disse. Kaffee per Pfd. . 1.40, M. 160. Kaffee per Pfd. 1 88 82 7 M. 1.20, Java Kaffee per „ 1.40, 1.60 u. mehr Pfund kaffee's, Preiser. Pfg. per Pfund ogat ge bei . Stenz. — eder Art von Be⸗ jörden u. Privaten n ſämmtl. exist. rende Zeitungen, er, illuſtr. Jour⸗ K lender, Courz⸗ tionsorgane ber und discret die bon Vogler Karlsruhe, Stutt⸗ U. a. O. igen ndſtücks⸗An⸗ und geboten und ⸗Ge⸗ ſonſtigen vielen Bedenken tragen, n Zeitungen zu erten von Reflet⸗ lle wir entgegen he am Tage de zu. Auf Grund tiger Erfahrungen ei Abfaſſung unn Wahl geeignet heit ſtreng be K Vogler Frankfurt a. M, München u. a. O. 8 räthig 55 briefe 2 Molitor 20 uh urg. — Faarel zohnkuchen empfehle 155 Welcker. ——53.—— land en! 30 Kil. M. 9% 50 7 „ 3.50 Säcke frei C. L. Stenz. — amen a 85 g., ſowie alle Sn ſehr billigem Preiß duis Welcker. 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Die glänzenden Feſt⸗ chleſten der letzten Tage fanden heute den feſtlichſten Ahſchluß durch die Vermählung des Kronprinzen Nodolf und der Prinzeſſin Stefani in der Auguſt⸗ Aerkirche. Eine unabſehbare Menſchenmenge wohnte der Auffahrt der Herrſchafte bei. Die Kirche war con vor einer Stunde vor der Feier dichtgedrängt don und prachtvoll ausgeſchmückt. Die Pracht der Jlletten, der Glanz der Uniformen und die natio⸗ nalen Gewänder boten ein unvergleichliches Bild. Inter Trompetengeſchmetter betrat der Hofzug die Ache und wurde von Kardinal Schwarzenberg mit zem Klerus empfangen. Die Majeſtäten verfügten ch unter den Thronhimmel und das Brautpaar dem Betſchemel, wo es ein kurzes Gebet ver⸗ Achtete. Nach einer kurzen Anſprache des Kopu⸗ lnten und dem beiderſeitigen Ja Wort erfolgte der Ringwechſel unter dem Geläute der Glocken und dem Nach dem eerlichen Tedeum intonirte die Hofburgkapelle einen altdeutſchen Marſch, wonach die Neuvermählten mit den allerhöchſten und höchſten Herrſchaften in die Hofburg zurückkehrten. Wien, 10. Mai. Der Kaiſer ſpendete 22 Süäpendien zu je 300 Gulden in Gold für ver⸗ ſchiedene Hochſchulen und 10,000 Gulden Rente Namens des Kronprinzen für zehn Plätze in den Etziehungs ⸗Inſtituten für Offizierstöchter. Die Wiener Zeitung veröffentlicht eine ganze oder theil⸗ Weiſe Begnadigung von 331 Verurtheilten. Sofia, 10. Mai. Der Fürſt ernannte ein geues Kabinet unter einem Ehrenrathe als Präſi⸗ . dent und erließ eine öffentliche Kundgebung, worin er den gegenwärtigen Zuſtand des Landes nach auſſen als in Mißkredit gebracht, im Innern als in der Auflöſung begriffen bezeichnete. Die Auf⸗ gabe, das Glück des Landes zu fördern, werde ihm unmöglich gemocht. Er berufe doher die National⸗ verſammlung und ſei entſchloſſen, wenn dieſelbe die für die Aenderung des jetzigen Zuſtandes unerläß⸗ lichen Bedingungen nicht genehmige, den Thron zu verlaſſen, mit Bedauern zwar, aber mit dem Be⸗ wußtſein, ſeine Pflicht bis an's Ende gethan zu haben. Sofia den 10. Mai. Geſtern Abend fand trotz des Regens eine großartige Demonſtration vor dem Palais des Fürſten ſtatt. Die Vollsmenge brachte euthuſiaſtiſche Hochruſe aus. Der Fürſt er⸗ ſchien dreimal und dankte für die ihm entgegenge⸗ brachten Sympathien. Der Metropolit bat den Fürſten, die Abdankungserklärung wieder zurückzu⸗ nehmen und Bulgarien nicht zu verlaſſen. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 10. Mai. Se. Hoh. der Großherzog empfing am Samstag Vor⸗ mittag eine Abordnung, beſtehend aus den Herren Gerichtsnotar Hammetter von Müllheim, dem zweiten Oberbürgermeiſter und Fabrikant Hugo Hauſer von Mannheim, welche die Einladung zu dem zu Pfingſten in Mannheim ſtattfindenden Ge⸗ ſangsfeſt des badiſchen Sängerbundes unterbreitete. — Eberbach, 9. Mai. Geſtern Mittag brach in dem Hackwaldſchlag des Walddiſtriktes Mittelhieb Feuer aus, wodurch etwa 4 Morgen Wald eingeäſchert wurden. Schnell herbeigeeilte Hilfe ſuchte den Herd des Feuer auf oben angege⸗ bene Fläche zu beſchränken. — Ein Auswanderer iſt in Mannheim Bauernfängern in Hände gefallen, welche ihm im Kümmelblättchenſpiel 90 Mark abgenommen haben. — Mülhauſen, 7. Mai. Ein Familien⸗ drama, das ſich vorige Woche in Geishauſen ab⸗ ſpielte, hat jetzt noch einen grauſigen Abſchluß ge⸗ funden. Ein Mann ſpaltete dort nämlich ſeiner 4 0 1 1 1 1 die ihn drängte, zu ihren Gunſten ein Teſta⸗ ment zu machen, Nachts den Kopf und erhängte ſich darauf ſelbſt; jetzt hat man die Leiche der 31 Jahre alten Tochter deſſelben im See auf dem Belchen bei Sulz geſunden. Man vermuthet, der Gram habe ſie zum Selbſtmorde getrieben. — Frankfurt, 10. Mai. Heute Morgen fand auf dem Peterskirchhofe die Gedächtnißfeier für die im Jahre 1870/71 gefallenen Frankfurter Krieger ſtatt, worauf ſich der Feſtzug nach dem Hotel Schwan unter den Klängen der Wacht am Rhein in Bewegung ſetzte. Hier wurde unter Hoch auf Frankfurt die Gedenktafel enthüllt. Die ein⸗ fache weiße Marmortafel trägt die Inſchrift: In dieſem Hauſe wulde am 10. Mai 1871 der Friede zwiſchen Deutſchland und Frankreich abgeſchloſſen. Gewidmet von der Kriegerkameradſchaft Frankfurt a. M. . — Vor einigen Tagen wurde in Neuſtadt der Weinhändler Beckmann wegen Vedacht des Meineides verhaftet und nach Kaiſerslautern abge⸗ liefert. Als derſelbe Wind von ſeiner Verhaftung bekommen hatte, flüchtete er ſich in ſeinen Wein⸗ keller, richtiger Laboratorium, und wurde erſt nach längerem Suchen von der Gendarmerie, zwiſchen Föſſern verſteckt, aufgefunden. Aber die Gendarmerie entdeckte auch, daß es in dem „Weinkeller“ nicht war wie es ſein ſollte und benachrichtige das kg Landgericht in Frankenthal, welches ſich veranlaßt fand, den goldenen Inhalt der Fäſſer einer näheren Beſichtigung zu unterziehen. Aber es iſt nicht alles Gold, was glänzt! In einigen vorhandenen Bo tichen brodelte und gährte es gar gewaltig, trotzdem es bis zur Weinleſe noch lange hin iſt, und fand man ferner eine große Zahl von Phiolen und Gläſern, mit allerhand Ingredienzen gefüllt, die dem Fabrikat aus Sprit, Traubenzucker, Glyzerin, Weinſteinſäuere u. ſ. w. noch das Fehlende erſetzen müſſen, um es als „Naturwein“, für deſſen Rein⸗ heit garantirt wird, verkaufen zu können. i — Offenburg, 9. Mai. (Altkatholiſche Frau, Julie und Julius Novelle von P. H. . 5 (Fortſetzung.) Als endlich mit ſeinem bunten Gepäck auf die Straße hinunterkam, fand er hülfreiche Hände ge⸗ hung, Alles geſchwind auf dem Wagen unterzu⸗ bingen, und konnte dazwiſchen von allen Seiten hören, wie ſehr man den Muth und die aufopfernde Sorge des Mädchens für ihre Kranken zu loben wußte, und wie man es ihr gönnte, jetzt der langen Noth und Gefahr entrückt zu werden. Ein Nach⸗ bar, ein zuverläſſiger Mann und Mitglied des Ma⸗ Iſtrats, dem Julius auch die Aufſicht über das leere Haus anvertrauen koante, half ihm in dem hintern Theil des Wagens ein weiches Lager her- ſtellen und erzählte dabei mit Thränen, wie viel ſeine jetzt auch geſtorbene Frau auf die Julie ge⸗ halten habe. Er ging ſelbſt mit hinauf, die Schla⸗ fende ſorgſam, ſo daß ſie nicht aufwachte, die Treppe hipunterzutragen. Als man ſie dann ſanft auf den Wagen gehoben und in die Kiſſen gebettet halte, daß auch ein ſtärkeres Rütteln ihr nicht weh— ihun konnte, wurde das Leintuch wieder über die kunden Städe geſpannt, ſo daß ſie gegen Sonne und Staub ſo wohl geſchützt lag, wie unter einem Himmelbette. Der Kater war ihr nachgelaufen bis 10 die Schwelle der Hausthür; dort ſchien er mit ſich zu Rathe zu gehen, ob er bleiben oder mit auswandern ſolle. Aber nach der gemüthloſen Art ſeines Geſchlechts entſchloß er ſich, uneingedenk, wie wohl ihm auf Juliens Schooß geweſen war, lieber das Haus zu hüten, und ſah dem langſam fort⸗ ziehenden Wagen mit dem größten Gleichmuthe nach. Erſt als ſie aus dem Thore waren und der Wagen nun auf der ebenen Landſtraße raſch dahin rollte, wandte ſich Julius, der vorn neben dem kutſchirenden Onkel ſaß, nach der Schläferin um und athmete wie von einem Alpdruck befreit auf, als er zu bemerken glaubte, daß ſchon jetzt ihre Wangen ſich zu rohen anfingen und der ängſtliche Zug zwiſchen den Brauen verſchwand. Und wie lieblich lag ſie da, ganz umſchimmert von dem gol⸗ denen Helldunkel, das unter dem warmbeſonnten Linnendach webte! Er mußte ſich Gewalt anthun, um die Augen wieder abzuwenden, und wenn ihnen Wanderer oder Landleute begegneten und neugierig in den verdeckten Wagen hineinſchielten, hätte er ihnen am liebſten zugerufen: Es iſt ſchon der Mühe werth, zu ſehen, was wir da mit uns führen: einen Schatz an Lieb' und Treue, ein Kleinod von einem Mädchen, deſſen ganzer Werth erſt im Feuer der ſchwerſten Prüfung an den Tag gekommen iſt! Mit dem Onkel wechſelte er nur ſelten ein Wort. Der alte Mann, ganz in ſeinen friſchen Kummer vertieft, ſah ſtumm vor ſich nieder und ſchien von der Stimmung, in der ſein junger Ge⸗ fährte das ſchlafende Mädchen betrachtete, keine Ahnung zu haben. So verging Stunde um Stunde, ohne daß die Julie ein einziges Mal die Augen aufgeſchlagen oder auch nur aus dem Traum geſprochen hätte. Es wurde ihrem Freunde faſt ängſtlich, und da ſie Mittags ein paar Stunden raſteten, weil die Pferde Ruhe brauchten und ſie ſelbſt hungrig geworden waren, trat er an den Wagen heran, lüftete das Dach ein wenig und rief leiſe ihren Namen. Ob ſie nicht etwas eſſen wolle, fragt er, und fuhr ihr ſogar mit der Hand über die Stirn. Sie ſchlief bei alledem ruhig fort, und igre friſche Farbe und die gleichmäßigen Athemzüge zeugten dafür, daß ihr nichts anders noth that, als eben Schlaf. Der Onkel wußte allerlei Fälle zu erzählen, wo Menſchen nach ſchweren Erſchütterungen durch Krankheit oder übermäßige Anſtrengung drei Tage und Nächte und noch darüber in Einem Strich geſchlafen hätten und hernach friſch und geſund aufgewacht ſeien. So mußte Julius ſich in Geduld faſſen, was ihm ſchwerer ward, als er ſich eingeſtand. Denn was ihn aufregte, war durchaus nicht die Sorge, ſie⸗ möchte überhaupt nicht wieder aufwachen, ſondern die Sehnſucht, zu erfahren, ob ſie am hellen Tage noch wiſſen würde, was ſie ihm in der Nacht ge⸗ beichtet hatte. 8 8 (Fortſetzung folgt.) .