8 ſchaft eines ungefähr 19 Jahre alten Bürſtenhänd⸗ lers aus Edesheim ſich ins Badiſche begaben. In Durlach ward dem Voter die Mittheilung, daß die Kinder mit ihrem Begleiter daſelbſt übernachtet und die Abſicht ausſprachen, ſich nach Karlsruhe und Straßburg zu begeben. Bis jetzt fehlt jede weitere Spur und bittet der Vater, etwaige Mittheilungen über den Aufenthalt der Kinder an ihn gelangen zu laſſen. — Die in einer Konſtanzer Brauerei als Kellnerin angeſtellte Tochter eines dortigen Einwoh⸗ ners iſt in vergangener Woche von einem unbe⸗ kannten Manne, der ſich mehrere Tage dort aufhielt und anſcheinend über viel Geld zu verfügen hatte, entführt worden. Von den Entflohenen hat man bis jetzt keine Spur. 5 — Die „Schweiz. Grenzpoſt“ berichtet: In der Nacht vom 10. auf den 11 Juni ſank das Thermometer in der Gegend von Baſel ſo tief unter Null, daß z. B. in Neudorf Gemüſe erfroren und der Froſt dem Einſammeln derſelben für den Markt Schwierigkeiten bereitete. Aehnlich wird aus dem Kanton Aargau gemeldet, ſeit Menſchengedenken könne man ſich kaum erinnern, daß am 11. Juni das Gras auf den Wieſen gefroren geweſen. — (Sieben Perſonen vergiftet.) Die aus Frau und vier Töchtern im Alter von fünfzehn, elf, ſieben und vier Jahren beſtehende Familie des Grundbeſitzers Joſef Fuchs aus Ganſau und der bei dieſem auf Beſuch befindliche Grundbeſitzer Ni⸗ kolaus Pfeifer aus Platorn in Böhmen erkrankten vorgeſtern nach dem gemeinſchaftlichen Genuſſe einer von Katharina Fuchs bereiteten Eierſpeiſe unter den Symptomen einer Vergiftung lebensgefährlich. Trotzdem ſofort ärztliche Hilfe zur Hand war, ſtar⸗ ben Pfeifer und das ſiebenjährige Töchterchen des Fuchs noch an demſelben Tage. Das Befinden der übrigen Perſonen gibt noch immer zu den ernteſten Befürchtungen Anlaß. Die Gattin des Fuchs hatte bei Zubereitung der Speiſe aus Un⸗ borſichtigkeit einen Eßlöffel voll Arſenik, den ſie für Mehl hielt, derſelben beigemiſcht. — (Eine im Sande begrabene Stadt in Algerien.) Franzöſiſche Blätter berichten von der Auffindung einer im Wüſtenſande begra⸗ benen Stadt durch den Alterthumsforſcher Tarry. Die Aufmerkſamkeit des Letzteren auf das Vorhan⸗ denſein einer durch Sandmaſſen verſchütteten menſch⸗ lichen Anſiedelung wurde durch den Umſtand wach⸗ gerufen, daß der Boden der Wüſte unfern der Stadt Wargla eine feſtungsartige Anſchwellung bildet. Leichte Nachgrabungen führten zur Auffin⸗ dung der Minarets und des oberen Theiles einer Moſchee. Bei fortgeſetztem Graben wurden eine Theraſſe, ein Thurm und zwölf noch ganz wohl⸗ erhaltene Häuſer freigelegt. Herr Tarrhy berichtete nunmehr ſeine Entdeckung on die Regierung in gier, die ſich entſchloſſen haben ſoll, eine voll⸗ ſtändige Ausgrabung der verſchütteten Bauwerke vornehmen zu laſſen. Die Stelle, wo die verſchüt⸗ tete Stadt liegt, iſt dem ganzen Anprall der aus der Wüſte hervordringenden Sandſtürme ausgeſetzt. Wahrſcheinlich hat ein lange anhaltender Sirokko ſolche Sandmaſſen in die Straßen und Häuſer der Stadt geſchleudert, daß die Einwohnerſchaft genöthigt war, ihren Wohnort zu verlaſſen und der Wüſte wieder preiszugeben, die das Werk der Ueberſchüt⸗ tung bald vollendet haben mag. In welches Zeit⸗ alter die Zerſtörung der Stadt verlegt werden darf, dafür fehlt es bis jetzt an jeglichem Anhaltspunkte. — Drei Millionäre ſind im vergangenen Monat in den Vereinigten Staaten geſtorben, näm⸗ lich Wilhelm Lang, der bekannte Zuckerfabrikant und Millionär, im einundſiebzigſten Lebensjahre, der in Bremen geboren war, bereits im achtzehnten Lebensjahre nach Amerika kam und ſeit 1836 in Philadelphia wohnte, dann der „Eiſenkönig“ von Cleveland, Henry Chisholm, im Alter von ſechszig Jahren, der in Schottland geboren war, 1842 nach den Vereinigten Staaten auswanderte und im Jahre 1857 in Cleveland das erſte Walz⸗ werk errichtete, drittens der „Pennſylvaniſche Eiſen⸗ bahnkönig“ Thomas A. Scott, der ein Vermögen von ſiebzehn Millionen Dollars hinterläßt. Er be⸗ gann ſeine Laufbahn als Arbeiter auf einem Canal⸗ boot, trat dann ſpäter in den Eiſenbahndienſt und brachte es hier durch Geſchicklichkeit und raſtloſe Ar⸗ beit zum Millionär. — „Das Stottern und ſeine naturgemäße Heilung auf ſprachgymnaſtiſchem Wege“ iſt von Arthur Heimerdünger zum Gegenſtande einer kleinen Schrift Straßburg i. E., Selbstverlag des Verfaſ⸗ ſers) gemacht worden. Das Heilverfahren gründet ſich auf die Wahrnehmung, daß das Stottern durch rhythmiſche Unſicherheit bedingt iſt, und findet daher das natürlichſte Heilmittel in dem rhythmiſchen Laut⸗ leſen. In vielen Fällen wird dieſer ſprachgym⸗ naſtiſche Weg gewiß zum Ziele führen. — (Griechiſche Banditen.) Ueber die Ver⸗ tilgung einer Räuberbande bei Salonich werden dem „Standard“ von dort weitere Einzelheiten gemeldet: Zwiſchen dem 25. und 31. Mai tödteten die Trup⸗ pen im Diſtrikte von Kaſſandra 24 Briganten und nahmen deren drei gefangen. Die Köpfe der ge⸗ tödteten Briganten wurden nach Salonich gebracht. Die Verfolgung weiterer Banden wird eifrigſt be⸗ trieben. Dieſe Reſultate, welche einzig und allein den vom Oberbefehlshaber Salih Paſcha ergriffenen Maßregeln zu verdanken ſind, haben in allen Klaſſen das Vertrauen wiederhergeſtellt. Ein gefangener griechiſcher Bandit machte wichtige Enthüllungen über andere an dieſen Verbrechen betheiligte Partien. — Wien, 10. Juni. Heute Abends halb Suhr erſchien im Polizei Bureau in Grinzing ein verſtört ausſehender, in Jägertracht gekleideler Mann und trat mit den Worten ein! „Ich melde, det ſoeben den Baron Sothen erſchoſſen haben Eintretende wurde als der am Kobenzl bediene Jäger Eduard Hüttler des Barons Solhen kannt, und der erſte Gedanken des Beamten, er es mit einem Irrſinnigen zu thun habe, scha ſofort, als der noch unter dem vollen Eichen des begangenen Verbrechens ſtehende Mang Details ſeiner That zwar unzuſammenhängend, ih ſchweigen, erzählte und wenige Minuten dag That beſtätigte. Eduard Hüttler, einem Abfahren Manne, welcher ſeit zehn Jahren in Dienſten dez Barons ſtand und den Ruf eines tüchtigen Jügesz genoß, war in den letzten Tagen von Baron Sothen der Dienſt gekündigt worden. Es ſcheint, daß zwiſchen dem Baron und dem Jäger zu herben Worten gekommen war, da der Baron ſehr talh und nachſichtslos war und Hüttler, der bei de Kargheit Sothens nur einen Monatsgehalt diy 30 fl. bekam, von welchen er Frau und 4 Fi ernähren ſollte, ſich dem Trunke ergeben hatte, A heute Abend kurz vor 7 Uhr der Baron ali und in der Meinung, daß er ihn erwarte, frog 45 ihm dieſer zurief: „So kommen Sie.“ Der Bag trat mit dieſen Worten in die Thür der Verſg tungskanzlei. In dieſem Augenblicke riß der Jag das Gewehr von der Schulter und feuerke de die Scheiben der Glasthür auf den Baron ein Schuß ab, deſſen volle Schrotladung in die eech Seite des Barons drang. Dieſer öffnete die Th und ſprang in den Hof heraus, um in die dh der Meierei zu flüchten. Mit dem Rufe: „Wat Waſſer!“ wollte er dort eben eintreten, als eine Ohnmacht befiel. Eine Magd, welche eh unter der Thüre ſtand, fing den Halbbewußkloft in ihren Armen auf. In dieſem Momente feuer Hüttler den zweiten Schuß ab, der in die li Seite des Barons drong. Dieſer ſtürzte nun de wußtlos zuſammen. Schon die erſte Unkerſuchuß der Wunde ergab, daß der Tod in wenigen M nuten eintreten mußte. Wohl wurde ſofort ei Wagen entſendet, um die erſten Aerzte der Reſide zur Hilfe herbeizuſchaffen; aber ehe dieſe kam war Sothen bereits todt. — Im Gehrener Walde ſchoß ein Song tagsjäger, ſeinem Stande nach Münzenmacher einer Frau, die er für einen Rehbock anſah, mitte durch's Herz. + (Aus der Inſtruktionsſtunde.) Unterofffzie (zu einem Rekruten): „Sie ſind doch das rein Kameel, — Ihnen fehlen nur noch die Hörner! ſagte ſie, man ſollt' denken, er ſei ſelbſt nicht recht geſund, aber es ſieht ihm ein gutes Gemüth aus den Augen, und wie er Alles angreift, und wie er unſerem Kinde das Köpfchen hält, als war' er ſein Lebtag Kindsfrau geweſen, und dabei iſt er noch ein ſo ſchmucker Herr und kann noch gar nicht alt ſein, und maachmal wieder, wenn er ſo finſter da⸗ ſitzt, ſollt' man glauben, er habe nie in ſeinem Leben gelacht, und dann drückt er die Augen zu, als habe er Stiche in der Bruſt und wolle nur nichts davon merken laſſen. Indem kam der Beredete wieder zurück, ein großes Glas Milch in der Hand, das er der Dame hinreichte, wie man einem Kinde eine Arznei bietet. Trinken Sie, gnädige Frau, ſagte er, ſie iſt friſch gemolken und wird Ihnen gut thun. Denn Sie bedürfen durchaus einer Stärkung für Ihre Auf⸗ gabe, und Beſſeres haben wir hier nicht bei der Hand. Es wäre gut, wenn auch die Kleine zu trinken verſuchte, wär's auch nur ein wenig. Rei⸗ chen Sie ihr das Glas und reden Sie ihr zu. Sehen Sie, es geht. Wir müſſen die Kräfte des Kindes auf alle Weiſe zu beleben ſuchen, damit ſie jeden neuen Sturm abſchlagen können. Und jetzt folgen Sie mir und legen ſich dort auf das Bett. Ich bleibe wach, und die Jungfer kann auch noch ein paar Stunden den Schlaf entbehren. Wenn Mitternacht vorüber iſt, weck ich Sie wieder; dann mag die Wärterin ſchlafen. Nein, ſagte er faſt heftig, als ſie Einwendungen machen wollte, Sie folgen mir jetzt, oder ich muß glauben, daß es Ihnen mit dem Vertrauen, das Sie mir zeigen, nicht Ernſt iſt. Sie trat noch einmal an das Bett, wo das Kind jetzt, von dem Eisumſchlage wohlthätig be⸗ ruhigt, zu ſchlafen ſchien. Sie beugte ſich über das zarte Geſichtchen herab und küßte die Augen, die ruhig geſchloſſen waren. Ich gehorche Ihnen, ſagte ſie dann, und ein ſchwaches Lächeln über⸗ hauchte ihren Mund. Sie verſprechen mir, daß Sie mich wecken, ſobald es wieder ſchlimmer wird. Er drückte ihr die Hand und nahm ihren Platz am Bette ein, während die Dienerin ihr half, auf das zweite Bett hinten in die Ecke ſich nieder⸗ zulegen, nachdem ein Berg von Federkiſſen bei Seite geſchafft war. Nach einer Viertelſtunde kam die Getreue auf den Zehen herangeſchlichen, beugte ſich zu dem Sitzenden hinab, haſchte, ehe er es hindern konnte, eine ſeiner Hände, die ſie haſtig an die Lippen drückte, und flüſterte: Gott ſei Lob und Dank, ſie ſchläft! Ach, Herr Doctor, Sie können Wunder thun! Seit vier Nächten iſt es die erſte, wo die Gnädige wieder einmal die Augen ſchließt. Erſt der Gram und die Aufregung, bis wir nach dem unglückſeligen Schlachtfelde kamen, und dann unſer Kind — ! Wenn ich Ew. Gnaden ſagen wollte, was meine Herrſchaft für ein Engelsbild iſt — Ein andermal! unterbrach er ſie. Jetzt habt Ihr nichts weiter zu thun, als Euch ebenfalls aufs Ohr zu legen und nicht eher aufzuſtehen, als bis ich es Euch heiße. Ihr ſeid hier völlig überflüſſig und müßt morgen wieder auf dem Platze ſein. Da ſind Kiſſen und Decken genug. Macht Euch ein Bett neben dem Ofen und gute Nacht. Keine Widerrede, hört Ihr wohl? Wollt Ihr Eure Frau aufwecken mit unnützem Wortwechſel? Die gute Perſon ſah ihn ſcheu und demüthig an, ſchleppte ſich ein Federbett in einen Winkel, und nach wenigen Minuten war an ihren tiefen Athemzügen zu hören, daß auch ſie die Beſchwerd der letzten Tage friedlich ausſchlief. Bald darauf ging der Mond wieder hi Wolken, und nur ein ſchwacher Glanz vom Ster himmel lag auf dem Stück des Sees, das der e ſame Wächter am Krankenbette durchs Fenz überſchauen konnte. Jetzt zuerſt fühlte er Hung und Durſt und trank den Reſt der Milch aus de Glaſe, das noch auf dem Tiſche ſtand. Als er e wieder hinſtellte, glaubte er die Dame auf iht Bette convulſiviſch ſich bewegen zu ſehen und mäßen ſich ihr auf den Zehen. Sie fuhr ſich in äng lichem Traume mit beiden Händen über die Mig als wolle ſie Thränen wegwiſchen, ſchlief aber fo und die Hände ſanken wieder müde herab. Er g lange unverwandt in das ſchöne Geſicht, auf de ſich die Träume ſpiegelten, wie zerrinnende Wolle ſchatten über einem windſtillen See, Kummer Ang — Hoffnung! Nun lächelte ſie, und wie zartgeſchwungene Lippe ſich leiſe bewegte, wie die weißeſten Zähne ſichtbar. Gleich darauf der düſterte ſich die Stirn, die Brauen zogen ſich zie hentlich zuſammen, ſie erhob deide Hande, um feſt zuſammenzufalten; da ſah er an ihrem Ning finger zwei Trauringe ſtecken und dachte daz nach, ob der zweite dem Vater des Kindes gehe habe, oder wer es wohl ſein möchte, der eh Recht auf dieſe Hand hätte. Aber ein Shih e der Kleinen ließ es ihn nicht zu (Fortſetzung folgt.) Redaction, Druck und Verlag von Wuche 8 45 adenburg. urchau⸗ reelles An aerbieten. 8 ral e bom Stag ohne Rückhalt und ohne einen Umſtand zu i e ſchon ein Bote aus dem Schloſſe anlangte, der Thüre der Meierei trat, ſah er den Jäger im eh „Haben Sie mir was zu ſagen, Hütlerem Der Jäger antwortete: „Ja, Herr Baron,“ woran 01 Braunſchweiger La ert: 1 nulbͤhtlich 0 51,000 G werden von 100 im 1 b dul. 1 hiezu das Ganze 1175 1 5 s halbe für 8 5 l 1 Mk. empfiehlt 1 ſuſſionirte Lotterie-Geſchä ö Siegmund Ter Hauptcollectei Werſtraße 10, Har Amtliche Generalliſten der linen Hauptziehung ſowie Hane unentgeldlich! Chocolade und Cacac Aörhul. Bal, Kgl. Freb Ii beer. Hor-Cloel. - bCebr. Stollwer Cöln. 18 Hof-Diplome, A goldene, silberne bronzene Medaillen Feche zusammenstellun Fobproduete. Vollen nechanische Einrichtu 0 darantirt reine Qualits mässigen Preisen. Armen Schilder kennzeichr Uonditoreien, Colonial-, Del ul Drognen-Geschäfte sowi leben, welche lwerck sche Fabr fire. durchfliegt mancher Krank Jeitungen, ſich fragend, w r vielen Heilmittel ⸗N hun man vertrauen? Dief ene Anzeige imponirt dure Gröze; er wählt und wohl meiſten Fällen gerade das tichtige! Wer ſolche Enttäu gen vermeiden und ſein Gelt zunüt ausgeben will, dem! vie ſich von Richter's Ve Auſtalt in Leipzig die Bre 5Gtatis⸗Auszug“ kommen; ſen, denn in 8 Schr werden die bewährteſten Heil Nahen, und ſachgemd Prochen, ſo daß jeder Kra aller Ruhe prüfen und das * 0 auswüßlen kann. 1155 5 11 450. Aufle e Broſchüre wird g; hans versandt 0 2 g es entſtehen r seleller weiter kein, ö 15 ee Poſtkarte. e oſten 3 0 „Anzeige. diene hiermit zur Na ern Jakob Chriſt ächtig, mein im Rhe 2 weiſtöckiges Wohnhan in oder zu bermiethen. Franz Neckar Ih kauf e friſche und tr Kamillen 5 dem Quantum. V. Trippr