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Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Nr. 43. Samſtag, den 28. Mai Volitiſches. Freiburg den 25. Mai. Die Anſichten auf ein baldiges Zuſtandekommen der Militär⸗Straf⸗ Prozeßordnung für das deutſche Reich ſind, wie man in militäriſchen Kreiſen wiſſen will, wenn mög⸗ lich noch geringer, als ſie es in den erſten Stadien der Verhandlungen unter den Bundesſtaaten waren. Bairiſche Abgeordnete verſichern, daß ihre Regierung gar nicht daran denke, die Oeffentlichkeit des mili⸗ käriſchen Strafprozeſſes mit Geſchworenengerichten und kontradiktoriſchen Verfahren aufzugeben, und die entgegenſtehenden Meldungen nur den Werth eines Fühlers haben. Baiern iſt thatſächlich in der Lage, dem Drängen wiederſtehen zu können, denn ſein Militär⸗ Strafverfahren gehört zu den werth⸗ bollſten Stücken der Reſervatrechte und kann ihm nicht durch Majoriſirungen genommen werden. Innerhalb der Reichsregierung ſchien mon ſich unter ſolchen Umſtänden zeitweiſe dem Gedanken einer par⸗ tiellen Regelung der Materie, olſo mit Ausſchluß Baierns, zugeneigt zu haben. Dieſer Plan ſoll je⸗ dich nach dem „Hannöv. Courier“ an den Ein⸗ wänden des Fürſten Bismärk, welcher eine Aus⸗ gleichung der kraſſen Anomalien im Militär⸗Straf⸗ verfahren des Nordens und Südens für geradezu unaufſchiebbar erklärt, geſcheitert ſein. Berlin den 24. Mai. Der Seniorenkon⸗ vent beſchloß den Reichstag gegen den 2. Juni zu vertagen und nach Pfingſten die dritte Leſſung des Unfall⸗ und Stempelgeſetzes vorzunehmen. Der geſtern Abend auf fünf Jahre abgeſchloſ⸗ ſene ſchweizeriſche Handelsvertrag tritt kommenden 1. Juli in Kraft. Erfolgt vor Ablauf keine recht⸗ zeitige Kündigung, ſo bleibt der Vertrag noch für ein Jahr in Geltung. Der geſtern Mittag für ſechs Jahre abgeſchloſſene öſterreichiſche Handelsver⸗ trag ſoll eine frühere Kündigung nach einigen Jahren zulaſſen. Petersburg den 24. Mai. Ein kaiſerlicher Ukas bon heute verkündet die Einverleibung des Tekegebietes und der transkaspiſchen Militärabtheil⸗ ung unter dem Namen Transkaspigebiet in 11 kaukaſiſchen Militärbezirk unter Oberverwaltung des Höchſtkommandirenden der kaukaſiſchen Armee. Bukareſt, den 22. Mai. Die Feier der Krönung König Karls I. von Rumänien hat heute Mittag unter Entfaltung großen Glanzes und Pom⸗ pes ſtattgefunden. Der König, in der Uniform eines Diviſionsgenerals, und die Königin, in einen langen Krönungsmantel gehüllt, nahmen mit dem Prinzen Leopold von Hohenzollern und deſſen beiden Söhnen auf dem am Platze vor der Kathedrale er⸗ richteten reichen Throne Platz. Die Miniſter, die Senatoren und Abgeordnete, alle hohen Civil⸗ und Militär⸗Würdenträger, das geſammte diplomatiſche Korps, General Bauer als Vertreter des Kaiſers von Oeſtreich und mehrere andere öſtreichiſche Offi⸗ ziere vom Regimente König Karl von Rumänien, ſowie zahlreiche Damen wohnten dem feierlichen Akte bei. Der Metropolit und Primas von Ru⸗ mänien und der Metropolit der Moldau, umgeben von 6 Biſchöfen und dem hohen Klerus, nahmen unter freiem Himmel die Einweihung der beiden Kronen vor. Die Krone des Königs iſt aus Stahl, eine feine Ziſelirarbeit, ausgeführt von Arbeitern des hieſigen Arſenals, jene der Königin aus Gold. Das Herrſcherpaar wurde auf dem Hin- und Rück⸗ wege mit ununterbrochenen Hurrahs begrüßt. Die Bezirke, Städte und Dörfer ganz Rumäniens waren durch zahlreiche Delegirte vertreten, welche längs des Weges aufgeſtellt waren, den der königl. Zug paſſirte. Nach der Rückkehr in's königl. Palais empfing das Königspaar die Glückwünſche der Ver⸗ treter der auswärtigen Mächte. Die Hauptſtadt iſt prachtvoll geſchmückt und bietet einen herrlichen Anblick, der durch die Mannigfaltigkeit der male⸗ riſchen Koſtüme er Provinzdelegirten erhöht wird. Auf Wunſch des Köyigs ſoll das Feſt ein wahrhaft nationales und volksthümliches werden. Es werden Anſtalten zu einer allgemeinen Beleuchtung getroffen. Das Amtsblatt veröffentlicht zahlrei egnadigungen von Verurtheilten. Verſchiedenes. Karlsruhe. Seit einigen Tagen hält ſich der Generaldirektor der ſchwediſchen und norwegiſchen landwirthſchaftlichen Unterrichts Anſtalten, Herr Schmitt, hier auf, um von den bezüglichen Ein⸗ richtungen des Großherzogthums Kenntniß zu nehmen, wobei ihm von Seiten des Miniſteriums und der ſonſtigen Behörden ſelbſtverſtändlich jede Förderung zu Theil wird. — Heidelberg, 24. Mai. Ein ſchweres Unglück ſetzte eine brave und fleißige Familie plötz⸗ lich in tiefe Trauer. Die Fuhrleute Jakob Frey und Friedrich Henn kamen geſtern Abend nach 9 Uhr mit einigen ſchwer mit Eiſenſchienen beladenen Wagen von Mannheim hier an und nahmen den Weg über die Sophienſtraße nach der Uferſtraße. Leider wurde bei der neuen Brücke, wo die Straße ein ſtarkes Gefäll hat, unterlaſſen, den vorfahrenden Wagen gehörig zu ſperren; derſelbe kam in ſtarken Lauf, plötzlich brach die Deichſel und wurde Fuhr⸗ mann Freh, der ſich an der Spitze derſelben befand, um dem Wagen die Richtung zu geben, zur Seite geſchleudert und von einem ihn ſtreifenden Rad am Knie verletzt. Schlimmer erging es dem Fuhrmann Henn. In dem Momente als die Deichſel brach, befand er ſich dicht vor dem Wagen, wurde infolge einer Wendung deſſelben beim Deichſelbruch zu Bo⸗ den geworfen und an drei Stellen von dem mit einer Laſt von ca. 60 Zentnern belaſteten Fuhrwerk überfahren. In den Flur eines benachbarten Hauſes gebracht, verſchied der im kräftigſten Mannesalter ſtehende Henn — der ſchrecklich entſtellt war — nach Verlauf weniger Minuten, eine verzweifelnde Wittwe mit drei noch ganz jungen Kindern hinter⸗ laſſend. Den Schmerz und Jammer der Hinter⸗ bliebenen, die wie vom Blitz von dieſem ſchrecklichen Unglücksfall betroffen wurden, zu ſchildern, möge man uns erlaſſen. Tiefes Mitgefühl erſaßt alle Diejenigen, welche die ſeither in glücklicher Ehe lebenden, braven und thätigen Leute kennen. — Freiburg, 25. Mai. Geſtern früh Am NMurmel- See. Novelle von P. H. Es war mitten im Sommer, aber oben im ebirg wehte ein ſchneidend kalter Wind und drohte den ſtark niederſtrömenden Regen in Schnee zu ver⸗ wandeln. Die Luft war ſo ſchwarz, daß man das Haus am Murmel⸗See kaum auf hundert Schritte Unterſchied, obwohl es weiß getüucht war und der Tag ſich eben erſt neigte. Drinnen hatten ſie Feuer angemacht, die Wirthin ſtand in der Küche und biet ein Gericht Fiſche, während ſie mit einem Fuß die Wiege ſchaukelte, die neben den Herd ge— kückt war. In der Gaſtſtube lag der Wirth auf der Ofenbank und ſchimpfte auf die Fliegen, die ihn nicht ſchlafen ließen; eine barfüßige Magd ſpann im Winkel und ſah dazwiſchen durch die Scheiben ſeufzend in das wüſte Wetter hinaus; ein vierſchrötiger Knecht kam brummend herein, ſchüttelte ſich, wie ein Hund, den man ins Waſſer geworfen, daß die ſchweren Regentropfen rings um⸗ her aus ſeinen Kleidern ſpritzten, und warf einen Haufen naſſer Fiſchernetze in die Ecke neben dem Ofen. Keines ſprach ein Wort. Es war, als fürchtete Jedes, daß die Wolke von Unmuth und Verdroſſenheit, die über dem Hauſe lag, ſich in einen Hagel von Zank und Zwiſt entladen würde, wenn man nicht an ſich hielte. Die Hausthür ging, und ein fremder Schritt tappte durch den finſtern Flur. Der Wirth rührte ſich nicht, nur die Magd ſtand auf und öffnete die Thür des Gaſtzimmers. Ein Mann im Reiſeanzug ſtand an der Schwelle und fragte, ob er hier recht ſei im Wirths⸗ hous zum Murmel-See. Auf das kurze Ja des Mädchens trat er ein, warf ſein triefendes Plaid auf den Tiſch, die Reiſetaſche daneben und ließ ſich in ſichtbarer Erſchöpfung auf der Bank nieder, ohne den regenſchweren Hut abzunehmen oder den Stock aus den Händen zu laſſen, als wolle er nach kurzer Raſt wieder aufbrechen. Die Magd war vor ihm ſtehen geblieben und wartete, was er etwa zu befehlen hätte. Er ſchien es aber ganz zu ver⸗ geſſen, daß noch Jemand außer ihm im Zimmer war, lehnte den Kopf zurück gegen die Mauer und ſchloß die Augen. So ſchwieg wieder Alles in der dumpfen, feuchtheißen Stube, und nur das Sum⸗ men der Fliegen und das gedankenloſe Seufzen der Magd unterbrach dann und wann die Stille. Endlich kam die Wirthin mit dem Eſſen he⸗ rein; ein kleiner Bube, der den Fremden groß an⸗ ſtarrte, trug ihr ein Licht nach, der Wirth erhob ſich ſchwerfällig von der Ofenbank, gähnte und trat an den Tiſch heran. Er überließ es aber der Frau, ihren Gaſt zum Eſſen einzuladen, was derſelbe mit einem ſtummen Kopfſchütteln ablehnte. Fleiſch, außer ein paar Hühnern und Enten, hätten ſie nicht im Hauſe, entſchuldigte ſich die Wirthin. Für ſie ſelbſt ſei es zu theuer, und Herrſchaften kehrten nicht mehr viel bei ihnen ein, ſeitdem vor zwei Jahren die neue Straße drüben hinter dem Joch⸗ berg gebaut worden und die Poſt, die ſonſt hier vorbeigekommen, nun drüben ſahren müſſe. Bei gutem Wetter verſteige ſich manchmal ein Fußrei⸗ ſender oder ein Maler, der den Murmel-See ab⸗ zeichnen wolle, zu ihnen, aber das gebe nicht viel aus, und mit dem bischen Fiſcherei ſei auch nicht viel zu verdienen. Wenn aber der Herr über Nacht bleiben wolle, die Betten ſeien gut und das Zimmer nebenan erſt vor acht Tagen friſch ausgeweißt. Und ſie hätten ein Fäßchen Bier im Keller und einen guten Tiroler Wein, und machten ſelbſt einen En⸗ zianbranntwein, der noch von Jedem gerühmt wor⸗ den ſei. Auf all dieſe Anerbietungen erwiederte der Fremde nur, daß er über Nacht bleiben werde und um friſches Waſſer bitte. Dann ſtand er auf, ohne von den Menſchen, die um den Tiſch ſaßen und ſchweigend ihre Nachtkoſt verzehrten, auch nur einen eines Blickes zu würdigen, obwohl der muntere zehnjährige Knabe ihm zutraulich näher gerückt war und unverwandt ſeine Uhrkette beſtaunte, die ver⸗ ſtohlen in dem trüben Lichtſchein glänzte. Die Magd nahm einen zweiten Leuchter vom Ofenſims und ging dem Gaſt voran in das Nebenzimmer, wo ſie ihm den Waſſerkrug füllte und ihn