len betr. für zwei⸗ ihre Ab⸗ gſte und Beſchll⸗ wird — 200 1. zur Be⸗ ei einem rend des badiſchet nachge⸗ den, Auf⸗ pft, daß Hengſten n. Soll⸗ trächtig 1 Preiſes iterungs⸗ ſprechend Zuchl⸗ en unter n waren, 350 M. ſtmaligen en. End⸗ daß der ner land⸗ rkennung urch eine dezuchtan⸗ chaftlichen ohlen ſind nzureichen n vorzu⸗ Bürger⸗ Mai den ing nicht 8 Eigen- kauft odet ekannt ge⸗ orſtehendet ierdezüchle diesſeitz zu Oedenburg in Ungarn geboren. 5 pfeifend die Treppe hinunter und kam denſelben Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet viertelſahrlich 1 Da. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Nl. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Nr. 35. Samſtag, den 30. April 1881 0 Vol itiſches. Berlin den 25. April. Heute nahm der teichstag ſeine Sitzungen wieder auf. Nach Er⸗ öffnung derselben kam ein Schreiben des ruſſiſchen Botschafters zur Verleſung, welches Namens des Kaiſers von Rußland für die von dem Reichstag anläßlich des Todes des Kaiſers Alexander II. be⸗ wieſene Theilnahme dankt. Berlin, 26. April. Graf Schuwaloff tritt heute Abend die Rückreiſe nach Petersburg an. Er war geſtern bei dem Fürſten Bismarck zur Tafel geladen. — Donnerstag trifft der in letzter Zeit viel genannte Großfürſt Konſtantin (der Oheim des letzigen Zaren) auf der Durchreiſe nach Italien hier ein. — Am Hofe, in militäriſchen wie in weiteren politiſchen Kreiſen hat der geſtern in Meran erfolgte Tod des Generals von der Tann überaus große Theilnahme hervorgerufen. Die Verdienſte des verewigten Heerführes in dem letzten Feldzug haben ihm bleibendes ehrenvolles Gedächtniß in der Geſchichte deutſcher Heerführer geſichert und nament⸗ lich die beſondere Werthſchätzung unſeres Kaiſers gewonnen. München, 26. April. General v. d. Tann i heute früh in Meran geſtorben. Graz, 27. April. Feldzeugmeiſter v. Bene⸗ deck iſt heute Morgen geſtorben. (Er war 1804 Die Niederlage von Königgrätz koſtete ihm Stellung und Ruhm. Seit ſeiner Verabſchiedung lebte er in Graz.) Petersburg, 25. April. Wiener Blättern zufolge wird aus Gatſchin, wo der Hof ſich gegen⸗ kwärtig aufhält, gemeldet, die Kaiſerin ſei von einem ernſtlichen Unwohlſein befallen worden. Die Kai⸗ ſerin iſt ſeit dem Attentat ungemein nervös und hot ſehr viel in Folge hyſteriſcher Anfälle zu leiden, die wegen des Zuſtandes, in dem ſie ſich befindet, große Beſorgniſſe erregen. Sie habe ſich, wie auch Unſer Correſpondent meldete, ſehr eifrig der Begna⸗ digung der Angeklagten angenommen. gab ihr keine direkte Antwort und vertröſtete ſie Der Kaiſer auf ſpäter. Die Kaiſerin erfuhr, daß die Begna⸗ digung nicht genehmigt worden ſei, erſt dann, als das Urtheil bereits vollzogen war, und verfiel aber⸗ mals in heftige Krämpfe. Konſtantinopel, 25. April. Vier ehe⸗ malige Diener im kaiſerlichen Palaſt ſind unter der Anklage, den verſtorbenen Sultan Abdul Aziz er⸗ mordet zu haben verhaftet worden. Sie geſtanden, daß ſie Seine Majeſtät erdroſſelten, worauf ſie die Adern eines ſeiner Arme öffneten, um glauben zu laſſen, daß der Sultan Selbſtmord verübte. Zwei ehemalige Palaſtbeamte und ein früherer Kriegs⸗ miniſter ſind an dem Komplot ebenfalls betheiligt geweſen. Mahmud Damat Paſcha und Noury Paſcha, welcher der Marſchall des Palaſtes während der Regierung des Sultans Murad war, ſind wegen Mitbetheiligung an dem Verbrechen verhaftet worden. Athen, 26. April. In ihrer Antwort auf die letzte Note der Mächte motivirt die Regierung ihre bisherige Haltung durch die überaus ſchwierige Situation, in welcher Griechenland ſich befindet; ſie weist auf die ungeheuren Laſten, welche die Kriegsrüſtungen dem Lande auferlegten, und auf die erregte Stimmung der Bevölkerung hin und betont ſchließlich noch einmal die Nothwendigkeit einer ſchleunigen und loyalen Durchführung der in Konſtantinopel gefaßten Beſchlüſſe. 5 Verſchiedenes. — Karlsruhe, 23. April. Nach einer heute Vormittag dem evangeliſchen Oberkirchenrath gemachten Eröffnung iſt der vormalige Präſident des Miniſteriums des Innern L. Stöſſer zum Prä⸗ ſidenten der erwähnten Behörde an Nüßlin's Stelle ernannt. Jedoch iſt ihm nicht, wie Letzterem, gleich⸗ zeitig Sitz und Stimme im Staatsminiſterium über⸗ tragen; derſelbe bezieht vielmehr einen Ruhegehalt, zu welchem der Kichenfond einen Funktionsgehalt von 4900 Mark zu entrichten hat. — Mannheim, 24. April. Heute fand eine Gedächtuißfeier für Hecker ſtatt, welche einen großartigen Verlauf nahm. Die von Profeſſor Krebs vor der mit ſchwarz⸗roth⸗goldenen und dem Sternenbanner geſchmückten Büſte gehaltene Feſtrede wurde von etwa tauſend hieſigen und von auswärts gekommenen Anweſenden mit Begeiſterung und rau⸗ ſchendem Beifall aufgenommen. Zum Schluß wurde eine an die Familie Hecker gerichtete Adreſſe ver⸗ leſen, die 800 Unterſchriften fand. Die Feſtſtim⸗ mung war ernſt, feierlich und von tiefer Begeiſterung getragen, wie dies hier in Mannheim, wo Heckers Name noch immer hochverehrt wird, ſelbſtverſtänd⸗ lich war. — Buchen den 26. April. Die Bewohner der hieſigen Stadt wurden dieſen Mittag in einen nicht kleinen Schrecken verſetzt. Gegen 12 Uhr zog ein ſtarkes Gewitter über die Stadt, wenige Mi⸗ nuten nach 12 Uhr ſchlug der Blitz in den Thurm der Stadtkirche ein und endzündete einen Theil des Balkenwerkes und der Verſchalung; er nahm ſeinen Weg durch den Thurm in die Kirche binter den Hochaltar und fuhr endlich durch ein ganz neues, mit herrlichen Glasmalereien verſehenes Fenſter, das er glücklicher Weiſe nur wenig beſchädigte. Es gelang in ganz kurzer Zeit des Feuers Herr zu werden; der Feuerwehr alles Lob, insbeſondere aber dem mutbigen Steigerhauptmann Brümmer, der auf ſchwacher Leiter ſich auf das Kuppeldach hiuaus⸗ wagte, um von dort aus ſich dem Feuerherd nähern zu können. Der Thurm iſt Gemeindeeigenthum; dieſe wird ſich nun wohl zur Erſtellung eines Blitz⸗ ableiters entſchließen. — Der neue Miniſter Wilhelm Nokk, Sohn des T Lyzeumsdirektor Nokk iſt 1832 in Bruchſal geboren, ſtudirte in Freiburg, Heidelberg, Berlin, wurde 1854 Rechtspraktikant, 1857 Referendär in Ettenheim, 1862 Sekretär beim Oberſchulrath, 1864 Amtmann in Heidelberg, dann Aſſeſſor beim Ober⸗ ſchulrath, 1865 Aſſeſſor, ſpäter Rath im Miniſte⸗ rium ds Innern, 1874 Direktor des Oberſchul⸗ raths und an Oſtern 1881 Mniſterialpräſident. — Von den 63 Abgeordneten zur badiſchen Zweiten Kammer treten auf 1. Juli d. J. aus: Zulie und Julius. Novelle von P. H.. 15 . (Fortſetzung.) Aber ſo kam es, daß ich ein großes Mädchen geworden bin und nie eine Leiche geſehn habe, da mein Vater, wie Du weißt, auf einer Bergwande⸗ kung verunglückte und ich nicht einmal zu feinem Grabe durfte. Und überhaupt hatte ich ein Grauen bor dem Tode, und wenn ich von einem Trauerfall ſprechen hörte, träumte ich die ganze Nacht, ich läge im Sarge und meine Freundinnen ſtreuten Blumen auf mich, immer mehr und mehr, bis ich die Laſt wie einen Mühlenſtein auf der Bruſt fühlte und mit einem Schrei erwachte. Aber den Schnei⸗ der wollte ich dennoch im Sarge ſehen, ich ſchämte mich, daß ich ihm in der Krankheit gar nichts Gutes gethan hatte aus erbärmlicher Feigheit; das wollte ich ſeiner Leiche abbitten. Er war nicht berändert, hatte ſo die bekümmerte, verlegene Miene, wie ſchon bei Lebzeiten, daß er immer ſo ausſah, als rechne er es ſich zur Sünde an, nicht gerade gewachſen zu ſein, und wolle Jedermann deshalb um Verzeihung bitten. Wenn es mit dem Todtſein weiter nichts auf ſich hat, dachte ich, warum fürchtet man ſich ſo davor? Ach Gott, damals ſprang mein kleiner Chriſtel noch mit der Schulmappe 0 Mittag nach Hauſe, es ſei Vacanz, man wiſſe noch nicht wie lange, und war ſo vergnügt, daß ich ihn noch ſchalt, wie er ſo luſtig ſein könne, wenn der gute Meiſter, der ihm ſeine hübſchen Kleider ge⸗ macht, eben geſtorben ſei. Es dauerte auch nicht lange, ſo war's mit der Ferienherrlichkeit vorbei, er klagte über heftige Schmerzen, mußte ſich legen, und nun begann der Jammer. Ich will nicht wieder daran denken, Julius, es macht mich ſonſt wahnſinnig. Du haſt ihn nicht gekannt, weil er bis in ſein zehntes Jahr bei einem Halbbruder meiner Mutter war, auf dem Lande. Aber die Tante beſtand darauf, daß ſie ihn auch übernehmen wollte, er ſollte in eine beſſere Schule gehen, und ſo kamen wir Geſchwiſter wieder zuſammen, es iſt noch kein halbes Jahr. Er war ein ſo guter Junge, viel beſſer und ſanfter als ich, und ich hatte ihn ſo lieb, als müßt' ich Alles nach⸗ holen, was ich ſieben Jahre lang an ihm verſäumt hatte. Wie er nun in ſeinen Schmerzen lag und immer ſtöhnte und ich Tag und Nacht nicht von ſeinem Bette wich, faßte er mir einmal beide Hände ſo recht feſt, hob den Kopf vom Kiſſen auf und ſagte: Nicht wahr, Julchen, Du läßt mich nicht allein ſterben? Es iſt ſo dunkel vor meinen Augen, Du mußt mich an der Hand halten, ſonſt finde ich den Weg nicht in den Himmel! — Sei nur ruhig, Chriſtelchen, ſagte ich, es wird Alles geſchehn, wie Gott will. — Nein, ſagte er, Du mußt Gott da⸗ rum bitten und mußt ihm ſagen, daß Du mich nicht verlaſſen willſt. Verſprich mir das, Julchen, ſonſt kann ich nicht rubig ſterben. — Ich verſpreche es Dir, Chriſtelchen, ſagte ich, und darauf wurde er ruhiger; aber wie ſein Letztes kam, hielt er mir immer die Hände und rief mit ſchon ganz erloſchener Stimme: Komm mit, Julchen, komm mit! Du haſt mir's verſprochen und lätzt mich nun doch allein! Un das waren ſeine letzte Worte. Ich wäre den Ton, womit er dieſe letzten Worte ſagte, und auch ſeinen letzten Blick wohl wieder losgeworden, wenn ich hätte weinen können. Aber es war wie ausgebrannt in mir, und auch wie dann die Tante an die Reihe kam, die doch gewiß wie die eigne Mutter an mir gethan hatte — ein Kieſelſtein giebt eher einen Tropfen von ſich, als meine beiden Augen. Und bei der Tante kam noch das Grauſen hinzu, das ſo die recht eigentliche Trauer gar nicht aufkommen ließ. Wie das ausſah, Julius, als ſie immer mit dem Kinn wackelte und dazwiſchen wieder lachte und mit den Fingern Klavier ſpielte auf ihrer Bettdecke — ich ſage Dir, die Haare ſtanden mir beſtändig zu Berg; ich fühlte gar nichts mehr, weder Wärme noch Kälte, ſo war ich wie in eine Gänſehaut einge⸗ wickelt und ſah überall das furchtbare Geſicht, das erſt nach dem letzten Athemzuge wieder friedlicher wurde. Und eben hatte ich ihr die Augen zuge⸗ drückt und lag halb beſinnungslos, ſterbens müde .