aatsmänniſche zweifelhaft. Es ſei nur charakter⸗ loſes Suchen nach Mitteln und Wegen, um der Geſellſchaft den Zutritt zu verſperren zur allgemei⸗ nen Berathung des Nothwendigen. Die Folge dieſes Wahrheitsmangels blieb ein ewiges revolu⸗ tionäres Wählen, deſſen ſchließliches Opfer der Monarch war. Dem trat Stadthauptmann Korff Das Ballotement ergab 140 für, 32 Demnach wurde die Adreſſe angenommen, das Ehrenbürgerrecht abgewieſen. Nachts 1 Uhr verbot die Oberpreßverwaltung den Druck des Dumaberichtes. Verſchiedenes. * Ladenburg, den 7. Juni. Nach dem geſtern veröffentlichten Urtheile der officiellen Preis⸗ richter bei dem dritten badiſchen Sängerfeſte in Mannheim, beſtehend aus den Herren Kapellmeiſter Friedrich Lux aus Mainz, Muſikdirektor Ferdinand Möhring aus Wiesbaden, Profeſſor Dr. Wilhelm Speidel aus Stuttgart, Hofkapellmeiſter Emil Paur von hier, Hofkapellmeiſter Ferdinand Langer von hier, wurden folgenden Vereinen Preiſe zuerkannt: A. in der Abtheilung für Volksgeſang: den I. Preis: dem „Liederkranz Eberbach“ u. „Frohſinn Karlsruhe“, den II. Preis: der „Liederhalle Pforzheim“, en III. Preis: der „Concordia Karlsruhe“, obende Anerkennung erſter Claſſe: der „Con⸗ cordia Heidelberg.“ Lobende Anerkennung zweiter Claſſe: dem „Geſangverein Ladenburg“ und der „Liedertafel Mühlhauſen im Elſaß.“ B. in der Abtheilung für Kunſtgeſang: den I. Preis: dem Männergeſang⸗ Verein Straßburg“ und dem „Männergeſang⸗ Verein Pforzheim“, den II. Preis: der „Liederhalle Karlsruhe“, den III. Preis: dem „Sängerbund Hohen⸗ baden in Baden“, 5 Lobende Anerkennung erſter Claſſe: der „Lie⸗ dertafel Aurelia in Baden“, Lobende Anerkennung zweiter „Concordia in Freiburg“ Wo zwei Vereine des gleichen Preiſes würdig befunden wurden, bleibt die Ausgleichung ſpäterer Beſchlußfaſſung vorbehalten. Nachſtehenden Wettſingenden Vereinen konnte keine Auszeichnung zu Theil werden: Im Volksgeſang: Liederkranz Neckarbiſchofsheim, Sängerbund Neuenheim, Freundſchaft Karlsruhe, Männergeſangverein Seckenheim und Liederkranz Sinsheim. Im Kunſtgeſang: Sängerrunde Bodan in Konſtanz, Liedertafel Heidelberg, Liederkranz Karls⸗ ruhe und Liederkranz Heidelberg. — Mannheim, 5. Juni. Heute Vormittag dem Claſſe: der gegen ½12 Uhr gab es Feuerlärm: Eines der Fabrikgebäude der Amerikaniſchen Hartgummi⸗ und Celluloidwaaren⸗ Fabrik, dasjenige rechts an der Schwetzingerſtraße, in welchem Weichgummiwaaren fabrizirt werden, ging in Flammen auf, von den Maſchinen und Vorräthen konnte nur wenig gerettet werden und iſt der Schaden ein beträchtlicher. — Mannheim, 7. Zuni. Am Sonntag Abend zwiſchen 10 bis 11 Uhr ging über die Ge⸗ markungen Eppelheim und Wieblingen ein furcht⸗ bares Gewitter nieder. Dasſelbe kam von Süd⸗ Weſt, und vernichtete in einer Strich-Breite von 1 Kilometer ſämmtliche Kulturen vollſtändig, es wur⸗ den am Bahndam gefallene Eisſtücke von der Größe eines Hühnereies aufgefunden. — Straßburg, 2. Juni. Heute Vormit⸗ tag traf die Nachricht dahier ein, daß der älteſte Sohn unſeres Statthalters, der preußiſche Haupt⸗ mann a. D. Hans Karl v. Manteufel, geb. am 26. September 1845, heute Morgen um 7¼ Uhr zu Schöneberg bei Berlin geſtorben iſt. Der Dahingeſchiedene ward in der Schlacht bei St. Privat am 18. Auguſt 1870, als Sekondlieutnant im 1. Garderegiment zu Fuß, durch einen Schuß mitten in's Knie ſchwer verwundet, und als Folge dieſer Verwundung blieb ein Siechthum zurück, welches, ungeachtet der ſorgfältigen Pflege, in den letzten Monaten zu einer immer ſchnelleren Abnahme der Kräfte führte. Für unſern Statthalter iſt der Tod ſeines älteſten Sohnes ein neuer, ſchmerzlicher Verluſt. — Zahlmeiſter Immenthal vom ſäch⸗ ſiſchen Infanterieregiment, welcher am Montag we⸗ gen Fälſchung einer Quittung in Haft gebracht wurde, hat ſich während der darauffolgenden Nacht in ſeiner Zelle mittelſt der Schnur ſeines Schlaf⸗ rocks erhängt. Der Verſtorbene, welcher eine Frau und drei Kinder hinterläßt, ſoll einen Betrag des Proviantamtes von 500 M. in 5900 M. umge⸗ ändert haben. — In Niederrad ſpielten am Montag zwei Kinder, ein Knabe und ein Mädchen, 3—4 Jahre alt, in dem elterlichen Hauſe des erſteren in der Nähe eines Hackklozes, auf welchem ein ſcharfes Beil lag. Der Knabe forderte während des Spieles das Mädchen auf, einmal die Hand auf den Hack⸗ klotz zu legen, er wolle ihr die Hand abhauen. Das Kind kam dieſer Aufforderung nach. Der Junge ergriff ſofort das Beil und trennte dem Kinde mit einem kräftigen Hieb vier Finger von der rechten Hand. — Tunis, 4. Juni. Der Telegraphe bringt jetzt Näheres über die Ermordung ſeines Berichter⸗ ſtatters in Beſha: Seguin hatte am Samſtag die Kolonne Logerots verlaſſen und war nach Beſha gegangen, wo er ſein Pferd und Zelt abholen und dann von dort nach Tunis abgehen wollte. Gegen die Mittagszeit ſchlug er den Weg ein, der vom Lager nach Beſha führt, um den Wagen ſuchen, der von der Stadt nach dem don derte ziemlich entfernt liegenden Bahnhofe fähr, war etwa 30 M. vom Thor entfernt, als Stein rückwärts an den Kopf geworfen Seguin fiel zu Boden, drehte ſich aber um ſah eine Gruppe Araber an einem Ziegelofen ſieh die Steine auf ihn warfen. Seguin zog Revolver und fing an zu laufen, wurde ahe folgt und zog, als ein Araber ihn faſſen ee ein Dolchmeſſer. Der Araber ergriff ihn aß der Kehle, warf ihn zu Boden, entriß ih Meſſer und ſtieß es ihm wiederholt in den Nochmals raffte Seguin ſich auf, aber der ag verfolgte ihn und verwundete ihn nochmals mit Dolchmeſſer. Mehrere Juden liefen nun geſcht zur Stadt; ein Malteſer ergriff den Araheg hielt ihn feſt, bis Verſtärkung kam. Seguß ins Spital gebracht; er hatte vier Wunde Kopf und Unterleib und drei breſte Wunden Bauche. Am andern Morgen ſtarb er. Der der Eſſali⸗ben⸗Mohamed, kam aus Morokkc, ſich für das 2. Tirailleur-Regiment anwerben laß war aber deſertirt und zu den Krumirs gegahh Er behauptet, Seguin habe ihn umbringen sh und er habe ihm das Meſſer abgenommeß Nothwehr geübt. 5 — In dem Orte Ay bei Waldshut ere ſich nach dem „Albb.“ am Morgen des 2 folgender Vorfall: Ein Brautpaar wollte fich kirchlicher Trauung nach Waldkirch in die begeben. Kaum auf die Straße getreten, fie dem Nachbarhauſe ein Schuß und ſchwer geit mußte der der Hochzeit annwohnende Bürger Tröndle nach Hauſe gebracht werden. All Braut ſoll verletzt worden ſein. Der Schuß Knecht des Nachbars, wurde gefänglich eingezz Es iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob dem bedaulen Unglücksfall Abſichtlichkeit oder Unvorſichtigfeſſ Grunde liegt; man neigt ſich jedoch zur hin, daß der Schuß ſein Ziel verfehlt u Bräutigam gegolten habe. 3 — Petersburg, 2. Juni. Die Bet der verſchiedenen Gouvernemente über die Ernte ſichten lauten zum überwiegenden Theile ſehr gü ſind die Ausſichten gut. Intereſſant iſt die in der heutigen Nummer unſerer Zei ſich befindende Glücks⸗-Anzeige von Sa Heckfcher ſenr. in Hamburg. Dieſes Haus ha durch ſeine prompte und verſchwiegene Auszah der hier und in der Umgegend gewonnenen Be einen dermaßen guten Ruf erworben, daß wir auf deſſen heutiges Inſerat ſchon an dieſer g aufmerkſam machen. um ein Arzt zu ſein. Jeder, der uns um Rath und Hülfe angehe, wiſſe, daß wir Menſchen ſind, keine allwiſſenden, allmächtigen Götter, und wage es darauf hin. Der ſei der beſte Arzt, der ſein Gefühl am wenigſten einmiſche und nie durch Reue über etwas Unabänderliches ſich die Thatkraft für das, was noch vor ihm liegt, lähmen laſſe. Ich geſtehe Dir gern zu, daß dies ſehr geſunde Grund⸗ ſätze ſind. Aber ich bin krank, Beſter, und ich weiß von Krankheiten ſo viel, daß ich mir die Di⸗ agnoſe ſtellen muß: die meine iſt unheilbar. Ich habe, ſobald die erſte Betäubung nachließ, mir geſagt, daß ich's nun tragen müſſe, ſo oder ſo. und wenigſtens verſuchen, als ein Handlanger mich nützlich zu machen, wenn ich das Meiſterrecht ver⸗ ſcherzt hätte. Ich warf mich auf die Theorie, ich ſammelte, ſecirte, beobachtete. Vielleicht hatte ich ohne meine Erlebniſſe mich auch da hineingefunden. Jetzt war ein Ekel in mir, der ſich gegen all das Herumtaſten an den Grenzen unſerer Erkenntniß aufbäumte. Ein Feldherr, der eine Schlacht ver⸗ loren hat, an der das Schickſal eines ganzen Reiches hing, wird, ſo lange der Krieg fortdauert, ſchwer⸗ lich Luſt haben, im Winkel irgend einer friedlichen Bibliothek Taktik und Strategik zu ſtudiren. Ich dachte, die Zeit ſollte mich heilen, mich wenigſtens wieder lebensfähig machen, wenn mein Leben auch hinfort im Schatten bleiben müßte. Ich habe es mit einem zielloſen Herumreiſen ver⸗ ſucht und dabei nur gelernt, was ein ſehr abge⸗ droſchener Gemeinplatz iſt, daß aller Scenwechſel nicht im Stande iſt, aus einem Trauerſpiel eine Komödie zu machen. Nur ein einziges Mal ſchien es, als ſollte ich in das Leben, das mir allein le⸗ benswerth ſchien, in meinen Beruf zurückgelockt werden. Es war auf einem Dampfer, der von Marſeille nach Genua fuhr. Die Küſte lag ſchon weit hinter uns, als der Capitän in ſichtbarer Be⸗ ſtürzung auf das Verdeck kam und fragte, ob ſich unter den Paſſagieren kein Arzt befinde. Eine Dame ſei plötzlich erkrankt und winde ſich in hef⸗ tigen Krämpfen in ihrer Cabine. Ich hatte mich eben zum Schlafen niedergelegt und nahm mir vor, der Sache ihren Lauf zu laſſen, da hörten wir ein heftiges Stöhnen und Aechzen aus der Kajüte he⸗ rauf, daß es mich nicht ruhen ließ. Ich bat den Capitän, mich hinunterzuführen, und wirklich gelang es mir, mit einigen zweckmäßigen Mitteln, die ich in der Schiffsapotheke fand, der Kranken Linderung zu verſchaffen. Nun wollte ſie mich nicht wieder fortlaſſen, ſprach beſtändig in wunderlichem Gemiſch von Spaniſch und Franzöſiſch auf mich ein und nöthigte mich, die Nacht auf dem kleinen Sopha neben ihrer Cabine zuzubringen. Darüber ſchlief ſie endlich ein, und auch mir fielen die Augen zu, müde vom Hinausſtarren durch die runde Luke auf die mondhelle See. Plötzlich fühlte ich etwas wie eine eiskalte Hand, die mir über die Augen fuhr. Ich ſtarrte auf, in der Meinung, der Schaum von den Rädern ſei hereingefpritzt. Da ſah ich mit Entſetzen dicht vor mir die Geſtalt der todten Marie, ganz wie ich ſie im Sarge geſehen, nur die Augen groß und todt auf mich gerichtet und den weißen Finger auf den Mund gelegt, als ob ſie ſagen wollte: Verathe es nicht, daß ich hier eingeſchlichen habe. Darauf näherte ſie ſich dem Lager der Fremden und hob den grünſeidenen Vorhang auf, ſah die Schlafende eine Weile an und nickte traurig vor ſich hin, mit einem ernſthaften Blick auf mich, als wollte ſie mir einen Vorwurf daraus machen, daß ich dieſer Unbekannten Hülfe gebracht un ſelbſt hätte ſterben laſſen; dann kauerte ſie ſich Augenblick wie in tiefer Erſchöpfung am Fuß des Bettes nieder, nickte mir dreimal langſo Lebewohl zu und zerfloß dann durch die Nu ein dünner, weißer Nebelſtreif. Seit jener Nacht habe ich mich an kein Kg bett mehr geſetzt. Du weißt, Fritz, ich bin kein Phantaſt glaube nicht an Geſpenſter und bin ſo gut so überzeugt, daß Alles nur eine Sinnestäuſchung Spuk meiner eigenen überreizten Nerven war, was ändert das an der Hauptſache? Litt rum weniger, weil meine eigenen Sinne mit walt anthaten? Wer mit ſich ſelbſt zerfalle wie kann der auf Frieden hoffen! Und wer nicht mehr hoffen kann, wis noch leben? Ich bin ein überzähliger Gaſt an der des Lebens geworden. Darum ziehe ſch ez mich auf Franzöſiſch aus der Geſellſchaft wegzuß und nur Dir noch einmal die Hand zu de Ich habe Niemand, dem ich nothwendig wü einmal einen Hund. Und nur ein fröhlicher geſunder Egoiſt mag es ertragen, ſich alleig gehören und Niemand eine Freude zu Verzeihe mir, Beſter! Ich weſß, Du wie dann und wann vermiſſen, aber mich doch nie wiederzuſehen wollen, als über kurz der in einem Narrenhauſe, Monologe in der h jacke haltend! 5 (Fortſetzung folgt.) Redaction, Druck und Verlag von Wucherer Ladenburg. Auch in den minder bevorzugten Gouvernemen Beka das Obererſatzg bezirk Mann Donnerſtt Freitag d Samſtag de weile Vormitt findet im Aule geben der Je Obererſatzgeſcha Zu demſelbe bon den Wehr diesjührigen M ſtellt wurden: 1. Diejenigen erklärt wi 2. die zur 6 Ueberwieſ. 3. Diejeniger Tauglichke Claſſe zu Jahrgang gehören. Die Tage, Mibſtärpflichtig men, werden bekannt gegebef tuell auf dief fahren. Die von de ſenen Einjähri Samſtag den ſcheinen. Am gleiche Superreviſion jenigen Reſerv ſich als Feldd ben, ſtatt. Sämmtliche in hautreinem zu erſcheinen ihte Loſungs⸗ mit zur Stell Mannheim, Grof eka Das Nr. 2018. zur Kenntniß, Baden im! Neckarhäuſer Stelle geſtatte Kinder un Baden im N Zuwiderha bot haben ſtr Ladenburg Bu eke a Nr. 2017 ſtze einer gr der in dem 2 Hofbuchhandl nenen amtlich über die Bef 16. 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