Standesbüchern der 80 Ladenburg Ronat September Eheſchließungen: er Adam Ei 0 990 m 0 0 bon Wiederhold von hier. Geburten: ſt, S. des Meßners ge „ S. der Margaretha getz Antonia, T. des 9 Franz Kaver Schmitt. J etha, T. des Megzgerz 9 Wolf III. J Auguſt und Bertha 300 Münz. Katharina, T. des Du Philipp Franz Günthet. lm Philipp, S. des Gärtn n Ruckelshauſen. Todesfälle: n Adam Wagner, Seife a. n Adam Gattung I. Zu. mn, 74 J. a. lceihg. T. des Tagloöhnez ich Lutz, 2 J. 6 M. g. T. des Schreiners Miche unn in Heidelberg, 6 N. tha Farrenkopf, ledig, 2 . des Bahnwarts Pet 4 M. a. ‚ tha geb. Schanz, Chefe ivatmanns Heinrich Bt d. Barbarg Fillbrunn lediz , 55 J. a. von Nechg⸗ h Adolph, S. der Barbar un, 26 T. a. Wilhelm, S. des Stadl ters Peter Vogel 28 T. Naurer, Schneider, 793 S. des Schmieds dall 50. T. a. chtigkeit diefes Auszugs. den 1. Oktober 1881 „Standesbeamte. A. Huben. untmachung. regelmäßige Einſchätzung Bug, 770 15 1 15 05 75 10 4 urge Poſtproviſion. g Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Bei größeren Auftrügen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Nr. 85. Samstag, den 22. Oktober 1 1881. Dolitiſches. Stuttgart, 19. Okt. der Lina Schauder 8 nthal. 0 aretha. T. des 0 Der Präſident der dees Meßgah kammer der Abgeordneten, v. Hoelder, iſt zum Staatsminiſter des Innern ernannt und ſofort im Auftrage des Königs durch den Miniſterpräſidenten b. Mittnacht vereidigt worden. Der Departements Chef der Juſtiz, v. Faber, iſt zum Juſtizminiſter ernannt worden. Wien, 19. Okt. Über die Vorbereitungen zur Zuſammenkunft des Kaiſers von Rußland mit dem Kaiſer von Oſterreich liegen ganz eingehende Berichte vor, nach welchen dieſelbe ſchon morgen ſtattfinden ſoll. Obwohl hieſige Blätter bereits be⸗ ſondere Berichterſtatter nach Krakau geſchickt haben, glaubt man doch, Angeſichts der angeblichen Offen⸗ heit, mit welcher die bezüglichen Nachrichten ver⸗ breitet werden, daran zweifeln zu ſollen, daß die Zuſammenkunft in Krakau oder deſſen Nähe ſtatt⸗ finden werde. Paris, 18. Okt. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Tebeſſa vom 18. d. wurde die un⸗ ter dem General Bonie nach Haydra behufs Re⸗ kognoszirung abgeſandte Kavallerie⸗Brigade geſtern von etwa 300 feindlichen Reitern angegriffen. Der Der Angriff wurde abgeſchlagen, doch erfolgte ein neuer Angriff von etwa 1500 Reitern, welcher drei Stunden dauerte. Die Abteilung des Generals Bonie habe 5 Tode und mehrere Verwundete. Der Ver⸗ luſt der feindlichen Abteilung wird auf 50 Tode und zahlreiche Verwundete geſchätzt. Die ganze Di⸗ viſion des General Torgemol wird vorausſichtlich morgen in Haydra eintreffen. Dublin, 19. Okt. Die Aufregung in Ir⸗ ad iſt im Wachſen begriffen und werden Seitens der Regierung die ſtrengſten Maßregeln in Kraft geſetzt, um einem Volksaufſtande vorzubeugen. Der Vizekönig und ſein geh. Rat kamen in einer geſtern nachmittag abgehaltenen außerordentlichen Sitzung überein, den Belagerungszuſtand über Dublin zu verhängen. Gegen abend wurde an allen Straßen- ecken ein vizekönigliche Proklamation angeſchlagen, welche alle loyalen und friedliebenden Bürger er⸗ mahnt, bis auf Weiteres nach eintretender Dunkel⸗ heit in ihrer Behauſung zu bleiben, und ſie warnt, daß im Unterlaſſungsfalle ſie ſich die Folgen ſelbſt zuzuſchreiben haben würden. Petersburg, 18. Okt. Ein Befehl, welcher den hieſigen Regimentern für den allfälligen Aus⸗ bruch eines Putſches zugegangen iſt, rief unter den Offizieren der Beſatzung große Mißſtimmung hervor. Laut Befehl haben nämlich bei dem Anlangen der Truppen auf dem bereits für jeden Truppenteil be⸗ ſtimmten Platze der dort dienſtthuende Polizeioffizier ohne Rückſicht auf den Rang des Kommandeurs der Truppenabteilung ſofort das Oberkommando. Die Offiziere haben ſich demſelben zu fügen und ſind für unzeitiges Feuern oder verſpätetes Einſtellen des Feuers mit eigener Perſon verantwortlich. Ein Teil der Truppen iſt ſtets ſoweit marſchbereit, daß ſofortiges Ausrücken ſtattfinden kann. Den Offtzier⸗ korps ſind in den ſchärfſten Ausdrücken gehaltene nihiliſtiſche Dohbriefe zugegangen. Newyork, 18. Okt. Am Sonntag wurde hierſelbſt entdeckt, daß der Verſuch gemacht worden, den Dampfer der Cuuard⸗Linie „Bothnia“ in Brand zu ſtecken, während derſelbe im Dock lag. Im Ka⸗ jüttenraum wurde ein mit Gaſolin getränkter Tep⸗ pich, im unterſten Schiffsraum vier Flaſchen mit Gaſolin und Phosphor gefunden, Verſchiedenes. * Ladenburg, 21. Okt. (Zur General⸗ ſynode der ev. Landeskirche). 11. öffentl. Sitzung vom 18. Okt. Die Katechismusfrage, über welche Landesgerichtsdirektor Kiefer referiert, wird auf den nächſtjährigen außerordentlichen Zuſammen⸗ tritt der Synode verſchoben, da, wie der Berichter⸗ ſtatter ſagt, die jetzige Tagung zur Ausarbeitung des Büchleins nicht ausreiche. Es folgen noch folgende Referate: 1. Von Notariatsinſpektor Kratt über den Unterländer Kirchenfond, der eine ſtete Abnahme zu verzeichnen habe; hiezu bemerkt der — Vertreter der Kirchenbehörde, Herr Geh. Refrendär Behaghel, daß durch die größeren Kirchenbauten in Ladenburg, Wölchingen u. ſ. w. vorübergehend ein Ausfall verurſacht worden ſei. 2. Von Direktor Helm über die Kirchen⸗ ſchaffnei Rheinbiſchofsheim und Stifts⸗ ſchaffnei Lahr mit dem Antrage, die Rechnungs⸗ nachweiſungen für unbeanſtandet zu erklären, was von der Verſammlung geſchieht. 3. Von demſelben über die Bitte der Städte Lahr und Rheinbiſchofsheim, die Verwaltung der betr. Schaffneien von Offenburg an ihre früheren Sitze zurückzuverlegen. Die Abſtimmung ergibt die Annahme des Antrags des ſich wiederholt mit war⸗ men Worten der Stadt Lahr annehmenden Abge⸗ ordneten Flüge, dahin gehend, die Angelegenheit dem Oberkirchenrate zu überweiſen. — 12. öffentliche Sitzung vom 19. Okt. In dieſer Sitzung gelangte wiederum ein ſehr wichtiger Gegenſtand zur Beratung und Beſchlußfaſſung, der Geſetzentwurf über die allgemeine Pfründe⸗ verwaltung. In der 16. Sitzung der General⸗ ſynode vom J. 1876 wurde der Antrag geſtellt und angenommen: Die Generalſynode wolle der Oberkirchenbehörde empfehlen, nach Einvernahme der Diözeſanſynoden der nächſten Generalſynode eine entſprechende Vorlage zu machen über gemeinſame Verwaltung der Pfründen. Die in den Dio zeſan⸗ ſynoden gepflogenen Verhandlungen zeigten, daß eine große Mehrzahl für Umwandlung des Pfründeſy⸗ ſtems in das Beſoldungsſyſtem ſtimmten. Wie in jenen Synoden, ſo wurde auch jetzt bei der Hauptverhandlung hervorgehoben, wie durch gemeinſchaftliche Verwaltung der Pfründegü⸗ ter⸗ und Kapitalien ein höherer Ertrag des Pfründe⸗ vermögens erzielt werde; wie es notwendig ſei, daß eine gemeinſame Pfründeverwaltung eingerichtet werde, damit, nachdem einmal die Klaſſifikation ein⸗ geführt iſt, die Beſoldungen für diejenigen gleich gemacht werden, welche zu ein und derſelben Be⸗ ſoldungsklaſſe gehören; wie das gegenwärtige Pfründe⸗ ſyſtem gegenüber der modernen Geſetzgebung nicht zäude zur Brandkaſſe 9 N 2 „Diejenigen Gebäudeeigel le Tochter des Schmugglers f I. Gebäude ſeit der letzt Einſchätzung neu errichte in ihrem Umfang ber durch Abbruch verkleinet, rungen in ihrem Weiß durch Baufälligkeit be nicht ſchon im Laufe dez hätzt und in [das Fell ich mit augenblickliche getragen wurden, werdel fordert, innerhalb aß 1 diesſeitigen Kanzlei M. en. zeige bezüglich der Var Gebäudewertes untel⸗ 9 27 des Feuerverſ. Ge 352 eine Geldſtrafe biz zu erwarten. 17. Oktober 1881. rgermeiſteramt. A. Huben. 5 Katzenmaier. L Chokolade. großer Auswahl empfehlt C. L. Stenz. 18ziehenden Herren von Silfeld erwartete. Auf einem Balkon des wirklichen Schloßge⸗ (Fortſetzung.) Der Park war ziemlich groß und zeigte wenig Spuren, daß die Kunſt in ihm gewaltet hatte. Da boten ſich keine künſtlich beſchnittenen Hecken dax, dagegen viel Geſtrüpp und Bäume, welche Jahrhunderte hindurch ſchon gedauert hatten. Selbſt den Wegen war nicht zu viel Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt worden. „Das wird anders werden, Herr ſein werde,“ äußerte Georg. „Geh nur nicht in das Extrem; zu viel Zier⸗ lichkeit ertragen dieſe Waldrieſen nicht“, verſetzte Karl Naugarten. Die beiden Freunde gingen dem Schloſſe zu, das vom Park durch einen trockenen Graben getrennt war. Über dieſen führte eine ein⸗ fache feſte Brücke, welche, wie man an dem gegen⸗ überliegenden Mauerwerk bemerkte, an Stelle der früheren Zugbrücke getreten war. Dann kam eine Rundbogenpforte, worauf ſich die beiden Freunde auf dem Schloßhofe befanden. Hier ſammelte ſich in der Vergangenheit das Jagdgefolge, das die wenn ich hier udes ſahen die Beiden zwei Damen, vor denen mit Theegerät befand. ſich ein zierlicher Tiſch von der Laſt der Jahre 05 Die Altere war eine gebeugte Greiſin, die Andere ein junges Mädchen von kaum zwanzig Jahren, eine wahrhafte Schön⸗ heit, aus deren Zügen Intelligenz und Innigkeit der Empfindung ſchaute. Die erſtere war die Be⸗ ſitzerin des weitausgebreiteten Gebietes umher, Frau Mathilde von Silfeld, die Andere eine Waiſe, weſche fie zu ſich genommen und erzogen hatte, Gertrud Schuld, die Tochter eines im Gefechte mit den Ko⸗ ſoken umgekommenen Schmugglers. Mathilde empfing die Herren mit freundlichen Vorwürfen, daß ſie unpünktlich beinahe die Zeit des Thees berſäumt hätten. Dann nahm man den Thee ein, den Gertrud mit Grazie ſervierte. Dabei ſprach man über Kunſt, Gegenwart und Vergangenheit. Die Herrin von Silfeld war keine ſtumme Zuhörerin; ihr Urteil war beſtimmt, ihre Anſichten nicht einſeitig und ſtets human. Gertrud hielt ſich beſcheiden zurück, obgleich ſie ke neswegs von Ma⸗ thilde wie eine Dienerin behandelt wurde. Während des Geſpräches kam der Haushofmeiſter Günther, um einige Aufträge ſeiner Gebieterin einzuholen. Er war eine unterſetzte kleine Geſtalt, hoch in den Sechzigen, aber noch völlig rüſtig. Als er ſich entfernt hatte, ſagte Mathilde zu Naugarten: „Das Verhältnis der Dienerſchaft zu uns iſt in dem Laufe der Jahre ein ganz anderes geworden; das Patriarchaliſche iſt geſchwunden, der Kontrakt an ſeine Stelle getreten. Unſer Günther iſt noch ein Überreſt aus der alten Zeit — ich will ſie nicht in allen Stücken gut nennen — verwachſen mit unſerem Geſchlecht, ergeben, treu, iſt er mir lieb und wert, nur in einem Punkte wünſchte ſch ihn anders: es herrſcht zwiſchen ihm und meiner Gertrud ein auf nichts begründeter Groll.“ „Von meiner Seite, gnädige Frau“, bemerkte das ſchöne Mädchen, „iſt Alles gethan worden, um das Vorurteil zu zerſtören, das Herr Günther gegen mich hegt.“ „Ich habe das mit Vergnügen bemerkt, liebes Kind“, verſetzte Frau von Silfeld. „Ich meine, da ſei etwas Eiferſucht im Spiele“, miſchte ſich Georg lächelnd in das Geſpräch, „er glaubt von ſeinem Einfluß durch Gertrud eingebüßt zu haben.“ „Hat er Dir das geſtanden ?“ fragte die Tante. „Sie wiſſen, daß ich mit der Dienerſchaft, ſelbſt mit Günther, nicht mehr ſpreche, als ſtreng notwendig iſt“, antwortete Georg. „Außerdem iſt der alte Weißkopf mir nicht beſonders zugethan — das fühle ich, wenn er auch ſtets aufmerkſam gegen mich iſt. Es ergeht mir damit, wie es Gertrud ergeht — wir beide mülſſen uns zu troͤſten wiſſen.“ „Ich möchte ihn doch ergründet ſehen“, meinte die Greiſin, „dann ließe ſich das Übelwollen ab⸗ ſtellen. Wollen Sie es mir zu Liebe thun, Herr Naugarten, ihn auszuholen.“ „ Der junge Mann erklärte ſich bereit dazu.