beſtehend aus 2 Jin. behör bei In Georg Bauer. guter en und zu berpachten; lotheken durch Franz Baumann in Ladenburg. Poſtprovifion. zeteranenloſe vergriffen] 8. November 1881. nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 D. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. paltige Petitzeile oder ee Raum mit 10 Pf., Local⸗ Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechen Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutschen Kaiſer jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen ickenauer Nr. 88. Wittwoch, den 2. November 1881 Adtlole, un 50,000 Mark. ztück 2 Mark, Am Tage Allerſeelen. 18. Dezember ds. Js. un 35,000 Mark. Laßt des Jahres letzte Blüten Heut uns auf die Gräber ſtreu'n; n-Kehlheimer 0 uns Aae Are Lieben „ 5 Heut die reinſten Thränen weih'n. 1 enbauloſe, 0 Wandre mit, Freund, wenn auch Dir ein teures Herz geſchieden. Thränen trocknen — Liebe üben Iſt das ſchönſte Glück hinieden. Tritt herein wo dunkle Weiden Über ſtillen Gräbern trauern; Sieh, den Ort des ew'gen Friedens, Ihn umſchließen dieſe Mauern. Und es deckt dieſelbe Erde . Wer einſt Freund, wer Feind geweſen; Unterſchied des Rang's und Glaubens Kann man nur am Grabmal leſen. tück 2 Mark, gewinnen im Betrage 5,000 Mark. 17. Januar 1882. un 30,000 Mark. A- Haidhaufer nbau- Lole, tück 1 Mark, en im Betrage von 00 Mark, n Nachnahme ode; dung des Betrags nebſt natur, ſowie 10 Pf. der Ziehungsliſten, ſo t reicht, die olkhardt'ſche uckerei bach (Bayern). nimmer e 11 Hier ſind nun vernarbt die Wunden, Die das Schickſal einſt geſchlagen, Und nur die Zurückgeblieb'nen Mllſſen ihren Schmerz noch tragen. Sd e en ee Jenen tiefgebeugten Gatten! ö S'iſt die Gattin, ach! die Teure, Seiner Schweſter Grab bekränzen; 1 1 Dort am Grab den bleichen Jüngling Heiße Schmerzenszehren weinen! Von ihm trennts ſein liebſtes Lieben, Das kein Hymnen⸗Band ſoll't einen. Laßt des Jahres letzte Blüten Heut uns auf die Gräber ſtreu'n! Laßt uns den verſtorb'nen Lieben Heut' die reinſten Thränen weih'n! — . — Politiſches. Berlin, 31. Okt. Von den Wahlen ſind bis jetzt 368 Ergebniſſe bekannt; davon entfallen 36 auf Konſervative, 24 auf Freikonſervative, 89 auf das Zentrum, 32 auf Nationalliberale, 30 auf Sezeſſioniſten, 27 auf die Fortſchrittspartei, 6 auf die Volkspartei, 12 auf die Polen und 21 auf Proteſtler und Partikulariſten; Stichwahlen haben 90 ſtattzufinden. Wien, 28. Okt. Das italieniſche Königs⸗ paar iſt geſtern abend um 7¼ Uhr in dem prächtig geſchmückten Südbahnhof eingetroffen. Die Herr⸗ ſchaften wurden vom Kaiſer, dem Kronprinzen Ru⸗ dolf, den Erzherzögen, dem Kommandanten des Landes, dem Bürgermeiſter Newald ſowie dem Per⸗ ſonal der italieniſchen Botſchaft empfangen. Beide Monarchen umarmten und küßten einander wieder⸗ holt. Der Kaiſer reichte der Königin die Hand und küßte ſie; der König begrüßte den Kronprinzen und die Erzherzöge aufs herzlichſte. Der König ſtellte ſeine Begleitung vor und ſchritt ſodann zur Rechten des Kaiſers an der Ehren⸗Kompagnie vor⸗ bei. Bei der Abfahrt fuhren Kaiſer und Königin im erſten Wagen, König u. Kronprinz im zweiten; ſie wurden von der Bevölkerung, die in dichtem Gedränge bis zur Hofburg ſtand, enthuſtiaſtiſch be⸗ grüßt. In der Hofburg wurden die Herrſchaſten von der Kaiſerin, der Kronprinzeſſin, der Prinzeſſin Giſela, der Erzherzogin Marie aufs wärmſte begrüßt. Paris, 28. Okt. Die Kammer wurde heute von Guichard als Alterspräſident eröffnet. E ſchlug die Wahl eines proviſoriſcheu Präſidenten vor. Die äußerſte Linke proteſtierte lebhaft dagegen. Louis Blauc wollte den Proteſt begründen. Gui⸗ chard gab ihm nicht das Wort. Darauf wurde Gambetta mit 317 von 364 St. zum proviſoriſchen Präfidenten gewählt; Briſſon und Philippotaux z Vize⸗Präſidenten. Paris, 28. Okt. Gambetta lud geſtern mehrere Abgeordnete, darunter Guichard, Legrand und Paze, zu ſich und teilte mit, er wünſche als proviſoriſcher Präſidentſchaftskandidat aufgeſtellt zu werden und verlange ein Vertrauensvotum der Mehr⸗ heit, bevor er die Leitung der Geſchäfte übernehme. Es liege ihm nicht im Sinne, um jeden Preis die dauernde Präſidentſchaft zu gewinnen. Zuvor hakte Gambetta eine Unterredung mit Ferry. Paris, 28. Okt. Die franzöſiſchen Truppen beſetzten, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen, die heilige Stadt Kairuan. Der Feind floh in der Richtung nach Süden. Paris, 27. Okt. Über Toulon und Mar⸗ ſeille werden täglich weitere Truppen zur Komple⸗ tirung der 9. Brigade nach Tunis eingeſchifft. Außerdem haben die Schiffe beträchtliche Transporte von Eiſenbahnmaterialien zu bewältigen, welche zum Bau der Bahn von Suſa nach Khairuan dienen ſollen. In Privatberichten wird die Stärke der algeriſchen Aufſtändiſchen auf etwa 25.000 Mann geſchätzt. Davon befinden ſich 6000 Mann unter dem Kommando Bouamemas, der zwiſchen Rinde⸗ flar und Soukelſar ein Lager bezogen hat. 12,000 Mann ſind bei Airun Dughma und 6000 Mann bei Sidichink zuſammengezogen. Petersburg, 26. Okt. Die Kaiſerkrönung wird im Mai zu Moskau ſtattſinden. Der Mai iſt mit Rückſicht auf möglicherweiſe anweſende hohe Gäſte oder deren Vertreter für Moskau ein guter Monat. Eigentlich ſollte die Krönung früher er⸗ folgen. Wie verlautet, würden im Krönungs⸗Zere⸗ moniell Anderungen eintreten. 2 Und dort in der Jungfrau Augen 8 — Thränen um den Bruder glänzen! 5 5 Siehe dort die armen Kleinen! i . Weißt Du wie die Kinder heißen? * . 2 Väter, Mütter ſie beweinen, „ N 8 Und die Kinder nennt man — Waiſen. 8 — 55 2 * S * N * . * 8 Die Tochter des Schmugglers. „Schweig', nichtswürdiger Hund!“ knirſchte der dete und verſuchte den jungen Mann zu Boden zu werfen. Mit der ganzen Elaſticität und Ge⸗ wandtheit der Jugend widerſtand Karl, aber er fühlte, daß unter der furchtbaren Anſtrengung die Muskeln und Sehnen erlahmten. Seine Stimme hatte ſchon einen heiſeren Ton. Noch fünf Minuten und ſeinem ſtärkeren Gegner mußte der Sieg ver⸗ bleiben — noch immer nahte Niemand — „Hülfe! Herbei! Hülfe! Diebe!“ — — Noch immer herrſcht liefes Schweigen in dem weiten Gebäude; der Ahnenſgal liegt von den bewohnteren Teilen des Schloſſes weit entfernt. Die beiden Ringer keuchen, ihre Zähne knirſchen. Karl kann nur noch auf Augenblicke widerſtehen. Noch einmal bietet ſeine inzelhof) n Acker, 5 großen Gebäulichkeiten ner Poſthalterei iſt zu inft erteilt Güteragent in Heidelberg. Wieſen und mit Werkſtätte, was Verzweiflung alle Ktäfte auf, noch einmal tönt ſeine ſaumann inne hat, Stimme kreiſchend: „Hülfe!“ Da — in dem langen tern zu vermieten. Korridor ganz hinten Lichtſchein. Man kommt ihm L. Dihl. zur Hülfe. Auch der Andere vernimmt die nahen⸗ — ͤä— den Schritte. „Verdammter Hund!“ tönt aus ſeinem Munde. Im nächſten Moment hat er Karl in die Höhe gehoben und gegen die Erde geſchmet⸗ tert. Die Sinne entſchwinden ihm. Als er wieder zu ſich kam, ſah er Günther und die Dienerſchaft ihn umſtehen. Sein Haupt 000 k. le, auszuleihen durch franz Baumann in Ladenburg. ruhte in dem Schooße Gertrud's, die mit kaltem Waffer ſeine Stirn näßte. „Wo bin ich?“ Er wandte die Blicke umher. Nach einigen Minuten kam ihm die Beſinnung, die Erinnerung zurück. „Er iſt entflohen?“ fragte er — „Entflohen?“ 5 10 ie anne Der Unbekannte. „Alſo Du haſt nichts von ihm zu erkennen vermocht?“ fragte Georg und ſchob die geleerte Taſſe auf den Tiſch, die Gertrud wieder mit dem Mokkatraake füllte. „Der Menſch war größer und breiter als ich“, berſetzte Karl, um deſſen Stirn ſich ein weißes Tuch ſchlang, „wie auch ſeine Kraft der meinigen weit überlegen war. Ich bin feſt überzeugt, daß man eine Leiche gefunden bätte, wenn man fünf Minuten ſpäter mir zu Hülfe gekommen wäre. Es war ein verzweifelter Burſch, der nicht mit ſammt⸗ nen Handſchuhen anpackte. Nun, er wird ſchon ſeinen Lohn finden. Solche Individuen entgehen dem Geſetze niemals. Ihre größere Kraft wird ſogar ihr Verderben, da ſie ſich zu ſehr auf dieſelbe verlaſſen.“ „Herr Naugarten“, nahm nun Frau von Sil⸗ feld das Wort, Sie haben Sich wie ein Held be⸗ nommen und von meinem Hauſe eine drohende Gefahr abgewendet. Ich danke Ihnen.“ „Sie machen mich erröten“, verſetzte der Gaſt. „ich habe kein Verdienſt bei der! Sache, als daß ich mich in dieſer weitläufigen Burg verirrt habe und auf jenen verzweiflungsvollen Menſchen geſtoßen bin, von dem es noch nicht einmal feſtſteht, ob er wirk⸗ lich ein Verbrecher iſt.“ „O gewiß, er iſt kein Verbrecher, kein Dieb“, fiel hier Gertrud ein. Karl wie Georg und deſſen Tante wandten ihre Blicke erſtaunt auf das ſchöne Mädchen. „Und warum ſollte er kein Dieb ſein?“ fragte man ſie. „Ich meinte Sie errötete, indem ſie ſagte: nur, weil nichts fehlt.“ „Jedenfalls iſt er ſeinem verbrecheriſchen Vor⸗ ſatze durch Herrn Naugarten geſtört worden“, be⸗ merkte Frau von Silfeld. „Sein Benehmen war das eines entdeckten Verbrechers. Iſt übrigens ge⸗ nau nachgeforſcht worden, auf welche Art er in die Burg gekommen ſſt.“ „Wie Günther erklärt“, nahm Georg das Wort, der ſich wieder auf ſeinem Seſſel wiegte, „muß der Entflohene mit der Ortlichkeit genau Be⸗ ſcheid wiſſen. Jedenfalls iſt er durch die Pforte am Turm der Kunigunde in die Burg gekommen und auch aus derſelben entwichen.“ (Fortſetzung folgt.)