en: und“ Finger⸗ erungen errichtz, ehrlich ang 12 ing nur ck, für Francs, Boſtprobifton. ehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljä hrlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 ß. 70 Pf. excl. 15 ee welche am Tage bor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 5 10 e oder deren Raum mit f 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende abattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Samstag, den 10. September ergiſcher Maßregeln in Tuneſien. rin reiſten heute Abend 914 Uhr mittelſt Extra⸗ zuges nach Danzig ab, wo morgen früh 6 Uhr die Ankunft erfolgen ſoll. 5 Paris, 7. Sept. Dem Avenir Militär zu⸗ folge ſtehen jetzt in Nordafrika bereits 123 Batail⸗ lone franzöſiſcher Infanterie und die Truppenſen⸗ dungen dauern noch immer fort. Rouſtan empfahl dem Vernehmen nach in ſeiner Unterredung mit Barthelemy St.⸗Hilaire die Ergreifung äußerſt en⸗ Zaudern würde höchſt gefährlich für Frankreichs Anſehen in der Regentſchaft werden. — Aus Ajaccoi ſind heute von dort 3 Infanterie- Bataillone nach Tuneſien abgegangen. — Aus Oran, 7. Sept., wird tele⸗ graphiſch gemeldet: „Laut den franzöſiſchen Spähern ſtehen die beiden angeſehenſten Scheiks der Wüſte, Si⸗Sliman und Si⸗Kaddur, mit einander in Kor⸗ reſpondenz wegen gemeinſamen Vorgehens g gen die Franzoſen. Honfleur, (bei Havre) 7. Sept. Bei der Einweihung des neuen Hafens rühmte der Handels⸗ miniſter den Plan Ffreyeinet's bezüglich der Aus⸗ führung großer öffentlicher Arbeiten. Es ſei indeß nicht genug, Häfen zu bauen, man dürfe dieſelben auch nicht verſchließen. Er hoffe, daß die einge⸗ leiteten Handelsverträge zu gutem Ende führen. Die Rede ſchloß: Frankreich dürfe den fremden Ländern nicht tributpflichtig ſein. Gambetta be⸗ tonte, die Geſchäfte hätten zugenommen, weil die Politik jetzt beſſer geleitet werde. Es ſei Zeit, das ökonomiſche und das kommerzielle Syſtem mit an⸗ dern Mächten zu regeln. Die Franzoſen könnten den Wettkampf mit anderen Nationen beſtehen. Er wünſche Verträge, welche der Freiheit des Handels gewidmet ſeien, in naher Zukunft geſchloſſen zu ſehen. Honfleur, 7. Sept. Bei dem Arbeiter⸗ Banket heute vormittags hielt Gambetta eine An⸗ ſprache, worin er ſagte: Das Ziel, welches wir verfolgen, iſt die Emanzipation der Arbeiter. Dieſe wird aber nicht erreicht, wie gewiſſe Leute annehmen, durch unfruchtbare Manifeſtationen, und inden man Arbeiter mit unfüllbaren Verſprechungen anlockt, ſondern indem man den Verſtand der Kinder durch das wahre Licht der Vernunft erhellt und Ver⸗ ſorgungsanſtalten und Inſtitutionen für gegenſeitige Uunterſtützung weiter entwickelt. Bei Beſprechung des Geſetzentwurfs betreffend die Syndikataſſoziatio⸗ nen, welchen der Senat noch nicht votiert hat, er⸗ klärte Gambetta, er ſei kein Gegner des Senates, ſondern ein Gegner des Wiederſtands des Senats, welcher verletzend für die Nation ſei. Die Zeit dränge, man müſſe handeln. Petersburg, 7. Sept. Ein abends aus⸗ gegebenes Extrablatt des Regierungsanzeigers meldet die Abreiſe des Kaiſers nach Danzig auf der Yacht Derſchawa. l 155 Waſhington, 7. Sept. Präſident Gar⸗ field wurde geſtern früh nach dem proviſoriſchen Bahnhof getragen. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich verſammelt, welche ihr tiefes Mitgefühl bekundete. Garfield fuhr um 6 Uhr, von ſeiner Frau, ſeiner Tochter und ſeinen Arzten begleitet, in einem beſonderen, gegen Zug, Rauch und Schwankungen geſchüßten Wagen ab. Der Zug, welcher anfangs ſehr langſam fuhr, ſteigerte bald ſeine Geſchwindigkeit, da der Präſident die Fahrt gut ertrug. Der Verkehr an den Skationen, welche der Präſident paſſierte, wurde überall eingeſtellt. Eine große Menſchenmenge erwartete, die Häupter entblößt, die Ankunft des Präſidenten in Longbranch. Die Ausſicht aus dem Zimmer des Präſidenten geht auf den aklantiſchen Ocean, von wo eine er⸗ friſchende Briſe weht. Die Reiſe iſt dem Präſiden⸗ ten wohl bekommen. Die Arzte ſind von dem gu⸗ ten Einfluß der Ortsveränderung überzeugt. Longbranch, 7. Sept. Dem Morgenbul⸗ letin zufolge iſt das Fieber des Präſidenten ver⸗ ſchwunden. Er ſcheint von den Reiſeanſtrengungen ganz erholt zu ſein. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 6. Sept. wird von hier geſchrieben: Dem „Schw. Die bürgerliche M.“ * 1880, 5 750 0 e Dolitiſches. onatlich Karlsruhe, 7. Sept. Den Hochzeitsfeier⸗ her Bei⸗ chkeiten hierſelbſt werden außer dem franz. Bok⸗ er⸗Vir⸗ſchafter auch die Geſandten Belgiens, Hollands, der Re⸗ zänemarks, ſowie Braſiliens im Auftrage ihrer ützlichen egierungen beiwohnen. Karlsruhe, 7. Sept. Sicherm Vernehmen nent ach finden die badiſchen Landtagswahlen am 3. 80 kr, tober ſtatt. Frank⸗ Berlin, 7. Sept. Wir ein Korreſpondent dcs, für er „Frkf. Ztg.“ hört, wird der Kaiſer mit Ge⸗ olge, darunter der Kronprinz, der Großherzog von Poſtan⸗ Recklenburg⸗ Schwerin, Feldmarſchall Graf Moltke fmarlen ch morgen abend nach Danzig begeben. Die En⸗ ebue ſoll auf der Yacht „Hohenzollern“ in Neu⸗ e nach Ahrwaſſer ſtattfinden. Ferner werden bei der En⸗ Künch⸗ ehue zugegen ſein Fürſt Bismarck, der König von rt. anemark, während der König von Rumänien, der ſeinem Lande weilt, der Zuſammenkunft nicht a eiwohnen wird. Nach Danzig begeben ſich auch Olmütz e hier eingetroffenen ruſſiſchen Großfürſten Sergius nd. Paul, ſowie das geſamte hieſige ruſſiſche Bot⸗ d. chafts⸗Perſonal, an der Spitze der Botſchafter von wilher saburow. Die „Nat. Ztg.“ ſchreibt: Über die Ver⸗ dich andlungen, welcher der Kaiſer⸗Zuſammenkunft vo⸗ 0 8 ausgingen, hören wir, daß dieſelben ſeit dem Ein⸗ n hoch kreffen des Kaiſers in Hannover im Gange waren. notwen⸗ die Art, wie Rußland bei den Herbſt⸗Manövern ler er⸗ ertreten ſein ſoll, war es bis dahin in der Schwebe Vollen⸗ eblieben; es war von einer Begrüßung durch den ies Un. Großfürſten Wladimir oder Alexis die Rede. Erſt 2. Hes der allerlezten Zeit iſt der Entſchluß Alexander ich bi II, ſelbſt die Begrüßung des Kaiſers vorzunehmen, alte zur Mitteilung gelangt.“ 1105 Berlin, 7. Sept. Der Kaiſer und der 1 0 konprinz ſind um 8 Uhr 35 Min. eingetroffen 1 ſch um Empfange der Großfürſten Sergias und Paul. mpfeh er Kaiſer wird vorausſichtlich morgen abend wei⸗ e er reiſen. 1 0 Berlin, 8. Sept. Der Kaſſer, der Kron⸗ kinz und der Großherzog bon Mecklenburg-Schwe⸗ udweis. en mit, 0 1 0 wn, Am Grabe der Mutter. 10 Erzählung von Paul Bötticher. ichtfaß⸗ Ulle Rechte vorbehalten. Reichs⸗Geſetz vom 11. Juni 1870. enreich⸗ 5. (Fortſetzung.) finden. Nur dieſer Umſtand konnte nach ihrer Anſicht ropbal, Walther zu dieſem chnellen Schritt beſtimmt haben freund ind nachdem ſich Selma einigermaßen wieder be⸗ meinem Uhigt hatte, dachte ſie daran, bei der alten Elsbeth übſchen ach der Adreſſe Walthers zu fragen, damit ſie ihm n prak⸗ Alles brieflich mitteilen konnte. leichten Aber die Alte blieb zu lange aus und es war lange * unmöglich, auf deren Rückkehr zu warten. Da gekauft für heute doch bereits zu ſpät zur Abreiſe war, kttanten vollte ſie am andern morgen noch einmal mit Els⸗ zierigen eth sprechen und dann dem Vaterhauſe Lebewohl Freund agen. Vorerſt abet gedachte ſie noch etwas zu Anſicht. hun, was ihr als heilige Pflicht dünkte und wozu rnberg, ihr morgen vielleicht nicht einmal die Zeit blieb: — Die wollte noch einmal beten, ſich ſtärken und Troſt 5 holen am Grabe der Mutter. l, Eine halbe Stunde ſpäter ſehen wir Selma n ichtlich geſtärkt und beruhigt, gläubig die ſchönen 25 Augen zum dunklen Sternenhimmel aufſchlagend, hon dem Gottesacker dem Hauſe zuſchreiten. nz. Ein unbeſtimmtes Etwas aber trieb ſie noch einmal dem Inſpektorshauſe zu; vielleicht war es die Hoffnung, noch heute mit der alten Eslbeth ſprechen zu können. Aber ſie ſah ſich auch diesmal enttäuſcht, die Alte war immer noch nicht zurück⸗ gekehrt. Zögernd ſtand ſie einige Augenblicke vor dem Hauſe, immer noch ratlos, ob Sie ſich direkt heim⸗ begeben ſolle. Jetzt, wo ſie ſich von der Heimat zu trennen gedachte, ſchien ihr dieſelbe doppelt ſchön. Sie betrachtete die grünen, mit hohem Gras be⸗ wachſenen Wieſen, die längſt ſchon der Hand des Schnitters warteten, die herrlichen Blumenbeete und die uralten hohen Bäume, die ihre Kindheit und die ſchönen Kinderſpiele, welche ſie mit Walther auf dieſem Platz verlebt, mit angeſehen hatten. Sie waren die letzten ſtummen Zeugen ihrer Freu⸗ den und ihrer Leiden und ein wehmütiger Zug ſpielte um ihre Mundwinkeln, als ſie daran dachte, daß ſie morgen abend ſchon weit von der ihr einſt ſo lieb geweſenen Heimſtätte ſein könne. Ein ſanf⸗ ter Wind fäuſelte über die Erde und bewegte die Zweige der hohen Eichen, die ihr gleichſam das letzte Lebewohl auf dem ferneren Lebenswege zu⸗ nickten. Der Mond ſchien heute gerade doppelt ſchön, um ihr den letzten Anblick all der Naturſchönheiten ihrer Heimat recht zu erleichtern. Ganz in ihrer Nähe und faſt zu ihren Füßen hörte ſie eine Grille ihr Abendlied zirpen, und als ſie, faſt von ihren Tönen angezogen, den Blick zur Erde ſenkte, da — — Was war das? Ein großes zuſammengefal⸗ tetes Papier lag zwiſchen dem hohen Graſe — — Ein innerlicher Drang bewog Selma, das Schreiben aufzuheben und als ſie es in den Händen hielt und der Mond ſein volles Licht auf die Adreſſe warf, entzifferte ſie die in großen Schriftzügen nie⸗ dergeſchriebenen Worte: „An meinen Sohn Walther! — Von dieſem zu öffnen und zu leſen nach meinem Tode!! — Brandt.“ 5 Wie kam dieſes Dokument hierher? war deſſen Inhalt ſo unwichtig, daß man es achtlos fortge⸗ worfen hatte? — Sie wendete es um und ſah, doß der große Siegel des Briefes ſich bereits gelöſt hatte, was davon hezurühren ſchien, daß man mit 5 dem Fuß darauf getreten hatte. 1 Nach langem Nachſinnen gelangte ſie zu dem 1 Entſchluß, die Schrift einſtweilen in Verwahrung 4. zu nehmen und ſie Walthern nachzuſenden, der ſie 3 jedenfalls verloren hatte, denn anders konnte ſie ſich 5 den eigentümlichen Fund nicht entziffern. Unverzüglich eilte ſie nach Hauſe und eine ſtille Freude zog in ihr Herz ein bei dem Gedanken, wie ſehr Walther ſich freuen würde, wenn er durch ſie das Dokument wieder erhielt, auf welches er vielleicht großen Wert legte, da es die letzten Worte ſeines Vaters zu enthalten ſchien. 9