gung. Erben des ber. Johann Adam laſſen am Mai l. 8. 11 Ahr die unten he en der Erbber, ch verſteigern und Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. 75 Zuſchlag, wen uch nicht erreich hoch der Geneh⸗ ſrathes und der öoͤrde. Poſtproviſion. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. N Inſerake, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Samſtag, den 7. ai Wohn⸗ „ Stal⸗ nehmen Inſerate für uns an. r, auf da. Nr. 37. nerſeits . r Bolitiſches. Berlin den 3. Mai. Die Kommiſſion für 3. und das Gerichtskoſtengeſetz genehmigte die Herabſetzung elberg. der Gebühren in den amtsgerichtlichen und ſchöffen⸗ Wohn⸗ gerichtlichen Angelegenheiten, ſowie den Wegfall der ll, oben Beglaubigungsgebühren. Tabaks⸗ Nach der „Nationalzeitung“ lehnte Frankreich obigem den Vorſchlag Rußlands zur Betheiligung an der ſammen Konferenz gegen die „Internationale“ ab. 5000 M. Berlin, 4. Mai. Die Stempelſteuer-Kom⸗ iſſion nahm den Stempel auf Lotterieloſe nach ihnhaus der Vorlage an, jedoch unter Aufhebung aller Be⸗ Labacks⸗ frejungen. Sodann ſetzte dieſelbe den Stempelbe⸗ ſchmalen trag folgendermaßen feſt: Für in⸗ und ausländiſche yorn der Aktien 5 pro Mille, für in⸗ und ausländiſche Ren⸗ unten ten und Schuldverſchreibungen 2 pro Mille, für zu. 2000 N. Anleihen von Provinzen, Kreiſen, Gemeinden, länd⸗ 28. April 188]. lichem und ſtädtiſchem Grundbeſitz und einheimiſche geiſteramt. Bahnprioritäten 1 pro Mille, für Schlußnoten auf 155 Zeitgeſchäfte eine Mark, für andere Schlußnoten —— Nechnungen 10 Pfg. ines Freiburg, 5. Mai. Eine Beleuchtung der freundnachbarlichen Sympathien, welche auch die neee ruſſiſche Regierung dem deutſchen Reiche ent⸗ gegenbringt, liefern folgende Informationen des Dtſch. Mtgsbl.: Von der ruſſiſchen Grenze erhalten wir die Nachricht, daß die ruſſiſche Regierung be⸗ ino r zur Hälfte dez Gefl. Offerte ſchloſſen habe, das dem Grafen Tyſchkewitſch in Ladenburg. der Nähe der Stadt Kowno belegene ausgedehnte —— — Landgut anzukaufen und daſelbſt große Feſtungs⸗ 22 werke anzulegen. Das Gut liegt dicht an dem nhüte Ufer des Niemen und die Vertheidigungslinie der dort zu errichtenden Forts würde ſich bis zu dem Punkte erſtrecken, wo der Zuſammenfluß des Niemen und der Wilia ſtattfindet, ein Punkt, welcher ſtets zum Uebergang jener Armeen diente, die vom We⸗ ſten her eine Invaſion nach Rußland ausführten. Ob nun die alte Idee, in Kowno ſelbſt eine Reihe beſeſtigter Stellungen zu errichten, als aufgegeben zu betrachten wäre, darüber verlautet noch nichts mpfehle Reg. Freitag, geb. Kahn. — berg. ung in der Muh 1 Wien, 4. Maj. Die Unterzeichnung des öſterreichiſchſerbiſchen Handelsvertrages ſammt An⸗ nexen erfolgt ſpäteſtens am Samſtag. Die Han- delsvertrag-Verhandlungen mit Deutſchland ſind bis zum formalen Abſchluß des Vertrages gediehen. London, 4. Mai. Nach einer der Admira⸗ lität zugangenen Depeſche aus Montevideo iſt die engliſche Korvette „Doterel“ am 26. April in der Magellanſtraße in die Luft geflogen. Der Kom⸗ mandant und 10 Perſonen ſind gerettet. Die Korvette verließ Chatam am Anfang des Jahres, um zu den Pacific⸗Geſchwadern zu ſtoßen. Die Anzahl der Umgekommenen wird auf mindeſtens 140 geſchätzt; man vermuthet, daß das Unglück durch eine Exploſion der Pulverkammer verurſacht worden iſt. — Gladſtone iſt unwohl. Petersburg, 2. Mai. (Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Chriſten und Juden.) Nach amtlicher Mit⸗ theilung fand am 27. v. Mts. in Eliſabethgrad ein Zuſammenſtoß zwiſchen Chriſten und Juden ſtatt, bei welchem einige von Juden bewohnte Häuſer und mehrere Juden angehörende Schanklokale ge⸗ plündert wurden; die Ruheſtörungen dauerten bis zum 29 Morgens, wo die Ruhe wiederhergeſtellt wurde. Bei den dabei vorgekommenen Thätlichkeiten wurde ein Jude getödtet; mehrere Perſonen ſind ſchwer verletzt. Es iſt eine ſtrenge Unterſuchung des Vorfalls eingeleitet. Petersburg den 3. Mai. Graf Loris⸗Me⸗ likow hat ſein ſchon früher eingereichtes Entlaſſungs⸗ geſuch wiederholt. Der Kaiſer hat dasſelbe bis jetzt noch nicht angenommen. Es verlautet Graf Ignatiew ſei, falls Loris⸗Melikow wirklich obgeht, zu ſeinem Nachfolger auserſehen. Konſtantinopel den 3. Mai. Die Ant⸗ wort der Pforte auf die Kollektivnote wurde geſtern Abend den Botſchaftern überreicht. Die Antwort des 3. Armeekorps und Gouverneur von Monaſtir, hat daher auf drahtlichem Wege den Befehl erhalten, iſt ſehr karg und ſagt einfach, daß die Pforte den in der Kollektibnote gemachten Vorſchlag annehme und ihre Delegirten ernannt habe, um mit den Botſchaftern die nöthige Konvention zu vereinbaren. Konſtantinopel den 2. Mai. In Un⸗ teralbanien iſt eine aufſtändiſche Bewegung ausge⸗ brochen. Achmed Eyub Paſcha, der Befehlshaber ſich ſofort nach Coritza zu begeben und die Beweg⸗ ung zu unterdrücken. 5 5 Verſchiedenes. 5 8 — Mannheim, 4. Mai. Als Preisrichter bei dem hier ſtattfindenden badiſchen Sängerbundes⸗ feſt werden fungiren: Muſikdirektor Friedrich Lux von Mainz, Muſikdirektor Ferdinand Möhring von Wiesbaden und Profeſſor Wilhelm Speidel von Stuttgart. Frankfurt den 4. Mai. Am 10. Mai werden 10 Jahre ſeit dem Tage verfloſten ſein, an welchem hier im Gaſthauſe zum Schwan Fürſt Bismmark und die franzöſiſchen Unterhändler den Friedensvertrag unterzeichneten. Die Stadt Frank⸗ furt rüſtet ſich mit Macht, um den Gedenktag nach Gebühr zu feiern. —bHochherziger Aktedler Heimaths⸗ liebe.) Franz Liszt hat in einem an den Orts⸗ vorſtand von Raiding (dei Oedenburg), ſeinem Ge⸗ burtsorte, gerichteten Schreiben die Gemeinde auf⸗ gefordert, einen Grund in Raiding zu deſigniren, auf welchem auf ſeine Koſten eine Kinderbewahr⸗ anſtalt errichtet werden ſoll, wozu er auch die Aus⸗ lagen für das Erziehungsperſonal ebenfalls ſelbſt beſtreiten wird. — Müllheim, 1. Mai. Präſident Hammekter erläßt im Namen des Süngerbundes folgendes Ausſchreiben: „Es ſoll dem vaterländiſchen Lieder⸗ komponiſten Konradin Kreutzer ein Denkmal in Meßkirch errichtet werden; daſſelbe ſoll aus einem architektoniſch gehaltenen, mindeſtens 4 Meter 50 Centimeter hohen Piedeſtahl aus rothem Sandſtein und einer Bronze-Büſte von 1 Meter 65 Centim. Höhe, das Ganze alſo über dem Boden ungefähr 6 Meter 15 Centim. hoch, beſtehen und der Koſten⸗ aufwand ſoll den Betrag von 12,000 Mk. unter keinen Umſtänden überſteigen. Die Herren Bild⸗ n jährlichen Mea Fuvperläſſiges. zu vermiethen. 5 Herrn 5 55 Koch, Weinhein, — fäfſer lier Schotteren Schriesheim. n Schrieshei züber pp Fuchs, Wit Herrn⸗ und Knabelk 9 8 hüte 85. Aruold . & Cacao en Fabriken. dee lt KL. Stenz Julie und Zulius. Novelle von P. H.. (Fortſetzung.) Sie wandte ſich mit einem letzten müden Nicken des Kopfes von ihm ab, nahm den Kater feſter in den Arm und ging nach der Thüre. Julie! rief er ihr nach. Geh noch nicht! Das Herz iſt mir ſo voll und Dir auch? wie ſollen wir ſchlafen? Es wird ſchon gehen, ſagte ſie halblaut, ich bin ſterbensmüde. Du ſollſt mir nicht leuchten, mir auch nicht nachkommen. Und jetzt zum letzten Mal, gute Nacht! Damit öffnete ſie leiſe die Thür und verſchwand draußen auf dem dunklen Flur. 5 Er blieb in einer Aufregung zurück, wie er ſie nie erlebt hatte; ſo wunderlich war das Süße mit dem Unheimlichen, Grauen und Wonne, bleicher Tod und holdes junges Leben miteinander gemiſcht. Er hörte ſie mit leiſen, taſtenden Schritten das Treppchen hinaufgehn in ihre Kammer und droben die Thür ſachte zumachen. Julie! rief er, als ob ſie ihn noch hören könnte, iſt es wahr? So lange ſchon haſt Du mich geliebt? — Dann ſann er zu⸗ kück, und hundert halbkindiſche Scenen, bei denen er nie ein Arg gehabt hatte, ſtanden ihm plötzlich vor der Seele und zeugten für die Wahrheit der“ ſeltſamen Beichte, die er eben vernommen hatte. Es wurde ihm heiß unter der Stirn, er öffnete ein Fenſter und ſah in die dunkle Straße hinaus. Der ſchwarzbehangene Wagen, den die wohlbekannte Geſtalt des dicken Leichenkutſchers mit dem umflorten Dreimaſter im Schritt über das holprige Pflaſter lenkte, hielt eben vor einem der Nachbarhäuſer. Er hörte, daß Etwas aus dem Haus getragen wurde, und leiſes Weinen, und dann wieder das Raſſeln der Räder, bis ſie in die Seitengaſſe einbogen. So hielt der Tod dicht nebenan ſeine nächtliche Ernte, und mitten in dieſem Leichenfeld war ihm die Blume aufgeſproſſen, die er nur in ſeinen Garten zu ver⸗ pflanzen brauchte, um ſie wieder zur Freude aller Menſchen friſch aufblühen zu ſehn. Der Schlaf war ihm völlig vergangen; aber ſeine Glieder, die acht Stunden lang in der Poſt⸗ kutſche durchgerüttelt worden waren, ſehnten ſich nach einer bequemen Lage. Er ſchloß daher das Fenſter, und nachdem er den Tiſch mit der Lampe vom Sopha zurückgeſchoben hatte, ſtreckte er ſich auf das alte geräumige Polſterbett, ein Kiſſen un⸗ term Kopf, das große gelbe Umſchlagetuch der Tante wie eine Decke über die Füße gebreitet, und begann bei dem ſchwachen Licht des Lämpchens hinter ſei⸗ nem Haupte allerlei wachen Träumen nachzuhangen, in denen der Todtenwurm im Deckengetäfel ihn nicht ſtörte. Noch leine Viertelſtunde mochte er ſo gelegen haben, da mußte er aufhorchen auf ein leiſes Kni⸗ ſtern, das draußen die Treppe herunterzukommen ſchien. So trefflich er vorhin gegen den Aberglau⸗ ben gepredigt hatte, konnte er doch jetzt einen leichten Schauder nicht bemeiſtern, der nur unbehaglicher wurde, als erkannte, daß es nicht etwa der Kater war, der draußen im Flur nachtwandelte, ſondern behutſam ſchleichende Menſchenfüße, die Stufe für Stufe ſacht herabtaſteten und endlich vor ſeiner Thür ſtill hielten. Sollte es gar die Julie ſein? Aber ſie hatte ja ſo nachdrücklich zu wiederholten Malen von ihm Abſchied genommen. Um ſo mehr erſtaunte er, als endlich, nachdem man eine Weile draußen gehorcht zu haben ſchien, ob er ſchon ſchlafe, die Thür leiſe aufgeklinkt wurde und die Julie wirklich hereintrat. Das Häubchen war ihr herabgeglitten und hing im Nacken an den loſe zugeknüpften Bändern. Statt der unförmlichen, altmodigen Jacke hatte ſie ein weißes Nachtjäckchen an, darunter den roth⸗ wollenen Rock; die Füße waren nackt. Aber trotz der Verwilderung ihres Anzugs und des loſe um die Stirn hangenden Haares war in ihrer Haltung etwas unterwürfig Züchtiges und Scheues, und es ſchien Julius, als hätte er ſie noch nie ſo reizend geſehn. Du ſchläfſt noch nicht? ſagte ſie, in der halb⸗ offenen Thür ſtehen bleibend, durch die der Peter ſich eben nachſchlich. Nimm mir's nicht übel, daß