Juni in Lindau eine Verſammlung von Vertretern der Bodenſee⸗Uferſtaaten ſtattfinden, in welcher über die Angelegenheit der Regulirung des Fiſchereiweſens auf dem Bodenſee Unterhandlungen gepflogen und namentlich auch die Frage bezüglich der Schon⸗ zeiten geregelt werden ſoll. Der Verſammlung wird u. A. auch der Präſident des deutſchen Fiſcherei⸗ vereins, Hr. v. Behr⸗Schmoldow, anwohnen. — Vom Kaiſerſtuhl, 21. Mai. Das Ausſehen unſerer Reben erleichtert das bange Herz des Rebmannes, der Jahre hindurch umſonſt gear⸗ beitet und nichts geerntet hat. An einem Holze, wie es ſeit langer Zeit in unſeren Reben nicht ge⸗ wachſen iſt, zeigen ſich herrliche Samen. Wenn nun noch die Blüthenzeit eine günſtige ſein wird, ſo wird man hier mehr vom „Kaiſerſtühler“ hören, und dem Rebmann wären alsdann einige Wunden geheilt, die ihm die ſeitherigen Mißjahre geſchlagen haben. — Ettenheim, 20. Mai. Vor einigen Tagen ſtieg im Grafenhauſner Niederwalde ein junger Burſche von Grafenhauſen auf einen hohen Baum, um ein Neſt Raubvögel auszunehmen. Er wurde dabei vom Schwindel erfaßt, fiel herunter und brach das Genick. — Endingen, 16. Mai. Geſtern wurde die hieſige Einwohnerſchaft in große Aufregung ver⸗ ſetzt. Ein 60 jähriger, an hieſiger Volksſchule an⸗ geſtellter, lediger Unterlehrer, dem die Polizei wegen unzüchtiger Handlungen mit Schulkindern ſchon längere Zeit auf der Fährte war, wurde durch die Gendarmerie verhaftet und an das Großh. Amts⸗ gericht Kenzingen abgeliefert. — Mainz, 18. Mai. Heute wurde hier ein Lotterie⸗Collectör verhaftet, welcher eine Anzahl armer Leute beim Auszahlen eines Gewinnes von 40,000 Mk. um 5200 Mk. betrogen hatte. — München, 17. Mai. Die Zahl der Pilger, welche heute Vormittag 9 Uhr 10 Min. unter Führung des Fürſten Karl v. Löwenſtein⸗ Wertheim von hier nach Rom abreiſten, beträgt 153. Beſigheim, 20. Mai. Von Hrn. Roſen⸗ wirth C. Schneider in Ottmarsheim wurden heute Mittag auf hieſigem Bahnhof zwei Paar fette Ochſen und ein Paar fette Rinder verladen, welche zur Maſtviehausſtellung nach Stuttgart beſtimmt find. Die 4 Ochſen repräſentiren ein Gewicht von 7030 Pfund. Einzeln wiegen dieſelben 1950, 1760, 1700, 1620 Pfund. Von den zwei Rindern wiegt das eine 1280, das andere 1240 Pfund. Sämmt⸗ liche Thiere erregten allgemeine Bewunderung. — Stuttgart, 19. Mai. Die Württem⸗ bergiſche Landes⸗Gewerbe⸗Ausſtellung wurde heute bei prachtvollem Maſwetter durch den König eröffnet, welcher mit der Königin und den Prinzen und Prinzeſſinen unter dem Jubel des Volkes in die überraſchend ſchöne Halle eingetreten war. Der Miniſter des Innern b. Sick, als Vertreter der Regierung die Ausſtellung dem geſtärkt und aus dem Süden zurückgekehrten König repräſendirend, ſpendete den Ausſtellern verdientes Lob. Ober⸗ bürgermeiſter Hack ſprach als Vertreter Stuttgarts, Dr. Jobſt als Präſident der Ausſtellung. Der König beſichtigte die Ausſtellung, welche ein glänzen⸗ des Bild darbietet; es dürfte noch nie eine Aus⸗ ſtellung in fertigerem Zuſtande eröffnet worden ſeinz die Gärten ſind wundervoll. — Frankfurt, 21. Mai. Der dieſer Tage in Folge einer Inſubordination aus einer hieſigen iſraelitſchen Lehranſtalt entflohene 14 jährige Knabe (der Sohn eines geachteten Banquiers) iſt geſtern in Offenburg in Baden betroffen und feſtgenommen worden. Nun wird er von Offenburg heute mit polizeilicher Begleitung hier anlangen. — Bern, 18. Mai. In der vorgeſtrigen Nacht iſt nun auch der 924 m lange Tunnel von Maſſagno, welcher unmittelbar vor dem Bahnhof von Lugano liegt, vollſtändig durchbohrt worden; damit ſind jetzt ſämmtliche 49 Tunnels der Gott⸗ hardbahn geöffnet. Dieſelben haben mit dem großen Tunnel im Ganzen eine Länge von etwa 39 km. — Aus Elſatz⸗Lothringen, 15. Mai, Bereits ſeit längerer Zeit war ein Komitee zuſam⸗ mengetreten, welches dem Plan einer im großen Maßſtabe zu veranſtaltenden laudwirthſchaft⸗ lichen Ausſtellung näher getreten war: Man ging dabei von der Abſicht aus, die beſten Erzeug⸗ niſſe und Werkzeuge des in hoher Blüthe ſtehenden elſaß⸗lothringiſchen Ackerbaues ſowie der Gartenkunſt Jedermann zugänglich zu machen und dadurch zur Nacheiferung anzuſpornen. Die landwirthſchaftlichen Vereine des Landes, welche, erſt unter deutſcher Herrſchaſt gegründet, bereſts eine bedeutende Aus⸗ dehnung gewonnen haben, ſagten ihre Unterſtützung zu, auch die Bezirke und mehrere Gemeinden er⸗ klärten ſich zur Beihilfe bereit. Endlich bewilligte auch der Landesausſchuß eine namhafte Summe, ſo daß die Mittel vollkommen geſichert ſind. Die Ausſtellung ſoll in Straßburg vom 11. bis ein⸗ ſchließlich 18. September d. J. auf dem neu an⸗ zulegenden Kaiſerplatze abgehalten werden. Die Theilnahme beſchränkt ſich nicht nur auf Elſaß⸗ Lothringen, es können auch Ausſteller aus Alt⸗ deutſchland oder dem Auslande theilnehmen; indeß ſind die 42,000 Mk. betragenden Geldprämien bloß für elſaß⸗lothringiſche Ausſteller beſtimmt. Die üb⸗ rigen Ausſteller erhalten Medaillen und Diplome. — Waſhington, 19. Mai. Amtlichen Ausweiſungen zufolge langten in den Vereinigten Staaten im vergangenen Monat 95,000 Einwan⸗ derer an. — Die Gräfin als Kunſtreiterin. Vor einigen Tagen hatte eine Kunſtreiterin im Pa⸗ riſer Hippodrom, Fräulein v. Ghiycka, das Unglück, vom Pferde zu ſtürzen. Das ſcheu gewordene eig ſchleifte die Künſtlerin, die ſich nicht aus deig Steig⸗ bügel befreien konnte, eine Strecke weit durch die Arena und konnte nur mit Mühe zum Stehen ge⸗ bracht werden. Die Arme wurde ins Poel Reg jon gebracht, wo ſie den Folgen eines komplizirten Beinbruches erlag Der Brand hatte ſich ſo dig Verſleiger Aal 5 Montag, den 30. unft Nachmit a f f eingeſtellt, daß alle Mittel, die angewendef ie aner e mer. an waren. Die junge Dame, die auf de am Schrieheimer Anſchlagzettel den Namen Ghihcka führte, war ag nid der eee a einen ruſſiſchen Grafen verheirathet, und ſe zei gaben, am Meertelut, 5 nur Kunſtreiterin, um den Grafen zu bewegen 9 und des e von ihr ſcheiden zu laſſen. Eine heftige Leidenſchaff him von der Pflaſte für ein Mitglied der Truppe, der ſie angehöre, in Dienſag, den 3 hatte ſie aus der ariſtoktratiſchen Mitte, der ſie in Petersburg angehörte, nach Paris getrieben, iz hier ſtarb ſie in dem ärmlichen Zimmer eines oh diam menkunft Nachmi am Neckartht pitals, noch angethan mit dem prächtigen Schi, 1d der Grasertrag vo den ſie bei ihrem Falle getragen. in dem der übiuſer Fußpfad, 1881. u Wörthbrücke, der Kat un drei Spitzen am og. en, am Streit⸗ und Handels Nachrichten. * Mannheim, den 23. Maj, (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Prei, (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 24. — bis 2450, ke 24.50 bis 25. — Amerikaniſcher 2450 bis Spring 23.80 bis 24.—. Californiſcher — g; —.—. Roggen, pfälzer 22. — bis 22,50, küſſih —.— bis . —. Franzöſſiſcher 22.— bis Gerſte hieſiger Geg. 19. — bis 19.50. pfälzer 195% bis 20. — neuer Hafer bad. 15.25. bis 1% württemb. Alp 15.75. bis 16.—. Württemberg neuer Hafer —.—. bis —.—. kuſſiſcher Mais amerikan. mixt. 13.30 bis 14 Bohnen —.— bis —.—. Linſen —.— bis Wicken —.— bis —.—. Kernen 23.75 bis 2% Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 285 Neckardamm, Baumalle, von an Mittwoch, den guſammenkunft Nachm am Neckart! ur Gtasertrag längs d er Neckarhäuſer Fähre, pen, der Romwieſen Anme von den Leimhü um Donnerſtag, den guammenkunft Nachn am Neckart r Gtasertrag der Neck lch on Ort und Stell bis 29.—. ungar, 28.75 bis —.— Kleeſaſſe 24 deutſcher 1. Sorte —. —. bis — ., 2, Se gen 858 a g germeiſtel — — bis — —. Provancer —.—. bis A. Hube neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—. — Leinöl in Parthien 61.— bis —.—, weiſe —.— bis —.—. Rüböl in Parthien 63. eue bis —.—. Faßweiſe —.— bis —.—. Petroleßz 5 in Wagenladungen 26.— bis —.—. Faß J empfiehlt —.— bis —.—. f Au Intereſſant iſt die in der heutigen Nummer unſerer Zeit ſich befindende Glücks⸗ Anzeige von Sam Heckfcher ſenr. in Hamburg. Dieſes Haus hat e durch ſeine prompte und verſchwiegene Auszahluß der hier und in der Umgegend gewonnenen Beträg einen dermaßen guten Ruf erworben, daß wir Jede auf deſſen heutiges Inſerat ſchon an dieſer Seh aufmerkſam machen. Gnade des Herrn zu empfehlen, und nach dem Namen, der ihr der theuerſte war, ihr eigner Name von der Kanzel ertönte, war der Eindruck ſo über⸗ mächtig, daß ihr einen Augenblick die Beſinnung ſchwand und ihr Kopf gegen den Fenſterrahmen ſank, hinter dem ſie geſeſſen hatte. Sie hörte nichts von dem Segen, den der Prediger der Gemeinde ertheilte, nichts von der Orgel, die mit Brauſen einfiel und den Schlußgeſang begleitete, und erſt, als ſich Schritte den Stufen des Sommerhäuschens näherten, wachten ihre Sinne wieder auf. Wo ſteckt das eigenſinnige Ding? hörte ſie den Meiſter rufen. Was? Nicht mit in die Kirche gehen, wenn man aufgeboten wird? Und nun mit dem eigenen Schwiegervater Verſteckens ſpielen? Schöne Sitten das! Aber nun ſoll ſie auch zur Strafe erſt dem alten Graubart einen Kuß geben, ehe wir ſie dem Bräutigam laſſen. Mit dieſen Worten öffnete der Alte die Thür und kam gerade recht, das Mädchen, das aufge⸗ ſtanden war, ihm entgegenzugeben, und von der Erſchütterung in eine zweite Ohnmacht fiel, in ſei⸗ nen Armen aufzufangen. — Als ſie die Augen wieder aufſchlug, fand ſie ſich, auf der Bank ſitzend, allein in der ſonnigen Dämmerung mit Dem, dem ſie ihr Lebelang nie wieder hatte in die Augen ſehen wollen, und von dem nun erſt der Tod, der ſie vereinigt, ſie wieder ſcheiden ſollte. 7 Zur Warnung. f Ein Bettler, der ärmlichſt ausſehenden Art, klingende dieſer Tage vor der Thür einer Wohnung im ſüdlichen Stadttheil Berlins. Es wurde geöff⸗ net. „Ein armer Mann bittet um ein Almoſen,“ flehte die tremolirende Stimme des Auſſenſtehenden in den dunkeln Korridor hinein. „Ja, ich habe aber ſelber kein Geld, armer Mann!“ erwiderte ein zartes Stimmchen, und in dem vom Treppen- haus hereinfallenden Lichte wurde die Geſtalt eines kleinen Mädchens ſichtbar, das halb unter die Thüre getreten war. „So ſag' es doch Deinem Papa oder Deiner Mama.“ — „Die ſind Beide ausge⸗ gangen.“ — „Dann bitte die Köchin, daß ſie mir ein Stückchen Brod abſchneidet. Ich habe großen Hunger.“ — „Die Köchin iſt eben auch weggegangen, Fleiſch holen; ich bin ganz allein zu Hauſe und die Speiſekammer iſt zugeſchloſſen, damit ich nicht naſchen ſoll. Aber ich habe eine beſchmierte Schrippe drin, da will ich Dir die Hälfte davon holen.“ Und leichtfüßig ſprang die Kleine korridoreinwärts. „Ganz allein! — Gar Niemand ſonſt zu Hauſe!“ murmelte der Bettler heiſer vor ſich hin, faßte die Thürklinke und ſtreckte den Kopf mit zwei unheim⸗ lich funkelnden Augen ſpähend herein. „Warte doch, Mann, ich bringe Dir's gleich heraus,“ rief die ſilberhelle Stimme des Mädchens zurück, das eben die Thür des Zimmer geöffnet hatte und unter derſelben ſtand, mit dem goldigen Engelsköpfchen hinauslächelnd, die verkörperte Unſchuld. Und wie beſchämt zog der Mann ſeinen Kopf zurück und blieb draußen ſtehen. Als aber die Kleine ihm die mit Butter beſtrichene halbe Semmel hinausreichte, ſagte er mit einer ſeltſam klingenden Stimme, die das Blondköpfchen mit den großen blauen Augen berwundert aufſchauen machte: „Wenn Du wieder einmal allein zu Hauſe biſt, ſo mache keinem Men⸗ ſchem auf und am allerwenigſten ſage den Leuten, daß Niemand ſonſt in der Wohnung iſt.“ Und haſtig zog er die Thür von außen zu, daß ſie ſchallend ins Schloß fiel. Fürchtete er ſich vor de Wankelmuth ſeines eigenen, der Verſuchung abge rungenen Entſchluſſes? Als Vater und Mule nach Hauſe kamen und ihr Töchterchen ihnen dez ganzen Vorgang haarklein wiedererzählte, ſahen einander betroffen an, und ihr Kind mit eie demſelben kaum verſtändlichen Rührung umarmen dankten ſie Gott, daß diesmal Alles ſo ght vorübergegangen. — (Mäßigkeit fördert die Geſußd heit.) Der älteſte Mann in der Welt lebt gegen wärtig in Bogoſa in der Republick San Saſpade (Mittelamerika). Er heißt Michael Solis und bereits 160 Jahre alt. Sein hohes Alter ſchreiß er nur ſeiner großen Mäßigkeit zu: „Ich eſſe zu einmal täglich,“ erzälte er kürzlich, „aber kräftig Speiſe. Am 1. und 15. in jedem Monate fo ich ganz ſtrenge und trinke an dieſen Tagen a Waſſer. Dieſer Mäßigkeit verdanke ich mein hoh Alter und meine Rüſtigkeit.“ — Tuneſiſche Sitten. In Tuns in allen mohamedaniſchen Länder, wird die Scho heit der Frauen nach dem Gewichte und Leibesu fang taxirt. Eine Frau, die man nach unſes Begriffen für ſchön und ebenmäßig gebaut at würde man dort nicht beachten, weil ſie nicht gem gemäſtet iſt. Wenn in Tunis ein Wittwer fig wieder verheirathet, ſo legt man ſeiner Zukihnffig den Gürtel, die Knöchel- Armbänder und Ringe de Verſtorbenen an und füttert ſie ſo lange, bis f in das Geſchmeide vollſtändig hineinpaßt. Verlag von Wucherer & Aolitor Redaction, Druck und 170 Ladenburg. 1 Berlo Am letzten Sonnt Dienstmädchen ein I bbren. Der redliche f beten ſolches gegen 2 Expedition d. Blattes a Zwei friſchmelkende Geif uu verkaufen. Wo ſ d. Blattes. ilch ſe qu verkaufen bei Mül in Prin 1880. 2 in dem beliebigem N Franz „um Deutſchen a0 — 5 Caſſ Yferdeman Ziehung am 1 Hauptg 1 Eguipage mit . ſchirr 10000 3 Equipagen mit g 1 ſchirr 4 bis einzelne Pferd M 5 e . Vooſe à 3 Mk. Heddesheim