Trauung der Prinzeſſin Viktoria wird nicht, wie vielſach angenommen wird, und wie auch nach der rüheren Geſetzgebung begründet geweſen ware, von em Miniſter des Großh. Hauſes (früher der Juſtiz⸗ präſident, jetzt der Staatsminiſter des Innern) vor⸗ enommen. Vielmehr geſchieht die Civiltrauung gemäß einer höchſten Verordnung von 1876 durch den Standesbeamten der Reſidenz Gur Zeit Herr Bürgermeiſter Günther). Die zwei Trauzeugen werden beſonders vom Großherzog beſtimmt und es ſoll Entſcheidung hierwegen bereits getroffen ſein. Die Auſicht über die beſondere Standesbeamtung für das Großh. Haus ſteht dem Spezialminiſterium des Großh. Hauſes zu. — Der altkatholiſchen Gemeinde Mannheim wurde von Seiten der Hinterbliebenen eines ver⸗ ſtorbenen Gemeindemitglieds ein Legat von 3000 Mk. zum Zwecke der Gründung einer altkatholiſchen Pfründe überwieſen. — Kappel a. Rh., 4. Sept. Nachdem vorgeſtern nachmittag von großh. Rheinbau⸗Inſpek⸗ tion Freiburg ein hoher Waſſerſtand des Rheines bei Waldshut angezeigt worden, wurde alsbald die hieſige Waſſerwehr in Thätigkeit geſetzt. Anfangs ſchien wenig Gefahr vorhanden; allein geſtern abend bis um mitternacht ſtieg das Waſſer derart, daß daſſelbe mindeſtens fünf Zoll höher ſteht als im Sommer 1876. Beinahe der ganze Gemarkungs⸗ teil links der Elz gleicht einem See; die Keller ſtehen unter Waſſer, und ſelbſt in Häuſer und Stallungen iſt daſſelbe eingedrungen, ſo daß Mehrere namentlich ihr Vieh flüchten mußten. — Der Scha⸗ den an Futter und Kartoffeln iſt ſehr groß, auch der Tabak wird von dem Hochwaſſer zu leiden ha⸗ ben, da auf vielen Ackern nur noch die Blattſpitzen aus dem Waſſer hervorſchauen. . 3 Mit Bedauern teilt der „Bad. Beob.“ mit, daß von ſämtlichen Abiturienten der badiſchen Gymnaſien 8 oder höchſtens 10 ſich dem Studium der kath. Theologie widmen werden. 5 Aus Baden, 4. Sept. Die interna⸗ tionalen Taubenſchießen zu Iffezheim haben am 2. d. M. wieder begonnen. Sie wurden von Seiten der Schützen meiſt Belgier, Engländer und Ameri⸗ kaner — nur mäßig jederzeit frequentiert, da nur die vorzüglichſten auf dieſen Sport beſonders ein⸗ geübten Schützen konkurrieren können. Das größere Publikum nimmt überhaupt keinen Anteil. — Wir meinen, daß damit, daß meiſt Ausländer dieſes elende Vergnügen frequentieren, die Abhaltung dieſes Tierſchinderfeſtes auf deutſchem Boden nicht ent⸗ ſchuldigt iſt; der Schandfleck bleibt auf uns Bad⸗ nern ſitzen. — Wohloerſchloſſen in einer Kiſte wurden in Herren und Obern“ im peinlichen Strafprozeſſe an⸗ gewandt wurden. Niemand dachte mehr an dieſe Inſtrumente, bis ein Mitglied der Regierung aus Zufall auf dieſe Kiſte ſtieß. Ein eißerner Hoſen⸗ träger, Handſchellen, Krumſchließen, Halsringe, eine hölzerne Stockſchraube ꝛc. fanden ſich Ketten, nun an einem paſſenderen Ort dor und werden verſorgt werden. — Lörrach, 6. Sept. Die letzte Woche hat der Schweiz bedeutenden Schaden durch Hoch— waſſer gebracht. In Lieſtal ſtand die ſteinerne Er⸗ golzbrücke in Gefahr zerſtört zu werden. Beſonders ungeberdig ſtellte ſich auch die Birs. Bei Arles⸗ heim war ſie wie ein reißender Strom, bei Dels⸗ berg entgleiste der Zug in Folge Waſſerandrang, bei Schriediez war die Bahnlinie unterbrochen. Auch die Bößbergbahn ſoll notgelitten haben. Bei Baſel ſtieg der Rhein am 2. d. ſo hoch, daß bei Hünin⸗ gen die Brücke abgefahren werden mußte. Die Bir⸗ ſig trat aus, überſchwemmte die Kronen und Schwanengaſſe, Brücken, Holzſtämme, Balken, alles mögliche führten die reißende Wogen des Rheines mit ſich. — Berlin, 5. Sept. In der Landsberger Allee ſtürzte heute bei Aufreißung des Fußweges eine Stallwand zuſammen und zerſchmetterte drei Menſchen. — Paris, 8. Sept. mörder von Lille, erſchoß ſich bei Douai, er noch zuvor einen Mordverſuch gegen liebte begangen hatte. — Petersburg, Wauters, der Maſſen⸗ nach dem ſeine Ge⸗ 6. Sept. Nachrichten aus Baku zufolge iſt in der Kraſſilnikoff'ſchen Pe⸗ troleumquelle vor fünf Tagen ein Brand ausge⸗ brochen, welcher noch anhält und die vollſtändige Vernichtung der Quelle befürchten läßt, falls es nicht gelingt, den Brand mit Dampf zu löſchen. — Wie dem „N. Wien. Tagbl.“ von zu⸗ verläſſiger Seite mitgeteilt wird, ſoll ſich der Fürſt Alexander von Bulgarien mit der reichen Erbin Juſupoff vermählen. Die Heirat ſoll auf Wunſch des ruſſiſchen Kaiſers ſtattfinden. Fräulein Juſſu⸗ poff erhält 80 Millionen Rubel Mitgift. * Aus Nr. 19 der „Romgerg'ſchen Zeitſchrift für praktiſche Baukunſt“ entnehmen wir Nach⸗ ſtehendes: „Mykathanaton oder Schwamm⸗ tod. über die ſegensreiche Wirkſammkeit dieſes Schwamm⸗Verhütungs⸗ und Vertilgungsmittels iſt ſoeben die 20. Auflage des Berichts ſeitens der Fabrik Vilain u. Comp. in Berlin herausge⸗ geben. Aus demſelben iſt zu erſehen, daß das ge⸗ nannte Fabrikat ſeit 20 Jahren ſeine nachhaltige Wirkung außer Zweifel geſtellt hat. Der Bericht enthält eine ausführliche Gebrauchs⸗Anweiſung des 8 von Behörden und Beamten über die günſtige Wir ſamkeit des Mittels in Bezug auf Schwammpen⸗ tilgung läßt die ungeheuere Anzahl der Techniker (1200), welche bereits Gerauch davon gemacht haben, auf die ungeahnte Verbreitung des ſchrecklichen Übels ſchließen. Die große Zahl der Privatleute, welche ebenfalls ſchon in derſelben Lage geweſen ſind, ver⸗ ſchweigt die Firma ausdrücklich, um die Häuſer der⸗ ſelben nicht möglicherweiſe durch Erwähnung des darin vorgekommenen Schwammes zu entwerfen, Angeſichts der ungeheueren Verbreitung des Übels und des enormen Schadens, welcher der Schwamm⸗ wuchs den Häuſern perurſacht, kann man nut dringend raten, ein bewährtes Mittel bei Zeiten, d. h. wenn möglich als Vorbeugungsmittel zu ge⸗ brauchen. Bisher ſtand der verbreiteten Anwendung immer noch der teure Preis des Materials enk⸗ gegen. Derſelbe iſt aber jetzt weſentlich ermäßigt. 4 Roſſini wurde einſt von einer ſehnſüch⸗ tigſt den Ruhm ihrer Tochter herbeiwünſchenden Mutter gebeten, die Stimme ihres Sprößlings zu prüfen und ob dieſelbe für das Theater aus⸗ reichen würde. „Sonſt“, ſagte die Mutter, „ſoll ſie lieber der Bühne Valet ſagen und eine kreue Gattin werden!“ Nachdem Roſſini das Anliegen der Mutter erfüllt, antwortete er: „Ihre Tochter würde wunderbar ſingen, wenn ſie Stimme hätte — daher iſt's doch beſſer daß ſie eine treue Gattin werde — allein“ — ſetzte er nachdenklich hinzu, „auch hierfür kann ich nicht garantieren.“ Handels Nachrichten. * Mannheim, den 8. Septemb. (Produk⸗ tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 26.— bis 26.25. ruſſiſcher 26.25 bis 26.50 Amerikaniſcher 27.— bis 27.25 Spring 26.25 bis 26.50. Californiſcher 26.— bis —.— Roggen, pfälzer 21.— bis —.—. ruſſiſcher — — bis —.—. Franzöſſiſcher 21.— bis 21.25 Gerſte hieſiger Geg. 20.50 bis —.—. pfälzer 20.50. bis 20.75 neuer Hafer bad. 16.—. bis 16.25. württemb. Alp 16.50. bis 16.75. Württemberger neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher —.— bis —.—. Mais amerikan. mixt. 15.50 bis 16.—. Bohnen 23.— bis 24.—. Linſen —.— bis —.— Wicken 20.— bis —.—. Kernen 25.50 bis 25.75. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.50 bis 29.—. ungar. 28.50 bis 29.— Kleeſamen, deutſcher 1. Sorte —. —. bis —.—. 2. Sorte — . bis — — Provencer —.—. bis —. —. neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.— Leinöl in Parthien 61.— bis —.—. Faß⸗ weiſe 63.— bis —.—. Rüböl in Parthien 64.— ſie es nicht bemerkte, wie ſich bei ihrem Eintritt in ihr Gemach die vor dem Fenſter hängenden und bis zur Erde reichenden ſchweren Gardinen leiſe bewegten. s Sie hatte die Unvorſichtigkeit beganngen, bei ihrem Fortgegen nicht einmal das Zimmer zu ver⸗ ſchließen und Lina Löhr, welche ſie zu beſuchen be⸗ abſichtigt hatte, um Selma ſcheinbar zu tröſten und nebenbei über ihre ferneren Abſichten auszuforſchen, war ſchon vor einigen Minuten in das Gemach getreten, ohne Selma dort zu finden. Die Löhr war ſich bewußt, mit ihrer Ver⸗ ſtellungskunſt viel ausrichten zu können und als ſie Selma kommen hörte, verſteckte ſie ſich eiligſt hinter die Gardinen. Später gedachte ſie mit der freund⸗ lichſten Miene von der Welt vor Selma hinzutreten und dieſe gleichſam zu überraſchen. Auch konnte die Löhr in den gegebenen Ver⸗ hältniſſen gar nicht anders handeln, denn wenn Selma ſie gleich bei ihrer Rückkehr im Zimmer an⸗ getroffen hätte, ſo konnte ſie leicht deren Mißmut erregen, was ſie auf dieſe Weiſe durch einen ge⸗ lungenen Scherz zu vermeiden gedachte. Zu lange aber durfte ſie nicht in dem Verſteck verweilen, denn ſonſt hätte Selma glauben können, daß Lina ſich nur verborgen habe, um ſie zu belauſchen. Aber Selma hatte, wie geſagt, keine Ahnung von Linas Anweſenheit und ſo hätte dieſe ihre kleine überraſchung, wie ſie es zu nennen beliebte, leicht N ausführen können, 55 5 wäre, wodurch ſie noch daß ſie die hellbrennende Lampe gar nicht beachtete, die bei ihrem Fortgehen noch nicht angezündet war. Sie dachte nur an Walther und an das Schreiben, daß ſie gefunden hatte. Sie trat mit demſelben näher an's Licht und gewahrte, daß ſie daß Schreiben mit leichter Mühe hatte öffnen können, ohne daß ſie nötig ge⸗ habt, den Siegel zu brechen, der, wie ſchon erwähnt, dadurch beſchädigt worden war, daß man aus Un⸗ achtſamkeit darauf getreten haben mußte. Aber hatte ſie ein Recht, das Dokument zu öffnen? konnten nicht Mitteilungen darin enthalten ſein, die nur für Walther beſtimmt waren? Eine leicht verzeihliche Neugier gab immer mehr dem Verlangen in ihr Raum, das Schreiben zu öffnen, und ſie entſchloß ſich nach kurzem inneren Kampfe, ihren Fund auch auf ſeinen Innenſeiten zu beſichtigen. Sollte etwas darin enthalten ſein, was für keinen Fremden beſtimmt iſt, ſo war ſie gewillt, das Geheimnis zu wahren und Niemand ſollte et⸗ was davon erfahren, als Walther ſelbſt, dem ſie das Dokument wieder übermitteln und die Art und Weiſe ihrer Kenntnisnahme mitteilen wollte. Sie ſetzte ſich zu dieſem Zweck auf einen Seſſel, entfaltete das Schreiben, das ziemlich in⸗ haltreich zu ſein ſchien und begann: Mein Sohn! Wenn ich mit dieſen Enthüllungen, Dir aus dem Nachfolgenden bekannt werden, Abends ſo aufgeregt, welche erſt wenn ihr Selma's Gebahren 1 nach meinem Tode beginne, ſo denke daran, daß das einer Rumpelkammer des Rathauſes in Schaff⸗ Präparats als Vertilungsmittel der verſchiedenen bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.—. Petroleum hauſen die Tortur⸗ und Prangerinſtrumente Holsſchwammbildungen, ſowie für die Behandlung in Wagenladungen 2575 bis Faßweiſe wieder gefunden, welche zur Zeit der „gnädigen als Vorbeugungsmittel. Außer zahlreichen Atteſten 26.— bis —.— f Selma war ſo mit ſich ſelbſt beſchäftigt, daß Selma war von den vielfachen Eindrücken des J mag. So wichtig auch meine Mitteilungen für Dich ſelbſt ſind, ſo konnte ich es doch nicht über das Herz bringen, Dir ſchon bei Lebzeiten alles zu ſagen, was mich ſeit 25 Jahren drückt und mir das Leben vergiftet hat, weil ich fürchtete, Deine Liebe, welche mein einziger Troſt auf meinem ein⸗ ſamen Lebenswege war, zu verlieren. Ich glaubie ſtets, daß der barmherzige Golt mich nicht ſchon auf Erden für eine Sünde ſo hart ſtrafen wird, die ich an dem Kinde derjenigen, an welche ich mich vergangen, wieder gut machen wollte. Jetzt, wo Du dieſes liest, ſtehe ich gewiß vor dem Richterſtuhl Gottes, und ich bitte Dich, daß Du mich in dieſem Augenblick nicht auch noch verdammen mögeſt, we ich der Verdammnis Gottes gewiß bin. Doch höre: Mein Vater war ein braver, redlicher Schreiner der ſich und ſeine Familie anfangs kümmerlich er⸗ nährte, weil er vollſtändig mittellos war. Spöter jedoch halfen ihm ſein Geſchick und Fleiß über die erſten Anfünge hinweg, ſo daß er bald im Stand war, ſelbſtſtändig Aufträge entgegen zu nehmen un noch mehrere Gehilfen zu beſchäftigen. Nachdem meine Schweſter geſtorben, war ic nur noch das einzige Kind und der Stolz mei Eltern, worauf ſie nicht unbegründete Hoffnunger ſetzten. Ich genoß eine vorzügliche Schulbildung trat ſpäter in's kaufmänniſche Fach ein, und, nach dem ich dieſes vollkommen erlernt, ſtudſerte ſch, an Liebe zur Landwirtſchaft, noch Okonomie. FFortſetzung folgt.) Pedaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molil E demo, T. d Fendt Wipp, S. Julob Heiden. Jun, T. det Heiden. Jchann Melch bers Adalb . Fredrich, S. Per Kreter. 2 hann Micha nbelers Karl hanna dnmermann: Note, T. de Jehh Schm J Aung Erneſti Tod 1 Mühen Get ineidenere Shonbert, Ms Va 9 N 0. b Eng S. gung Betz 1 Ffektha, ben Katha Ib. kigdorenes nochets Jo A. Sguhmache J. 0. I Katharina, Stefan Be . Prdatier d 1 78 J. U. Undwirt I. Michael 2 Maria K 2. Ana M. Neler Hd A, Darbara, Georg N A. Andreas, Naspar N. Elſabeth Hertel ! Al. Maria, Schmiec Für die Rie Wocnburg d Der — 2 * wurden ein Maler che Finder w Andreas — A1