Kopenhagen, 24. Sept. Eine Verf des Königs vom 21. Sept. hebt das gegen die Mitglieder der Auguſtenburgiſchen Familie erlaſſene Verbannungsdekret auf. Rom, 22. Sept. Eine Einigung zwiſchen der Kurie und der preußiſchen Regierung über die Beſetzung des Bistums Fulda iſt erzielt; General⸗ bikar Kopp aus Hildesheim wird Biſchof von Fulda. Raguſa, 24. Sept. Die Muſelmännner in Aleſſio beſchimpften die Kirche des heiligen Antonius. In Folge deſſen begaben ſich 800 katholiſche Berg⸗ Bewohner bewaffnet nach Aleſſio und zwangen die Behörden die Schuldigen auszuliefern. Dieſe nah⸗ men ſie dann mit in die Berge. 8 Verſchiedenes. e Ladenburg, 27. Sept. Die Eroͤffnung der Generalſynode der evang. Landeskirche iſt auf den heutigen Tag feſtgeſetzt; ſie wird durch einen vormittags 10 Uhr in der kleinen Kirche zu Karls⸗ ruhe ſtattfindenden Gottesdienſt eingeleitet, in wel⸗ chem Herr Prälat Doll die Predigt hält. Nach dem Schluſſe desſelben verſammeln ſich die Mit⸗ glieder der Synode in dem Sitzungsſaale der II. Ständekammer, woſelbſt die Verhandlungen, welche einige Wochen in Anſpruch nehmen, geflogen wer⸗ den. Mögen ihre Beſchlüſſe der Kirche zum Wohle gereichen! — Karlsruhe, 24. Sept. Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin ha⸗ ben zu geſtatten geruht, daß die ihnen zur ſilbernen Hochzeit dargebrachten Geſchenke in der bad. Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung zur Ausſtellung ge⸗ langen. — Vorgeſtern wurde die Kunſt⸗ und Kunſt⸗ gewerbe⸗Ausſtellung (obgleich nur von 1—6 Uhr geöffnet) von 2,500 und geſtern von 4000 Per⸗ ſonen beſucht. — Karlsruhe, 24. Sept. J. K. H. die Großherzogin hat zur Erinnerung an den Doppel⸗ feſtag des 20. September dem Frauenverein 1000 M., der evangeliſchen Diakoniſſenanſtalt 300 M. und der Kleinkinderbewahranſtalt 150 M. zu⸗ gehen laſſen. — Karlsruhe, 25. Sept. veröffentlichen eine Mitteilung des Oberbürgermeiſters, in welcher derſelbe den Dank des Königs von Schweden für die ihm und ſeinen Kindern von der Bevölkerung dargebrachte herzliche und freundliche Gefinnung zur Kenntnis bringt. Der König bittet die Bevölkerung, dieſe Geſinnung ihm und den Seinen auch für die Zukunft zu bewahren. — Die Vermählungsfeſtlichkeiten haben mit der geſtrigen glanzvollen Huldigungsfeier der Geſellſchaft Eintracht, zu welcher der Großherzog und die Großherzogin mit dem Kronprinzen und der Kronprinzeſſin er⸗ ſchienen waren, nunmehr ihren Abſchluß gefunden. Die Zeitungen ügung 5 Karlstuhe, 25. Sept. Heute nachmit⸗ tag um 5 Uhr ſind Ihre Kgl. Hoh. der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Schweden und Norwe⸗ gen mit Extrazug von hier abgereiſt, nachdem ſie von der Großh. Familie und der zahlreichen Be⸗ gleitung von Herren und Damen am Bahnhofe unter Hochrufen der Bevölkerung rührend Abſchied genommen. — Aus Wiesloch ſchreibt man uns: In⸗ nerhalb 2 Tagen haben wir hier zwei bedauerliche Todesfälle zu verzeichnen. Eine ältere Frau, die mit Tabakaufhängen beſchäftigt war, fiel von der Scheuer herunter und war ſofort tot. Am Sonn⸗ tag abend gegen 9 Uhr ſand ein Taglöhner Na⸗ men Katzenberger ſeinen Tod, als er gerade ein Faß Bier die Kellertreppe hinunter ſchaffen wollte. Das Faß überwältigte ihn, ging über ihn hinweg und zerdrückte ihm den Kopf dermaßen, daß der Tod ſofort eintrat. Katzenberger, welcher als brav und fleißig bekannt war, hinterläßt eine Frau und ein Kind. — In Guben erregt eine ſchreckliche That der Eiferſucht großes Aufſehen. Ein daſelbſt wohnen⸗ des vierunudzwanzigjähriges Mädchen von bisher unbeſcholtenem Rufe unterhielt mit einem Lohn⸗ kellner ein Liebesverhältnis und hatte von dieſem das Eheverſprechen erhalten. Vor einigen Tagen hatte fie jedoch in Erfahrung gebracht, daß ihr Ge⸗ liebter mit einem anderen jungen Mädchen ein Liebesverhältnis angeknüpft hatte. Hierüber gerieth ſie dermaßen in Verzweiflung, daß ſie am 20. d. morgens in die Wohnung ihres Geliebten ſich be⸗ gab und demſelben mit einem Taſchenmeſſer einen tiefen Stich in die Bruſt beibrachte. Die Wunde war abſolut tötlich und der Verletzte iſt noch an demſelben Nachmittage geſtorben. Das junge Mäd⸗ chen wurde ſoſort verhaftet. Ungeheures Aufſehen erregt namentlich in dentſchen Kreiſen Newyorks eine in Jamaika, nahe Newyork, am 7. Sept. vorgefallene Blutthat. Am Morgen des 7. d. Mis. bemerkten Nachbarn, daß aus dem Hauſe von Johann Kempal Rauch drang. Als man die Bewohner vergeblich zu wecken verſuchte, wurden die Thüren gewaltſam geöffnet. Man fand im Hauſe die Leiche der Frau Kempal mit eingeſchlagenem Schädel, das Bett brennend u. und mit Petroleum getränkt und im Nebenzimmer Kempal ſelbſt leblos an der Thüre hängend. Die Unterſuchung ergab, daß Kempal erſt ſeine Frau ermordet und dann ſich ſelbſt erhängt hatte, nach⸗ dem er noch verſucht, durch Brandſtiftung die Ent⸗ deckung des Verbrechens zu verhüten. Die grauen⸗ hafteſte Entdeckung aber folgte ſpäter. Frau Kem⸗ pal war in erſter Ehe bereits mit einem Manne Namens Flachhaus verheiratet. Vor etwa vier Jahren fand man Flachhaus ermordet, ohne daß es gelang, den Thäter zu ermitteln. Jetzt ſtellt ſich * 5 0 f heraus, daß Kempal auch der Mörder ſeines gängers geweſen, und die ahnungsloſe Wi welche ſich eines ſehr guten Rufes erfreute, geheit Liege Yerſt⸗ hat. Als das Motiv der erſten That galt g ſucht, um ſich in den Beſitz des etwa 8000 Do gu. 618. Di betragenden Flachshauschen Vermögens zu ſe ters Valentin Der jetzige Mord iſt durch Rache hervorgerg in em weil ſeine fleißige Frau ſich der Vergeudung ittwoch den des ſaſter erworbenen Vermögens wiederſetzte. N pormitt⸗ — Langenberg, (Reg. ⸗B. Düſſel dorf), 20 de Gegenſche Sept. Heute früh ſtürzte ein Zjähriges Kind 15 1. Eigentun einem Fenſter des 4. Stockes auf die Straße 4 5 aku Vater, ein hieſiger Lehrer, ſprang in der Verzwpeif⸗ . Gen lung nach. Das Kind hat ſich nur den Kinn backen 1. Haus Nr. Fahnhaus mit g 115 Scheuer Ar tee und eins 1 Ar 8 M tüith 10 8 . welch ersteren muff an der O gu Witwe und 2. Ib. Nr. Mer Acer der enbahn und O 2. Galli und 2 zerſchlagen und iſt im übrigen unbeſchädigt geblieben; der Vater aber iſt in einem beklagenswerſen Zu⸗ ſtande: der rechte Arm iſt mehreremale gebrochen, der Körper und alle Gliedmaßen ſind völlig gel hen, — Metz, 22. Sept. Eine ſchon bor kangenr Zeit angeordnete Unterſuchung der Fundamete dez nnausgebauten Weſtturmes der hieſigen Kaſhebrgh hat ergeben, daß dieſelben eine Mehrbelaſtung nich vertragen können, daß alſo an einen Ausbau des⸗ ſelben nicht zu denken ſei. Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 26. Septemb. (Produk tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. 3. Lab. Nr.! (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) lr det 31. Ge Weizen, pfälzer 26.— bis 26.25. ruſſiſcher 1 0 ben Peter 26.25 bis 26.50 Amerikaniſcher 27.— bis 27% i Spring 26.— bis 26.50. Californiſcher 26,50 bis 4. Wb. 599 —.—. Roggen, pfälzer 21.— bis —.—. ruſſiſcher . der 36. Ge bis —.—. Franzöſſiſcher 21.— bis 21,28 % Jak Gerſte hieſiger Geg.20.— bis —.—. pfälzer 20. une. bis 20.50 neuer Hafer bad. 16.—, bis 16,2 5. Lab. Nr. württemb. Alp 16.50. bis 16.75. Württemberger ler der 8. Ger neuer Hafer —.—. bis —.—. kuſſiſcher —.— bis u Eisenbahn, r —.—. Mais amerikan. mixt. 15.50 bis 16.— [ abahn. Bohnen 27.— bis 28.—. Linſen —.— bis —.— II. Ladenbu Wicken 20.— bis —.—. Kernen 25.— bis 25.50, f. g. 8 Nr Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.50 r in Mittel bis 29.—. ungar. 28.50 bis 29.— Kleeſamen der Erben deutſcher 1. Sorte —. —. bis —. . 2. S Aennheim. f —.— bis — —. Provencer —.—. bis —. —. 1. . B. Nr neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.— 3 f Alet im Kicchfe Leinöl in Parthien 61.— bis —.—. Faß⸗ Tell und ohar weiſe 63. — bis —.—. Rüböl in Parthien 64 Nathan bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.—. Petroleu 5 Burg in Wagenladungen 27.— bis —.—. Faßweiſe a 27.50 bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo m. — Sack, Brutto für Netto. 1 Aecker- Nr. O0. Nr. 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4 8 ee 32.50 29. Ar pen, At 37.— 34. det bon hier, Nontag den icc ſchon einmal durchgemacht habe. Bei uns wäre das etwas anderes, Herr Wernheim: Wir kennen uns ſeit langer Zeit und würden deshalb auch ſehr gut neben einander auskommen. Ich bitte Sie, ſchlagen Sie ein, Herr Wernheim! mein Geſchäft iſt gut und rentabel und wenn Sie meiner Bitte Folge geben, ſo haben Sie ſpäteſtens acht Tage nach unſerer Aſſociierung das Original des Doku⸗ ments in Händen!“ Wernheim ſchlug in die ihm dargereichte Rechte und ſagte: „Nun gut, mein lieber Meinhardt, ich bin einverſtanden, doch müſſen Sie ſich gedulden, bis das Gut verkauft iſt, denn in demſelben ſteckt der Hauptbeſtandteil meines Vermögens und mein Brarvorrat reicht nicht hin, um Ihre Forderung zu decken.“ „Laſſen Sie uns lieber nicht länger zögern, Herr Wernheim, Ihnen konnte der Entſchluß viel⸗ leicht morgen wieder leid werden. Wir treffen ein⸗ fach noch heute unſere ſchriftlichen Vereinbarungen bei einem hieſigen Advokaten und die Sache iſt abgemacht. Das Gut kommt ja ohnedies ſchon übermorgen zum Verkauf und wir können das Ge⸗ ſchäft bereits hier auf gemeinſchaftliche Rechnung fortführen. Später ſiedeln wir, wie ich ſchon bei 9 erſtmaligen Vorſchlag erwähnte, nach Kiel 1 85 „Sie ſcheinen einen Beweis meines Vertrauens zu verlangen und ich werde Ihnen denſelben noch heute nachmittag liefern. Alſo nach der Mittagtafel ſtehe ich Ihnen zu Dienſten.“ f ei „Ich danke Ihnen, Herr Wernheim,“ ſagte ch Meinhardt, „und für die zufriedenſtellende Erledigung e⸗der vorhin erwähnten Privatſache will ich Sorge letragen, dafür haben Sie mein Ehrenwort.“ Der Pakt war geſchloſſen und durch Hände⸗ druck beſiegelt. Wernheim hatte ſich richtig in die ihm geſtellte Falle fangen laſſen. Er ſollte erſt zu der Erkenntnis kommen, als er vollſtändig ruiniert war. Am abend desſelben Tages trafen ſich Lina und Meinhardt ebenfalls im Parke und zwar an demſelben Ort, wo vormittags Meinhardt und Wernheim zuſammen getroffen waren. „Iſt Alles geordnet?“ fragte Lina nach bo⸗ rangegangener zärtlicher Begrüßung. „Wie iſt's abgelauſen?“ „Über alles Erwarten gut!“ antwortete Mein⸗ hardt. „So uns Fortuna auch ferner hold bleibt, wird es uns vergönnt ſein, in vier Wochen eine neue Heimat jenſeit des Meeres zu haben und wir werden wieder reich ſein!“ „Und biſt Du überzeugt, daß wir ohne Ge⸗ fahr das fremde Geſtade erreichen 0 (Fortſetzung folgt.) ——— + (Die beiden Tanten.) Anna: „Denke nur, meine Tante hat ſich jetzt gar falſche Haare und falſche Zähne angeſchafft.“ — Roſa: „O, das iſt noch nichts gegen meine Tante! Von der ſagte Vater erſt neulich, ſie habe eine ganz falſche Zunge.“ + (Falſch verſtanden.) A.: „Nun, wie macht ſich Ihr neugegründetes Etabliſſement? Finden Sie denn Ihre Rechnung?“ — B.: „O gewiß, die Rechnung finde ich wohl — aber bezahlen kann ich ſie leider nicht.“ I (Reflexion.) Student (der bereits am 3. des Monats kein Geld mehr hat): „Die letzten 28 Tage des Monats ſind doch immer die ſchlechteſten!“ Morg in Gaſthaus g Morgen At un 6 jährigen Beim Herannahen der langen Winterabende und des bevorſtehenden Quartalswechſels wollen wir nicht unterlaſſen, unſeren Leſern ein Abonnement auf das wirk⸗ lich gediegene und zeitgemäß ausgeſtattete „Deutſche g milienblatt“ dringend zu empfehlen. achten In 1½ Jahren hat das „Deutſche Familienblatt“ 3 einen Leſerkreis von nahezu 40,000 Abonnenten um ſich zu Audenburg, 2 ſammel verſtanden, und wir glauben wohl uns angeſichts Au dieſes beiſpielloſen Erfolgs jeder ferneren Anpreiſung enk⸗ ü . halten zu dürfen. M.! Für die nächſten Quartale ſind wieder Romane und ü wi * Novellen unſerer beliebteſten Erzähler wie Schücking (Zwi⸗ f Wir ſchen zwei Todſünden), Vely (Herodias), Jenſen (Ein Traum) bei M. von Ebner Eſchenbach, K. Telmann, E. O. Hopp, Al⸗ Ja bert Lindner, Theodor Fontane, Gerhardt von Amyntoß, A. von Winterfeld, L. von Frangois, E. Junker, L. bog — Vincenti u. ſ. w. angekündigt. ei mir f Vor den unterhaltenden und belehrenden Artikeln er abzugeb wähnen wir „Das römiſche Chetto“, „Die Vehmgerichte in zugebe Weſtfalen“, „Die Unholdinnen der europäiſchen Schlangen fauna“, „Das Palais des deutſchen Kaiſerpaares“, „Zu — Afrikaerforſchung“ von Oskar Lenz und von Gerhard Rohlfs, „Die neuere Taktik“, „Beethovens Pylades“, Hankeetrichs „Ruſſen und Moskowiter“, „Kriegsgeſchichtliche Streiſzllge“, „Deutſche Ehre und deutſche Schande in Amerika“, „Die Anforderungen der Schule an unſere Kinder“, „Englisches und deuſches Schulweſen“, „Die heimiſchen Infekten img 5 Li. r Paguet, 6 Winter“, „Kiemgauer Volkstypen“, „Das Idovl der Feine 0 1 k a ſchmecker“, „Unter dem Sternenbanner“, „Das neue Hei ur N des öſterreichiſcheu Kronprinzenpaares“, „Freiheiten und Id. 80 9 Privilegien der ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen“, „Aſtronomiſchs Dudlität Briefe“ u. ſ. w. Die Abonnenten des „Deutſchen Familienblatts“ er — halten außerdem als Gratisprämie das bekannte Aulo⸗ graphen⸗Album des deutſchen Reiches „Aus Sturm ud Not“ (Verkaufspreis 5 Mark), während ein Bierteljahr des Blattes nur Mark 1,60 oder ein Heft (jährlich erscheinen 26) 30 Pfg. koſtet. Ahbfehle chte — — 10 9, ital u Pfd. 40 Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molten Ladenburg.