hoͤren, welche er nicht beſitze. Der Angeklagte Michailoff nannte ſich ein Mitglied der ruſſiſchen ſozialrevolutionären Partei, jedoch gehöre er nicht der terroriſtiſchen Fraktion an. habe den Zwecken der Partei nur durch ſeine tech⸗ niſchen Kenntniſſe und ſeine wiſſenſchaftlichen Rath⸗ ſchläge gedient, und wies auf die Urſachen hin, welche die Sozialiſten zum terroriſtiſchen Auftreten trieben, nämlich auf die Verſolgung der friedlichen Propagandiſten im Volke Alle von der Partei angewandten Sprengmaterialien ſeien von ihm gemeinſchaftlich mit den anderen Petrowska erkannte an, daß ſie ein Mitglied der Partei Parodnajawolja und ein Agent des revolutionären Exkutivkomites geweſen ſei, und betonte die rein paſſive Rolle von Heſſe Jeljaboff gab in längerer Rede eine Andeutung hinſichtlich der Organiſation der betonte ſeine Betheiligung an der terroriſtiſchen Thätigkeit in Alexandrowsk, wo der Mordverſuch auf den Kaiſer geplant war, ſowie an demjenigen in Petersburg vom 13. März. Hinſichtlich der Kakaͤſtrophe vom 13. März habe ihm die Organiſation des ganzen Planes obgelegen; er ſei an den Minearbeiten in der kleinen Garten⸗ ſtraße aber auch als Erdarbeiter betheiligt geweſen. Petersburg, 10. April. Nach dreiſtündiger Berathung verkündete das Gericht um 6 Uhr 20 Min. Morgens ſeinen Urtheilsſpruch. ſelben wurden ſämmtliche Angeklagten zum Tode durch den Strang verurtheilt. über die Petrowska muß dagegen, da dieſelbe dem Adel angehört, erſt dem höchſten Gutachten unter⸗ breitet werden. Athen, 8. April. Kibalcic ſagte, er ſeſtens der Regierung. Perſonen verfertigt. und Helfmann. revolutionären Partei, Der Urtheilsſpruch Sämmtliche Geſandten der Großmächte begaben ſich geſtern Nachmittag ge⸗ meinſam zu dem Miniſterpräſidenten Kumunduros. Radowitz verlas einen identiſchen Vorſchlag der Mächte, welcher von allen Geſandten unterzeichnet iſt, und ließ Herrn Kumunduros eine Abſchrift zu⸗ rück. Der Vorſchlag beſagt, die Mächte hätten, von dem Wunſche nach einer friedlichen Löſung der griechiſch⸗türkiſchen Frage beſeelt, den letzten Vor⸗ ſchlag der Pforte bezüglich der Grenzregulierung gebilligt und verlangteu um die Annahme deſſelben von Seiten Griechenlands, verſprächen, die Ausführung deſſelben überwachen Wenn Griechenland den Vorſchlag ab⸗ lehne, würden die Mächte ihm eine weitere Unter⸗ ſtützung entziehen. Kumu duros erwiderte, er werde den Vorſchlag der Mächte ſorgfältlg prüfen, nach reiflicher Ueberlegung ſobald nitiv beantworten. indem ſie gleichzeitig Verſchiedenes. L Ladenburg den 11. April. orgen 5 Uhr, fuhr in Heidelberg ein gemiſchter Perſonenzug von Mannheim kommend, auf einen Rangirzug, ſo daß außer der Maſchinenbeſchädigung meehrere Wagen entgleiſten. Einem Paſſagier drückt es den Kopf total breit, worauf der Tod ſofort eintrat; 3 weitere Mitreiſende wurden mehr oder minder ſchwer verletzt. — In Seckenheim wurde Herr Kaufmann Seitz zum Bürgermeiſter gewählt. Karlsruhe, 8. April. (Hof-⸗Anſage.) Wegen Ablebens Ihrer Majeſtät der verwittweten Königin Karoline Amalie von Dänemark legt der Großher⸗ zogliche Hof von heute an die Trauer auf 8 Tage bis zum 15. April einſchließlich nach der 4. Stufe der Trauerordnung an. — Aus Eberbach wird gemeldet, das die Erdarbeiten des Anſchlußlooſes der heſſiſchen Lud⸗ wigsbahn am 6. d. M. in Angriff genommen wurden. — Mainz den 30. April. Am Sonntag kamen mit dem Köln⸗Düſſeldorfer Dampfboot, Arndt“ wieder ca. 1000 Auswanderer, meiſtens aus Süd⸗ deutſchland, hier durch. — Heilbronn den 5. April. Wegen eines Vergehens wieder das Leben ſeines Vaters ſtand heute der Taglöhner Chr. Mayer von Lauffen a. N. vor der Strafkammer des Landgerichts. Der⸗ ſelbe hatte ſeinen eigenen Vater auf deſſen aus⸗ drücklichen Wunſch erhängt. Dieſer ſollte nämlich wegen Betrugs und Veruntreuung in Unterſuchung gezogen werden, lag aber in Folge Beinbruchs im Bette. Um dieſer Schande zu entgeben, hatte er ſeinem Sohne befohlen, ihn aufzuhängen. Der Sohn befolgte des Vaters Befehl, trug ihn auf den Boden und knüpfte ihn an einem Stricke auf, was der Vater wohl ſelbſt gethan hätte wenn er geſund geweſen wäre. Die Strafkammer verurtheilte den Angeklagten zu 3 Jahren und 9 Monaten Gefäng⸗ niß. — Paris den 6. April. Geſtern brannte das große Theater in Montpellier ab. Das Feuer broch um 1 Uhr Morgens nach einer Vorſtellung der Oper „Hamlet“, von A. Thomas, aus, und ſo war glücklicherweiſe wenigſtens kein Verluſt von Menſchenleben zu beklagen; von dem Gebäude ſind nur noch die verkohlten Mauern übrig. Man er⸗ mangelt nicht, die Bemerkung zu machen, daß, wie das Theater von Montpellier, ſo auch die große Oper in der Rue Lepelletier in Paris und das Thea⸗ ter des Arts in Rouen ſonderbarer Weiſe nach einer Vorſtellung der Oper „Hamlet“ abgebrannt ſind. — Ueber das Erdbeben in Chios wird aus Konſtantionpel unterm 5. ds. gemeldet: Die neueſten Berichte aus Chios ſchildern die Wirkungen noch ſchrecklicher, als anfänglich befürchtet wurde. Die Anzahl der gelödteten Perſonen wird nunmehr auf 5000 geſchätzt. Es werden noch fortwährend ſilbernen Hochzeit. Nur eines überging er — die Rettung der kleinen Ella, die doch eigentlich die Urſache der glücklichen Löſung war. Als er geendet hatte, erhob ſich daher Doktor Tipper und ſprach: „Wir haben ſoeben die ergrei⸗ unſeres Jubelpaares vernommen und uns im Herzen Alle über die ſchöne Wendung, welche dieſelbe endlich gefunden, aufrichtig gefreut. Nur eins hat der Jubelbräutigam, mein lieber Schwiegervater, mit feinem Zartgefühl verſchwiegen: wie er nämlich in meine Wohnung gekommen iſt.“ Und nun erzählte er unter dein lautem Beifall der Gäſte die Rettung ſeiner Tochter und ſchloß mit „Ich bitte Sie, Alle mit mir anzu⸗ ſtoßen auf den edlen und heldenmüthigen Erretter meines geliebten Kindes!“ Die Gläſer erklangen an einander und donnernd erſchallten die Hochs auf das Wohl Rheinfelds. Nur Eine ſaß ſtill und ſprachlos da, das war die Jubelbraut, ſie hatte ja noch nicht gewußt, daß ihr kleiner Liebling in Todesgefahr geſchwebt, und nur der Gedanke daran ergriff ſie ſo gewaltig, daß ſie den Erzähler mit vor Schrecken bleichem Antlitze lange ſprachlos anſtarrte. brachte ſie wieder zu ſich, er ſagte ihr, daß von etwas glücklich Ueberſtandenem die Rede geweſen. „Du haſt alſo meine Ella aus dem Waſſer geholt?“ brachte ſie endlich mühſam hervor. „Ja, liebe Thereſe!“ antwortete Kuno lächelnd. Sie blickte ihn groß an, mit einem Blick ſo zärtlich, ſo voll von innigſter Liebe und wärmſtem Danke, wie dies nur möglich iſt, wenn die Empfin⸗ dungen den Grad der Begeiſterung erreicht haben. „Wie ſoll ich Dir danken, Kuno?“ und drückte ihm die Hand. fende Geſchichte den Worten: Der Jubel der Gäſte Er ſchüttelte den Kopf. „War es nicht auch meine Enkelin, die ich rettete!“ warf er ein, „und wie könnte überhaupt ein Menſch dafür Dank be⸗ anſpruchen, daß er als Menſch handelt und ſeine Pflicht thut?“ „Kuno, Du biſt noch der Alte, haſt nichts eingebüßt von Deinem Edelmuth und Deiner Her⸗ zensgüte, auch ich will Dir die alte Thereſe wieder ſein; denn mein Herz iſt jung geblieben und ſchlägt Dir entgegen wie vor 25 Jahren.“ Sie ſprach's, und die beiden geſtanden ſich nach Jahr und Tag, daß ſie früher kaum je ſo glücklich geweſen wären, wie jetzt nach langer Tren⸗ nung. Sie waren ja in die Schule des Lebens gegangen, und ihre geprüften und geläutetrten Herzen empfanden die Freude tiefer wie die oberflächlich Jugend. 8 (Am ſächſiſchen Bahnhofe.) Ge⸗ päckträger: „Ach, hören Sie, mei jutes Herrchen, haben Sie denn boch Gepäck bei ſich?“ — Bäcker (zu ſeiner Frau): „Das iſt aber doch merkwürdig, Roſalie! Sieht mir der Mann gleich an, daß ich Bäcker bin.“ + (Inſtruktionsſtunde.) Unteroffi⸗ zier: Wie viel Paar Stiefel hat der Soldat? Rekrut: Zwei Paar! Unteroffizier: Wovon —? Rekrut: Von Rindsleder! Unteroffi⸗ zier: Unſinn — wovon das eine immer geputzt ſein muß! „Papa, gib mir zehn Mark! Ich muß morgen Windſcheid's Pandekten kaufen.“ „Laß mich in Ruh', Du willſt mir nur Geld heraus⸗ ſchwindeln! Ich kenne das — hab's meiner Zeit auch nicht anders g'machtt““L“ 1 im Innern der Sämmtliche irten Kriegsſchiffe haben ſich ga l Longſtreet, der aer hat die Korvette „Galena“ Unterſtützung für die Nothleidenden gleichfalls dg In Konſtantinopel werden Sag tet, die bereits eine bedeutende Hh Die griechiſche Regierung hat folg eines ihrer Kriegsſchiffe mit Aerzten, Nahrung mitteln und 30,000 Francs zur Unterſtützung 9 Schauplatz der Kataſtrogh Griechen von Alexandrie ſandten ſofort große Maſſen Reis, Linſen 1 Erdſtöße berſpürt und man fortgeſetztes Smyrna ſtation Chios begeben, kaniſche Geſandte, ſakanntmachur aus der Erbgr in dieſen lungen veranſtal fung in dieſ erreicht haben. Hilfsbedürftigen an den — Konſtantinopel, 9. April. Aus hie wird gemeldet, daß in Folge der Verweſung d unter den Trümmern der Stadt begrabenen Leicht die Wegſchaffung derſelben unmöglich iſt. Mis Paſcha beſchloß, um eine Epidemie zu berhüte die ſtehen gebliebenen Mauerreſte niederzureſßen eine ausgiebige Desinfection vornehmen zu laſſe Die Zahl der in Folge des Erdbebens getödiet und verwundeten Perſonen ſoll ſich bereits g 16,000 belaufen. — Garibaldi liegt auf der Inſel Care Seit Wocheu konnte ſein Leben n durch ſtarke Reizmittel erhalten werden. (In der Kaſerne) (zum Rekruten): „Kärrl — kommt Er mir mog wieder mit ſo kurz geſchnittenen Haaren, ſo beko Er drei Tage Arreſt.“ Bei J. Lang in Tauberbiſchofsheim iſt erſch nen: „Cang's Vadiſcher Vollisſchuk⸗Atlaz Derſelbe enthält 13 fee Fachmänniſche Engelhorn. gadenburg, 8. April 384. Vorſtehende tingen wir hiermit zi und Darnachachtung ürgermeiſteramt 1— Auszug in Stondesbüchern de Ladenburg fir den Monat März 1 Cheſchließungen: 1 Hier Heinrich Friedr ig kedig und Eliſabethe Unteroffizf Preis geheftet 50 Pfg. ten, darunter 3 Doppelblätter. theile beſagen, derſelbe verdiene den beſten vorhe denen Atlanten in Zeichnungen und Colorit an Seite geſtellt zu werden. „Das als Doppelblatt beigegebene Kärtchen d Baden iſt nach der neuen Gerſter'ſchen Schulwa karte gezeichnet. — Die auf jener Karte vorhe denen groben Schraffirungen, welche jene Ka überladen erſcheinen laſſen, und die Höhenſchichten in feinen Farbübergängen veranſchaulicht, ſo daß dieſes Kärtchen als klein Dieſer Atlas überragt di meiſten für das Gebiet der Volksſchule berechnet Für die Badiſchen Schulen vollen für welche genannter Atlas eigentlich hergeſtellt it, wurde bei Anordnung des Stoffes und Auswahl der Ortsnamen Rückſicht auf den badiſchen Normal⸗ lehrplan genommen. Allerbeſte empfohlen werden.“ 1 6ſenbahnarbeiter Jol u I., e. T. Eliſe Mart Aghner Georg Lula So ſchreibt die „B. N „ Lundwirth Johann Alf e. S. Konrad. J endwirth Philipp L Fathsdiener Jakob ſind hier unterblieben Meiſterwerk erſcheint. 3. Sduhmacher Mathi „ 8. Friedrich Wilhelt . acer Johann Niko Aae e. T. Barbara Kartenwerke. Dieſer Atlas I Sttibent Andreas E be Köhler ledig, 74 5 Babara Schweiß iim, Ehefrau d. Jos — dort der Backfiſch is e' Goldfiſch — ſei 40 . Uihelmine, T. d. Kas nus, 2 J. 1 M. a. Haſt du, o Menſch, wohl 1 11 ö ö . 9 8 Philipp Das Leid, das in dem Worte liegt: Kein Herz auf Erden zu beſitzen, . 0. Das liebend ſich an deines ſchmiegt e . Mungntetha, T. d. Jol Ridinger, 19 J. a. zu di Richigteit dies Adenburg, den 8. April Der Standesbeamt Kein Freundesherz, an das du flüchteſt, Dem du dein Leid, dein Weh vertrauſt, Kein Freundesauge, das dich tröſtet, Wenn du in ſeine Tiefen ſchauſt? Allein zu ſein mit deinem Schmerze, Allein mit dir und deinem Harm. Und wenn dein Pfad ſteil und verworren, Dir helfend nah kein ſtarker Arm? O traurig düſtres Erdenwallen, O harte, namenloſe Pein: Es iſt das größte aller Leiden Das herbe Leid: Allein zu ſein! anusfall wird ſofort duſchüte gratis geg 9 Ferdemarkt. Jehung am 1. Jun Und wenn du einſt von hinnen geheſt dauptgewin. In's Reich, zu dem ein Gott dich ruft, Dann netzt nicht eine Freundesthräne Die Blumen deiner ſtillen Gruft. Ghupagen mit; zbagen mit je 2 ſchirk 4 bis 10005 5 Dru e je . en, 8 um wehe, dem dies Wort erklung 1 e dede von 5 Das zagend nur die Lippe nennt; Der ärmſte Menſch iſt der auf Erden, Der nicht ein Herz ſein eigen nennt! Redaction, Druck und