und füllte Ae farben th. —— el hälte, ltene, hlt th. — e Hex 1 Betrage 5 und 7 2 Betrage . iel 0 von bder 3 nebſ n Allgemeiner Denzeiger für Ladenburg und Schr 9 2 Poſtprobiſton. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl i Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit f 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Samstag, den 1. Oktober 1881. Nr. 79. Volitiſches. Karlsruhe, 27. Sept. Herr Staatsmi⸗ niſter Turban bringt höchſtem Auftrage gemäß zur öffentlichen Kenntnis ein Handſchreiben Se. Königl. Hoheit des Großherzogs, worin es u. a. heißt: Die Großherzogin und ich empfinden das Be⸗ dürfnis, öffentlich zu bekunden, wie ſehr wir von Dank erfüllt ſind für die vielen Zeichen der Liebe und Teilnahme, welche uns bei Anlaß unſerer ſil⸗ bernen Hochzeit und der Vermählung unſerer Toch⸗ ter mit dem Kronprinzen von Schweden und Nor⸗ wegen in ſo reichem Maße bethätigt wurden. Wir ſind tief ergriffen von dieſen liebevollen Gefinnungen, deren Ausdruck uns in wärmſter Weiſe zu Teil ward, ſowohl in Adreſſen. Anſprachen und Tele⸗ grammen als auch durch Geſchenke in ſinnigſter künſtleriſcher Form und geſchmackvoller Ausführung. Wir werden allen noch beſonders danken; aber es liegt uns am Herzen, heute ſchon öffentlich auszu⸗ ſprechen, daß wir die uns entgegengebrachte Treue und Liebe von ganzem Herzen erwiedern und die ſchönſte Aufgabe unſeres Lebens auch fortan darin erkennen werden, für das Wohl des Landes und Volkes zu ſorgen. Dankerfüllt blicken wir auf die 1 15 1 5 Erlebniſſe der abgelaufenen Feſttage, welche uns den unvergeßlichen Eindruck hinterlaſſen, ein großes Fa⸗ milienfeſt mit dem ganzen Lande und Volk haben 4 feiern zu dürfen. — Frederikshavn, 28. Sept. Der Kron⸗ prinz und die Kronprinzeſſin von Schweden ſind heute früh 8 ¾ Uhr bei ſchönſtem Wetter hier ein⸗ getroffen und von den Spitzen der Behörden em⸗ pfangen worden. Die zahlreich verſammelte Men⸗ ſchenmenge begrüßte die kronprinzlichen Herrſchaften mit ſympathiſchen Kundgebungen. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Im Hafen lagen 12 Kriegs⸗ ſchiffe in Paradeaufſtellung. 5 Paris, 27. Sept. Nachrichten aus Tunis zufolge hat ſich im Innern desLandes Regenwetter eingeſtellt und in Folge deſſen die Temperatur ab⸗ gekühlt. Der Geſundheitszuſtand der Truppen hat ſich bedeutend gebeſſert. Die Vorbereitungen zur Expedition gegen Keruan werden lebhaft betrieben. Paris, 27. Sept. Die letzten tuneſiſchen Stämme, die bisher noch ruhig geblieben waren, haben ſich dem Aufſtande angeſchloſſen. Man fürch⸗ tet jetzt, Ali Bey, der Bruder des Bey, werde mit ſeiner ganzen Armee zu den Inſurgenten übergehen und ſich an ihre Spitze ſtellen. Der Marſch auf Hajrouan wird kaum vor dem 20. Oktober be⸗ ginnen. Die heilige Stadt wird von fünfzigtauſend Arabern verteidigt werden, worunter zwanzigtauſend Reiter. Cleveland, 27. Sept. Die Beerdigung Garfield's fand unter allgemeinſter Teilnahme ſtatt. Dem von zwölf Pferden gezogenen Wagen folgten Hayes, Hancock, Sherman, Cheridan, hundert Se⸗ natoren, die Abgeordneten ꝛc. Von der Familie Garfield's befand ſich Niemand im Zuge. Während des Zuges läuteten alle Glocken und ertönten Ka⸗ nonenſalven. Am Grabe ſprach der Kaplan von Garfield's Regiment das Gebet. Die deutſchen Ge⸗ ſangvereine trugen Trauerchoräle vor; ein Gebet ſchloß die Feier. Der ſechs Meilen lange Weg bis zum Friedhofe war von trauernden Menſchenmaſſen bedeckt. 8 Verſchiedenes. — Ladenburg, 30. Sept, ſynode der evang. Landeskirche.) Erſte Sitzung am Dienstag den 27. Sept., vormittag 11 Uhr. Unſrem letzten kurzen Berichte über die Eröffnung dieſer Synode haben wir noch beizufügen, daß Herr Prälat Dol! ſeiner Predigt den ſchönen Text: „Einer iſt euer Meiſter, Chriſtus, ihr aber ſeid alle Brüder“, zu Grunde legte. Unmittelbar nach der gottesdienſtichen Feier wurden die Verhandlungen im Ständehauſe mit einer Anſprache des Präſiden⸗ ten des Oberkirchenrats, Herrn v. Stöſſer, er⸗ öffnet, in welcher er nach Begrüßung der Synodal⸗ mitglieder der herrlichen Feſtfeier gedachte, welche in unſrem ganzen Lande vergangene Woche die freudigſten Kundgebungen hervorgerufen habe, ſerner (Zur General⸗ in pietätvoller Weiſe an den Mann erinnerte, der ſich als Leiter der Kirchenregierung ſeit dem Jahre 1861 hochverdient gemacht habe, den am Oſtern d. J. in den Ruheſtand getretenen Geheimenrat Nüßlin, ſodann auf die äußern und innern Zu⸗ ſtände unſres Landes zu ſprechen kam und ſchließ⸗ lich den Wunſch ausdrückte, daß die zu nahenden Vorlagen bei aller Verſchiedenheit der Meinungen eine wohlwollende Prüfung finden und die gefaßt⸗ werdenden Beſchlüſſe der Kirche zum Segen gerei⸗ chen möchten. Hierauf wurde von dem Altersprä⸗ ſidenten Bluntſchli der Präſtdentenſtuhl einge⸗ nommen und, nachdem die Abteilungen gebildet waren, dieſe erſte Sitzung geſchloſſen. Die zweite fand noch am gleichen Tage, nach⸗ mittags 4 Uhr, ſtatt, welche ſich mit Prüfung der Wahlen, von denen keine für ungültig erklärt wurde, zu beſchäftigen hatte. Die dritte, welche auf Mittwoch vormittog 10 Uhr anberaumt war, wurde mit Gebet des Alters⸗ präſidenten eröffnet; alsdann ſchritt man zur Wahl des Präſidenten; die Abzählung der Stimmen er⸗ gab für Geheimenrat Bluntſchli 34, für Frhr. v. Göler 18. Der gewählte Präfident dankte für die Wahl, wies auf die Angriffe hin, welche die Kirchenbehörde in neuerer Zeit wieder zu er⸗ fahren gehabt habe, erinnerte daran, wie die badiſche Kirchenverfaſſung ſich bewährt habe, ermunterte zum treuen Feſthalten an den Errungenſchaften, erwähnte eines Punktes, in dem auch die ſchärfſten Gegenſätze zuſammentreffen könaten, in der Bekämpfung der nur „negativen Richtung“ und verſprach die Sitz⸗ ungen der Synode, wie früher, (Bluntſchli iſt zum 4. Male Präſident derſelben) im Geiſte der Unpar⸗ teilichkeit zu leiten. Nach dieſer Rede erhob ſich Herr v. Göler und betonte, wie auch die andere Richtung dem Gewählten ihr volles Vertrauen ent⸗ gegenbringe, wenn ſie gleich um des Prinzips willen einen Kandidaten der eigenen Partei aufzuſtellen für nötig erachtet hätte; ſo freundlich entgegen⸗ kommend dieſe Worte waren, ſo unangenehm muß⸗ ten die des folgenden Redners, des ſehr orthodoxen Am Grabe der Mutter. Erzählung von Paul Bötticher. Alle Rechte vorbehalten. Reichs⸗Geſetz vom 11. Juni 1870. 21. (Fortſetzung.) „Ich hoffe es es! Unſer Kind müſſen wir allerdings mitnehmen, es kann unſerm Fluchtplane nur förderlich ſein. Wenn wir auch in einem Bahnzuge und in einem Schiff zuſammen fahren, kennen dürfen wir uns während der Fahrt nicht. Denn wenn es auch moͤglich iſt, daß man die bei⸗ den Entflohenen verfolgt, ſo wird uns doch zuſam⸗ menreiſend vermuten und nicht an die Einzelreiſen⸗ den, insbeſondere nicht an die Mutter mit dem Kind denken. Ich halte es für ratſam, wenn Du noch heute an die Pflegerin des Kindes ſchreibſt, daß ſie ſich darauf vorbereiten könne, zu jeder Stunde das Kind zurückgeben zu müſſen. Für Reiſelegiti⸗ mationen will ich inzwiſchen Sorge kragen. Üb⸗ rigens brauchen wir uns nicht den Himmel ſo ſchwarz zu malen, denn Wernheim wird kaum daran denken, uns verfolgen zu laſſen, weiß er doch, daß, wenn wir ergriffen werden, er mit uns fallen muß; und nicht das allein, er wäre auch gezwungen, neben der Strafe die unrechtmäßig erworbenen Reichtümer an den rechtmäßigen Beſitzer zurückzu⸗ geben.“ „Wie gut war es doch, daß wir das Doku⸗ ment in die Hände bekamen,“ ſagte Lina, „wer weiß, ob wir ohne dasſelbe je unſer Ziel erreicht hätten.“ „Das iſt wahr,“ erwiederte Meinhordt, „das Schriftſtück war uns von großem Nutzen, aber ob ich es Wernheim zurückgeben werde, das iſt ſehr fraglich. Wenn ſeine Gelder flüſſig ſind, ziehen wir ab und überſenden einfach das Dokument Dei⸗ nem Vater, damit er auch weiß, warum wir ihm von der Beute nichts abgetreten haben; er wird den ſehr großen Vorteil haben, viele Nächte we⸗ niger ſchlaflos verbringen zu müſſen, wenn ihm auch das Geld vielleicht lieber geweſen wäre.“ Die unnatürliche Tochter lachte noch zu dem ſataniſchen Einfall ihres Geliebten, dem ſie auch darin ihre Zuſimmung gab. Nachdem die Beiden noch einiges über ihren ſauberen Plan verabredet hatten, trennten ſie ſich mit einem herzlichen Gute Nacht, wobei Meinhardt noch einmal der Löhr die Warnung zurief, für die Mitnahme des Kindes Sorge zu tragen, ſonſt würde er auch ſie im Stich laſſen. Die Liebe zu ihrem Kinde feſſeſte die Bei⸗ den und es war wohl auch das Einzige, was man ihnen Gutes nachrühmen konnte. Vierzehn Tage ſpäter durchwandeln wir die Straßen Breslaus und freuen uns an dem leb⸗ haften Getriebe dieſer Stadt. In der Nähe des Ringes angelangt, bleiben wir vor einem großen, prächtig ausgeſtatteten Schaufenſter ſtehen, deſſen Inneres das denkbar Schönſte der Damenmode zur Schau ſtellte. Man mußte beim Anblick dieſes reich ansgeſtatteten Geſchäfts unwillkürlich auch an den Inhaber desſelben denken und ein Blick auf die mit großen goldenen Buchſtaben angebrachte Firma zeigte uns den Namen „Alwin Drenker“. Da wären wir wieder bei einem Derjenigen angelangt, die berufen waren, eine Rolle in unſerer Erzählung zu ſpielen. Und in dieſem Augenblick ſollte es uns auch vergönnt ſein, den Mann perſönlich kennen zu ler⸗ nen, da er gerade vor die Thür ſeines Ladens trat und nach Jemand auszuſchauen ſchien. Mehrere Vorübergehende grüßten ihn ehrerbietig, was dieſer mit leichtem Kopfnicken erwiederte. Der Mann ſchien eine geachtete Stellung in der Geſell⸗ ſchaft einzunehmen, und ſo war es. Er verwaltete ſeit Jahren mehrere öffentliche Ehrenämter, wie das eines Armen⸗ und Stiftungspflegers u. ſ. w. Man hielt ihn für wohlhabend und ſein gewinnendes Außere hatte ihm bald die Herzen ſeiner Mitbürger zugewendet. Auf dem Antlitz des Mannes, der nahe an die Sechzig ſein mochte, ſpiegte ſich eine gewiſſe Unruhe und wem es vergönnt geweſen wäre, ein Blick in ſein Inneres zu thun, der wäre entſetzt