19 urn-Werein Tadenburg. ag den 5. November d. 5 abends 8 Ahr ralversammlung im Lokal. Tagesordnung: ufnahme von Mitglieder; eſprechung über Vereinsange⸗ genheiten. hünktliches und zahlreiches Er⸗ bittet Der Vorſtand. 6 güter verkaufen und zu verpachten; Hypotheken beſchafft durch g Franz Baumann in Ladenburg. heute an jeden Tag friſch ge⸗ Stockfiſche u. Tittlinze empfehle V. Trippmacher. Neue . Häringe ck 8 Pfg. empfiehlt Th. Reinmuth. Vollſtändige ktung von Frunktſucht. mir zur Aufgabe geſtellte Ziel, ſeitigen marktſchreieriſchen, nut ſchung begründeten Anpreiſungen tteln zur Rettung von Trunk⸗ dlich zu begegnen, iſt inſofer ig errreicht, als mich in der finde, ein neu erfundenes, bon mediziniſchen Celebritäten an⸗ % vollſtändig untrügliches, ro⸗ wie auch unſchädliches Heilmittel en gerufen zu haben, was zur ing dieſes furchtbaren Later nd, und die Bekümmernis der, urch in Mitleidenſchaft gezoge⸗ nllienbande gänzlich zu heben, ich iſt. igen werden ſofort franko und üugeſandt durch 5 G8. Schmidtsdorff, Apotheker I. Kl. Berlin, Kaſtanien⸗Allee Nr. I. —— — —— Frau Arnold prakt. debo⸗ debamme iſt für Unterleib ſowie in allen diskreten Frauen“ ertrauensvoll zu ſprechen, a hember in Mannheim, in us zur goldnen Gans“. Emmenthaler d him K a8 Qualität empfiehlt C. L. Stenz. depolver, Piſtolen, merſlinten (Teſchins), & Schrotpatronen, Dulver & Schrot 1 C. L. Stenz. eigentümlichen Reiz; es iſt, Poſtproviſion. f Inſerate, paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 f. excl. welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 90. Mittwoch, den 9. November 1881. EBeokritiſches. Narlsruhe, 5. Nov. Der „Staatsanzeiger“ bringt die Einberufung der Stände auf den 15. Nobember. Acht Mitglieder und der Präſident der erſten Kammer ſind vom Großherzog ernannt. Karlsruhe, 7. Nov. Der Reichskanzler wird dieſer Tage in Berlin erwartet, wofelbſt der Bundesrat bereits zuſammengetreten iſt. Über die nächſten Arbeiten für den Reichstag verlautet noch nichts Näheres; allem Anſchein nach aber iſt das neu begründete Arbeiterunfallverſicherungsgeſetz aus⸗ erſehen, den Prüfſtein für die Haltung der Parteien abzugeben. Die Annahme des Geſetzes würde weitere Vorlagen auf dem Gebiete der Arbeiterver⸗ ſicherung zur Folge haben, auch gilt es für wahr⸗ ſcheinlich, daß der im Reichsamt des Innern feſt⸗ geſtellte Geſetzentwurf über eine ſtaatliche Feuerver⸗ ſicherungs⸗Reichsanſtalt in Kürze dem Bundesrate und Reichstage unterbreitet werden wird. Die Zuſammenkunft des Königs Humbert mit dem Kaiſer von Oſterreich ſoll, wie von mehreren Seiten gemeldet wird, beſtimmte politiſche Abmachungen zur Folge gehabt haben, welche man in Berlin im Voraus gebilligt hat. Italien hat ſich mit Oſterreich völlig ausgeſöhnt; die Herrſcher beider Länder haben ſich angeblich die beſtimmte Zuſage gemacht, hinfort Hand in Hand gehen zu wollen, gemeinſam für die Erhaltung des Friedens einzutreten und etwa auftauchende Fragen gemein⸗ ſchaftlich löſen zu wollen. Dann wäre ja die große mitteleuropäiſche Allianz fertig! Andraſſy hat bis⸗ her noch nicht den ihm angebotenen Wiedereintritt in den Staatsdienſt angenommen. Stuttgart, 2. Nov. Was der Volkswirt⸗ ſchaftsgelehrte W. Roſcher vor ſchon 25 Jahren in ſeinem Buche über Kolonialpolitik ausſprach, daß die deutſchen Auswanderer ſich dem Südoſten zu⸗ wenden ſollten, wie die Amerikaner dem fernen Weſten — das ſcheint ſich nun verwirklichen zu durch welche einige Muſter⸗Anſiedelungen zunächſt in Kroatien, an der Karlſtädter Eiſenbahn (welche das Getreide nach Fiume zur Verſchiffung für Li⸗ verpool führt), angelegt werden ſollen. Aus etwa acht württembergiſchen und vier badiſchen Oberäm⸗ tern haben ſich auf das erſte kurze Ausſchreiben einer hiefigen Agentur ſchon Dutzende von Familien, und zwar Landwirte, Bauhandwerker, Bierbrauer, Müller u. ſ. w., gemeldet, welche an der Sache ſich beteiligen wollen. Die Reiſe iſt kurz und billig (zwei Tage Fahrt und ca. 30 Mk. für den Kopf). Nach Auskunft eines deutſchen Geiſtlichen in Kro⸗ atien (die in der Zeitſchrift „Donauland und Orient“ bei C. Grüninger in Stuttgart abgedruckt iſt) leben etwa 4— 5000 deutſche Proteſtanten in Kroatien, denen das Schulgeſetz geſtattet, ihre eigenen Schulen zu gründen. (Wie lange?) Der in Kroatien reich⸗ lich erzeugte Wein iſt gut und ſtark und kann, trotz Weinzoll, mit Vorteil in Deutſchland eingeführt werden. (2) — Sobald ſich die Sache konſolidiert, wird näheres darüber zu leſen ſein. Berlin, 5. Nov. Der Reichsanzeiger ber⸗ öffentlicht die Einberuſung des Reichstages zum 17. November. Paris, 5. Nov. Wie aus Tunis gemeldet wird, hat die Beſetzung von Kairuan die Aufſtän⸗ diſchen entmutigt. Zahlreiche Tribus, darunter namentlich die Zlaß, bitten um Begnadigung und verſprechen, die Anſtifter des Aufſtandes auszuliefern. Paris, 3. Nov. Die „France“ läßt ſich aus Berkin telegraphieren, daß eine Zuſammenkunft zwiſchen Gambetta und Bismarck in Berlin bevor⸗ ſtehe. Dieſe Nachricht ſoll aus dem Kanzleramte ſtammen. ü Konſtantinopel, 4. Nov. Der Sultan verlieh dem deutſchen Kaiſer den Großkordon des Niſchani Imtiaz (Verdienſtorden) mit Stern in Brillanten. für hervorragende Dienſte von Muſelmanen gegrün⸗ det, der vorliegende Fall enthält demnach eine Ab⸗ weichung von den Statuten. Die Dekoration wird ſollen. Es iſt in Württemberg und Baden eine Agitation im Gange, um Genoſſenſchaften zu bilden, durch einen außerordentlichen Abgeſandten, der ein Dieſer Orden iſt von Abdul Hamid bindlichſt für das Muſchir ſein wird, nach Berlin überbracht werden. Konſtantinopel, 5. Nov. Alle Mitglie⸗ der der europäiſchen Kommiſſion ſind heute nach Volo abgereist, um Volo am 14. November an Griechenland zu übergeben. Bern, 3. Nov. Heute wurde von den Ab⸗ geordneten Deutſchlands, Frankreichs, Oſtreich⸗Un⸗ garns, Portugals und der Schweiz, unter Vorbehalt der Genehmigung durch die geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften ihrer Staaten, die neue Übereinkunft zur Bekämpfung der Reblaus uuterzeichnet. Verſchiedenes. — Aus Baden, 7. Nov. In den Meri⸗ anſchen Anlagen in Hüringen fand man die Leiche eines ſeit etwa 2 Monaten vermißten Mannes, der ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht hatte. — Im Rheinſtrom bei Meiſſenmheim er⸗ tränkte ſich am Samstag der Gemeinderat Ird. Freudenberger aus genanntem Orte. — Profeſſor Kuno Fiſcher in Heidelberg hat einen an ihn er⸗ gangenen Ruf nach Berlin abgelehnt. — In der Kinzig wurde bei dem ſogen. Kriſenwald die Leiche des Schreiners Huber von Oppenau aufgefunden. — Auf dem Schloßplatze in Mannheim wurde ein Dragoner vom Pferde ſeines Vordermannes derart an das Knie geſchlagen, daß das Bein wahr⸗ ſcheinlich abgenommen werden muß. — In Mann⸗ heim feuerte ein junger Mann Sonntag Nacht auf der Straße zwei Schüſſe auf ſeine Geliebte ab und verwundete ſie dadurch am Halſe und an der rechten Hand. Das Mädchen wurde in das Spital gebracht, der Thäter, nachdem man ihn verhindert, ſich im Neckar zu ertränken, in Haft genommen. In derſelben Nacht hat ſich in Mannheim auch wieder eine Meſſeraffaire abgeſpielt, bei der ein Schloſſerlehrling am Schenkel verletzt wurde — Meersburg, 31. Okt. Der Bürger⸗ meiſter dahier erhielt von Fürſt Bismarck aus Var⸗ zin vom 23. Okt. d. J. ein Schreiben folgenden Inhalts: „Euer Hochwohlgeboren danke ich ver⸗ freundliche Schreiben vom 19. Die Tochter des Schmugglers. 6. (Fortſetzung.) „Dieſe Portraits“, ſagte er, ſeinen Begleiter unterbrechend, „haben bei dieſer Beleuchtung einen als wollten die alten erren ous ihren Rahmen heraustreten, als ge⸗ wönnen Sie ihr längſt verhauchtes Leben wieder.“ Er war vor dem Bilde eines Mannes im le⸗ dernen Koller ſtehen geblieben, die Augen des Por⸗ tralts ſchienen mit einem melancholiſchen Ausdruck guf die beiden Beſchauer gerichtet zu ſein: „Iſt das der Gatte der unglücklichen Kunigunde?“ „Ja“, antwortete der Gefragte, „das iſt der ſchwediſche Obriſt, der mit ſeiner Familie über die Schuldige zu Gericht ſaß.“ „Sprechen Sie nicht von erwieſen, daß der Fremde wirkl ö nicht ihr Bruder geweſen iſt? Man hat durch die Folter Geſtändniſſe erpreßt, die für Niemand maß: gebend ſein können. Der Mord ſcheint ſich übrigens gerächt zu haben; ſehen Sie wie melancholiſch er blickt? Das Gewiſſen hat ſich geregt.“ „Es waren vier Richter, und alle gaben ihre Stimmen für ſchuldig!“ verſetzte der Haushofmeiſter. „Nein, nein, nichts wird mich überreden können, daß nicht — — Dort!“ Er zeigte auf die Thür, Schuld — war es ich ihr Buhle und ein Geräuſch gerichtet war. Eine Geſtalt ſchritt ſo eben durch dieſelbe. Karl zog den Revolver hervor und ſtürzte zu der Flügelthür, die ſich vor ihm ſchloß. „Sie haben von draußen den Schlüſſel ſtecken laſſen, wir find hier Gefangene.“ „Nicht doch!“ erwiederte der alte Günther, „der Schurke hat ſich getäuſcht. Dieſer Weg iſt jetzt für ihn geſperrt.“ Er ſchob einen Riegel vor die Thür. „Wir haben noch einen anderen Ausgang.“ Er ging auf das Bild des Ahnherrn der Silfelds zu, drückte an eine Feder. Das Bild ſchob ſich zurück und zeigte eine Treppe, über welche die Beiden in das Schlafzimmer Georg's gelangten. Hier deckte ein mächtiger venetianiſcher Spiegel den Ausgang der Treppe. „Erſchrecken Sie nicht, gnädiger Herr — ich bin es!“ ſchrie Günther, ehe er Georg's Schlaf⸗ zimmer betrat. — Keine Antwort! das Zimmer war leer. „Was iſt das?“ ſagte der Haushofmeiſter. „Der junge Herr war doch ſo müde, daß er ſich bald zurückzog, und jetzt finden wir das Bett un⸗ berührt.“ Die Stirn Naugartens war bewölkt, ſeine Lippen waren auf einander gepreßt. Ein unheim⸗ liches Lachen durchhallte das kleine Zimmer. „Ich werde Sie dahin führen, wo wir ihn finden wer⸗ „Er wird hoffentlich nicht kommen, wenn er das Zeichen ſieht“, ſagte Gertud, nachdem ſie die Kerzen an ihr Fenſter geſtellt hakte. „Wenn er es aber nicht ſieht oder unbeachtet läßt — die Be⸗ dienten haben geladene Waffen. Warum fort und fort ein Geheimnis haben? Freilich muß er die Wege der Nacht wandeln, darf er nicht ſich offen zeigen. O mein Gott, beſchütze ihn, daß ſein Fuß nicht ſtrauchele. Was war das?“ Es wurde leiſe und vorſichtig an ihre Thür gepocht. Raſch ſprang ſie hin und öffnete, trat aber im nächſten Augenblick erſchreckt zurück. „Sie, Herr von Silfeld? was wollen Sie hier! was führt Sie zu mir her?“ „Ihr Erſchrecken, liebe Gertrud. iſt mir getade nicht ſehr ſchmeichelhaft“, erwiederte Georg, „haben Sie vielleicht einen Anderen erwartet? Doch nein, Ihr Herz iſt noch frei und Ihre Seele ſo ſchön wie Ihr Außeres. Ja Gertrud, Sie ſind ſehr ſchön. Kommen Sie, ſetzen Sie ſich zu mir.“ Er ließ ſich ohne Rückſicht auf das Sopha ſinlen. Die Tochter des Schmugglers hatte ihre Geiſtes⸗ gegenwart ſchon wieder erlangt. „Darf ich wiſſen, was Sie zu mir führt?“ fragte ſie kalt und ge⸗ meſſen. 5 „Ich werde es Ihnen ſagen, ſo bald ſie ſich zu mir ſetzen, ſchönes Kind. Oder fürchten Sie ſagte er. „Kommen Sie, Herr Günther.“ ſich vor dem Neffen Ihrer Wohlthäterin? Komm und laß die Schüchternheit fallen — wir ſind ja