rennhol ſtecken, arfiohle Mah Kuntz te Männ Allgemeiner Jenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Rum! atenstr. i Poſtproviſion. dabattbewilligung. ehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! . 20 Pf. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags baltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-An mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ g zeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen ring Nr. 62. Mittwoch, den 3. Auguſt 1881. etroffen u zu 20 Voliti 1 Welcker. ede Berlin, 29. Juli. Die „Norddeutſche Allg. ig.“ veröffentlicht einen der Drohbriefe, wie ſie em Reichskanzler jetzt zugehen. Der anonyme if an Bismarck lautet: „Du wirſt Deiner ge⸗ Aten Strafe nicht entgehen. Was wir Dir einſt geſchworen, wird für Dich ſicher in Erfüllung hen. Mit Deiner elenden Tyrannenpolitik haſt es ſoweit gebracht, daß Du jetzt nicht einmal Reines Lebens ſicher biſt. Weiſe uns immer fleißig ul Deutſchland, deſto eher kannſt Du Dich mit Totengräber bekannt machen. Die Bismarck⸗ i muß ausgerottet werden.“ Dieſem in Ham⸗ ig aufgegebenen Briefe waren als Beilagen Aus⸗ hitte aus fortſchrittlichen Blättern mit einer Aerikatur der „Homburger Reform“ beigefügt. Die ordd. Allg. 34g.“ macht natürlich die Fortſchritts⸗ Aktei dafür verantwortlich, die einen zweiten Blind her einen fortſchrittlichen Kullmann mobil zu machen heine. — Der Kaiſer reiſt am 6. Auguſt von aſtein nach Koblenz ab. Gerüchtweiſe verlautet, * Landtag ſoll im Oktober zuſammentreten, was Möglichkeit eines neuen Kirchengeſetzes einſchlöſſe Stenz. 28er ztück 20 J Velcker. n 95 l i ber l d auch dem Reichstage mehr Zeit ließe. — Die 6 Pfg, is gene Eiſenbahn⸗Verſtaatlichung wird auf höheren liger, nfluß zurückgeführt. tät Berlin, 27. Juli. In Hammerſtein Weſt⸗ eußen, wohin ſich mehrere jüdiſche Familien aus uſtettin geflüchtet, iſt ein Judenkrawall ausge⸗ lochen. Den Juden wurden die Fenſter eingewor⸗ ja ſogar Fenſterkreutze zertrümmert. — Der of. Ztg. wird aus Kairo geſchrieben: „In der Zl ver Poch ö 1 ten Woche dieſes Monats wurde in Agypten 1 epochemachende Entdeckung gemacht. Nicht niger als 36 wohlerhaltene Sarkophage, faſt alle pfiehlt n Königen und Königinen der älteren thebani⸗ yen Dynaſtien angehören, ſind mit ihren Mumien, Phrusxrollen, Oſirisſtatuetten, letztere zu Tauſenden, anopen, Schmuckgegenſtänden und Talismanen zu age gefördert worden. Die königlichen Namen von askenen, Amenophis I., Ahmes Nofretari, Ahhop⸗ Stent niſee tet, Thutmes II. und III., Seti I., Ramſes III., Pinotem und von anderen Pharaonen werden in den Texten genannt und kennzeichnen von vorn⸗ herein die ungeheuere Wichtigkeit der ſoeben gemach⸗ ten Funde, welche ſämmtlich in einer einzigen Grabkammer in Oberägypten an das Tageslicht ge⸗ fördert worden find.“ Berlin, 30. Juli. König Kalakane I., Beherrſcher der Howaliſchen Inſeln, iſt ganz unver⸗ mutet geſtern abend 8 Uhr 10 Minuten von Brüſſel mit der Lehrter Bahn in Berlin einge⸗ troffen. Im „ſtrengſten Inkognito“ reiſend, hatte 5 zu der Fahrt ein einfaches Kupee I. Klaſſe enutzt. Paris, 29. Juli. Die Kammer erledigte mehrere Vorlagen, dann verlas Gambetta das De⸗ kret über den Schluß der Seſſion. Er dankte der Kammer für den Eifer, den ſie bis zum Ende be⸗ währte. Die Neuwahlen find auf den 21. Auguſt anberaumt. — In Tunis beſetzten die Franzoſen die (vor Gabes liegende) Inſel Dſcheriba. Moskau, 30. Juli. Der Kaiſer, bei ſeiner Ankunft enthuſiaſtiſch begrüßt, erwiderte anf die Anſprache des Stadthauptes: Er ſchätze ſich glück⸗ lich, endlich einen Herzenswunſch ausführen zu können, indem er die alte erſte Reſidenz bſuche, und danke herzlich für den treuherzigen Empfang. Sein verſtorbener Vater habe Moskau wiederholt für ſeine Ergebenheit gedankt; Moskau diente ſtets ganz Rußland als Beiſpiel. Er hoffe, daß Moskau das auch künftig bleibe; wie früher bezeuge Mos⸗ kau auch jetzt, daß Herrſcher und Volk einmütig ein feſtes Ganzes bilden. 55 Konſtantinopel, 30. Juli. In Überein⸗ ſtimmung mit dem Erlaſſe Abdul Hamid's ſind alle wegen Ermordung Abdul Aziz' Verurteilten nach Taif bei Mekka befördert worden. New⸗Mork, 30. Juli. „New⸗YJork⸗Herald“ meldet: Der ruſſiſche Nihiliſt Hartmann iſt von Europa hier angekommen. Ein Redakteur unſeres Blattes beſuchte geſtern Abend Hartmann, welcher erklärte, er beſuche Amerika als Delegirter des Exe⸗ kutiv⸗Komites der ruſſiſchen revolutſonären Partei bei dem Volke der Vereinigten Staaten. Er werde nach Rußland zurückkehren, ſobald es die Umſtände erlauben. Verſchiedenes. Ladenburg, 2. Auguſt. Wir teilen an⸗ durch mit, daß bei der Landes⸗Produkten⸗Ausſtellung zu Karlsruhe in Verbindung mit der Ausſtellung der Samenprüfungsanſtalt auch ſolche Sämereien zur Ausſtellung kommen ſollen, welche als Saatgut zum Verkauf Verwendung finden. Es ſoll auf dieſe Weiſe in noch weiterem Grade, als dies die Samenprüfungsanſtalt allein könnte, dem Publikum eine Vorſtellung von der Lage des Samenmarkts und der Samenzucht im Lande gegeben werden. Zur Ausſtellung ſollen natürlich nur ſolche Sä⸗ mereien gelangen, welche in größerem Umfange landwirtſchaftlich verwendet werden. Es ſind alſo Sämereien, die nur in geringem Maße für gärt⸗ neriſche Zwecke gebraucht werden, von der Zu⸗ laſſung zur Ausſtellung ausgeſchloſſen. — Beſon⸗ ders erwünſcht ſind Grasſämereien, Cerealien, Mals, die verſchiedenen Kleearten, Zuckerrüben, Futter⸗ rüben ꝛc. — Bei jedem Samen ſind genaue An⸗ gaben zu machen über den Preis deſſelben, den Ort, an welchem er gewonnen wurde, das Alter. Ferner iſt anzugeben, ob der Same in dem betreffenden Bezirk, aus welchem er ſtammt, viel oder wenig zur Verwendung kommt. — Die eingeſendeten Mengen ſollen nicht über zwei Kilogramm, nicht unter ein Kilogramm betragen. — Karlsruhe, 31. Juli. Die Kunſtge⸗ werbe⸗Ausſtellung wurde um 10 Uhr vom Profeſſor Götz mit einer Anſprache eröffnet. — Emmendingen, den 30. Juli. Ver⸗ gangene Nacht iſt das Okonomiegebäude der land⸗ wirtſchaftlichen Hochſchule Hochburg niedergebrannt. — Emmendingen, 29. Juli. Auf der Hochburg ſind an 2000 Zentner Heu und der größte Teil des reichen Ernteerträgniſſes mit ver⸗ brannt. Nur dem raſchen Eingreifen der Feuer⸗ ürſte Stenz. E mmuth. N en e alle S gem Pee zelcker. U eln 40, 45 48 m Grabe der Mutter. Erzählung von Paul Bötticher. le Rechte vorbehalten. Reichs⸗Geſez vom 11. Juni 1870. (Fortſetzung.) „Nun denn, wenn Sie wollen,“ begann der zt: „Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt iſt, Ihr Herr Vater ſchon ſeit einem Jahre leidet. er mich damals zu ſich rufen ließ, erkannte „daß er an der Lungentuberkuloſe erkrankt ſei, elche er ſich durch Erkältung zugezogen haben muß. eſche Hoffnungen man auf Beiſeitigung dieſer ankheitserſcheinung ſetzen darf, werden Sie jeden— 3 wiſſen. Die angewandten Mittel waren an⸗ gs von Erfolg, denn er befand ſich mehrere onate hindurch wieder ganz wohl. Indeß, wie l bei ſolcher Krankheit gewöhnlich der Fall, trat ſelbe ſeit einiger Zeit wieder von Neuem und ar ärger als vorher auf und nun — —“ „Und nun?“ fragte Walther, „verhehlen Sie nichts, ich bin auf das Schlimmſte vorbereitet.“ „Und nun bitte ich Sie, verſetzte der Arzt sweichend, mich zu Ihrem Vater zu geleiten. Y habe ich zwar nicht direkt geſagt, daß Sie ſchon ſejen, ihn jedoch inſofern darauf vorbereitet, daß ihn fragte, ob er Sie ſehen möchte. Er ſagte „daß dies ſein einziger Wunſch ſei, glaubt aber . nicht, daß Sie heut noch kommen, weil Sie ſonſt ſchon hier ſein müßten. Er bedauert das ſehr, denn er glaubt, morgen nicht mehr ſeine Arme und Augen für Sie öffnen zu können.“ „Sprachen Sie mit den letzten Worten auch Ihre Überzeugung aus?“ fragte Walther bewegt. „Wir Arzte können nur ſelten unſere Über⸗ zeugung ausſprechen, da wir uns leider allzuhäufig in unſeren Vorausſetzungen getäuſcht ſehen. Wir können nicht mehr als unſere Pflicht thun und alle die Mittel anwenden, welche die mediziniſche Wiſſen⸗ ſchaft uns an die Hand gegeben; und ſelbſt wenn dieſe erſchöpft ſind, darf man die Hoffnung nicht ſinken laſſen, wozu ich Sie auch ermahnen möchte. Vertrauen, Sie auf Gott, der es noch beſſer kann, als wir Arzte!“ Walther wußte genug. Der Schmerz ſchien ihn zu überwältigen und er ſagte nach faſt minuten⸗ langem Schweigen mit tonloſer Stimme: „Laſſen Sie mich zu meinem Vater eilen.“ Der Arzt geleitete ihn in das Krankenzimmer. Faſt ſcheu und ehrfurchtsvoll trat Walther über die Schwelle des Gemachs, in welchem eine matt brennende Lampe ihr dürftig leuchtendes Licht ver⸗ breitete. Der Kranke ſaß aufgerichtet in ſeinem Bette, um den Anſtrengungen des quälenden Huſtens nicht allzuſehr unterworfen zu ſein. Als das Vater⸗ auge in dem Eintretenden den Sohn erkannte, breitete er beide Arme nach ihm aus und rief mit 1 matter Stimme dem noch immer zögernd an der Thür ſtehenden Walther zu: „Nun, mein Sohn, erkennſt Du Deinen Vater nicht mehr?“ Walther eilte auf ihn zu und Vater und Sohn feierten in heiliger, inniger Umarmung lange Mi⸗ nuten des Wiederſehens. Ein heftiger Huſtenanfall des alten Mannes riß die ſo ſeeliſch Vereinten auseinander und kraft⸗ los ſank der Greis in die Kiſſen ſeines Lagers zu⸗ rück; aber die abgezehrten Hände hielten noch immer die des Sohnes umſchlungen und ſchienen ſie nim⸗ mer laſſen zu wollen. Es währte lange, ehe der Greis ſich wieder erholt hatte und mit matter Stimme begann er: „Wie freue ich mich, mein Sohn, daß es mir ver⸗ gönnt wor, Dich noch vor meinem Tode in die Arme ſchließen zu können. — Widerſprich mir nicht“, ſagte er, als er ſah, wie Walther ihm in die Rede fallen wollte, — „ich fühle nur zu gut, daß es mit mir zu Ende geht, ich bedarf nur noch eins, um mit meinem Gotk verſöhnt zu ſein und auf ein beſſeres Leben im Jenſeits hoffen zu dürfen und das iſt — — Deine Verzeihung!“ „Meine Verzeihung, Vater? ich wüßte nicht, was ich Dir zu verzeihen hätte, der Du, ſo lange ich denken kann, ſtets mit mehr denn väterlicher Lieber für mich geſorgt haſt.“ „Und dennoch bedarf ich Deiner Verzeihung,