ſchwerden zu ſpüren, wollte er nun auch zeigen, doß ſeiner zähen und kräftigen Körperkonſtitution ſelbſt der Genuß von Arſenik nichts ſchade. Trotz aller Warnungen nahm er eine Doſis, die aber, wie die Dorfzeitung mitteilt, zu ſtark ausgefallen war, ſo daß die Anzeichen der Vergiftung bald ein⸗ traten und er trotz ärztlicher Hilfe bald darauf an einer Herzlähmung ſtarb. — (Diebſtahl.) In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November, ſo wird aus Wunſtorf geſchrieben, find zwei goldene Kanonen, welche ſich auf der Feſtung Wilhelmſtein im Steinhuder Meer befanden, geſtohlen worden. Wie man bört, ſoll einen Beamten ein großer Teil der Schuld treffen. Der Diebſtahl ſteht wohl einzig in ſeiner Art da und erregt hier allgemeines Aufſehen. Alle Polizeiorgane der Umgegend ſind in Thätigkeit. — Ein unerhörter Juſtizſkandal wird aus dem Kanton Freiburg gemeldet. Ein dork⸗ iger Anwalt forderte für ſeine einem Waadt⸗ länder während 15 Monat geleiſteten Dienſte 73,000 Fr. ab, dagegen beſchwerte ſich dieſer bei dem Friedensgericht, welches die Rechnug genehmigte. Der Gerupfte gedenkt bis an das Bundesgericht zu gehen. — Ein liebenswürdiges Geſchöpf muß die Witwe Johanna Bitter aus Bucha ſein, welche dieſer Tage vom Glatzer Schwurgericht des wieder— holten Gattenmordes für ſchuldig befunden und vom Gerichtshofe zur Todesſtrafe verurteilt wurde. Ihren erſten Mann vergiftete ſie nach 15wöchiger, den zweiten nach 16wöchiger Ehe. — Moſaik. In der Nacht zum 2. d. wurde der Staatsanwaltsgehilfe in Chalons ſur Saone in ſeinem Bett ermordet. Der Mörder iſt bis jetzt noch unbekannt geblieben. — In der Nähe von Verſailles ſtießen am 1. d. ein Perſonen⸗ und ein Güterzug zuſammen. Fünf Wagen wurden zertrümmert. Verluſte an Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. —. Aus Bordeaux meldet man unter dem 1., daß der Dreimaſter Proſper⸗Corne aus Dieppe auf der dortigen Rhede geſcheitert iſt. 13 Perſonen verloren ihr Leben. — Wie der Kölniſchen Zeitung aus Bern vom 2 d. M. gemeldet wurde, iſt an dieſem Tage 9 Uhr 50 Minuten früh der erſte direkte Zug durch den Gotthardtunnel von Airolo in Göſchenen angelangt. Die Fahrt dauerte 50 Minuten; 100 Perſonen nahmen daran Teil. — (Eine tragikomiſche Selbſtmordsgeſchichte). In ein Wiener Spital kamen am 2. d. M. zwei Männer, von denen der eine um Aufnahme bat, während der andere blos als deſſen Begleiter kam. Der Aufnahmswerber wand ſich vor Schmerzen u. deutete auf die teilnahmsvolle Frage des Arztes, was ihm fehle, auf den Magen. Der Begleiter flüſterte dem Arzte zu: „Er hat ſich das Leben nehmen wollen.“ Der Doktor ſtellte darauf die Frage: „Haben Sie etwas getrunken?“ — Der Kranke ſchüttelt das Haupt und krümmt ſich vor Schmerz. — „Haben Sie ſich vielleicht wehegethan?“ — Der Gefragte verneint wieder und ſein Be⸗ gleiter gibt dem Arzte die Aufklärung: Vier Kravatteln hat er gegeſſen!“ — Ungläu⸗ big ſchüttelt der Arzt den Kopf. Aber der Selbſt⸗ mordskandidat beſtätigt die Ausſage. Noch will's der Arzt nicht glauben. Er wendet, wie es bei Selbmordverſuchen oft geſchehen muß, Brechmittel an, um dem Patienten Erleichterung zu verſchaffen. Und ſiehe da, der Patient hat richt'g Kravatteln gegeſſen. Zwei davon kamen gleich zum Vorſchein, die zwei andern hoffte der Arzt im Laufe des Tages herauszubefördern. Was den Mann auf den Ge⸗ danken gebracht hat, ſich mit „Kravatteln“ das Leben zu nehmen, weiß der Arzt nicht. Mit Hals⸗ binden pflegen Selbſtmörder ſich zu erhenken, innerlich genommen hat ſie bisher noch Mien Dieſes neueſte Selbſtmordmittel blieb dem Se macher Zahuba vorbehalten, dem es aber gluch weiſe nicht das Leben gekoſtet hat. Nach Streite mit ſeiner Frau wollte er ſich „eiwgz thun“; das Waſſer war ihm zu kalt, die Ahle ſchmerzhaft, ſo verfiel er denn aufs Krabakteln⸗ e Er hatte wohl ſelbſt keine Idee davon, auf i Weiſe die „Kravatteln“ totbringen werden kin und iſt heute recht froh, daß er mit einer mot tanen Indispoſition davon kam. 1 (Höflicher Schaffner.) Ein Schg auf der Linie nach Frankfurt ruft: „Blllete weiſen.“ Ein Reiſender aus Sachſen ſagt; Herr Jeeſes! Das iſt ja in Breißen gerad, wenn die Wache ins G'wehr gerufen werd. uns d'rheeme in Sachſen ſagt mer: „Ei, bitte, kuteſtes Herrchen, mechten Se nich ſo freindlich und mir Ihr Billet uff'n kleenen Ogenblick zei ich geb's Sie's gleich wieder.“ „Höre Frau, mein oller Freund Leh wird heute begraben, da muß ik doch wohl mitge könnteſt mir mal meinen Cylinderhut en bis ausbürſten.“ — „Ja, ja, Vaterken, ik muß erſt die Zwiebeln 'rausſchütten.“ + (Selbſtgefühl.) Kadett: „... Ja, Damen, das dürfen Sie glauben, ſelbſt wen mir Zivil anzöge, würde mir Jeder dennoch ſehen, daß ich Kadett bin.“ — (Übereinſtimmung des Herzens.) Emm (ihrer Freundin zur Verlobung gratulierend): „Be ruht denn Euer Bund auf Übereinſtimmung dez Herzens?“ — Anna: „O ja, ich mag ihn nichl, und er mag mich nicht.“ — (Fataler Gegenbeweis.) In Paris ereignete ſich kürzlich vor den Zuchtpolizeige richt ſolgende ergötzliche Szene: Ein Mann war ange⸗ klagt, Hoſen geſtohlen zu haben; der Richter ſpricht ihn wegen mangelnder Beweiſe frei. Trotzdem ber⸗ harrte jener unbeweglich auf der Anklagebank. Sein Vertheidiger machte ihn wiederholt darauf aufmerk⸗ ſam, daß er frei ſei; er aber blieb ſitzen — ſchog iſt der Saal zum größten Teile leer. Unwillig fragte ihn ſein Vertheitiger, weswegen er nicht gehe. Nun beugte ſich! der eben Freigeſprochene zum Ohr des⸗ ſelben und ſagte mit leiſer Stimme: „Bevor die Zeugen ſich entfernt haben, kann ich nicht gehen“ — „Warum denn nicht?“ — „Ich habe die ſtohlene Hoſe an.“ 5 Tadenburg, 8. Nov. Bei der heute hier ſtattgehabten Stichwahl ei⸗ nes Neichstagsabgeordneten gaben 371 Wähler ihre Stimmen ab, wovon Jamey 214 und Kopfer 157 erhielt. faſt Bruder und Schweſter. Du nimmſt es mir doch nicht übel, daß ich Dich duze, liebe Gertrud?“ Der Unwille färbte ihre Wangen; der frivole Ton ſagte mehr als die Worte. „Herr von Sil⸗ feld“, verſetzte ſie, „weiß Ihre Frau Tante von dieſem Beſuch? Iſt meine Wohlthäterin damit ein⸗ verſtanden, daß Sie mich beleidigen, mich wie eine Dirne behandeln? Ich bitte Sie, mein Zimmer zu berlaſſen.“ „Wie ſchön Du zu ſprechen vermagſt! Ich hätte Dir das früher nicht zugetraut“, erwiederte er ruhig. Übrigens muß Deine Klugheit Dir ſagen, daß Du bald einlenken mußt. Komm und ſetze Dich zu mir. Ziere Dich nicht — ich liebe Dich!“ „Genug!“ unterbrach ſie ihn, „zu viel! Herr von Silfeld, ich erſuche Sie mein Zimmer zu ver⸗ loſſen, das Ihre Gegenwart beſudelt. Morgen werde ich das Schloß räumen, wohin mich die Barmherzigkeit Ihrer vortrefflichen Frau Tante ge⸗ führt hat, und aus dem mich Ihre Beleidigungen treiben.“ i „Kind, Du biſt albern“, verſetzte Georg und erhob ſich vom Sopha. „Du vergißt, daß meine Liebe Dein Glück machen kann. Die Tage meiner Tante ſind gezählt.“ 55 Er wollte ſie umarmen; ſie ſtieß ihn zurück. „Hinweg! oder ich rufe um Hülfe!“ 5 Es wird Dich Niemand hören — die Wachen ſtehen nach der anderen Seite. Wir ſind von der Welt förmlich abgeſchloſſen. Niemand wird unſer ſüßes Geheimnis erraten.“ Sie rang in ſeinen Armen. Da packte ihn eine eherne Fauſt im Genick und eine überlegene Kraft ſchleuderte ihn von Gertrud zurück. Derſelbe Mann ſtand vor ihm, den er ſchon am morgen im Park geſehen hatte. ein Meſſer. „Um Gott, keinen Mord!“ hob bittend die Hände. Georg war kein Feigling, ſtolz ſtand er der herkuliſchen Geſtalt gegenüber: „Wer ſind Sie? wie kommen Sie hierher? Doch die Fragen ſind unnütz. Sie beſuchen zur Nacht das Fräulein. Deshalb alſo dieſe Sprödigkeit, dieſes — — ! „Bube“, unterbrach ihn des Andern Donner⸗ ſtimme. „Noch ein ſolches Wort und ich zerbreche Dich. Iſt das der Schutz, den der Edelmann den Wehrloſen angedeihen läßt?! Schuft!“ „Ihre Ausdrucksweiſe iſt ſehr ſonderbar und läßt nicht darauf ſchließen, daß Sie viel mit der guten Geſellſchaft verkehren“, erwiederte Georg höh⸗ niſch lächelnd. „Allerdings bin ich nur ein Mann, der Eure Geſellſchaften nie beſuchen konnte, aber ein Mann, der das Herz auf der rechten Stelle beſitzt“, rief der Fremde, „Du dagegen biſt ein ehrloſer, erbärm⸗ licher Menſch.“ „Das ſollſt Du büßen. Mir das in meinem Schloſſe! Pah, mit Hunden laſſe ich Dich und Deine Geliebte hinausjagen, die dieſes Zimmer durch ihr Betragen entehrt hat.“ Die Thür wurde aufgeriſſen. Haushofmeiſter traten ein. „Kommen dort Deine Schergen, Dein Bedien⸗ tenpack? Hahaha! denkſt Du, ich gebe deshalb klein bei? Nein und abermals nein! Schurken, wagt Euch heran.“ In ſeiner Hand blinkte aber rief Getrud und Karl und der „Sage ihr Vater!“ donnerte der Fremde. „Stehen die Toten auf?!“ höhnte Georg. „Lieber Freund, Sie ſollten Glaubwürdigeres er⸗ finden.“ Der Fremde ſtieß einen wilden Schrei aus: „Lügner, Du ſelbſt! ich zerreiße Dich.“ Gertrud warf ſich um ſeinen Hals: keine Gewaltthätigkeit!“ „Bitte lieber für Dich; denn Ihr ſeid in meiner Hand“, ſagte Georg von Silfeld, indem er den Bedienten winkte, die ſich in der offenen Thür zeigten. „Packk ſie und werft ſie zum Schloſſe hinaus, damit endlich hier die Gemeinheit aufhöoͤre.“ „Zurück!“ rief Naugarten. Dann wandte er ſich an Georg: „Treibe es nicht bis zum Außerſten — ich bitte Dich in Deinem eigenen Intereſſe.“ „Ich laſſe mir nicht auf meinem Grund und Boden Vorſchriften machen“, verſetzte Georg hoch⸗ mütig, „die Dirne kann froh ſein, daß ich ſie nicht mit Hunden vom Hofe jagen laſſe.“ „Wer ſpricht hier von ſeinem Grund und Bo⸗ „Vater! den?“ falls herbeigezogen hatte: „Was giebt es?“ Ein wildes Durcheinander von Stimmen ant⸗ wortete. Die alte Dame winkte zur Ruhe und er⸗ ſuchte Naugarten um den Bericht. „Es handelt ſich hier“, erwiderte diefer, „daß jener Mann be⸗ hauptet, Ihres Schützlings Vater zu ſein, der ſein Kind in der Nacht aufgeſucht hat, während ihr Neffe behauptet, daß dies eitel Trug und Lüge ſei.“ „Was geht hier vor? Wer iſt dieſer Mann ?“ Der Geliebte dieſes tugend . „Sehr einfach: Dein Gegner von gestern! „(Schluß folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor g Ladenburg. a nn fragte Frau Mathilde, die der Lärm eben⸗ ckannkmachun Die Wedel gew N 45,869. Bebufe. 5. waablergebniſſes am 8. 1 bniſſes der 0 wah aaſfederde 0 2 5 3 Unterzeichn rſitze d ie 20 des Wohlrcleme 0 un Kommiſſion bilde zusammen Die Wahlberechtigten 17 0 i dem Anfügen in Ken 10 1 die Verhandlung öffen Die Bungermelſerante, 0 Pahlkreiſes ind erſucht, e öffentlich zu! meinden e den 2. Novem unheim, dei or Uwesherbiche Wahlkor Engelhorn. 0 Beſchluß. Nr. 3720. Vorſtehend nohung wird zur allgemein nrahme hiermit beröffentlie Ladenburg, 7. November B.oürgermeiſteramt. A Huben. Fekanntmach: Die Verwiegung . pflichtigen Tabaks f d 6827. A. Wir bri nit zur öffentlichen Kenntni geftgen Tabaksſteuer „Bezirk Steuerjahr 1881/2 in folg ten fländige Verwiegungsſtell ligkeit kreten: 3 Sandhofen, zugleich für und Sandtorf; Küferthal; Wallſtadt; 5 Albesheim; Ladenburg Neckarhausen, Schrieshei heim, zugleich für J Neutzenhof und Straßenheim; Leutersha ſuchſen; Hohenſachen ſen; Weinheim; Sulzl dach; Laudenbach. Mannheim, den 1. Nove Gtoßh. Hauptzollas Baumann. Acher⸗Verpac M. 3717. Auf Antte balmannes Herrn Konrad werden Montag den 14. Nover nachmittags 2 Ahr a in der Wittſchaft „zu m 5 den 28 Morgen Ackerlan ſöhrigen Zeitbeſtand öffentl. Madendurg, 7. Novemb. Blrülrgermeiſterar A. Huben. . ſofort oder Näheres Gokolade 4 hon den feinſten bis zu orten halte mein L pfohlen. 8 Louis Mein Lager in . Porzellan dinge ich bei billige hfehlende Erin rung.