verletzt. Am 22. abends zündete der Blitz in Al⸗ tenſtein (Gemeinde Häg, Amt Schönau), ſo daß drei Wohnhäuſer abbrannten. Am gleichen abend wurden in Schwenningen, unweit Villingen, zwei junge Leute, die unter der Hausthüre Schutz ge⸗ ſucht hatten, vom Blitz zu Boden geworfen und betäubt, und dem Einen wurden die Kleider zerriſſen und leichte Brandwunden an Armen und Beinen verurſacht. In der Nacht vom 22/23. ſchlug der Blitz in Weilersbach bei Villingen in ein Haus, ohne zu zünden; auf dem Langenhardt bei Lahr aber zündete er im ſogenannten Haſenhof, ſo daß dieſer vollſtändig niederbrannte. In der gleichen Nacht trafen Blitzſchläge im Amtsbezirk Überlingen das Wirtshaus zu Adelshofen; ferner in Sipplingen einen nächſt dem Schulhauſe ſtehenden Baum, und in Wäldle (Gemeinde Owingen) ein Haus, ohne zu zünden; an anderen Orten der Seegegend trafen aber zündende Blitze. Am 23. morgens 5 Uhr ſchlug der Blitz während des Gottesdienſtes in die Kirche zu Großſchönbach (Amt Pfullendorf) und tötete drei Mädchen, ſteckte mehreren anderen die Kränze auf den Köpfen in Brand und verletzte noch zehn andere Perſonen mehr oder weniger ſchwer. Am 25. nachmittags wurde in Urloffen bei Offen⸗ burg ein Mann durch den Blitz getötet. Auch in Kork richtete das Gewitter durch den begleitenden Hagel großen Schaden an. Am 286. ſchlug der Blitz in der Umgegend von Bretten zweimal ein, jedoch ohne zu zünden. Am 29. brannte in Frohn⸗ ſchwand bei St. Blaſien ein Anweſen in Folge Blitzſchlags nieder. L In Oberweier bei Lahr fiel letzten Sonn⸗ tag ein noch junger Familienvater beim Kirſchen⸗ brechen vom Baume und ſtarb am folgenden Tage an den dadurch erlittenen Verletzungen. — Düſſeldorf, 5. Juli. Vom hieſigen Schwurgericht wurde die Frau des Anſtreichers Petzer, welche ihrem Manne wiederholt Gift in die Speiſen gethan hatte, ohne daß es ihr gelungen wäre, ihm einen Schaden an ſeiner Geſundheit zu⸗ zufügen, unter großem Jubel des Auditoriums ſrei⸗ geſprochen. Der Mann iſt ein notoriſcher Trunkenbold und hatte die Frau lange Zeit brutal gemißhandelt. Während die Zeugen dieſe brutalen Auftritte ſchilderten, wurden unter dem Publikum Rufe des Abſcheues, des Entſetzens und der Wut laut. Je weiter die Verhandlung vorſchritt, je mehr ſteigerte ſich die Aufregung des Publikums, und ver⸗ haltene Drohungen wurden laut. Den Geſchworenen wurde nächſt den zwei Hauptfragen noch eine Neben⸗ frage auf vorſätzliche Körperverletzung vermittelſt einer das Leben gefährdenden Behandlung vorgelegt, allein ſie verneinten alle Schuldfragen und das und Bekannten eilten auf die Frau zu, umarmten und küßten ſie und ſühtten ſie im Triumphe aus dem Saale. Dem Manne gegenüber aber nahm das Publikum bei ſeinem Austritte aus dem Ge⸗ richtsgebäude eine bedrohliche Haltung an. — Berlin, 7. Juli. Einer telegraphiſchen Nachricht aus Zanzibar zufolge iſt der Afrikareiſende Hildebrandt am 29. Mai in Tananariwo auf Madagascar geſtorben. — Berlin, 8. Juli. Die Nandalia wurde durch den engliſchen Schleppdampfer Conqueror 15 Meilen von der Inſel Lewis (Hebriden) aufgefunden und in's Schlepptau genommen. Beide Schiffe ſind auf dem Wege nach dem Clydefluß. — München, 9. Juli. In Wellenburg (Niederbajern) berſetzte ein 2% jähriges Mädchen ſeinem 7jährigen Bruder einen Stſch in die Bruſt, welcher den augenblicklichen Tod zur Folge hatte. — Der König von Baiern weilt be⸗ kanntlich am Vierwaldſtätter⸗ See. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag fuhr er bis zum frühen Morgen per Extradampfer auf dem See herum. Vom Arxenſtein mußte ein Senn das Alp⸗ horn blaſen. — Waſhington, 5. Juli. Maſſen⸗Ver⸗ giftung. Eine ganze Bootladung von Perſonen, die geſtern in Warrensburg (Miſſourf) einen Picknick hielten, wurde durch den Genuß von Limonade vergiftet. Acht Perſonen ſind bereits geſtorben und 100 andere befinden ſich in einem kritiſchen Zu⸗ ſtande. Der Verkäufer der Limonade wurde ver⸗ haftet. — Ein großer Unglücksfall hat ſich, wie uns aus Paris telegraphiſch gemeldet wird, daſelbſt am Donnerstag abend zugetragen In ei⸗ nem Saale der Kaſerne Latour⸗Maubourg waren an hundertfünfzig Soldaten verſammelt, um einen Taſchenſpieler zu bewundern, als der Fußboden ein⸗ brach und die meiſten Soldaten in einen darunter belegenen Saal hinabſtürzten. Mehrere Soldaten wurden tötlich, über 40 leicht verwundet. — Zur Warnung für Auswanderer. Die „Illin. Staatszeitung“ berichtet über einen frechen Betrug, welcher am 6. Juni an drei deut⸗ ſchen Einwanderer-Familien verübt wurde. Wilh. Ott hatte für ſich und ſeine Familie vier Billets nach San Franzisko, Joſeph Kaff ſechs Billets nach Nebraska und Johann Meyer 7½ nach Au⸗ rora im Beſitze. Um 9 Uhr abends beabſichtigten ſie, mit dem Burlington Zuge abzufahren. Als ihnen die Zeit auf dem Bahnhof zu lang wurde, ſtiegen ſie in den Zug ein, und bald darauf kam ein Kerl an die Thür des Wages, in dem ſie Platz genommen hatte, und rief: „Tickets!“ Die Ein⸗ Schwurgericht ſprach die Angeklagte frei. Da brach lauter Jubel im Publikum aus, Hurrarufen und Händeklatſchen erfüllte den Saal. Die Verwandten wanderer, welche auf der Reiſe von New⸗VYork ſchon ſo viel Englich gelernt hatten, um zu wiſſen, daß ſie auf dieſen Ruf des Kondukteurs ihre Billets vorzeigen mußten, händigten dem Gauner dieſel ohne Widerſtreben ein, und dieſer ſprang hier ſchleunigſt vom Zuge herunter und verſchwand, vor die Polizei benachrichtigt werden konnte, Einwanderer mußten infolge deſſen einſtweilen ſhie Weiterreiſe aufgeben. Die Polizei bietet nun Allez auf, dem frechen Gauner auf die Spur zu kommen, iſt ſie doch der Anſicht, daß der Kerl mit einem betrügeriſchen „Ticket⸗Scalzer“ unter einer Decke ſpielt, — (Häringsfang in Holland.) Am 1. Jul traf das zweite Jägerſchiff mit den neuen holländi⸗ ſchen Häringen ein und hat ſomit jetzt der Fang begonnen. Da die Nachricht über die unterwegs bez findlichen Jägerſchiffe auf ziemlich volle Ladungen lauten, iſt anzunehmen, doß die Preiſe, die fetzt ſchon niedriger gegenüber anderen Jahren ſind, nicht übertrieben gehalten werden. — Zum dritten Male in letzter Zeit iſt das Dorf Winenne (Namur) von einer Feuersbrunſt heimgeſucht worden; am 7. d. Mts. wurden nicht weniger als 70 Häuſer eingeäſchert. — (Ein verhängnisvoller Kleiderſchrank.) „Aber lieber Freund, warum verſchließeſt Du Deinen Klei⸗ derſchrank ſo ſorgfältig, es iſt ja nichts darin?“ — „Gerade deßhalb, denn wenn meine Haus wifrtin dies wüßte, würde ſie mir längſt gekündigt haben“ Handels⸗Nachrichten. * Mannheim, den 11. Juli. (Produk; tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 24.25 bis —.—. ruſſiſch 24.50 bis 24.75 Spring 23.75 bis —.—. Californiſcher 24.— bis 24.25. Roggen, pfälzer 20. — bis —.—, ruſſiſcher — — bis . —. Franzöſſiſcher 20.— bis —.— Gerſte hieſiger Geg.—.— bis —.—. pfälzer — .. bis —. — neuer Hafer bad. 15.—. bis 15.25. württemb. Alp 15.75, bis 16.—, Württemberger neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher —.— bis —.—. Mais amerikan. mixt. 13.50 bis 13.75, Bohnen 21.50 bis 23.—. Linſen —.— bis Wicken —.— bis —.—, Kernen 24. bis 24.50, Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 27 bis —.—. ungar. 27.— bis, —.— Kleeſamen, deutſcher 1. Sorte —. —. bis — ., 2. — — bis — —. Provencer —.—. bis neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—. 5 Leinöl in Parthien 63.— bis —.—, Faß weiſe 64.— bis —.—. Rüböl in Parthien 68.— bis —.—. Faßweiſe 64.— bis —.—. Petroleum in Wagenladungen 26.— bis —.—. Faßheiſe 26.50 bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack, Brutto für Netto. Nr. O0. Nr. 1. Nu 2. 38.— 34.50 33.— Nr. 3. Ne. 31.— 27.50. Sie bedrückt, auf meine Schultern nehmen könnte! Wie ſoll ich es übers Herz bringen, mich jetzt von Ihnen zu trennen, vielleicht auf Nimmerwiederſehn, und mir zu ſagen: der Mann, der wie der auf⸗ opferndſte Freund an dir gehandelt hat, leidet, und du weißt nicht, woran, und du haſt keinen Verſuch emacht, ihm zu helfen, aus der armſeligen Furcht, udringlich und neugierig zu erſcheinen! Nein, fuhr ſie lebhafter fort, und ihre Wange röteten ſich, ich weiß, daß Sie nicht ſelbſtiſch genug ſind, mir dies Unertrögliche aufzubürden, blos weil es Ihrem Stolze vielleicht widerſtrebt, einer Frau zu geſtehen, daß Sie Schmerzen fühlen. Er hatte ſie ausſprechen laſſen, ohne den Blick vom Boden zu erheben, und auch jetzt, da ſie ſchwieg, ſah er ſie nicht an und mußte all ſeine Kraft zu⸗ ammennehmen, um ihr zu antworten. Ich danke Ihnen, ſagte er ſo gelaſſen er ver⸗ mochte. Ich weiß, daß Sie aus wirklichem Wohl⸗ wollen und reiner Güte mich fragen. Und ich ver⸗ ſichere Ihnen, wenn das, was mich bedrückt, von irgend einer Menſchenhand mir abzunehmen wäre, ch würde nicht zu ſtolz ſein, mich an Sie zu wen⸗ en. Ich habe Ihnen helfen können; warum ſollte ch Hülfe von Ihnen ablehnen? Aber es giebt unabänderliche Dinge; über die ſich zu beklagen und Freunden damit beſchwerlich zu fallen, halte ich allerdings für eine thörichte Schwäche, die unter Umſtänden zum Frevel werden kann. Laſſen Sie uns ſcheiden, gnädige Frau. Wenn Sie Ihr Kind wieder aufblühen ſehen, werden Ihnen all die trüben Erinnerungen, die ſich an den Murmel⸗See knüpfen, erblaſſen, und mit ihnen das Bild eines Menſchen, * b Er ſtockte, denn er fühlte, daß ſeine Faſſung 8 ihn zu verlaſſen drohte, und trat einen Augenblick an das Fenſter, ſich wieder zu ſammeln. Als er ſich wieder zu ihr wendete, ſah er, daß ſie toten⸗ bleich, mit einem ſo ſchmerzlichen Ausdruck, wie er ihn nur in der erſten Nacht an ihr geſehen, am Thürpfoſten lehnte. Mein Gott, ſagte er, was haben Sie, Frau Lucilie? Warum regt Sie das ſo auf, daß ich Ihnen ſage, Sie könnten mir nicht helfen? Wenn Sie denn durchaus das Gefühl nicht ertragen kön⸗ nen, in meiner Schuld zu ſein, wie Sie es nennen, ſo wiſſen Sie, daß wir völlig quitt ſind. Was ich etwa dazu beigetragen habe, Ihnen Ihr Kind zu erhalten, haben Sie dadurch aufgewogen, daß Sie mir ſelbſt das Leben erhalten haben. Sie ſah ihn ſtaunend an. 610 Ja wohl, fuhr er fort, dort an jenem Tiſch in der Nacht, wo ich Sie zuerſt kennen lernte, ſchrieb ich einen Scheidebrief an das Leben. Da liegt er noch, und ich, wie Sie ſehen, habe mich anders beſonnen. Ob ich Ibnen ſehr dankbar da⸗ für ſein muß, iſt eine andere Frage. Nichtſein mag auch ſeine Schattenſeiten haben. Aber nicht leben und nicht ſterben können, ſo armſelig zwiſchen zwei Stühlen ſitzen — genug! Was können Sie dafür, daß das Leben, das Sie gerettet haben, nicht mehr der Mühe wert war? Laſſen Sie uns dieſen ſchweren Abſchied nicht noch verlängern. Unſere Wege trennen ſich. Sie gehen in Ihre Heimat zurück, ich — wohin mich das Schickſal gerade führt, das mich, wie ein Knabe einen Stein mit Fuße vor ſich her ſtößt, meines Weges blindlings weitertreibt. Ich danke Ihnen, Frau Lucilie, für dieſe ſchönen Tage hier oben. Seit lange waren ſie die einzigen, wo ich wieder zu leben glaubte. Schade, daß ſie ein Ende nehmen müſſen, wie alles Irdiſche. ſah ihn mit einem bangen, faſt flehenden Blicke an Warum wollen Sie uns nicht begleiten? 5 ſeine Augen durch das Zimmer ſchweiften, fielen ſie auf den Brief, der neben der Wanderkaſche auß dem Tiſche lag. Ein Gedanke durchzuckte ihn. Sie wollen einen Beweis, ſagte er, daß fh Ihre Freundſchaft zu ſchätzen weiß, daß ich nicht zu ſtolz wäre, ſogar mir helfen zu laſſen, wenn ez möglich wäre? Nehmen Sie dieſen Brief zu ſich, Frau Lucilie, aber verſprechen Sie mir, ihn ei morgen zu leſen. Wollen Sie das? Sie nickte, ohne ihn dabei anzuſehen. Es ſteht Alles darin, ſagte er, wos ich münze lich nicht zu wiederholen den Mut hätte, Weng Sie geleſen haben, werden Sie begreifen, daß ih jetzt gehen mußte, und daß Sie mich nicht zürich halten durften. Und nun geben mir noch eim Ihre Hand. Laſſen Sie ſich dafür danken, daß Sie auf der Welt ſind. — Er drückte ihre Hand in heftiger Bewegung an die Lippen. — Klilſſen Sie Ihr Kind, wenn Sie geleſen haben, morgen, und dann — ich brauche nicht zu bitten, daß Sie freundlich, trotz alledem, an mich denken ſollegz, Wie könnten Sie anders, mit Ihrer Engelsſesle! Ich — ich werde — nie, nie Sie vergeſſen, (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. Amerikaniſcher 24.25 bis —.— Und warum müſſen ſie das? fragte ſie und Weil ich — Er verſtummte plötzlich, Wie oh. 18 ta fate ahn 8 Ettt 11 losweiſe 10 berteig nmenkun eubng, d Bürge A — Aekan 1 Anmeld zunge 1 9662. 6 betreffen lb jed lonzt , au 115 be agen n dupflar hflichtet, ic zum faunzten G dug und fcrif n darü de Be erf d Khnzten ng ſpäte I Begint aden. U Auakpfla . bietau de Jun e bie . s A nen, hen ar n Kütderl Sele we in Vin dür iber G Heſehe n mach Aheim, d gußh. 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