lesheimer⸗Thor. zeſorgt. Joktal. Vorſt and. am, New-Vorff, en und Unterrichts⸗ Kunſt nud Wiſſen⸗ Medajflle für Kunſt 1os, Flügel, Kirchen⸗ gsbedingungen wie „bei Barzahlung kobeſendung an die geben iſt, das In⸗ über den Kauf zu nos (Syſtem Ren) n und Repetitions⸗ uerhaftigkeit. der größten Muſik⸗ n Ladenburg. n. nen Merkel. arten verſenden auf lerer ſondern nur uf dieſe unglaublich fehle 1-Packung C. L. Stenz. gegenüber r Hauptpoſt onen ſelbſt. — ewilligung. Bei . N e J Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und 9 oſtproviſion. galtige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., L ihmen Inſerate für uns an. abaltbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqusé zum „deutſchen Kai Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf, mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. ercl⸗ Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, igen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen ocal-Anze finden ſofortige Aufnahme und werden die ein Bei größeren Aufträgen entſprechende Nr. 54. Mittwoch, den 6. Juli 1881. Volitiſches. Mannheim, 3. Jul. Wie die Königsberger Hortung'ſche Zeitung“ als zuverläſſig meldet, be⸗ Ichnete der Finanzminiſter Bitter bei ſeiner An⸗ Aenheit daſelbſt das Tabaksmonopol als unab eisbar. Auch nach Einführung deſſelben könnte läufig von Steuererleichterung und von einer hetnahme der Schullaſten auf den Staat nicht die Pede ſein. VBerfſailles, 1. Juli. (Privat ⸗ Telegramm e Berliner Tageblatts.) Nach einer Mitteilung de Temps“ iſt in Sufax (Tunis) Revolution ausgebrochen. Alle Europäer flüchteten ſich auf die i Hafen liegenden Schiffe; der franzöſiſche Vize⸗ konal und die Offiziere des Kanonenboots „Chakal“ hunden mit Flintenſchüſſen verfolgt, ſie mußten ſich Meer werfen und an die Schiffe ſchwimmen. La Goulette, 1. Juli. Der Aufſtand um Slax nimmt immer größere Verhältniſſe an. Die lropäer und die tuneſiſchen Beamten ſind ge⸗ lchtet. Die Truppen des Bey find bereits nach Sfax abgegangen, franzöſiſche folgen Waſhington, 2. Juli. Präfident Garfield wurde am rechten Arm und der rechten Hüfte, ſo⸗ de in der Nähe des Rückgrats verwundet. Nach den Ausſprüchen der Arzte ſind die Wunden zwar nicht unbedenklich, aber nicht geradezu tödlich. Der räſident befindet ſich bei Bewußtſein, telegraphirte an ſeine Frau und bat ſie, zu ihm zu kommen. Der Mörder weigert ſich, ſeinen Nomen zu nennen; wie es heißt, war derſelbe früher Konſul in Marſeille. Berlin, 4. Juli. Waſhingtoner Drahtbe⸗ richte melden übereinſtimmend eine günſtigere Wen⸗ dung in Präſident Garfield's Zuſtande, ohne indeß letzteren als gänzlich gefahrlos darzuſtellen. Der Mörder Guiteau iſt gebürtig aus Illinois und lebte als unbeſchäftigter Advokat in Chicago; amerikani⸗ ſchen Blättern zufolge brütete er wegen Mißerfolgs bei einer Stellebewerbung perſönliche Rache gegen Garfield. Die Kugel iſt nach dem Befunde des Arztes Briß zwiſchen der zehnten und elften Rippe rechts von der Wirbelſäule eingedrungen, durch den unterſten Teil der rechten Lunge und die Leber ge⸗ gangen und vorn im Unterleib ſtecken geblieben. miſſion zur Beratung der Vorlage über die Herab⸗ ſetzung der Loskaufzahlungen Ignatieff dem Kaiſer vorgeſtellt, Ruſſe“ meldet: Der Kaiſer äuſſerte hierbei, er habe geglaubt, die Reform ſei auf adminiſtrativem Wege herſtellbar mit der direkten Hilfe der Repräſentanten territorialer Intereſſen. die Arbeiten eifrig und ſtellte die Geſchäftsordnung ſelbſtändig feſt. um den Mitgliedern das erforderliche Material zu liefern. Kommiſſion Punta geräumt, worauf eine Abteilung Petersburg, 29. Juni. Die Expertenkom⸗ wurde vom Miniſter Die „Agence Die Kommiſſion betreibt Die Miniſter interveniren nur, Athen, 1. Juli. Die europäiſche Kommiſſion iſt in Preveſa eingetroffen und die Räumung don Punta begonnen. Die Beſetzung von Arta beginnt am Dienstag. 1 Athen, 3. Juli. Die Übergabe der an Griechenland abzutretenden türkiſchen Gebietsteile hat nunmehr begonnen. Die türkiſche Garniſon in Punta hat auf Anordnung der internationalen griechiſcher Truppen die desarmirte Feſtung beſetzte. Nach der Übergabe von Punta erſuchte die Kom⸗ miſſion den Oberbefehlshaber der griechiſchen Okku⸗ pationsarmee ſich bereit zu halten, um Arta ſofort nach erhaltener Benachrichtigung beſetzen zu können. Die griechiſche Regierung hat auf die bezügliche Meldung des Generals ſofort die nötigen Inſtruk⸗ tionen abgeſchickt. Verſchiedenes. Ladenburg, 5. Juli. Am vergangenen Sonnteg feierte der hieſige Turnverein ſein III. Stiſtungsfeſt durch Abhaltung eines Waldfeſtes, welches den beſten Verlauf nahm. Vom ſchönſten Wetter begünſtigt marſchirten die aktiven Turner präcis 12% Uhr mittags, unter Vorantritt einer eingeladenen Turnfreundinnen dem Zuge anſchloſſen. Nun ging es zuſammen fort durch Großſachſen bis in das Gebirge, woſelbſt auf einem reizend gelege⸗ nen Platze Halt gemacht wurde und ſich die Geſell⸗ ſchaft durch Muſikvorträge, Tanz und turneriſchen Aufführungen beſtens amüſierte. Auf dem Retour⸗ wege wurde im Gaſthaus „zur Roſe“ in Leuters⸗ hauſen noch einen kleinen Halt gemacht, woſelbſt noch ein keines Tänzchen arrangiert wurde. Alsdann wurde der Rückmarſch angetreten und nach 8 Uhr abends langte die Geſellſchaft wieder hier an. Es war eine Luſt zuzuſehen, wie auch die zahlreich be⸗ teiligten Damen — ſah man doch manchen Turner in Begleitung von 3 — 4 Damen — in ſeſtem Schritt und Tritt mit in die Stadt einmarſchirten, wobei nirgends eine Spur von Müdigkeit zu be⸗ merken war. Überhaupt verlief das Feſt in der ſchönſten Ordnung, was dieſem jungen Vereine zur vollen Ehre gereicht. Für den Abend war noch eine geſellige Un terhaltung im Gaſthaus „zum Stern“ hier anbe raumt, welche ebenfalls ſehr zahlreich beſucht war. In der Tags zuvor, — am 2. Juli, — ab gehaltenen ordentlichen Generalverſammlung wurde über das abgelaufene Vereinsjahr Bericht erſtattet Der vorgelegte Rechnungs⸗Abſchluß erwies, daß der Verein auch im vergangenen Jahre wieder gute Fortſchritte gemacht hat und iſt auch die Mitglieder⸗ zahl eine größere geworden. Bei der vorgenom menen Neuwahl des Turnrats wurden gewählt; Turner Franz Wittemann zum Sprechwar Alexander Zentmayer zum Turnwart, Joh. Katzenmaler zum Schriftwart und Georg Lößer zum Zeugwart. i — Wie man der „National⸗Zeitung wohlunterrichteter Seite meldet, hat die an der Kalſerin vollzogene Operation einen ſehr guten Verlauf gehabt; die Kaiſerin iſt damit von einem älteren Übel befreit worden, das ihr oft läſtig ge⸗ fallen iſt. Es handelt ſich um die vollſtändig ge⸗ glückte Operation eines Bruches, wofür Geheimrat 9 5 Muſikkapelle von ihrem Lokale ab bis zur Linde, wo ſich die Turnfreunde und die von dem Verein Dr. Buſch Specialität iſt. Der Großherzog von — FAm Murmel⸗Hee. 15 Novelle von P. H e (Fortfetzung.) Er betrachtete das ſtille Geſichtchen in tiefen Gedanken. Schade, daß ich keine Fürſtin bin, fuhr die ſchöne Frau mit einem leichten Exröten fort. Ich würde Ihnen dann den Vorſchlag machen, ſich an meinem Hofe niederzulaſſen und mich als mein Leibarzt überall zu begleiten. Denn ich weiß wahr⸗ haftig nicht, wie wir uns ohne Sie jemals wieder behelfen ſollen. Unſer Kind wird keinen Schnupfen haben, obne daß Sie mir fehlen werden. Und doch bin ich auch faſt wieder froh, nur eine arme Frau zu ſein. Die Fürſtin bildete ſich vielleicht ein, Ihnen mit Gold und Ehren vergelten zu können, was Sie ihr an ihrem Liebling gethan. Ich möchte das Gefühl nicht miſſen, daß ich für immer in Ihrer Schuld bleibe. Sie reichte ihm die Hand, die er in ſeltſamer Bewegung an ſeine Lippen drückte. Frau Lucilie, ſagte er ſtatt aller Antwort, es iſt elf Uhr. Sie werden abgelöſt und ich beziehe die Wache. Nein, erwiederte ſie heiter, ich bin nicht ſo gehorſam, wie unſer Fränzchen, oder vielmehr mein Schlaf gehorcht mir nicht ſo aufs Wort. Laſſen Sie mich noch eine Stunde aufbleiben und, wenn Sie nicht müde ſind, leſen Sie mir etwas vor. Ich habe einen Band von Goethe bei Ihnen geſehen und da Sie ihn vor allen Dichtern verehren, wird es Ihnen nicht unlieb ſein, auch mich etwas mehr mit ihm bekannt zu machen. Denn zu meiner Schande geſtehe ich, als ich geſtern darin blätterte, war mir Vieles neu. Wie Sie wünſchen, ſagte er. Nur freilich wird Ihnen das Meiſte darin ewig neu bleiben, ſo oft Sie es hören mögen. Mir ſelbſt ergeht es nicht, anders, ö Er holte das Buch, den erſten Band der Ge⸗ dichte, und las nun ohne Wahl von der erſten Seite an, mit gedämpfter Stimme, ohne beſondere Kunſt des Vortrages. Niemals hatte er den Zauber des ewigen Frühlings, der aus dieſen Blüten ju⸗ gendlicher Leidenſchaft duftet, ſo rein und voll em⸗ Er wagte während des Leſens nicht auf⸗ pfunden. zuſehen, aus Furcht, dem Auge der ſchönen Frau wie einer ſtummen Frage zu begegnen. Als ex aber an des „Jägers Abendlied“ kam und die letzte Strophe kaum noch zu ſtammeln vermochte: Mir iſt es, dent; ich nur an dich Als in den Mond zu ſehn; f 5 Ein ſtiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht wie mir geſchehn! — brach er plötzlich ab, ließ das Buch auf das Bett des Kindes gleiten und ſtand haſtig auf. Was haben Sie? fragte ſie erſchrocken. n 5 9 Gehen Sie zu Bet, Frau Lucilie, erwiederte er abgewondt; wecken Sie die Wärterin, daß ſie für dieſe Nacht me ne Stelle vertritt, die Luft hier beklemmt mich ſo, daß ich ins Freie muß. Sehen Sie, es wird ſchon beſſer, da ich aufgeſtanden bin. Ich will noch eine Fahrt auf den See hingus machen. Damit ging er und ließ ſie im wunderſamſten Aufruhr aller Empfindungen zurück, vor einem Rätſel, für das ſie ſich nicht getraute das Wort zu finde. Andern Tags, als ſie ſich in der Frühe be grüßten, gelang es ihnen, den unbefangenen heiteren Ton ſogleich wieder anzuſchlagen. Das Kind half dazu; es hatte tief und erquicklich geſchlafen; ein Bad, das Rudolf ſelbſt bereiten half, in einem alten Waſchbottich der Wirtin, that ihm ſichtbar wohl und half zu neuem Schlaf. Gegen Abend brachte der Doktor von einem Spaz ergange allerlei Farne kräuter, Genzianen und bunte Steine mit, die er über den Felſen geſammelt halte. Er ſaß lange an Fränzchens Bett, erzählte dem Kinde von Vögeln und anderm kleinen Getier, wie ſie oben in der Wildnis hauſten, und freute ſich an den klugen. Fragen, die das Kind, in ſeinen Kiſſen auſſitzend und die Schätze mit großen Augen betrachtend, ihn richtete. Die Mutter a it einer 25