15 1 0 —4 inſfurt: e 4 11 1.20 1 denburg und § 10 U. 23 c a 5 iſcheint Mittwoch und Samstag und kostet vierteljährlich 1 D. 20 Pf. mit ilknſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Ak. 70 Pf. erl. i Poſtproviſion. . 1 ö f Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 9 ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Nobattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 12 U. 33 h nehmen Inſerate für uns an. a ., 10 u. 24 Nr. 45. Samſtag, den 4. Zuni 1881. n. 3 5 Politiſches Berlin, 30. Mai. Der Reichskanzler hat] folgenden Inhalts verbreitet worden: „Großer Noth⸗ Fearlsruhe, 1. Juni. Unter den Bittſchrif⸗ dem Reichstage eine Denkſchrift betreffs der Erhal-] ſtand in Dublin! Eintauſend Arbeiter ſchreien um ——ů weiche dem deutſchen Reichstage in jüngſter tung und Hebung des deutſchen Ausfuhrhandels [Brod oder Arbeit. Brod oder —?“ Die Arbeits⸗ Zei zugegangen ſind, befindet ſich auch eine, welche um Abänderung des Geſetzes über den Unterſtützungs⸗ ohnitz bittet und die von den Herren Oberrech⸗ kungsrath v. Platz und Genoſſen zu Karlsruhe, ue, Deutſch⸗Neureuth, Durlach, Grünwettersbach, Hogdſchuhsheim, Hagsfeld, Neckarau und Pforzheim Asgeht. Ferner bittet der Vorſtand des Gewerbe⸗ Meins zu Villingen um Abänderung der Gewerbe⸗ Aögung durch Einführung von Innungen und der ng. gend diene 1 in dieſes 5 herrn Spengg fl Vorſchußverein zu Gengenbach um Herabſetzung der in Gerichts koſten. 5 Berlin, 1. Juni. Fürſt Bismarck empfing ig dem Unwohlſein den Beſuch des ruſſiſchen Peichskanzlers Fürſten Gortſchakoff, welcher geſtern e von 40 end nach Petersburg weiter gereiſ't iſt. — Berlin den 30. Mai. In dem Berichte Aber die Bittſchriften, welche dem Reichstage in holger ). Sachen des Geſchäftsgebahrens der Straßburger é esknanufaktur zugegangen ſind, ſtellt die Kom⸗ 4 wiſſſon den Antrag, die Bittſchriften, ſoweit ſie da⸗ hin gerichtet ſind, der mißbräuchlichen Geſchäftsge⸗ bahrung der Straßburger Tabakmanufaktur entge⸗ chmelzerſon genzuwirken, dem Reichskanzler zur Berückſichtigung wagenfahrl zu überweiſen und über den Antrag auf Aufhebung er gedachten Manufaktur als Staatsanſtalt zur Togesordnung überzugehen. Die Art, wie nament⸗ nhurg 4.8, ich das Auffuchen der Verbraucher von der Straß⸗ burger Tabakmanufaktur betrieben werde, ſei in hohem Grade verwerflich. Es ſei einleuchtend, daß, wenn man ſich, wie geſchehen, unter Berufung auf den kaiſerlichen Namen an Beamte und an die Mi⸗ ltär⸗Behörden wende, ein Druck geübt werde, wie ihn die Peivatinduſtrie nicht ertragen könne. vagen zu den Ker. nach Oſtaſien, Auſtralien und der Südſee vorgelegt. Es werden darin die Berichte der deutſchen Geſand⸗ ten in Peking, ſowie des Generalkonſuls in Auſtra⸗ lien mit dem Bemerken vorgelegt, daß die geäußer⸗ ten Wünſche beachtenswerth erſcheinen, daß aber die Reichsregierung aus der Ablehnung der Samoa⸗ Vorlage entnommen habe, wie die Auffaſſungen der Mehrheit der Volksvertretung der Gewährung von Subſidien nicht in dem Maße geneigt ſei, um die verbündeten Regierungen jetzt zu weiteren Anträgen in dieſer Beziehung zu ermuthigen. Es wird u. a. die Fortſetzung der auſtraliſchen Dampferlinie nach den Südſee⸗Inſeln gefordert und dieſe For⸗ derung wie folgt motivirt: Durch die Zahlungsein⸗ ſtellung der Godefroy'ſchen Firma in Hamburg und durch die Ablehnung der Vorlage betr. die Unter⸗ ſtützung einer internationalen Handelsgeſellſchaft für die Südſee⸗Inſeln im Reichstage hat das politiſche Anſehen Deutſchlands in den Südſee⸗Inſeln einen ſchweren Stoß erlitten. Das unter der Initiative der genannten Firma begonnene Unternehmen, durch Erwerb von Grundbeſitz. Anlage von Plantagen u. Errichtung von Handelsſtationen in den verſchiedenen Gruppen der Südſee-Inſeln eine feſte Baſis für den dortigen deutſchen Handel zu gewinnen, iſt in's Stocken gerathen; Poſitionen, welche ſchon gewonnen waren, haben wieder aufgegeben werden müſſen, und der einſt dominirende Einfluß Deutſchlands bei den einzeln Häuptlingen, welche durch Geldin⸗ tereſſen mit dem Hamburger Hauſe verbunden wa⸗ ren, iſt an mehr als einer Stelle verloren gegangen. Wien. Die gemeinſame Staatsſchuld Oeſtreich⸗ Ungarns belief ſich am 31. Dezember 1880 auf 2,755,827,590 Gulden 3 Kreuzer mit einem jähr⸗ lichen Zinserforderniß von 113,732,827fl. Cs⸗ leithanjen allein ſchuldet 408,616, 425fl. 80 kr. wofür jährlich 16,442,049fl 23 kr. an Zinſen zu zahlen ſind. Dublin, 29. Mai. Hier ſind Anſchlagzettel loſen werden darin aufgefordert, eine Prozeſſion zu bilden und nach Haroldscroß⸗green zu ziehen, wo ihren Beſchwerden Luft gemacht werden ſoll. — Ernſte Ausſchreitungen haben unweit Mallow ſtatt⸗ gefunden. Auf den ſtädtiſchen Ländereien von Nu⸗ rostown, Glashaboy und Carrigleena, innerhalb 4 Meilen von Mallow entfernt, wurden geſtern früh 8 Häuſer in Brand geſteckt und vollſtändig ein⸗ geäſchert. 5 Bukareſt den 29. Mai. Die Bewegung in Bulgarien, welche die Vereinigung mit Oſtrumelien anſtrebt, wird täglich größer. Fürſt Alexander hat in Folge deſſen ſeine Rundreise unterbrochen und kehrt nach Sofia zurück. Verſchiedenes. — Am Mittwoch den 1. Juni zog in Hei⸗ delberg, feſtlich empfangen, das zweite Bataillon des zweiten badiſchen Grenadierregiments Kaiſer Wilhelm Nr. 110, von Durchlach dahin verlegt, ein — Karlsruhe, 30. Mai. Wir freuen uns mittheilen zu können, daß Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog dem Vorſitzenden des Hauptkomitees der in dieſem Sommer ſtattfindenden Kunſt⸗ und Kunſtgewerbeausſtellung die huldvollſte Mittheilung zukommen ließ, wonach Höchſtderſelbe das erbeten Protektorat dieſer zur Feier der ſilbernen Hochzei unſeres erhabenen Fürſtenpaares in Ausſicht ge nommenen Ovation gnädigſt zu übernehmen geruh hat. — Karlsruhe, 28. Mai. Der Oberlandes gerichtsrath Kammerherr Freiherr von Blittersdorf früherer Abgeordneter für Karlsruhe, hat ſich er ſchoſſen. Der beklagenswerthe Todte ſoll, wie wir über dieſen Fall weiter hören, ſeit mehreren Monate an Tiefſinn gelitten haben, infolge hoher Verluſte welche er bei Finanzoperationen erlitt. Er beging die That im nahen Hardtwald. 5 — Mit der im September d. J. in Karls Der „Nordd. Allg. Ztg.“ zufolge leidet Fürſt en Bismark ſeit einigen Tagen an reumatiſchen Schmer⸗ zen u. iſt deßhalb genöthigt, das Zimmer zu hüten, 1 zu 20. 40. weßhalb er auch an den letzttägigen Reichstagsver⸗ aar empfehle handlungen nicht theilnehmen konnte. L. Stenz. . Am Murmel-See. Novelle von P. H. (Fortſetzung.) Stenz. 5 e . as wunderliche Kind wurde von Jahr zu Jahr ſtiller gegen mich, und nur noch in ihren . llexliebſten Briefen klang ein Ton unſerer Kinder⸗ zelt durch; aber auch die Briefe wurden ſeltener. Meußerlich entwickelte ſie ſich ganz wie ſie verſprochen hatte. Sie war ſchon mit vierzehn Jahren ausge⸗ L. Stenz. wachſen, noch ein wenig ſchmächtig, aber eine voll⸗ kommene junge Dame. Das kleine Bild, das ich Dir einmal von ihr gezeigt, glich ihr nur wenig, denn, wenn ich ſo ſͤgen darf, ihr Charakter war Aer, als ihre Züge, und zeigte ſich nur in ihrer A ſich zu bewegen. Eine vornehme Stille, eine kaum verhehlte Gleichgültigkeit gegen ſehr Vieles, was ſonſt in ihren Jahren lockend erſcheint, machte ſie oft förmlich unnahbar. Dann wieder, wenn ſie Jemand etwas Liebes erweiſen wollte, ein Lächeln, ein demüthiges, ſchüchternes Stichhingeben — 48 iſt das nicht zu ſchildern Wenige kannten ihren ganzen Werth, das Wahre, Unbeſtechliche ihrer jungen Seele, den weichen Kern in der herben Schale. Und zu dieſen Wenigen gehörte nicht ein⸗ mal ihr eigener Bruder. . Denn ich war viel zu ſehr in meine Arbeiten bertieft, viel zu eifrig hinter den Räthſeln des phy⸗ — iſcher Hahn erhält da te Belohnung, dss. Blatleß ädchen heim geſuchl, ten vorſtehel g iſt, gegel Erpeditiol. ken shauſen. ſiſchen Lebens her, um für das Geheimniß dieſes jungen Herzens viel Wißbegierde übrig zu haben. Und ſeltſam, obwohl ich ein ſinnlicher Menſch war und, wie Du weißt, kein Tugendmuſter, und doch Augen im Kopfe hatte, um zu ſehen, daß meine bisherigen Liebſchaften neben dieſem wunderſamen Mädchen ſich ausnahmen, wie Kammerzofen neben einer jungen Fürſtin: es fiel mir nie auch nur im Traum ein, daß ich mich in Maxie verlieben könnte. Wenn wir getrennt waren, dachte ich kaum an ſie. Wenn ich nach Hauſe ſchrieb, war es an die Mutter, die mich erſt daran erinnern mußte, was ich meiner kleinen Schweſter ſchuldig war. Das ſchweigſame Kind⸗ äußere ſich nie darüber, aber es ſcheine ihr ſehr weh zu thun, und einmal, da ich ſie ſogar zu grüßen vergeſſen, habe ſie eine ganze Nacht durch geweint. 8 Ich beeilte mich, meinen Fehler wieder gut zu machen, ſchrieb ihr zwiſchen Scherz und Ernſt einen ſehr zerknirſchten Brief, in dem ich mich der ſchwär⸗ zeſten Miſſethaten gegen mein treues Schweſterchen anklagte und ihr betheuerte, wie tauſendmal ſie zu gut ſei für den verſteinerten Egoiſten, dem unter Skeletten und Präparaten ſein eigenes Herz zu einem Phantom erſtarre. Wie lieb und gut ſie darauf erwiederte, iſt nicht zu ſagen. Seitdem war — oder ſchien doch — unſer altes brüderliches Ver⸗ hältniß wieder hergeſtellt. Damals war ſie vierzehn Jahr. Ich machte mein Doctorexamen gerade an ihrem fünfzehnte Geburtstage, und wir wechſelten luſtige telegraphiſch Glückwünſche. Dann reiſ'te ich ein Jahr mit Di und Du entſinnſt Dich wohl, daß mir die Brie von Hauſe manchmal eine leiſe Sorge machten Marie, ſchrieb die Mutter, ſei nicht recht friſch Sie klage nicht, aber es ſei nur zu ſichtbar, ſie leide, und ihr alter Hausarzt ſchüttle den Kopf. Ich kannte den wackern Maan. Er war noch aus der alten Schule und wollte vom Stethoskop nichts wiſſen, hatte aber im Uebrigen den Ruf eines erfahrenen Diagnoſtikers und großer Umſicht und Sorgſamkeit. Das konnte mich indeſſen nicht beruhigen, zumal die Eltern, die mich für das größte mediciniſche Genie der Welt hielten, den Wunſch lebhaft äußerten, ich mochte, ſobald ich ir⸗ gend abkommen könnte, eine Conſulation mit dem alten Phyſikus abhalten. Ich enſchloß mich daher, wie Du weißt, meine Studien in Paris abzubrechen und eilig nach Hauſe zu reiſen, um ſelbſt nach dem Rechten zu ſehen. Als ich ankam, trat mir Marie ſo blühend und heiter entgegen, daß ich einen Augenblick faſt unwillig ſcherzte, ob das die hohe Patientin ſei. für die man hundet Meilen weit einen berühmten jungen Arzt verſchrieben habe. Das arme Kind! Die Freude, daß ich ihretwegen alles Andere hinten⸗ angeſetzt hatte, gab ihr den täuſchenden Schein der fröhlichſten Geſundheit. Bald aber ſah ich, daß