nach der B. Lz. dermalen rüſtig gearbeitet. Nach⸗ dem am Mittwoch Mittag die Bauerlaubniß gege⸗ ben wurde, wurde umittelbar darauf mit dem Legen der Schienen begonnen. Die Unternehmer hoffen, innerhalb drei Wochen die Fertigſtellung zu ermög⸗ lichen. — Aus Mannheim wird der N. B. Lz. geſchrieben: Vor ca. 8 Tagen wurde dem Pfarrer von Oberabſteinach, welcher Kaſſierer an der dortigen Vorſchußkaſſe war, vom Gericht die Kaſſe geſchloſſen, da er ſchon ſeit ca. 5—6 Jahren keine Rechnung ſtellte. Soeben kommt die Nachricht, daß der Herr Pfarrer geſtern per Schnellzug von hier nach Straßburg flüchtig gegangen iſt; wie man hört, hat er ein Defizit von 50 — 70,000 Mark hinterlaſſen. — Heidelberg, 13. Juni. Das Konkurs⸗ verfahren gegen die Heidelberger Bank (A. Henrici) dürfte einem baldigen Abſchluſſe entgegengehen. Zwiſchen dem Gläubigerausſchuß und dem Kom⸗ manditiſten, Herrn Armitage, iſt nämlich am ver⸗ gangenen Freitag ein Uebereinkommen, dem auch A. Henrici beigetreten iſt, abgeſchloſſen worden, wonach Herr Armitage die Aktiva und Paſſiva übernimmt und die Gläubiger mit 50 Prozent ab⸗ findet. Die Abmachung bedarf zwar noch der Zu⸗ ſtimmung der Gläubiger, doch iſt an derſelben wohl nicht zu zweifeln. Die gegen A. Henrici erhobene Klage wegen betrügeriſchen Bankrotts wurde zurück⸗ genommen und nur die Klage wegen Bankrotts aufrecht erhalten. f — Wertheim, 16. Juni. Im Laufe der letzten Woche verlor eine Familie 3 Kinder an der Diphtheritis. — Vor einigen Tagen fiel ein vier⸗ jähriges Kind in die Tauber und war dem Ertrinken nahe. Ein herzueilender Schüler der Prima des hieſigen Gymnaſiums, der ſich raſch in's Waſſer ſtürzte, rettete das Kind vom Tode. — Aus Baden, 18. Juni. Die Wittwe des kürzlich Weinhändlers Karl Hebting in Frei⸗ burg hat der altkatholiſchen Kirchengemeinde daſelbſt ein Geſchenk von 500 M. und dem dortigen Ar⸗ beiterbildungsverein 2000 M. vermacht. — Aus Baden, 18. Juni. Wie wir dem „Kinzigthäler“ entnehmen, hat Se. Königl. Hoh. der Großherzog der evangeliſchen Gemeinſchaft zu Wolfach zur Einrichtung eines Lokals für Ab⸗ haltung des Gottesdienſtes einen Beitrag von 200 Mark bewilligt. Zu gleichem Zweck hat auch der Gemeinderath zu Wolfach einen Beitrag von 50 Mark aus der Stadtkaſſe angewieſen. — Offenburg, 14. Juni Geſtern Abend verſchied auf ihrer Villa bei Oberkirch die frühere kaiſerl. öſtr. Hofopern⸗ und Kammerſängerin Anna Zerr. — München, 15. Juni. Bei einem Brande, der in Bernbach ausbrach, fanden die Feuerwehr⸗ leute beim Einreißen des brennenden Gebäudes etwa 20,000 Mark Geld, beſtehend in Gulden, Kronen⸗ thalern ꝛc. in einem Schweinstroge verſteckt. — München, 13. Juni. Der Rittmeiſter und Schwadronschef im königl. 3. Chebauxlegers⸗ Regiminent, Freiherr v. Pfetten, hat ſich am Samstag Abend in ſeiner Wohnung im Gaſthauſe „Zum Controlor“ in Nymphenburg, woſelbſt er ſtationirt war, erſchoſen. Wie man uns mittheilt, war derſelbe ein allgemein hochgeachteter Offtzier, und in den glücklichſten Verhältniſſen, weßhalb der Selbſtmord nur unter dem Eindrucke einer momen⸗ tanen Geiſtesſtörung erfolgen konnte. — München, 18. Juni. Unſere Studenten haben wieder einmal gezeigt, daß ſie eben erſt in der Bildung begriffen ſind. Zur Freitags⸗Vor⸗ ſtellung im Binder Theater, in welchem das „Be⸗ mooste Haupt“ gegeben wurde, hatten ſich circa 200 Studenten eingefunden, welche ſofort beim Eintreten den größten Tumult zu erregen begannen; dieſelben bildeten förmlich eine eigene Kneiperei im Theater und verhöhnten alle auftretenden Schau⸗ ſpieler, die ihnen nicht gefallen mochten, in aller bedenklichen Weiſe. Da der Scandal kein Ende nehmen wollte, trat der Direktor Binder vor die Rampen und bat, das Treiben einzuſtellen, da ſonſt ihm und den Studenten von der Polizei Unannehm⸗ lichkeiten bereitet werden möchten. Die Studenten riefen hierauf wie beſeſſen: „Bravo! Ja die Poli⸗ zei! Hoch der Herr Binder! Bier her!] Pereat die Polizei!“ ꝛc. Es wurde nun wieder fortzuſpielen verſucht und als keine Ruhe eintrat, bat Herr Di⸗ rektor Binder wiederholt um Ruhe, was jedoch nichts fruchtete. Schließlich begannen die übrigen nicht⸗ ſtudentiſchen Zuſchauer, denen ihr Vergnügen durch dieſes unſagbare Treiben verdorben wurde, ihrer⸗ ſeits mit den Studenten zu ſtreiten und dieſelben nichtgerade mit den feinſten bajeriſchen Schimpfnamen zu überhäufen. Da nun die Studenten auch ihrer⸗ ſeits mit Schreien und Werfen mit den Bierfilzen nichts ſchuldig blieben, wurde der Tumult ſo arg, daß man ſein eigenes Wort nicht mehr verſtand. Dem heilloſen Treiben wollte nun ein Gensdarmerie Wachtmeiſter ein Ende machen und ließ im Namen des Geſetzes ſchließen. Die Scene jedoch, die hierauf folgte, spottet jeder Beſchreibung. Der Gensdarmerie Wachtmeiſter und zwei Gensdarmen erſtickten faſt unter dem Regen von Bierfilzen, Broden, Rettig⸗ ſchwänzen ꝛc., der über ſie hereinbrach. Einzig ver⸗ ſtändlich in dem verworrenen Getöſe waren Rufe wie: „Pereat die Polizei! Nieder mit der Gendar⸗ merie! Raus mit den Pickelhauben!“ ꝛc. Auch nachdem die Gensdormerie ſchleunigſt Succurs her⸗ beigeholt hatten, war der Tumult noch ſo arg, daß die Arretirung von ca. 60 Studenten mit blanker Waffe vorgenommen werden mußte. Nach Ent⸗ fernung der Ruheſtörer nahm die Vorſtellung unge⸗ hindert ihren Fortgang. — New⸗Orleans, 9. Jun,. heute zwei Dampfer auf dem Miſſiſſippi e fahrt anſtellten, barſt der Keſſel des inen zwei Perſonen auf der Stelle getödle ug an Bord befindliche Neger ſo arg berbeiht daß 10 ſeitdem ihren Verletzungen erlegen — New⸗York, 9. Juni. De News“ wird von hier berichtet: Die Fa Einwanderung wächst; ſeit dem I. d. sind Perſonen gelandet. Darunter befanden ſich 8000 Deutſche, 3300 Irländer, 1800 Fig 1800 Oeſtereicher, nahezu 1700 Schwedeg als 800 Norweger, 400 Schweizer und die gen aus Italien, Dänemark und anderen Weit über 70 Tauſend Abonnenten. Perlif mit ſei illuſtrirtes Mitzblo „Deutſche Teſehalke“ — Budweis, 8. Juni. An einen 1 i Garken in der Pragerſtraße befindet ſich ein Schwal iſt in Anerkennung der Rei welches vor längerer Zeit bereits, wie de die geleſenſte u. ſitzer verſicherte, von einem Spatzenpagre worden war. Vorgeſtern wurden die Hause darauf aufmerkſam, daß etwa 710 lärmend das Neſt umkreiſten, in welchem daz lingsweibchen auf den Eiern ſaß, währen andere Schwalben links und rechts vor dei loche Poſto gefaßt hatten. Während dis ruhig ſitzen blieben, flogen die übrigen da bald mit Stroh, Lehm u. ſ. w. in den zurückzukehren, womit ſie das Flugloch zu begannen. Sobald der betrohte arme Sh Fluchtverſuch machte, wurde er von den zie wachen vor dem Neſte mit Flügelſchlägen ig zurückgedrängt. Ungefähr eine Stunde ah bis das Rachewerk vollendet und der Spaß eingemauert war, worauf alle Schwalben zwitſchernd den Schauplatz ihrer Thätigkeit he — Die Verwendung der Preißelbes Kompot iſt bekannt. In Amerika hat genannte Frucht in neueſter Zeit noch dadußz beſonderen Werth erhalten, daß die Betz Arznei verwendet werden. Die friſchen ſollen nämlich, als Thee getrunken und in vermiſcht, ein vorzügliches Mittel gegen, zündungen ſein, und beim Rothlauf de ſollen ſie, z. B. zu Brei zerdrückt, als angewendet, den Schmerz und auch die Enz ſofort mildern. — Zur Weinproduktion. Die ſiſche Regierung hat auf amtlichem Wege di theilung nach Berlin gelangen laſſen, daß ih Anordnungen getroffen worden ſeien, um d trieb von Weinen, einheimiſchen wie fremden, eine Menge von mehr als zwei Gramm ſaures Kali auf den Liter enthalten, vom Auguſt d. Is. ab in Frankreich zu ver Mit dieſer Mittheilung hat ſie zugleich den des Wunſches verbunden, daß im Intere Betheiligten jene Maßnahme in Deutſchlaf öffentlichen Kenntniß gebracht werden möchte. geworden, indem es ſich weit über 70 Tauſend des „Berliner Ta „Täglich zweimaliges E das „P. T.“ in der La als jede nur ein Mal unabhängige, freiffnnige, allen wichtigen Plätzen bedeutenden Exeignſſſen parlamentariſches Bureg richte. Umfaſſende Han Vollſtändige Ziehungsli Auslooſungen der wicht Telegraphendrahts u. d niſſe. Reichhaltige u. hauptſtadt u. den Prot arbeiterſchaft der erſten Quartals bringt folgen Otto Girndt, e „Luttra.“ Crim.⸗ Ermuntert durch liner Tageblatt“ beſtr vollkemmen, um ſeinen ungeachtet des enorm für das Vierteljahr f Man abonnire I ueberſendung vom Be⸗ — — Wiſſenſchaftlich geprt . begutachtet. auf das faſt geleerte hölzerne Schaff deutend, ob neue Zufuhr von Eis nöthig ſei. Auf ein ſtummes Kopfnicken des Arztes verſchwand er wieder. Dann ließ ſich die Wirthin blicken, ebenſo behutſam, und deutete, da Rudolf ihr abwinkte, ihre Bereitwilligkeit zu jeder Hülfe an. Die Freigebigkeit des Fremden hatte über Nacht bei allen Inſaſſen des Hauſes nachgewirkt. Nur der Kutſcher, der den Rauſch von geſtern Abend noch nicht vollſtändig ausge⸗ ſchlafen hatte, polterte in ſeinen ſchweren Nagel⸗ ſchuhen mit lautem Murren und Fluchen über den Flur heran, daß die Dame noch halb träumend ſich regte und fragte, ob es ſchon Zeit ſei, wieder abzureiſen. Noch nicht! erwiederte Rudolf. Schla⸗ fen Sie noch eine Stunde. Er ging dann haſtig dem Lärmenden entgegen, um ihn vom Eindringen in das Krankenzimmer abzuhalten. Als er nach wenigen Minuten wieder herein⸗ trat, fand er die Mutter am Bett ihres Kindes ſiend. Warum ſind Sie nun doch ſchon aufge⸗ ſtanden? fragte er vorwurfsvoll. Schon? erwiederte ſie. Sie wollen mich im⸗ mer tiefer beſchämen. Es iſt Ihnen leider gelungen, mich zu täuſchen und die ganze Nacht hier allein f meine Stelle zu vetreten. Warum haben Sie nicht wenigſtens mit mir getheilt? 5 Weil ich den Schlaf entbehren konnte, der Ihnen nur allzunöthig war. Und es war nichts 1 zu thun, was nicht Einer allein verrichten konnte. 1 Seien Sie gutes Muths, gnädige Frau. Wir ha⸗ 0 ben alle Urſache, mit dieſer Nacht zufrieden zu ſein. So wäre die Gefahr vorrüber? Ich darf Sie nicht bei dieſem Glauben laſſen, K verſetzte er. Denn Sie haben verſprochen, mir zu vertrauen, und können es nur halten, wenn ich! Ihnen die Wahrheit ſage. Aber glauben Sie nun auch, daß Alles ſo gut ſteht, wie es in dieſem Stadium der Krankheit nur irgend zu erwarten iſt. Und die Hausleute ſind gutartig und werden das Ihrige thun, uns beizuſtehen. Ein Strahl der Feude flog über ihr blaſſes Geſicht. Was ſagen Sie? Uns beizuſtehen? O mein Freund — f Sie ſtreckte ihm die Hand entgegen, und ihre Augen ſchimmerten feucht. Er beugte ſich auf ihre Hand, um ſie an ſeine Lippen zu drücken, im Grunde aber, um ſeine Be⸗ wegung zu verbergen. Haben Sie mir zugetraut, ſagte er,, daß ich Sie verlaſſen könnte, ehe das Kind außer Gefahr wäre? Und ſparen Sie nur Ihren Dank, oder die Sorge, daß es mir irgend ein Opfer koſte. Das ſchwerſte habe ich Ihnen ſchon gebracht. Was nun kommt, iſt nur eine Erleichterung. Sie ſah ihn fragend an. Pflichten gegen Andere, hier entziehe. Nein, erwiederte er dumpf. Seit einem Jahre bin ich ein müßiger, unſteter Menſch. Ich habe aus einem Anlaß, der Ihnen ſehr gleichgültig ſein kann, mir das Wort gegeben, nie wieder praktiſch thätig ſein. Dieſes Wort hab' ich geſtern Nacht gebrochen, Ihnen zu Liebe. Wenn Sie mich ferner hier dulden wollen, helfen Sie mir nur über die Reue hinweg, und ſo können wir uns Beide nütz⸗ lich ſein. Nach einer Pauſe, während er den Puls des Kindes gefühlt hatte: Sie ſchläft jetzt ein wenig, ſagte er. Wenn Sie etwa einen Brief ſchreiben wollten, die Ihrigen zu benachrichtigen, ſo könnten Sie haben auch ſagte ſie, denen ich Sie Sie es jetzt in aller Ruhe thun. Der der einſtweilen einſfpannt, würde den Brie der nächſten Poſtſtation beſorgen. Ich habe Niemand, den mein Ausblef unruhigen wird, ſagte die Dame und leicht. Wir leben ſo zurückgezogen — Niemand? erwiederte er befremdet, u Augen hefteten ſich unwillkürlich auf die Ho den beiden Ringen. Sie bemerkte es und verſtand ihn aue lich. Dieſer zweite Ring, ſagte ſie unh bedeutet keine zweite Ehe. Es ſſt der Ring Mannes, den er, als den Tod herannghen vom Finger zog und einem Kameraden um ihn mir zurückzuſenden. Seitdem 9 Alles abgelehnt, was mich zu einer Ai meines Schickſals verleſten wollte, und ich von der Familie meines ſeligen Gatten ei da ein naher Verwandter deſſelben Anſprfche meine Hand zu haben glaubte. Ich hab? im Stillen gelobt, nur meinen Exinnerun leben und meinem Kinde, und dies Gellhs mir heilig. Die Wärterin erwachte jetzt, richtete ſich ch fällig auf, wurde aber alsbald munter, als Herrin und den Arzt erblickte, und eilte, une er haften Betheuerungen, daß der Herr Dol 1 verboten habe, zu wachen, nunmehr um ſo e ihren Dienſt wieder anzutreten. 100 (Fortſetzung folgt,) . Fabrikanten zugehen. von der Vortrefflichkei feld durch Weiterempff 4791 Marie Tauſe baiern berichleb; Erſuc Er verſchafft 1 l Vortheilhafte 8 Der einzig äch Bernhard⸗Magenbitter „ Redaction, Druck und Verlag von Wucherer z i Ladenburg.