er übrigens mit Einquartierung niemals verſchont bleibt und daß den Pferden das demokratiſche Heu ſehr gut bekommt. . — Am verfloſſenen Freitag hat ſich in der Gemeinde Wieſenbach der 66 Jahre alte Taglöhner Martin Heß erhängt; als Motiv wird Kummer darüber angegeben, daß der Verſtorbene für Je⸗ mand gutgeſprochen hat und jetzt Selbſtzähler wer⸗ den ſollte. — Aus Baden, 19. Aug. In einer Hecke hinter einem Gaſthofe zu Villingen fand man die Leiche des ehemaligen Hammerſchmieds Schätzle, chon in Verweſung übergegangen. Der Genannte atte dort durch Erhängen ſeinen Tod geſucht. — Ein bedauernswerter Unfall ereignete ſich m Samstag vormittag in Eutingen. Es fuhr ämlich ein Bauer mit einem Wagen Holz im Schritt durch die Hauptſtraße. In der Nähe der Kirche wollte 2 / jährige Töchterchen einer Witfrau n das Haus ſpringen, kam aber unter ein Hinter⸗ ad des Wagens, das dem Kinde über die Bruſt ging. Der Tod erfolgte augenblicklich. Der Schmerz er Mutter iſt um ſo größer, als ſie erſt zu An⸗ ang dieſes Jahres ihren noch jungen Mann zu Grabe geleiten mußte. — Von dem Geſchäftsführer der Frankfurter Ausſtellung geht uns folgende wichtige und erfreu⸗ iche Mitteilung zu: „Die Direktion der Main⸗ ſteckar⸗Bahn hat die dankenswerte Gefälligkeit gehabt, uf unſer Anſuchen zu verfügen, daß die zum Zwecke des Ausſtellungsbeſuches auf entfernteren Stationen gelöſten Fahrbillets nach Abſtempelung n unſerer Kaſſe, anſtatt der früheren eintägigen ine zweitägige Gültigkeitsdauer erhalten. Es iſt ies ein erheblicher Vorteil für alle Beſucher aus erneren Gegenden, die dadurch ſowohl bequem in frankfurt übernachten, als auch gleich am anderen age noch weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt n Augenſchein nehmen können.“ Indem wir dieſe cotiz zur Kenntnis des Publikums bringen, bemerken ir, daß durch jene Anordnung der Übelſtand eines ur eintägigen Aufenthalts in Frankfurt gehoben ſt und daß ſich gewiß Viele, die ſchon etwas ent⸗ ernter wohnen, jetzt, wo ſie über 2 volle Tage erfügen können, weit leichter zu einem Beſuche eranlaßt ſehen werden. — Dem Magiſtrat von Eisleben iſt von der eutſchen Botſchaft in Paris mitgeteilt worden, daß n in Neuilly an der Seine verſtorbener Italiener er Stadt Eisleben, als dem Geburtsorte des großen eformators Luther, ein Kapital von 200,000 Frs. ermacht hat. Der Teſtamentsvollſtrecker erhält für ine Mühe das geſammte Mobiliar, das Silber⸗ eug ꝛc. des Verſtorbenen. — Wegen Wnchers iſt auch Derjenige zu be⸗ rafen, welcher einem Anderen ein Darlehen ge⸗ ährt unter Ausbeutung der Notlage eines Dritten, der die Gewährung des Darlehens an den Dar⸗ lehens⸗Sucher wünſcht und zur Zahlung der Wu⸗ cheriſchen Zinſen ſich verſteht. — In Südtirol herrſcht ſolche Dürre, daß die großen auf die heurige Ernte geſetzten Hoff⸗ nungen raſch geſunken ſind. Der Boden iſt meter⸗ tief ausgetrocknet, das Gras verbrannt, Reben und Bäume vergilbt; ſelbſt auf den Alpen iſt der Waſſer⸗ mangel ſo groß, daß man das Vieh ſtellenweiſe abtreiben muß. b — Die Gewehrfabrik von Simſon und Luck in Suhl hat eine Lieferung von 100,000 Gewehrläufen für Serbien übernommen. — (Eine teure Gattenverbrennung.) Wie be⸗ kannt, wurden die Leichen der erſten Gattin des Königs von Siam und ihrer einzigen Tochter, die im vergangenen Jahre während einer nächtlichen Spazierfahrt auf dem Menamfluſſe ertrunken ſind, am verfloſſenen 13. März in der Hauptſtadt Bang⸗ kok feierlich den Flammen überliefert. Wie nun der „Bangkok Advertiſer“ meldet, hat die Feuerbe⸗ ſtattung dem Könige nicht weniger als 1 Mill. Fr. gekoſtet, wovon eine halbe Million auf die zur Feier erſchienenen 3000 Brahminen (Prieſter) ent⸗ fiel. Der Reſt wurde dann für die Erbauung eines hölzernen Verbrennungstempels, auf die Anſchaffung von Schmuckſachen für die Leichen u. ſ. w. ver⸗ ausgabt. — (Poſtaliſches.) Zum 1. September treten die britiſch-weſtindiſchen Inſeln Barbados u. St. Vincent dem Weltpoſtverein bei. Von dieſem Zeitpunkt ab kommen für Briefſendungen nach und aus allen Teilen Weſtindiens die Vereins⸗Porto⸗ ſätze in Anwendung, nämlich: 20 Pf. für fran⸗ kierte Briefe, 40 Pf. für unfrankierte Briefe, 10 Pf. für Poſtkarten, 5 Pf. für je 50 Gramm Druck⸗ ſachen, Geſchäftspapiere und Warenproben, min⸗ deſtens jedoch 20 Pf. für Geſchäftspapiere und 10 Pf. für Warenproben. — (Eine geheimnißvolle Gans.) Vor einigen Tagen kam auf dem Packetpoſtamt in Berlin eine Gans zur Verſteigerung, wie alle Sachen, die dem Verderben ausgeſetzt ſind oder deren Adreſſat die Annahme verweigert, reſp. nicht ermittelt werden kann. — Als der Beamte die Gaus auf den Tiſch legte und zur beſſeren Beſichtigung die zuſammen⸗ geſchnürten Flügel auseinander ſchnitt, bemerkte der⸗ ſelbe unter dem Flügel ein Päckchen, welches die Summe von 3200 Mk. in Fünfhundert⸗ und Hundert⸗Markſcheinen enthielt. — Rätſelhaft iſt hier⸗ bei, daß der Empfänger, der in der Leipzigerſtraße nach Haus und Nummer auf der Adreſſe genau angegeben, ſelbſt nicht auf dem Einwohnermeldeamt zu ermitteln war und ebenſo der Abſender nicht angegeben iſt. — Man wird nun am Orte der Aufgabe nach dem ſonderbar leichtſinnigen Abſender ſuchen müſſen. — Um das jetzt ſo häufige Gerinnen e Milch zu verhindern, ſetze man der ſäuerlich ge⸗ wordenen Milch etwas Pflanzen ⸗ Laugenſoz welches in allen Apotheken billig zu haben Selbſt dann, wenn die Milch über dem Feuer ſchgg in griesartige Flocken geſchieden iſt, löſt ſie ſich daß jenes Salz wieder in ihre vorige Miſchung a Auch kochen ſich trockene Hülſenfrüchte und Gem, z. B. Erbſen, Bohnen, Linſen ꝛc., ſchnell weich wenn man nur zwei Meſſerſpitzen voll jenes Sai in den Kochtopf thut. Der 20. September wird ein doppelter Fee tag ſein für Baden. Die Bonner Fahnenfaheh bietet dazu die geſchmackvollſten, paſſenſten dauerhafteſten Dekorationsartikel zu billigen Preſſeh, Der Katalog enthält eine gewählte Anzahl der ge; ſchmackvollſten und ſinnigſten Dekorations⸗ Ina nationsartikel; wir liefern aber auch fämmtliche nich in unſerm Preisverzeichnis ſtehenden Dekoraſonts; und Illuminationsartikel jeder Art, welchen Naeh ſie auch haben mögen. Wir garantieren für die Haltbarkeit unſerer Fahnen, auch der gemalten, aller und jeder Beziehung; dieſelben dürfen (eng nicht ausdrücklich das Gegenteil bemerkt) unbeſchagg durch und durch naß werden. Näheres in der A zeige dieſes Blattes. Handels Nachrichten. * Mannheim, den 22. Auguſt. (Produ tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſ „ (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 26.— bis 26.50. ruſſiſchg 26.25 bis 26.50 Amerikaniſcher 26.75 bis 27 Spring 26.25 bis 27.—. Californiſcher 26.50 U, —.—. Roggen, pfälzer 21.— bis —.—. ruſſiſch —.— bis —.—. Franzöſſiſcher 21.— bis 21.25 Gerſte hieſiger Geg. 20.25 bis 20.50. pfälzer 20,0, bis 20.75 neuer Hafer bad. 16.—. bis 16.50, württemb. Alp 16.75. bis 17.—. Württembeige neuer Hafer —.—. bis —.—. kuſſiſcher -. —.—. Mais ameritan. mixt. 15.50 bis 1 Bohnen 22. — bis 24.—. Linſen —.— bis Wicken 20.— bis —.—. Kernen 25.50 bis 25% Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.50 bis 29. —. ungar. 28.50 bis 29.— Kleeſameg deutſcher 1. Sorte —. —. bis — .. 2. Sort —.— bis — —. Provencer —.—. bis —. neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—. Leinöl in Parthien 61.50 bis —.—. Faß weiſe 62.— bis —.—. Rüböl in Parthien 65. bis —.—. Faßweiſe 66.— bis —.—. Petroleum in Wagenladungen 25.25 bis —.— Faß weist 25.75 bis —.—. Weizenmehl per 100 Kil Sack, Brutto für Netto. Nr. 0, Nr. 1 i % MM : 40.50 37.— 33.50 32.50 29 mit dem Vater beſprochen. Es war hart, ſehr art, das Opfer das man ihrem Herzen abzwang und ſie war entſchloſſen, dem Vater zu gehorchen, jedoch nicht — bis zur Entſagung! . Es mochten bereits ſechs Wochen darüber ver⸗ angen ſein, daß der alte Brandt zur Erde beſtattet r. Die Krankheit ſeines Sohnes hatte jedoch n über alles Erwarten glücklichen Verlauf genom⸗ men und den angeſtrengten Bemühungen des Arztes ar es gelungen, das Übel in ganz kurzer Zeit zu eben und mit Hilfe ſeiner kräftigen Natur befand ch unſer junger Freund bereits auf dem Wege er Beſſerung. 155 Dennoch ſah es im Hauſe Wernheims immer och nicht freundlicher aus, als bisher. Die junge raut Wernheims, Frl. Löhr, hatte in letzter Zeit ber ſo vielerlei Übel geklagt, daß die darüber be⸗ agten Arzte ſelbſt nicht im Stande waren, deren gentliches Leiden zu erklennen und dieſe ſtimmten eshalb auch zu, als Lina eines Tages den Wunſch ußerte, gern einmal ein Bad beſuchen zu wollen. zie Arzte ſelbſt glaubten, nachdem die angewandten ittel erfolglos geweſen, die Krankheitserſcheinungen er jungen Dame auf deren Gemütsleben zurück⸗ ſühren zu müſſen und hielten deshalb eine Orts⸗ und Luftveränderung für ratſam, indem dadurch ielleicht dem Ausbruch einer ernſteren Krankheit orgebeugt werden konnte. Der alte Wernheim hatte den Gedanken aus überſchwenglicher Fürſorge für ſeine Braut ſchneller ergriffen, als letztere ſelbſt erwartet hatte und ſie wünſchte fich im Stillen Glück zu ihrer klugen Er⸗ — findung, von der ſie hoffte, daß ſie zu ihrem Ziele gelangen würde. Meinhardt war nach vorheriger Verabredung mit Lina bereits nach Travemünde abgereist, um dort für ein paſſendes Logis und was ſonſt zu ei⸗ nem behaglichen Leben gehört, Sorge zu tragen. Die Beiden wußten überhaupt ſo geſchickt ihre ſchlechten Abſichten vor Wernhein zu verbergen, daß dieſem noch nie ein Zweifel on der Echtheit ihrer Worte und Ehrenhaftigkeit ihrer Charaktere gekom⸗ men war. Während Lina fortwährend dem kranken Wal⸗ ther das Wort geredet hatte, wußte Meinhardt ebenſo geſchickt gegen denſelben zu intrigujeren. Er wußte es ſo einzurichten, daß Wernheim von Zeit zu Zeit immer ſolche Mitteilungen zugingen, die geeignet waren, Walther in ein ſchlechtes Licht zu ſtellen. Wernheim wurde in der Weiſe von dem Einfluß ſeiner beiden Hausgenoſſen umſtrickt, daß, wenn er ſeiner Braut nachgab und das Verhältnis ſeiner Tochter zu Walther billigte, er mit letzteren auch hätte vollſtändig brechen müſſen; er war alſo gleichſam gezwungen, den Liebenden ſein Jawort zu erteilen und Ihnen dann für immer ſeine Thür zu weiſen. Aber Wernheim dachte hierin wieder anders. Er war überhaupt nicht gewillt, dem jungen Brandt ſeine Tochter zu geben, und zwar nicht nur darum, weil ihm über den Charakter Walthers in letzter Zeit ſo viele ſchlechte Nachrichten Überbracht waren, ſondern hauptſächlich deshalb, weil er dieſen jungen Mann mit allen den widerwärtigen Erinnerungen, welche ſich ihm beim Anblick Walthers aufdrängten, gänzlich bannen wollte. Er hatte den Kranken, ſeitdem er ſich in der Beſſerung befand, ſchon ei⸗ nige Male beſucht, um ihn zu erforſchen, oh ih auch etwas von der Vergangenheit bekannt ſei; geg Walther war ſtets freundlich, dabei höflich und bez ſcheiden und niemals hatte Wernheim aus den 36 gen des Kranken die Mitwiſſenſchaft an ſeinen brechen herausleſen können. 1 Der Kranke hatte auch in der That gar mich mehr an die Worte ſeines Vaters gedacht, i ſchien die Unterredung, die er am Tage ſeiner Heiß kehr mit dem Vater gehabt vollſtändig entfallen ſein. Nur das Eine wußte Walther: — daß liebt und daß ſeine Liebe erwiedert wurde. Aber warum hatte ihn Selma nicht ein ei ziges Mal beſucht oder ſich nach ihm erkundigkz Tag und Nacht hatte er darüber nachgedacht ae er vermochte nicht an Selma's Liebe zu zweifel Vor ſeiner nächſten Umgebung mochte er deren men nicht ausſprechen, weil er fürchtete, daß ah ſein ſüßes Geheimnis erraten könne, und es soll Niemand eher erfahren, als bis er ſie mit Wei heims Genehmigung öffentlich ſeine Braut nene durfte. Er redete ſich ein, daß auch Selma al dieſem Grunde ſich ſo zurückhaltend zeigte und höchſz wahrſcheinlich mit Sehnſucht der Geneſung des U liebten entgegenſah, damit er bei dem Valer um fe werben konnte. Oft auch fühlte ſich Walther dez ſucht, Herrn Wernheim, wenn er gerade bei ih war, Alles zu geſtehen, aber Wernheim wußte deig Geſpräch ſtets geſchickt eine andere Wendung geben, und ſo tröſtete ſich Walther auf die Zeit wo er das Krankenzimmer verlaſſen durfte und dei Vater der Geliebten offen mit der Werbung gegentreten konnte, (Fortſ. folgt. Y Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Ladenburg. 900 Nt. un lle urg im dortigen horgeno Geim 1 8 2 — — = 2 — 2 W 8 7 — 88 . Elter ſtinder ſehe z lleiben Mark heſtraft. Impfu der f ſollen, Leben werden ſiſſe d Die Strafb atzte b zur N. Lade Die Markur fen be M bro 1 Iffentlt ſnd empfel —— g empfie