ellung mußte zwar von der Bildung einer be⸗ onderen Gruppe für Trauben abgeſehen werden. Die Zentralſtelle des landw. Vereins iſt aber gerne bereit, für eine entſprechende Unterbringung etwa zur Einſendung gelangender Trauben zu ſorgen. Bei der herrſchenden warmen Witterung hofft man an manchen Orten frühzeitig gereifte Trauben zur Ausſtellung ſchicken zu können. a Für die Aufſtellung der zur Ausſtellung kom⸗ menden Gegenſtände, insbeſondere des Obſtes und der Kortoffeln ſind von der landw. Zentralſtelle bereits für dieſen Zweck recht paſſende Behälter (Körbchen ꝛc.) beſchafft, ſo daß die Ausſteller nur für eine geordnete Einſendung ihrer Sachen zu ſorgen brauchen und ihnen fur Ausſtellungskäſten ꝛc. keinerlei Koſten erwachſen. 5 — Heidelberg, 3. Aug. Hofrat Czerny in Heidelberg hat eine Magenreſektion mit glück⸗ lichem Erfolge ausgeführt und den betreffenden Kranken vor einigen Tagen, 4 Wochen nach der Operation, mit einer Gewichtszunahme von 11 Pfund entlaſſen. — Mannheim, 1. Auguſt. Der „Fr..“ wird von hier telegraphirt: Sämtliche Eiſenwerke der Saar und Moſel haben die Preiſe von Stab⸗ eiſen, Träger und Bleche um 4 Mk. per Tonne erhöht. — Mannheim, 4. Auguſt. Die Direktion der Pfälziſchen Eiſenbahnen wird am Sonntag den 14. d. M. einen Extrazug nach Berlin, über Mainz, Frankfurt, Bebra, Nordhauſen und Belzig, abfer⸗ tigen, zu welchem Billete für die Hin⸗ und Rückfahrt mit 30 tägiger Gültigkeitsdauer zu bedeutend er⸗ mäßigten Preiſen verausgabt werden. Die Abfahrt von Ludwigshafen um 3 Uhr 43 Min. nachmittags, Ankunft in Berlin 9 Uhr 50 Min. morgens. Der Fahrpreis ab Ludwigshafen nach Berlin hin und zurück beträgt I. Kl.: 49 Mk., II. Kl.: 36 Mk. 50 Pf. und III. Kl.: 24 Mk. 30 Pf. — Geſtern morgen iſt der Durchbruch des Krähbergtunnels, bekanntlich des zweitgrößten in ganz Deutſchland, erfolgt. — Karlsruhe, 1. Auguſt. Die von In⸗ genieur Schalla aus Wien auf geſtern abend ange⸗ ſetzte Feuertaufprobe fand auf dem kleinen Exerzier⸗ platz unter Anweſenheit einer großen Menſchenmenge, darunter Mitglieder der hieſigen und auswärtiger Feuerwehren, ſtatt. Als endlich die Vorbereitungen beendet und die Holzſtöße, welche mit Hobelſpänen ausgefüllt und mit Erdöl getränkt worden waren, in Brand geſetzt wurden, begab ſich Schalla, ange⸗ than mit ſeinem Tauchapparat, mitten in das Flammenmeer, um nach etwa einer Viertelſtunde ſo unverſehrt wieder herauszukommen, wie er hinein⸗ gegangen war. Er reichte verſchiedenen Zuſchauern die Hand, welche ſich davon überzeugten, daß nicht die geringſte Erhitzung ſtattgefunden hatte. Die Zuſchauer begrüßten mit anhaltendem Bravorufen die wiederholten Tauchübungen des Herrn Schalla, welcher ſich auf die brennenden Scheiterhaufen ſetzte und legte, und es war nur eine Stimme der An⸗ erkennung dieſer in der Thot intereſſanten Probe. — Ein gräßliches Unglück hat ſich am Sonntag auf der Kohlengrube zu Kleinroſſeln (Schacht Bartelswieſe bei Saarbrücken) ereignet. Trotz des Verbotes, an Sonntagen Menſchen mit der Förderſchale in die Tiefe zu laſſen, fuhren am 31. v. Mts. 4 Steiger und 6 oder 8 Bergleute mit. Der Maſchinenführer ſollte, ſo wird der „Saarbr. Ztg.“ mitgeteilt, zum Ausſteigen dieſer Leute an einem gewiſſen Punkte der Förderſchale halten laſſen; durch irgend ein Verſehen aber, wel⸗ ches noch nicht aufgeklärt iſt, fuhr die Förderſchale ſammt ihren Infaſſen mit aller Gewalt in den mit Waſſer angefüllten Ort, welches nun über die Un⸗ glücklichen zuſammenſchlug. Die Leute machten wohl alle Anſtrengungen, um ſich zu retten und aus der Schale zu entkommen; letztere hob ſich jedoch und fiel wieder und zerſchmetterte die an ihr hängenden Männer. Unter den Umgekommenen ſind 4 ver⸗ heiratete Steiger (einer Vater von 6 Kindern) und 5 Bergleute, faſt alle gleichfalls verheiratet. Sie alle wurden tot und gräßlich verſtümmelt zu Tage gefördert. Nur einer kam unverſehrt und einige andere mit mehr oder minder ſchweren Wunden davon. Der Maſchinenführer iſt entflohen. — Berlin, 3. Auguſt. Im öſterreichiſchen Botſchaftshotel wurde in derfloſſener Nacht einge⸗ brochen. Geſtohlen haben die Diehe einen der Gräfin gehörigen Pelz mit ſeidenem Überzug; von den Sachen des Botſchafters Szechenyi fehlen etliche Orden und ein Teil des wertvollen Magnaten⸗ ſchmuckes. Das Geldſpinde, an dem die Diebe lange herumgebohrt haben, zu erbrechen, iſt ihnen jedoch nicht gelungen. — Ein Drahtbericht aus Mexiko meldet eine ſchreckliche Exploſion in einem Pulpermagazin, die den Tod von 70 Perſonen zur Folge hatte. — (Ein Polizei⸗Oberſt als Anführer einer Diebesbande.) In Charkow wurde dieſer Tage der dortige Polizei⸗Priſtaw (Oberſt) Filippoff verhaftet, weil derſelbe an der Spitze einer aus den raffinir⸗ teſten Gaunern und Dieben gebildeten Bande ge⸗ ſtanden, welche hauptſächlich auf den ſüdruſſiſchen Eiſenbahnen thätig war und dieſe jahrelang unſicher machte. Die eingeleitete Unterſuchung ergab, daß von der Exiſtenz der genannten Diebesbande noch vier andere höhere Polizeibeamte in Südrußland gewußt haben und an vielen Diebſtählen der Bande teils direkt, teils indirekt beteiligt waren. Alle vier Polizeibeamten wurden verhaftet und zuſammen mit Filippoff dem Gefängnis in Charkow eingeliefert, wo bald die Schlußverhandlung beginnen ſoll. Fi⸗ lippoſt ſtellte ſich verrückt, aber ganz nutzlos, und alle fünf Verbrecher werden jetzt auf das Sorg, tigſte bewacht, weil von deren Komplicen Verfa gemacht wurden, die Gerichtsmauer zu untergraheg und die Häftlinge zu befreien. — (Selbſtmord mit Muſik.) Der Bae Iwan O. aus einem Dorſe unweit Rjaſan halt 9 vor einem Jahre die Tochter eines ſtädtiſchen Be ee f amten geheiratet. Kurze Zeit nach der Hochze ven 10 wurde ſie ihrem Mann untreu. Dieſer verſucht , fn con alle Mittel, um ſich die Liebe ſeiner Frau zu e ole, dee grün 0 und fe 0 ber Nd. . Lot werben, und als er zur Überzeugung kam, daß gl⸗Mell, 6 Alles vergeblich ſei, beſchloß er, ſich das Leben z n z nit nehmen. Am 8. Juli ordnete er ſein ziemlich he ö deutendes Vermögen, beſtellte ſich einen Chor bon 1 Muſikanten und Sängern aus der benachbaxke 400 6 Fabrik und unter den Klängen der Muſik und febh I N lichen Geſanges ſchoß er ſich aus einem Revolher zwei Kugeln in den Kopf. te tal. J 4 fol. Ban Eingeſandt. 4 ſopie fe Ladenburg, 5. Aug. Während man aller wärts von einer Reducierung der Fleiſchpreiſe liest, ſo verkaufen die hieſigen Metzger immer noch Rind⸗ fleiſch zu 56 Pfennig das e Kilo wie auch das Kalbfleiſch zu 56 Pfennig das e Kilo. Bei den heutigen Viehpreißen könnten dieſelben mit 46 Pfg recht gut beſtehen und wäre es endlich an der Zeit wenn die Herren Metzger von Vorſtehendem Noll nehmen würden. Handels Nachrichten. 9 Mannheim, den 4. Auguſt. (Produ 40 Pfg. u N Lor u Aypretur⸗ 0 fg. und 2 5 ig. emp Lol Iburg uch, per Pfd tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. Lot (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) f Weizen, pfälzer 24.25 bis —.—. ruſſiſcher 24.50 bis 24.75 Amerikaniſcher 24.50 bis 24.75 Spring 23.75 bis 24.—. Californiſcher 24.25 bis 24.50. Roggen, pfälzer 20.25 bis 20.50. ruſſiſcher —.— bis —.—. Franzöſſiſcher 20.25 bis 20.50 Gerſte hieſiger Geg. 19. — bis 19.50. pfälzer — . bis 19.50 neuer Hafer bad. 15.—. bis 15.25. württemb. Alp 15.75. bis 16.—. Württemberger neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher —.— bis . Mais amerikan. mixt. 13.60 bis 13.75. ien neuen fan bei mir Lache per L0• Bohnen 2150 bis 23.—. Linſen —.— bis —.—. Wicken 18.— bis 20.—. Kernen 24. — bis 24.50. lade Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.50 wumteſten bis 29.—. ungar. 28.50 bis 29.— Kleeſamen, 6 deutſcher 1. Sorte —. —. bis — .. 2. Sorte 8 —.— bis — Provencer —.— bis —. — neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—. Leinöl in Parthien 62.50 bis —.—. Faß⸗ weiſe 63.— bis —.—. Rüböl in Parthien 65.— bis —.—. Faßweiſe 66.— bis —.—. Petroleum cb fr geschr let gratis. uin, Lomma in Wagenladungen 24.50 bis —.—. Faßweiſe 25.— bis —.—. die Ihre ſo ſchnelle Verheiratung bedingt, inſofern Sie erſt einen Hausſtand gründen wollen, der bei mir bereits beſteht und der durch das Fehlen der Hausfrau längſt aus dem gewohnten Geleſſe gekom⸗ men wäre, wenn ſich nicht Frl. Löhr deſſelben ſo opferwillig angenommen hälte. Zudem läßt man nicht gern von den in einem langjährigen Eheſtande eingewurzelten Gewohnheiten. Meine Tochter wurde übrigens von meiner ſeligen Gattin etwas ſentimen⸗ tal erzogen, ſonſt wäre es mir wohl gelungen, ein doppeltes Verlobnngs⸗ und Hochzeitsfeſt zu Stande zu bringen. Vielleicht gelingt es mir, Ihnen am Tage meiner Hochzeitsfeier, die ich, wenn meine Braut damit einverſtanden iſt, bald abzuhalten ge⸗ denke, eine befriedigende Erklärung geben zu können.“ „Ich muß Sie jedoch erſuchen, verehrter Herr Wernheim,“ erwiderte Meinhardt, „keinen Druck auf Ihre Tochter auszuüben, denn mir wäre es nicht lieb, wenn ſie gezwungen mit mir in den Eheſtand treten würde; es iſt nicht gut, wenn die Liebe nur auf einer Seite iſt und Ihr Frl. Tochter würde vielleicht dieſen Eheſtand als ein ſchweres Joch beklagen und Ihnen ſpäter die bitterſten Vor⸗ würfe machen. Ich halte es für das beſte, wenn Sie vor der Hand dieſen Gegenſtand bei Ihrer Tochter gar nicht erwähnen, denn da dieſelbe, wie Sie vorhin erwähnten, etwas ſentimental beanlagt iſt, wird ſie jetzt um ſo weniger davon hören wollen, da Ihr Okonomie⸗Inſpektor, von welcher die junge Dame, ſovpiel ich weiß, ſehr viel gehalten, dieſe Nacht verſchieden iſt.“ „Mein Inſpektor tot!?“ ſagte Wernheim; „und dieſe Nacht iſt er verſchieden, während wir — — ah“ lenkte er plotzlich in bedauerndem Tone einmal zu ihm hinaufgegangen bin, ich glaubte im⸗ mer, er würde ſich wieder erholen. Nun, Gott hab' ihn ſeelig,“ ſagte er, und Wernheim athmete dabei tief auf, als wenn er ſich von einem drückenden Alp befreit fühle. „Der Mann hat mir viele Jahre treu gedient, wenn ich ihm auch in der letzten Zeit ſeines Leidens manches nachſehen mußte. Er hat ſich in meinen Dienſten, wie ich gehört habe, ein hübſches Sümmchen erſpart, das ſeinem Sohne recht zu gute kommen und dem dieſe Nachricht, da er eben nicht hier iſt, ſehr erſchrecken wird.“ „Sein Sohn iſt ebenfalls hier“, ſagte die Löhr, „er kam geſtern Abend mit dem letzten Zuge und der Schreck über den Tod ſeines Vaters hat ihn dermaßer alterirt, daß er ebenfalls an ein heftiges Nervenfieber erkrankt und für ihn das Schlimmſte zu befürchten iſt.“ Wernheim erhob ſich bei dieſen Auseinander⸗ ſetzungen ſchneller, als man es ſeinem Alter zuge⸗ mutet hätte, von ſeinem Platze, ſich bei den Beiden mit der Entſchuldigung verabſchiedend, daß er ein⸗ mal hinübergehen wolle, um zu ſehen, ob für die notwendige Pflege des Kranken geſorgt ſei; ferner wolle er einige geſchäftliche Angelegenheiten erledigen, die keinen Aufſchub erleiden dürfen. . Meinhardt und Frl. Löhr blieben allein zurück. Wernheim hatte das Anerbieten ſeiner Braut, in begleiten zu wollen, mit der Bemerkung abgelehnt, daß das Trauerhaus einen zu betrübenden Eindruck auf ihr Gemüt machen könne und Meifthardt ge⸗ beten, derſelben während ſeiner Abweſenheit Geſell⸗ ſchaft zu leiſten. Als Wernheim ſich entfernt hatte, erhob ſich Meinhardt ärgerlich von ſeinem Platze und ging ein, „da thut es mir doch leid, daß ich nicht noch unruhig im Zimmer auf nieder. „Weißt Du, Lina“, begann er endlich, „dieſe Komödie beginnt jetzt in der That langweilig zu werden, wenn ich wüßte, daß trotz aller Bemühungen der Ausgang unſeres Unternehmens ein verfehlter ſein könne, ſo würde ich lieber ſchon jetzt abreiſen. Du erhielteſt heute einen Brief von Deinem Vater, was ſchreibt er?“ „Lies ihn ſelbſt“, ſagte ſie, ein Billet aus der Taſche ziehend und es Meinhardt reichend. Dieſer entfaltete das dargereichte Schreiben und las: „Ich freue mich, mein Kind, daß Du in rich⸗ tiger Würdigung der Verhältniſſe dem alten Herrn Deine Hand reichſt, denn mehr, wie bei jedem an⸗ deren iſt bei ihm Deine Zukunft geſichert. Hoffenk⸗ lich wirſt Du mir Dank wiſſen, Dich auf dieſen Gedanken geleitet zu haben, und wenn es Dir gut geht, ſo denke auch an Deinen Vater. Meine Verlegenheit wächſt von Tag zu Tag und ich wüßte nicht, von wo mir die Hilfe werden ſoll, die ich für die Erhaltung meines Geſchäfts bedarf, wenn Du ſie mir nicht leiſteſt. Bis zu Deiner Verheiratung denke ich die Kataſtrophe, von der Du ſo gut wie ich unterrichtet biſt, aufzuhalten, wenn mir dann keine Hilfe wird, bin ich verloren. Erſt geſtern hat mir mein Mündel eröffnet, daß er in einigen Wochen mündig ſei und ich alſo dafür ſorgen möchte, daß er auf ſein Geld nicht zu waren brauche, weil er auszuwandern gedenkt. Herrn Wernheim kann ich nicht ſchon jetzt wegen Lines Dorlehens angehen, wir könnten ſonſt die die ganze Sache verderben. (Fortſetzung folgt.) dermelden u. dung uzgeben I ſic von 9 Mfelt in Leip Milt⸗Auszu aa, denn in 0 N erlich un . land, eiter keine E bahrte. ronenonaphong oho anepnk ait g⏑ẽa e Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg.