ſchen Reiche durch Sträflinge keine Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗Erzeugniſſe mehr angeſertigt werden. — Baden, 29. April. (B. A.) Ihre Maj. je Kaiſerin iſt ſoeben in beſtem Wohlſein hier ein⸗ getroffen und hat im Meßmer'ſche Hauſe Abſteige⸗ quartier genommen. Zum Empfange hatten ſich die Spitzen der Behörden, ſowie viele Perſonen von Diſtinction eingefunden. : — Karlsruhe, 21. April. Der Oberſchul⸗ ath hat den betr. Lehrern, welche der 24. Lehrer⸗ erſammlung in Karlsruhe anwohnen wollen, für en 7. bis 10. Juni Ferien ertheilt. Zur Deckung er Koſten hat der Lokalausſchuß vom M niſterium es Innern einen Zuſchuß von 600 Mk. erhalten. kan erwartet etwa 2500 Lehrer, für der Unter⸗ ringung der Lokalausſchuß zu ſorgen hat. Eine Ausſtellung von Lehrbüchern und Lehrmitteln in Fächern: Anſchauungsunterricht, Geographie, Ma⸗ thematik, Naturkunde und Zeichnen wird mit der Jerſammlung verbunden. — Heidelberg, 28. April. Dienſtmann ugen Schnorr dahier wurde geſtern Nachmittag im hieſigen Stadtwalde (am Gaisberg) erhängt aufgefunden und der Leichnam in das acad. Todten⸗ aus verbracht. Das Motiv zu dieſem Selbſtmord ürfte in moraliſcher Verkommenheit zu finden ſein. — Offenburg, 23. April. (L. W.) Mit enehmigung des Großh. Handelsminiſteriums fällt er hieſige Weinmarkt dieſes Jahr aus — Die Heidelberger erfuhren zu ihrem rößten Erſtaunen, daß die Brod⸗ und Fleiſchliefe⸗ ung für die dortige Garniſon an Mannheimer Lieferanten, und zwar Fleiſch 15 Pfg. unterm La⸗ enpreis, vergeben worden ſein ſoll. — Aus Baden, 27. April. Auf der am etzten Sonntage in Karlsruhe ſtattgefundenen Ver⸗ ammlung der Gauturnwarte des 10. deutſchen urnkreiſes (Baden, Reichslande und die Pfalz) urde dem Kreisvertreter, Herrn Dr. Waßmanns⸗ orff von Heidelberg, „als dem allbekannten Turn⸗ eiſter, Turnſprachforſcher, Turnſchriftſteller“, ſowie n Anbetracht, daß W. Tags vorher ſein 60. Le⸗ ensjahr vollendet hatte, ein Lorbeerkranz Namens er Vereine des 10. deutſchen Turnkreiſes überreicht. — Offenburg, 20. April. Die von fünf erren aus Konſtanz, Mannheim und Heidelberg m 19. April aufgeſtellte Tagesordnung der am „Mai Nachmittags 2½ Uhr im Saale der euen Pfalz zu Offenburg tagenden Landes ver⸗ ammlung iſt vorige Woche an alle Geiſtlichen nd Vorſtände verſandt worden. Der Gottesdienſt ird in der Gymnaſiumskirche Morgens um 10 hr von Pfr. Rieks gehalten. Nach Schluß der andesverſammlung um ½6 Uhr werden Herr Pfarrer Bauer und Profeſſor Michelis öffentliche Vorträge halten, zu denen Jederman Zutritt hat. Der erſtere wird über den „Indifferentismus, den und Herr Prof. „55 f 2 Roms“, größten Verbündeten bei dem Kroaten⸗ Michelis über ſeine Erlebniſſe b 90 biſchof Stroßmayer und einigen ungariſchen Bi⸗ ſchöfen von 1871 ſprechen. 8 85 — Aus dem en 25. April. Zu einer wahren Landplage haben ſich die Feldmäuſe vermehrt und verurſachen beſonders den Getreide⸗ feldern bedeutenden Schaden. Das Legen von Gift wird zwar eifrig betrieben, allein mit unbedeutendem Erfolg, da die Mäuſe in den grünen Feldern ſonſt Nahrung im Ueberfluß finden. ö 5 5 In Jaden wird vom 7. bis 10. Mai eine Blumen- und Pflanzenausſtellung abgehalten. Ettlingen, 29. April. Heute früh zwiſchen 10 und 11 Uhr wurde auf der linken Seite des Albthales, nahe der Spinnerei ein Waldbrand be⸗ merkt. Eine größere Anzahl Arbeiter der Spinnerei, bewaffnet mit Pickeln und Schaufeln, erkletterte im Laufſchritt den Berg und vereitelte durch raſches Eingreifen eine weitere Ausdehung des Feuers, das ohne ſofortige Maßregeln größeren Umfang ange⸗ nommen hätte. Das Feuer war in einer Viertel⸗ ſtunde gelöſcht. Die abgebrannte Fläche beläuft ſich auf / Morgen. — Berlin, 22. April. Vom 1. Mai ab können die mittels des Hektographs, Papyrographs, Chromographs oder mittels eines ähnlichen Umdruck⸗ verfahrens auf mechaniſchem Wege hergeſtellten Schriftſtücke ſowohl im innern Verkehr Deutſchlands als auch im Verkehr mit Oeſtreich-Ungarn und mit den übrigen dem Weltpoſtverein angehörigen Ländern gegen die Taxe für Druckſachen befördert werden, ſobald gleichzeitig mindeſtens 20 vollkommen gleich⸗ lautende Exemplare am Briefannahmeſchalter einge- liefert werden. — Trier, 25. April. Wie man der „Tr. Ztg.“ mittheilt, wurde dieſer Tage im Condelwald die Leiche eines Förſters unmittelbar neben einem verendeten Eber gefunden. Da die Leiche entſetzlich zugerichtet, eigentlich förmlich ausgeweidet war, ſo liegt es nahe, anzunehmen, daß der Förſter den Eber angeſchoſſen hat und dann von dem wüthen⸗ den Thiere angegriffen worden und dabei erlegen iſt. — Königsberg, 26. April. Gleich nach dem Attentat gegen den Kaiſer von Rußland hatte hier ein junger Mann in einer Schänke auf dem Steindamm die niederträchtige Aeußerung gethan, er würde unſeren Kaiſer erſchießen. Die Polizei ließ auf den Mann fahnden und gelang es zwei Schutzleuten, ihn in derſelben Schänke, in der der⸗ ſelbe die gemeine Aeußerung gethan, anzutreffen und zu verhaften. Der Verhaftete nenut ſich, der „Hart. Zig.“ zufolge, Joſeph Feuder, will Student ſein und war mit anſehnlichen Geldmitteln aus⸗ geſtattet. — Wien, 27. April. Heute Morgen er⸗ mordete der Schuhmacher Veigel hier ſeine Frau und vier Kinder und verwundete ſich eg Drückende Noth ſoll die Veranlaſſung zu der lichen That geweſen ſein. 1 + (Der Quartierwirth.) Unteroffſzler; IW Dein Quartierwirth? Soldat: Er ſſt — (lächelt und ſtockt.) Unteroffizier; Nu, er aß ein Metier haben, was treibt er, was hand Soldat ſchweigt verlegen. Nu, zum Donner kann er denn nicht ſprechen? Was ſſt Dein Soldat: Er iſt — eine — Madame! + Ein Hagelſchauer, der jüngſt niederffel, anlaßte eine ſehr kurzſichtige, alte Dame zu Ausrufe: „Schon wieder Schnee, will dent Winter kein Ende nehmen?“ — „Nein, Gg ma,“ ruft die Enkeltochter, „der Schnee da if Karte des Winters, welcher ſeine Abſchiedsg ö 11 Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 21. März roduktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlken (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 24.— bis 24.50, ruf 24.50 bis 25. — Amerikaniſcher 24.50 bis Spring 24.— bis 24.25. Californiſcher — —.—. Roggen, pfälzer 21.50 bis 21.75. kuf —.— bis —.—. Franzöſſiſcher 21.75 bis Gerſte hieſiger Geg. 18.50 bis 19.—. pfälzer 1 bis 20. — neuer Hafer bad. 15.50. bis württemb. Alp 15.75. bis 16.—. Würktem neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher —. Mais amerikan. mixt. 14.— bis 14 Bohnen 22 — bis 24.—. Linſen —.— bis Wicken 16.50 bis 17.50. Kernen 23.75 bis 2 Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſchet bis 2850. ungar. 28.50 bis —.— Klesſangeh deutſcher 1. Sorte —. —. bis 2. Sorſe — — bis — —. Provancer —.—. bis neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—, Esparſehß — — bis —.—. f Leinöl in Parthien 60. — bis —.— weiſe 62.— bis —.—. Rüböl in Parthien 63.5 bis —.—. Faßweiſe 64.— bis —.—. Petroleng in Wagenladungen 26.— bis —.—. 26.50 bis —.—. Sack, Brutto für Netto. Nr. 0. Ni. 1. Nr. 2. Nit 3. Ni 37 l.. Intereſſant iſt die in der heutigen Nummer unſerer Zeit ſich befindende Glücks⸗Anzeige von Sa einen dermaßen guten Ruf erworben, daß wir Jah auf deſſen heutiges Inſerat ſchon an dieſer Se aufmerkſam machen. wie einem frierenden, verſchüchterten Kinde, wieder ebenswärme einzuflößen. Liebſte Julie, ſagte er endlich und meinte et⸗ was recht Tröſtliches damit zu ſagen, ich habe es a wahrhaftig nicht geahnt, daß Dir ſo viel daran elegen war. Wenn Du mir nur einen Wink ge⸗ eben, einen Zettel hinübergeſchickt hätteſt, daß Du mich gern ſehen wollteſt — Ja wohl, unterbrach ſie ihn und nickte ſtill mit dem Kopfe, und ihre Stimme klang nicht vor⸗ wurfsvoll, ſondern wie man etwas Trauriges be⸗ klagt, was unabänderlich iſt, das war es ja eben, daß Du keine Ahnung davon hatteſt, wie es um mich ſtand, daß in all den Jahren, in denen wir Alles getheilt hatten, unſere Kinderſpiele und dann ſo viel Ernſthaftes, Du mich nicht beſſer kennen gelernt hatteſt, als jeder Fremde auch. Wie mir das wehthat, Julius, das hätte kein Wort ausge⸗ prochen, auch wenn ich meinen Stolz bezwungen hätte, es Dir zu ſagen. Nicht daß ich Dir bböſe darum geweſen wäre. Ich hab' mir nie viel ein⸗ gebildet, und darum, weil der Auditor in mich verliebt war wie ein Narr, und auch Andere mir ſchöne Dinge ſagten, glaube nur, darum ſchien ich mir immer noch nicht ſo reizend, daß Du Dich hätteſt bis über die Ohren in mich vergaffen müſſen. Aber wenn Du auch draußen Hübſchere und Liebere gefunden hatteſt, daß Du mich darum ſo wegwerfen konnteſt, wie einen alten Ball, mit dem Du als Knabe geſpielt haſt und den Du beim Aufräumen in Deinem Kaſten findeſt, das war mehr, als ich verdient hatte, das grub ſich mir wie ein eiskaltes Meſſer ins Herz und verleidete mir das Leben. Was hätte es da genützt, mich gegen Dich zu be⸗ klagen, auch wenn ich's über die Lippen gebracht — — 7 hätte? Wäre es darum anders mit Dir geworden? Jetzt, wo ich Alles herausſage, weil doch Alles einerlei und umſonſt iſt, thut es mir wenigſtens wohl, es noch vom Herzen herunterwälzen, eh' ich ſterben muß. Du glaubſt nicht, Julius, welche Laſt Du mir damit abnimmſt, daß Du mich ſo ruhig und freundlich anhörſt. Wie oft habe ich in Gedanken ſo mit Dir geſprochen und Dir hun⸗ dertmal meine geheimſten Heimlichkeiten geſtanden, und wenn ich dann plötzlich mir vorſtellte, ich könnte Dir das einmal ſelbſt ſagen, ſo wie zwei Brautleute ſich geſtehen, wie lange ſie ſich geliebt haben, ſtand mir das Herz ſtill vor Scham und Wonne. Jetzt kann ich Alles ſagen, als wäreſt Du gar nicht da oder ich läge ſchon in meinem Sarge und ſchlüge nur die Augen noch einmal auf, als Du gerade dazukämſt. Ob es ſchickt oder nicht, daran liegt mir nichts. Du wirſt es Niemand wiederſagen, nicht wahr? Und wenn auch, braucht man ſich zu ſchämen, wenn man Schmerzen ausgeſtanden hat? Schon wie ich Dich unten auf der Straße ſtehen ſah, fuhr es mir durch den Kopf: Gottlob, daß er kommt; nun kannſt Du es ihm ja noch mündlich ſagen. Ich habe es Dir freilich auch ſchon geschrieben, geſtern Nacht, als ich zum erſten Mal ganz allein im Hauſe ſaß und mir ſo grau⸗ lich war. Den Brief findeſt Du dort im Secretär der Tante, und auch ein Blatt dabei, worauf ich geſchrieben habe, daß ich Dir Alles vermache, was etwa mir gehört. Ich hoffe, das Gericht wird nichts einzupenden haben, wenn es auch in der Form nicht ganz recht ſein ſollte. So, nun habe ich Dir nichts mehr zu ſagen, Julius, als eine gute Nacht. Ich bin müde — gieb mir noch ein⸗ mal zu trinken, ich glaube ich kann dann einſchla fen, ganz ſchmerzlos, und brauche nie wieder aß zuwachen. Sie erhob ſich mühſam und näherte ſich ſchlaftrunkenen Schritten dem Tiſch, an den lehnte, keines Wortes mächtig. Willſt Du i nicht einſchenken? ſagte ſie. Ich fürchte, ich bet ſchütte etwas; ich kann kaum mehr aus den Mug ſehen. Dann, als ſie getrunken hatte: Geh Du aa auch ſchlafen, ſagte ſie. Ich kann Dir kei Beh anbieten, denn in jedem iſt ſchon Einer geſtorheh Aber Da auf dem Sopha wirſt Du ganz gut fegen und Du kannſt Dich mit dieſem Tuch zudekeh daß Du bei Nacht nicht frierſt. Morgen fil wenn ich nicht herunterkomme, ſieh einmal obeg nach, es wird dann wohl vorbei ſein, un Du kannſt mir die Augen zudrücken und ſorgen daß ich begraben werde. Nein, laß meine Hand len Ich bin wirklich zu müde, um mich noch aufrecht zu halten, und wenn ich noch mehr ſchwatze fürchte ich, es wird Unſinn. Gute Nacht, Juli Denk' einmal an die Julie, wenn Du recht gidgchah wirſt, und ich danke Dir nochmals, daß Oi e kommen biſt. Es war doch ſchön in unſerer zunge Zeit, als wir miteinander ſpielten, und den Abend denk' ich auch noch wie geſtern, als Du die Räuber vorlaſeſt und mir unterm Tiſch die Hand drückteſt, ſo oft Karl den Namen Amalie ausſprach. In an dieſem Tiſche war's, ich ſehe noch Alles, Aber ich will gehen und Dich ſchlafen laſſen. FC. ortſetzung folgt.) . N 25 — Molitok Redaction, Druck und Verlag von Wucherer 105 i Ladenburg. Faß weng Weizenmehl per 100 Kilo i Heckſcher ſenr. in Hamburg. Dieſes Haus hal ht durch ſeine prompte und verſchwiegene Aus zahl der hier und in der Umgegend gewonnenen Beit ie Kalina 5 Kapitalrenter 90 5 1874 (Geſet bbs zur Nac 1 Steuerpflichtig a) Landes und Reichsgeſetz beſteuerung zogthum he Geſetzes ſte darauf, ob Reichsgebiet inländiſchen des Geſetze b) Reichsausle die Kapital Bezüge au⸗ Die Kapitalre Geſetzes andur fünf vom 5. Me bei dem Scha Die Aufſtellur Geſetzes nach Alle jene Ste au welche nach den Bezug jährlich gek b) bei welchen nach dem betrag des einkommens o) welche inzw haben, nnd Steuer auf dh welche dure Großherzog Jahre an 2 des Geſ Will gemäß 2 ſprucht oder e Steuerrückverg anlaßt werden erklärung und niß begründen falls in der unt „Steuerpflichtig 31. Auguſt d geben haben, des Geſetzes n. Betrag der in geſetzten Steu Formulare zu Aufſtellung w unentgeltlich v Steuererklärur Belehrung geg Ladenburg beg Es diene hiermi Rahhicht, daß m 8 2. S K. N n itzt ab im befindet. Bad erſte Gewinne wog n . w. 80