bein r Nachrich, urnübungen zerſlags, kttfinden. en auch An⸗ den Verein n 1881. orſtand. E. ſich im An. en en Repera⸗ ſorgt, ſowie kirt. U üller, ederholt Inlage. i 1881. 8 It! eſte Facon, on, k. an. hrhüte, hel , 5 Pfg. üte, neueſte fg. an. te Knaben⸗ u billigem denburg. Hooſe 1881. 5 d und Ge⸗ den und Ge⸗ . h bis 1800 en durch zeralagentur heim. 2 Freitag, Kahn. — er unſeret ein Pro- V. Ster⸗ worauf Leſer be ichen.“ Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! WM. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. Inſerate , welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Follige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Nobattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate -für uns an. Nr. 41. Samſtag, den 21. ai 1881. Volitiſches. Wien den 18. Mai. Der Meiſtbegünſtigungs⸗ ertrag mit Deutſchland iſt heute abgeſchloſſen. Dem⸗ aht kritt die öſterreichiſch-ungariſche Zollkonferenz hafs Tarifreviſton zuſammen, da die ungariſche Mierug eine Erhöhung der Induſtriezölle gegen die Ahführung des Mehlzolles zuſtimmte. Die Judenhetzen in Südrußland ziehen Gali⸗ ſtark in Mitleidenſchaft. Die Zahl der über Grenze geflüchteten beläuft ſich, mäßig gezählt, Neits auf 5000. Geſtern Nacht wurden ſämmt⸗ Hbäuſer um den Woloczysker Bahnhof (ruſſiſche zſation) demolirt. Im Podwolczysker Bahn⸗ galiziſche Grenzſtation) ſind 600 Kinder unter Jahren mit ihren Müttern untergebracht, 100 Flüchtlinge kampieren dort im Freien. Die Ludwigsbahn hat den Güterverkehr nach Ruß⸗ land faſt ganz eingeſtellt. Paris, 17. Maj. General Bröard hielt n 15. Mai eine Truppen⸗Revue in Manubia bei Tunis ab. Eine große Volksmenge aus Tunis Pohnte der Revue bei. General Bréard geht mor⸗ gen mit den Truppen in der Richtung nach Beja ab. Rom, 18. Mai. Der „Diritto“ widerſpricht edingt, daß die italieniſche Regierung bei den chten den Zuſammentritt einer Konferenz in zolge des von Frankreich mit Tunis abgeſchloſſenen Jertrages beantragt habe. Folglich ſei auch die achricht, daß Fürſt Bismarck dieſen Antrag abge⸗ lehnt habe, gänzlich anhaltlos. London, 18. Mai. Die „Times“ erfährt, as britiſche Kabinet habe eine freundliche Note an Frankreich in Betreff feiner Abſichten anf Biſerta gerichtet und Barthelemy St. Hilaire geantwortet, Frankreich beabſichtige nicht, ſich 150 Millionen, weiche die Verbeſſerung des Hafens von Biſerta oien würde, aufzubürden, es habe bereits mit 290,000 Arabern zu thun, die zur Unbotmäßig⸗ geneigt ſeien, und es denke nicht daran, dieſe ch 1,600,000 tuneſiſche Araber zu vermehren. Nankreich denke, ohne ſich abſolut für die Zukunft zu verpflichten, nicht im entfernteſten daran, Tunis ſelben theilgenommen habe. Midhat Paſcha flüch⸗ zu annectiren, und es hoffe, England werde ſeinen Verſicherungen Glauben ſchenken. Petersburg, 18. Mai. Einer Meldung der Blätter zufolge wurde Bankier Baron Günzburg von dem Großfürſten Wladimir in Audienz em⸗ pfangen, wobei der Großfürſt ſich äußerte, als Grundlage der Judenhetze diene nicht die Aufregung gegen die Juden, ſondern das Beſtreben überhaupt, Unordnungen hervorzurufen. — In dem Kathari⸗ nenkanal, unweit der ſteinernen Brücke, wurden zwei unter Waſſer verſenkte, mit ſchwarzem Dyna⸗ mit gefüllte Gummikiſſen aufgefunden. Beide Kiſſen enthielten 126 Pfund Dynamit. Leitungen waren nicht vorhanden, woraus zu ſchließen ſein dürfte, daß der Dynamit als unnöthig in das Waſſer ge⸗ worfen war. Petersburg, 16. Mai. In einer ſoeben erlaſſenen Verkündigung beantwortet die revolutio⸗ näre Partei die Kundgebung des Czaren in folgen⸗ den Ausdrücken: „Wir nehmen den uns von Ew. Majeſtät aufgedrungenen Krieg an. Wir werden ausdauern und ſind von der Zuverſicht beſeelt, den Sieg zu erringen; je größer der Druck, deſto ſtand⸗ hafter wird das Volk werden, und wenn Einer von uns getödtet wird, ſind zehn begierig, ſeinen Platz einzunehmen. Wir haben uns bisher nicht vor Ihrer Macht gefürchtet und werden dieſelbe auch in Zukunft nicht fürchten.“ Petersburg, 17. Mai. Ein kaiſerlicher Ukas vom 16. d. M. enthebt Melikow aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten ſeiner Bitte gemäß ſeines Poſtens und ernennt an ſeiner Stelle den Grafen Ignatiew zum Miniſter des Innern. Zum Domänenminiſter iſt der Staatsſekretär Oſtrowski ernannt. Konſtantinopel den 18. Mai. Daß der Sultan Abdul Aziz ſich nicht ſelbſt getödtet, ſondern ermordet worden iſt, dieſes Gerücht ſcheint durch vermehrte Beweſſe immer mehr der Wahrheit zu entſprechen. Wie es heute, amtlich, heißen ſoll, er⸗ gab die Unterſuchung über die Ermordung des Sultan Abdul Aziz, daß Midhat Paſcha an der⸗ tete in das Franzöſiſche Konſulat Smyrna, wo er nach Ermittlungen der Polizei ſich noch aufhält. Midhat iſt abgeſeſtt und Ali Paſcha zu ſeinem Nachfolger ernannt worden. Eine Gerichtskommif ſion begibt ſich nach Smyrna, um Midhat zu ver⸗ hören. Hiernach wäre an der Ermordung nicht mehr zu zweifeln. 5 Verſchiedenes. * Ladenburg den 20. Mai. Den Theater⸗ freunden mochten wir mittheilen, daß Sonntag den 22. Mai l. J. Fräulein Erneſtine Wegner vom Wallner⸗Theater in Berlin als vierte und letzte Gaſtrolle auf dem Großherzoglichen Hoftheater in Mannheim in den Schwänken: „Papa hat's er⸗ laubt“, „Madame Flott“ und „Mamſel Ueber⸗ muth“ auftreten wird. Die Vorſtellung beginnt 3 Uhr Nachmittags bei aufgehobenem Abonnement. Abends um 7 Uhr findet im Abonnement eine Auffühung der Oper „Oberon“ ſtatt. a Den Kunſtfreunden wird hierdurch Gelegenheit geboten nicht nur eine ausgezeichnete Künſtlerin zu bewundern, ſondern auch einer anerkannt krefflichen Oper anwohnen zu können. 5 — Ladenburg, den 19. Mai. Der großh. Oberſchulrath hat mit Ermächtigung des großh. Miniſteriums des Innern unterm 9. d. M. be⸗ züglich der einheitlichen Rechtſchreibung in den badiſchen Schulen eine Schrift bei Geiger in Lahr (Preis 40 Pfennig) erſcheinen laſſen, betitelt: „Re⸗ geln und Wörterverzeichniß für die deutſche Recht⸗ schreibung zum Gebrauch in den badiſchen Schulen“ und bringt dies mit folgendem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenntniß: 1) Die gedachte Schrift hat von nun an in allen öffentlichen Schulen des Großher⸗ zogthums als Norm für den orthographiſchen Un⸗ terricht und für die in den ſchriftlichen Arbeiten der Schüler einzuhaltende Rechtſchreibung zu dienen. 2) Die Schüler ſind innerhalb der für den deut⸗ ſchen Sprachunterricht angeſetzten Lehrſtunden un⸗ verweilt mit den hauptſächlichſten Abänderungen der Julie und Julius. 5 Novelle von P. H.. 3 9. (Fortſetzung.) Was ſie ihm gebeichtet hatte, in der Meinung, ei wie ein Teſtament und ſie nehme damit Ab⸗ ed von ihm für dieſes Leben, mußte ihr jetzt, die weiter leben ſollte, als eine Entweihung ihrer ligten Geheimniſſe, als ein unheilibarer Bruch Ar jungfräulichen Sitte erſcheinen, zumal da ſie Ah wußte, noch ahnte wie es jetzt um ſein Herz ſtand, bielmehr der Meinung war, es habe ſich en lange ganz von der Jugendgeſpielin abgewendet. Arum ſchien ihm nichts nöthiger, als ihr dieſen Wohn zu benehmen und ſie zu überzeugen, daß ie rührende Hingebung, weit entfernt ihm un⸗ Milich zu erſcheinen, ihn vielmehr wie ein unver⸗ Jofftes Geſchenk überſchwänglich beglückt habe. Als her der Tag ohne neuen Zwiſchenfall vergangen Por und die Schweſter berichtet batte, die Stille And liebevolle Pflege fange ſichtbar an, wohlthätig ihre Stimmung einzuwirken, faßte er einen en Entſchluß und trat, ohne Jemand davon gen, in Julie's Zimmer. Sie ſaß am Fenſter, chäftigt, aus dem ſchwarzen Stoff, den die Merrerin ihr hatte kauſen müſſen, ein Trauerlleid ſich zu nähen. Als ſie die Thüre gehen hörte, wandte ſie den Kopf ein wenig, in der Meinung, die Sophie ein⸗ treten zu ſehen. Kaum aber erkannte ſie den noch auf der Schwelle Zaudernden, als ſie die Arbeit von ihrem Schooß gleiten ließ und mit einer Ge⸗ berde des töͤdtlichen Entſetzens in die hinterſte Ecke den Zimmers ſtürzte. Bitte! bitte! war Alles, was ſie, das Geſicht in die Hand gedrückt, mit der andern Hand ihm flehentlich abwinkend, hervor⸗ bringen konnte. Julie, rief er, ſoll denn das Leben wieder ſcheiden, was der Tod zuſammengefügt hat? Bin ich Dir plötzlich ſo verhaßt geworden, daß Du mich nicht einmal anſehn magſt? Was habe ich nur gethan, daß nun Alles vergeſſen ſein ſoll, was uns zu einander geführt hat? Sieh mich nur ein ein⸗ ziges Mal an, damit Du erkennſt, daß ich der Alte geblieben bin, nein, nicht mehr der Alte, der Dich nicht begriff und Deinen ganzen Werth nicht ver⸗ ſtand, ſondern ein unglücklicher Menſch, wenn Du Dich von mir abwendeſt und Alles wieder verleug⸗ neſt, was mir in jenen dunklen Stunden einen ganzen Himmel aufgeſchloſſen hat. Er ſchwieg und hoffte, daß ſie ruhiger werden und ſich endlich zu ihm wenden würde. Aber als hätte ſie keins ſeiner Worte verſtanden, wiederholte ſie nur immer ihre beſchwörende Geberde und ihr ängſtliches „bitte, bitte!“ und ſo verließ er ſie zu⸗ letzt in rathloſer Betrübniß, aus Furcht, ihren Zu⸗ ſtand nur zu verſchlimmern. Auch jetzt konnte er ſich noch nicht entſchließen, irgend Jemand von den Seinigen ins Vertrauen zu ziehen. Er glaubte es Julie ſchuldig zu ſein, das, was ſie jetzt ſogar ihm bekannt zu haben be⸗ reute, keinen Dritten erfahren zu laſſen. Als aber der Reſt der Woche ſo hinging, ohne daß man einen Schritt weiter kam, und Julie, ſo ſehr ſie im Uebrigen aufzuleben ſchien, an ihrer Menſchen⸗ ſcheu eigenſinnig feſthielt, fühlte er, daß zu viel auf dem Spiele ſtand, um nicht etwas Entſcheiden⸗ des zu wagen. Am Samstag Abead alſo, als die Kinder zu Bett geſchickt waren und die Familie in ziemlich gedrückter Stimmung beiſammen ſaß, rath⸗ ſchlagend, ob man einen Arzt zu Hülfe rufen oder noch eine Woche ſich in Geduld faſſen ſolle, erklärte Julius plötzlich, er habe ſich entſchloſſen, morgen abzureiſen, da er gewiß wiſſe, nur ſeine Gegenwart ſei die Urſache, daß die Julie ſich ſo beharrlich von allen Menſchen abſchließe. Er erzählte nun mit den kleinſten Umſtänden Alles, was in jener Nacht geſchehen und geſprochen worden war, und wie er beſtimmt glaube, ſie ſtelle ſich ihren nächtlichen Be⸗ ſuch als etwas weit Schlimmeres vor, das ſie ſelbſt ſich nie verzeihen könne und das auch ihm einen tiefen Schatten über ihr Bild werfen müſſe. Da⸗ rum wolle er fürs Erſte ganz aus dem Wege gehn und es der Zeit und der klugen Freundſchaft der Frauen überlaſſen, nach und nach ihr eine mildere Anſicht der Sache beizubringen.