iner Jnzeiger für Ladenb urg und ſind hre“ Aten Inſerate für uns an. 1 Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Mpaitbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen wie chen Mittwoch, den 24. Auguſt Nr. 68. iert n ein Politiſches. Baden, 21. Aug. Zur Freiburger eſchofsfrage wird der Frkf. Preſſe von einem chen Korreſ pondenden geſchrieben: Sicherem ehmen nach ſind die Verhandlungen über die tive Löſung der Erzbiſchofsfrage nunmehr er⸗ Die Initiative ſoll von der großh. Regier⸗ ſind ntie digte, daß etwaige Propoſttionen eine raſche eingehende Prüfung erfahren würden. Es iſt und geiſtig geſund und rüſtig iſt, ſeitens der ie in Vorſchlag gebracht wird. Iii den Profeſſor der Theologie Dr. Kraus, einen . der Freiburger theologiſchen Fakultät. eee, ein durch Gelehrſamkeit hervorragender iin von etwa 50 Jahren, ſoll ſich namentlich Protektion der Regierung erfreuen. Derſelbe de noch bei Lebzeiten Kübel's vielfach als Kan⸗ at für den Erzbiſchofsſtuhl bezeichnet. f Berlin, 18. Aug. Geſtern fand gegen den Mtteur der ehemaligen „Berliner Nachrichten“ I gerichtliche Verhandlung wegen angeblicher ver⸗ I eeriſcher und einfacher Beleidigung Bismarck's weil genanntes Blatt den Reichskanzler der zünſtigung der antiſemitiſchen Bewegung geziehen 2. Der Gerichtshof erkannte auf nichtſchuldig. Berlin, 21. Aug. Der „Frft. Ztg.“ wird raphiert: Die „Norddeutſche“ beſtätigt, daß marck das Tabak- Monopol einführen aus deſſen Revenuen die Arbeiter⸗ und Inva⸗ orrſicherung ſchaffen will und bemerkt, es ſei idem Lande und unter keiner Regierung bisher Ane ſoſche friedliche Löſung der ſozialen Frage auch gur berſucht worden. Petersburg, 28. Aug. Zwei hohe Beamte e Medieinaldepartements ſind laut einer Mitteilung „Nowoja Wremja“ verhaftet worden wegen es im großartigen Umfange betriebenen Stellen⸗ „ Ipindels mit Arzten. — Nach den Angaben der 2 „Nowoje Wremja“ koſtete eine Arztſtelle in der Reſidenz 1000 Rubel; in Kronſtadt 200 bis 500 Rubel. Prag, 17. Aug. Neuerdings wird aus Schwarzkoſteletz gemeldet, daß die dortigen deutſchen Studenten Inſultirungen ausgeſetzt ſind. Die au⸗ tonomen Organe verweigern jeden Schutz und jede ausgegangen ſein, indem ſie die Kurie davon Intervention; dagegen hat ſich die Gendarmerie der Bedrohten angenommen. Paris, 22. Aug. Der allgemeine Charakter 100 ausgeſchloſſen, daß der nunmehrige Erzbis⸗ der Wablen iſt als eine Niederlage der Bonapar⸗ 5 rweſer, der trotz ſeiner 75 Jahre noch kör⸗ ee en kannt, davon 279 Republikaner; 39 Gegenparteiler, e enk 46 Stichwahlen. Die Republikaner gewannen über⸗ tiſten und als Erfolg der gemäßigten Republikaner Gegenwärtig ſind 364 Reſultate be⸗ haupt 45 Sitze; davon Gemäßigte 31; Republi⸗ kaniſche Union 9; äußerſte Linke 3, Intranſigenten 2. Stockholm, 19. Aug. Die ſchwediſch⸗nor⸗ wegiſche Korreſpondenz ſchreibt: Der Kronprinz Guſtav wird am 25. Auguſt in Stockholm zurück⸗ erwartet. Er reist über Berlin, beſucht jedoch nur den Kaiſer. Gegen den 15. September reiſen der König, die Königin, der Kronprinz und die übrigen Prinzen nach Karlsruhe, von wo am 24. September das Königspaar die Rückreiſe antritt. Das kron⸗ prinzliche Paar trifft am 29. September in Gothen⸗ burg ein und hält am 1. Oktober ſeinen feierlichen Einzug in Stockholm. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 19. Aug. Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Großherzog und die Großher⸗ zogin, ſowie Ihre Großherzogliche Hoheit die Prin⸗ zeſſin Viktoria und Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Schweden und Norwegen beſuchten geſtern nachmittag die Kaiſerin Eugenſe auf Arena⸗ berg und kehrten abends wieder nach Mainau zu⸗ rück. — Auf heute nachmittag ſind die höchſten Herrſchaften zur Königl. Hoftafel nach Friedrichs⸗ hafen eingeladen. — Aus Baden, 20. Aug. Am 25. kom⸗ menden Monats wird in Offenburg die Verſamm⸗ dieſe Mitteilung zugehen läßt, bemerkt hierzu, daß 1881. lung der Kreisausſchüſſe unſeres Landes ſtattfinden. Sie darf dieſes Mal ein beſonderes Intereſſe be⸗ anſpruchen, da allgemein wichtge Gegenſtände zur Beratung kommen werden. Wir nennen in dieſer Beziehung das Gefetz über den Unterſtützungswohn⸗ ſitz, das Landarmenweſen und das im nächſten Landtage zur Vorlage kommende neue Straßengeſetz. — Karlsruhe. Landw. Ausſtellung. In Beantwortung mehrfacher Anfragen teilen wir mit, daß im Anſchluß an die Ausſtellung von Obſt auch junge Obſtbäume ausgeſtellt werden können. Letztere werden nötigenfalls außerhalb der gedeckten Halle ihren Platz finden und der hübſchen Anlage, auf welcher die Ausſtellungshalle ſteht, noch zur weiteren Zierde gereichen. Im Intereſſe der Ausſteller liegt es aber, ihre Abſicht, Obſtbäumchen einzuſenden, in aller Bälde, unter Angabe der Stückzahl an die Zentralſtelle mitzuteilen, damit für den nötigen Raum vorgeſorgt werden kann. — Aachen, 12. Aug. Ein auf der Hoch⸗ zeitsreiſe begriffener Amerikaner hatte ſich beim Übergang des Zuges vom belgiſchen auf deutſches Gebiet mit Schimpfworten auf Preußen und Deutſch⸗ land als das Land der Spitzbuben über das Cou⸗ pieren ſeines Billets beklagt und erhielt dafür von der Strafkammer des hieſigen Amtgerichts eine Geldſtrafe von 150 M. oder 4 Wochen Gefängnis und die Koſten zuerkannt. Er bezahlte, und hat ſeine Reiſe wohl mit der Überzeugung fortgeſetzt, daß ſo ſeine Bildung in Deutſchland nicht kurs⸗ fähig iſt. — Für geſtern, Sonntag, war in Offenburger Blättern ein Konzert der Kapelle des bad. Feld⸗ Artillerie-Rgts. Nr. 50 unter Leitung des Herrn Stabstrompeters Kloſe angezeigt, welches im Zäh⸗ ringerhof Garten abgehalten werden ſollte und zu dem der Wirt, Herr Geck bereits alle Vorbereitungen getroffen hatte. Dem Stabstrompeter wurde nun in letzter Stunde von maßgebender Stelle verboten, das Konzert in jenem Lokal zu geben, weil dieſe Wirtſchaft demokratiſch ſei. Herr Geck, welcher uns Im Grabe der Mutter. Erzählung von Paul Bötticher. Rechte vorbehalten. Reichs⸗Geſetz vom 11. Juni 1870. 10. (FJortſetzung.) „Ich hobe Dich rufen laſſen, Selma“, begann Mernheim, „um noch einmal über beſagten Gegen⸗ ond, den Du mir drüben eröffneteſt, zu reden. Ich habe mir die Sache noch einmal überlegt und Aonden, daß ich vorhin etwas vorſchnell geurteilt ohe, Meine Anſicht hat ſich inſofern geändert, ich die Geneſung des jungen Mannes, dem Du hinter meinem Rücken verſprochen haſt, ab⸗ Woßten und ihn dann erſt prüfen werde. Iſt ſein harakter und ſind deſſen äußere Verhältniſſe, um zu kümmern ich nie Veranlaſſung und Gelegen⸗ hatte, derart, daß ich Deinetwegen ſorglos in Zukunft blicken darf, ſo ſoll Dein Wunſch er⸗ i werden und ich will zu dieſer Verbindung eine Zuſtimmung geben, knüpfe jedoch hieran die edingung, daß Du während der Zeit, bis ich mich er alles genau orientiert haben werde, Dich von i jungen Manne fern hältſt, folglich auch nicht Whrend ſeiner Krankheit an deſſen Lager in der Fr unſchicklichen Rolle der barmherzigen Samari⸗ Pen berweilſt. Du kannſt Dich um ſo eher in Mee Bedingung fügen, als Du Dich auf eine vor⸗ urteilsfreie, gerechte Beurteilung der Sachlage ver⸗ laſſen kannſt und ich für eine gewiſſenhafte Ver⸗ pflegung des Kranken Sorge tragen werde. Biſt Du damit einverſtanden?“ „Ich freue mich, mein Vater, daß Du ſo da⸗ rüber denkſt“, erwiderte Selma, „wenn ich auch weiß, warum Du dieſe harte Bedingung hinzufügſt. Ich füge mich jedoch gern Deinem Willen, weil ich nur zu gut weiß, daß Du nur Lobens wertes über Walther erfahren wirſt. Doch wirſt Du mir ge⸗ ſtatten, daß ich mich hin und wieder nach dem Be⸗ finden Walthers erkundige?“ „Dieſe kleine Liebhaberei will ich Dir nicht verſagen, mein Kind“, ſagte Wernheim lachend „und nun mag die Sache für jetzt abgethan ſein. Was ich noch ſagen wollte, iſt, daß Du für eine Trauertoilette zu der jedenfalls übermorgen ſtatt⸗ findenden Beerdigung Brandts ſorgen möchteſt, Fräulein Löhr wird daſſelbe thun und ich halte es für das Beſte, wenn Du Dich über dieſen Punkt mit ihr verſtändigſt. Deine bisherige Abneigung gegen ſie kann ich ebenſowenig begreifen wie ent⸗ ſchuldigen, da ſie nur Dein Beſtes will; denn wiſſe, daß ſie es war, die mich zu dem beſtimmt hat, was ich Dir jetzt mitgeteilt habe.“ „Du weißt, lieber Vater, daß ich nicht lügen kann und eine aufrichtige Antwort von mir könnte Dich erzürnen. Und was das Trauerkleid anbelangt, durchging ſie im Geiſte noch einmal das ſo weiſt Du ebenfalls, daß ich daſſelbe, ſeitdem die gute Mutter tot iſt, noch nicht abgelegt habe.“ „Nun, das magſt Du halten, wie es Dir beliebt“, ſagte Wernheim abgewandt, der ſehr wohl den Vorwurf fühlte, welcher in den Worten Sel⸗ mas lag und der deshalb das Gefühl der Beſchä⸗ mung nicht zu unterdrücken vermochte. „Jedenfalls ſehe ich Dich bei der Beſtattung des Inſpektors.“ „Ganz gewiß, Vater, und zwar um ſo eher, da Du es wünſcht.“ Wernheim verhielt ſich jetzt ſchweigend und da zwiſchen ihm und ſeiner Tochter immer noch ein gewiſſes Gefühl der Spannung herrſchte, ſo konnte man es Selma nicht übel nehmen, wenn ſie ſich unter dieſem Druck unbehaglich fühlte und ſie ihren Vater bat, ſich zurückziehen zu dürfen, was dieſer bewilligte, indem er überdachte, daß in Gegenwart ſeiner Verlobten, die jedenfalls der Beendigung des Geſprächs ſehnſüchtig harrte, um wieder zu ihm kommen zu können, weder mit der Einen noch mit der Anderen ein erquickliches Geſpräch zu führen ſei. Als Selma auf den Korridor hinaustrat, ſtand ihre Feindin bereits vor ihr und ſie ahnte ſofort, daß dieſe gelauſcht haben könne. Ohne auch nur ein Wort on dieſe zu richten, ſchritt Selma an Lina vorbei und gelangte ins Freie. Sie erreichte bald die dichtumrankte Laube des Parkes, wo ſie ſich vor neugierigen Blicken geſichert wußte; hier was ſie