Anzeige, den neu en, Ein⸗ empfehle, ſprechend laisendach der rationellen bedingten guten rens, wodurch erung ſind die Ker. weiler. Die ausser- ordentliche Verbreitung dieses Haus- mittels hat eine ebenso grosse Zahl blöden, Verpak⸗ ckete des ächten aten und kenn weiler. — e batten, Som⸗ Waare hfolger 0. über jeden ach einem oder That⸗ eiten über n Pfg. ö Mark. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. ercl. Poſtproviſion. 9 e welche am Tage bor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 5 1 10 zeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entsprechende Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqusé zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen gehmen Inſerate für uns an. Samſtag, den 18. Juni 1881. * . Berlin, 14. Juni. Der Reichstag geneh⸗ Migte in dritter Leſung ohne Debatte die Handels⸗ berkräge mit Oeſterreich⸗Ungarn, der Schweiz, Bel⸗ hen und Rumänen und lehnte ſodann auch in better Leſung den Nachtragsetat für den Volks⸗ irihſchaftsrath ab. Der Reichstag genehmigte im Porigange der Sitzung die Gerichtskoſten⸗Novelle durchweg nach den Anträgen von Cuny's, welche ie auf den Antrag Payer's gefaßten Beſchlüſſe der eiten Leſung weſentlich modificiren. Prag, 8. Juni. Kronprinz Rudolf und Kronprinzeſſin Stephanie ſind hier eingetroffen. Ein amtlicher Empfang hat nicht ſtattgefunden. Die in muſterhafter Ordnung in den Straßen zwi⸗ cen Bahnhof und Hofburg verſammelte, Reihen dende Menſchenmenge empfing die hohen Gäſte knit begeiſterten Grüßen. Heute Abend fand eine Beleuchtung ſtatt, welche äußerſt glänzend war. Me öffentlichen Gebäude, die Brücken ſowie die Privatgebäude waren feſtlich erleuchtet. Der Kron⸗ heinz machte eine einſtündige Rundfahrt im offenen Magen durch die Stadt und wurde überall mit begeiſterten Zurufen begrüßt. Wien, 10. Juni. In Prag hat die Verzö⸗ gerung der Reiſe des Kronprinzenpaares, da der ganze feſtliche Empfang dadurch verdorben wurde, ſehr böſes Blut gemacht und dieſes wird durch die jetzige Zurückhaltung der Prinzeſſin von allen Feſt⸗ lichkeiten, die ihr zu Ehren nun veranſtaltet werden, nicht gebeſſert. In hieſigen Hofkreiſen flüſtert man, die Prinzeſſin ſei überhaupt ſehr ungern nach Prag gereiſt, ſie wäre viel lieber in Schönbrunn geblieben. Sie ſoll einen Widerwillen gegen die Czechen, noch mehr aber gegen die böhmiſche Sprache haben, die zu erlernen ihr unendliche Mühe macht. Ungariſch ſpricht ſie ſchon recht hübſch und fließend, aber böhmiſch — „um Gotteswillen, was haben denn die Leute für eine Zunge, welche dieſe Sprache re⸗ den 2“ ſoll ſie zu ihrer Obermeiſterin geſagt haben. Bouillon, 14. Juni. Den 1870-1871 hier geſtorbenen und begrabenen deutſchen Soldaten iſt hier ein Denkmal errichtet worden. Es wurde heute von dem deutſchen Comite dem Schutze der ſtädtiſchen Behörden übergeben. London, 12. Juni. Nach einer Meldung aus Aden von heute ſind die Mitglieder der zur Erforſchung des Innern von Aſſab abgegangenen italieniſchen Abtheilung beſtehend aus einem Unter⸗ offizier, vier Soldaten und zehn Seeſoldaten, von den Eingeborenen niedergemacht worden. Petersburg, 13. Juni. Fürſt Milan von Serbien iſt heute Abend hier eingetroffen. Er be⸗ gab ſich ſofort nach der Feſtungs-Kathedrale, um einer Seelenmeſſe am Grabe des verſtorbenen Kaiſers e Danach kehrte er zum Winterpalaſt zurück. — Peterburg, 10. Juni. Unterm 7. ds. wird der „B. L. Z.“ geſchrieben: „Es ſcheint eine ganz beſondere Nachricht beim ruſſiſchen Hofe ein⸗ gelaufen zu ſein, und zwor von einem ruſſiſchen Agenten in der Schweiz an einen der Großfürſten. Dieſelbe rief die größte Bewegung im kaiſerlichen Familienkreiſe hervor und hat Manches vom bis⸗ herigen Leben verändert. Der Czar muß wohl etwas erwarten; er dechiffrirt ſogar die Depeſchen ſelbſt, iſt faſt immer unterwegs, bald in Peterhof, bald in Gatſchina, wo wieder einige Verhaftungen. vorkamen. Ob er in Peterhof ſeinen Siz nehmen wird, iſt noch zweifelhoft, wenn auch das betreffen⸗ de Landhaus beſichtigt worden iſt; von der ganzen Umgebung weiß Niemand, wo der Herrſcher jedes⸗ mal die Nacht zubringen wird; er reist plotzlich ab und kommt wieder und iſt äußerſt reizbar. Bei der letzten Wiederkehr nach Galſchina waren die Vor⸗ ſichtsmaßregeln aufs Aeuſſerſte getrieben. Der Hof⸗ ſtaat ſoll nun auch bald von dort abreiſen, wohin, wer weiß Das? Der Czar ſcheint Peterhof nicht für recht ſicher zu halten und ſprach mehrmals von Warſchau; Fürſt Woronzow iſt dabei, eine Anzahl neuen Dienſtperſonals, darunter meiſt Schweden und Dänen, zu engagiren, das in Peterhof keinen Raum haben würde. Jedenfalls dürfte auf kein langes Verweilen zu rechnen ſein, wenn der Hof ſich nach letzterem Orte begibt. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 14. Juni. Nachdem ſchon vor einigen Jahren eine höhere Beſteuerung der Wanderlager eingetreten iſt, beabſichtigt großh. Fi⸗ nanzminiſterium nun auch alle jene Perſonen höher heran zu ziehen, welche ein legitimationspflichtiges Gewerbe im Umherziehen betreiben (auch ſogen. Einzelreiſende, welche kein ſtehendes Geſchäft beſitzen oder vertreten, und Hauſirer). — Vom Feldberg, 8. Juni. Heute Vor⸗ mittag war hier oben und in der ganzen Gegend ein ſo gewaltiger Schneeſturm wie mitten im Winter. Verſchiedene Leute ſuchten auf der Hohe Arzneikräuter, aber eine dichte neue Schnee decke machte für jetzt dem Geſchäfte ein Ende. — Konſtanz, 13. Juni. Am nächſten Sonntag den 19. wird Herr Biſchof Dr. Reinkens in der hieſigen altkatholiſchen Gemeinde die hl. Fir⸗ mung ertheilen. — Geſtern feierte die Großh. Fa⸗ milie den Geburtstag des Prinzen Ludwig, welcher in das 17. Lebensjahr getreten iſt. Die höchſten Herrſchaften ſind heute wieder nach Karlsruhe zu⸗ rückgekehtt, um nach kurzem Aufenthalt daſelbſt nach der Mainau überzuſiedeln und den Sommer daſelbſt zu verbringen. — Anweiler, 13. Juni. Zwei Kinder, ein Knabe im Alter von 1212 Jahren, des Faß⸗ ſchwefelfabrikanten Johannes Michel von Albers⸗ weiler, entfernten ſich am Freitag vor Pfingſten, den 3. Juni, vom elterlichen Hauſe, um in den Ortſchaften Rülzheim, Rheinzabern und Kandel für ihren Vater Gelder in Empfang zu nehmen. Die⸗ ſelben ſollten bereits am 4. Juni, Abends, wieder zu Hauſe eintreffen, blieben jedoch bis heute ver⸗ ſchwunden. Der Vater ſtellte in vergangener Woche Nachſuchungen an und ermittelte, daß die Kinder in obengenannten Gemeinden auch ihre Aufträge erledigten, hierauf jedoch mit den vereinnahmten Geldern, im Betrage von 27 Mark, in Gemein⸗ Nm Murmel-See. Novelle von P. H.. 6. (Fortſetzung.) Und nun habe ich es wirklich ſo ſchwer zu büßen, daß ich der Sehnſucht nachgegeben. Wenn Sie geſehen hätten, Herr Doctor, wie es auf jedes Wort horchte, das ich ihm von dem Berichte des alten Invaliden dort am großen Monument auf der Wahlſtatt überſetzte, wie es mich ausfragte, mit brennenden Wangen und glänzenden Augen — es war weit über ſeine Jahre. Es fröſtelte, als ich es nach Hauſe brachte, und gleich die Nacht klagte es über Kopfweh und ſchlief keine halbe Stunde. Aber vom Vater ſprach es keine Silbe mehr, bis eben jetzt, wo es glaubte, ihn an ſeinem Bette ſizen zu ſehen. Ich hätte dann vielleicht beſſer ge⸗ than, zu bleiben, wo ich war. Aber ich fürchte mich vor den italieniſchen Aerzten und ſtellte mir guch die Gefahr nicht ſo groß und dringend vor. Im eigenen Wagen, dacht' ich — denn ich nahm, ſobald wir die Eiſenbahn verließen, Extrapoſt — würden wir's meinem armen Kinde faſt ſo bequem machen können wie in ſeinem Bettchen, zumal das Wetter milde war und es ſelbſt ängſtlich nach Haus verlangte. Dann überraſchte uns das Ungewitter gerade auf dem ſchlimmſten Stück des Weges, und wir dankten Gott, als wir das Haus erreichten. zu ſagen. Aber was wäre hier aus uns geworden ohne Ihre Hülfe! Sie wandte ſich von dem finſtern Schweigen⸗ den ab, um ihre überſtrömenden Augen zu trocknen. Dann ſaßen ſie wieder ſtumm einander gegenüber. Er fühlte ſich verſucht, ſie zu bitten, daß ſie immer fortſprechen mochte. Es war etwas in ihrer Stimme, das ihm unendlich wohl that, als lege ſich eine ſanfte, kühle Hand auf ſeine fiebernde Seele. Aber er ſah, wie ſie wieder allein mit dem Kinde beſchäftigt war, und er ſelbſt hatte ihr Nichts Er betrachtete ſie nun bei dem ſchwachen Kerzen⸗ und Mondlichte, und die Stirn und die Bildung der Augen, die ſehr vornehm, traurig und milde blickten, erinnerten ihn lebhaft an ſeine Pflege⸗ mutter, die oft genug ſo mit zärtlicher Sorge ihn angeſehen hatte. Die Geſtalt war voll und ſchmieg⸗ ſam, jede Bewegung des Kopfes auf dem ſchlanken Halſe voll Anmuth. Das reiche dunkelblonde Haar hing ihr nachläſſig in den Nacken hinab; Alles an ihr zeigte die Gewohnheiten eines reichen, durch Bildung und Geſchmack geadelten Lebens, deſſen Schmuck und Reiz plötzlich werthlos geworden war, gegenüber der drohenden Gefahr, in der ihr beſtes Kleinod ſchwebte. Die Thür wurde jetzt vorſichtig geöffnet, und der Knecht ſchleppte eine große Bütte voll Eis he⸗ rein, ſich den Schweiß von der Stirne trocknend. Er zeigte triumphirend auf ſeine Taſchenuhr, auf der noch zehn Minuten an der ausbedungenen Stunde fehlten, ſteckte die wohlverdiente Belohnung in ſeinen Lederbeutel und fragte, nun völlig dienſt⸗ willig, ob man ihn ſonſt noch brauchen könne. — Er moge nur ſchlafen gehen, erwiederte der Doctor. Dann bereitete er ſelbſt aus einem Stück Wachs⸗ leinwand, das er aus dem Futter ſeiner Reiſetaſche riß, einen Beutel für die Eisumſchläge und wies die Wärterin an, wie ſie auf die Stirne zu legen ſeien. Nein, ſagte die Dame, Du legſt Dich jetzt nieder, Joſephine, Du haſt ſechsunddreißig Stunden kein Auge zugethan. — Hat denn etwa die gnädige Frau geſchlafen? wandte die Dienerin ein. Ich brauche es nicht ſo ſehr, wie Ew. Gnaden. Ich habe doch wenigſtens gegeſſen. — Thu' was ich ſage, erwiederte die Mutter. Ich weiß, daß es mir doch nichts hülfe, wenn ich auch zu ſchlafen ver⸗ ſuchte. Morgen früh vielleicht, wenn die Nacht ruhiger geweſen iſt. Erlauben Sie mir Ihren Puls! ſagte jetzt der Doctor. — Gleich darauf verließ er, ohne ein Wort zu ſagen, das Zimmer. Die beiden Frauen ſahen ihm verwundert nach, und die Dienerin, eine ſchon bejahrte, unförmlich dicke Perſon, mit einem runden, von Pockennarben dichtgefurchten Geſicht und gutmüthigen ſchwarzen Augen, benutzte die Pauſe, jetzt ebenſo begeiſtert das Lob des unbe⸗ kannten Helfers zu ſingen, wie ſie vorher eifrig gegen ihn geredet hatte. Er hat ſo was Apartes,