ein, Witte 1 u Acker mit 1 Kaspar Allie führen. 6 er Mat nalität Ses Poſtproviſton. nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Jamstag und koſtet vierteljährlich 1 W. 20 If, mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mä. 703 Pf. exel g Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen All. „ neueſte Faen entilation, Miktwoch, den 13. Rpril 1881 1 Ni. an. nte Rohrhüte, b ſſchäckig, und 75 Pfg. nabenhüte, neue n 60 Pfg. an. ickgeſetzte Knabe den zu billig Holitiſches. Berlin, 10. April. Der Reichstag, wel⸗ cher geſtern ſich eine dreiwöchentliche Ferienzeit auf⸗ erlegte, hat noch ein großes Arbeitspenſum zu erledigen. Die Brau⸗ und Wehrſteuer, das Unfall⸗ berſicherungsgeſetz, der Trunkſuchts⸗Entwurf, die Eichung der Schankgefäße, die Geſetze über Abän⸗ derung der Verfaſſung, über Beſteuerung der Dienſt⸗ wohnungen der Reichsbeamten, die Abänderung des Naturalleiſtungsgeſetzes, das Küſtenfrachtfahrtgeſetz, die Einführung von Innungen, Reichsſtempelabgaben, die Entwürfe über Abänderung der Gewerbeordnung, Herabſetzung der Gerichtskoſten u. ſ. w. Der Reichs⸗ tag ſoll deshalb bis Pfingſten tagen. Die von dem Reichstage beſchloſſene Begrenz⸗ ung des Aſylrechtes, von dem fortan Mörder und des Mords Verdächtige ausgeſchloſſen ſein ſollen, . Stenz. i Pafe Pfd. Mk. 1.— hat überall den beſten Eindruck gemacht und es iſt 5 „ I abzuwarten, daß die von dem Reichskanzler nunmehr „ begonnenen Unterhandlungen mit den auswärtigen „ Regierungen, zu einem befriedigenden Reſultate in r dieſer Frage führen werden. Das Schweizer Volk, „ 1 welches des wüſten Treibens der politiſchen Flücht⸗ 1 „ 1.50 linge von denen viele ganz und gar vergeſſen, welche „ 1.00 Rücckſichten ſie dem Lande, das ihnen gaſtliche Auf⸗ „„ „ nahme gewährt, ſchuldig ſind, längſt müde iſt, wird von mir ſeh ſich nicht weigern, einem Vertrage zuzuſtimmen, welcher ſeiner Freiheit in keiner Weiſe zu nahe tritt, Mk. 1.40 wohl aber geneigt erſcheint, es vor unliebſamen „ 1.60 Colliſtonen zu bewahren. „ 1.80 Das Arbeiterunfallverſicherungsgeſetz wurde, te kann für reit nachdem es im Reichstage einer vielfachen und zu⸗ malitäten garan⸗ je bei nicht con⸗ ir. Bei Abnahme nd billiger. 2 Sorten geht fg. u. 1 Mall Kommiſſion berwieſen. Aus dieſer dürfte es wohl in einer Geſtalt wieder hervorgehen, die dem Fürſten Bismark wenig behagen wird. Doch, wenn auch Nachfolger gegen die „ſozialiſtiſchen Pläne“ des Reichskanzlers Wiederſtand leiſten, die Fragen, welche L. odere der Geſetzentwurf angeregt hat, werden nicht wieder imer bon der parlementariſchen Tagesordnung ſchwinden. der jetzige Reſchstag und vielleicht noch mehrere ſeiner Der Sozialismus, meinte Bebel, beginne offiziell zu werden. Die Richtigkeit dieſer Bemerkung iſt nicht zu heſtreiten. Fürſt Bismark iſt nicht der Mann, ſich vor Worten zu fürchten; er geht in das Weſen der Sache ein. Um die Sozialdemokratie und die annarchiſch⸗kommuniſtiſche Internationale zu be⸗ kämpfen, paktirt er mit den ſozialiſtiſchen Ideen. Der Sozialismus iſt ihm nämlich keineswegs gleich⸗ bedeutend mit der Sozialdemokratie oder gar mit dem Kommunismus. Der Sozialismus kann eben⸗ ſogut als konſervative wie als revolutionäre Macht wirken. Zu verhüten, daß Letzteres geſchehe, iſt eines der großen Ziele der von dem Reichskanzler eingeleiteten wirthſchaftlichen Aktion. Wenn der Staat ſelbſt mit ſtarker Hand und im konſervativen Sinne die Schäden zu heilen ſucht, an denen die Geſellſchaft krankt, dann windet er den Sozialde⸗ mokraten ihre gefährlichſte Waffe aus der Hand und macht ſie machtlos. In Oeſtereich trifft man Vorbereitungen für die Hochzeit des Kronprinzen Rudolf mit der Prin⸗ zeſſin Stefanie von Belgien, welche am 10. Mai von Statten gehen ſoll. Im Uebrigen bietet der Kaiſerſtaat nur das wenig heitere Bild, wie auf Koſten der Deutſchen die übrigen Nationalitäten in die Höhe zu kommen ſuchen. In dieſer Beziehung meiſt ſcharfen Kritik unterzogen worden iſt, an eine haben die Czechen wieder einen Erfolg errungen, indem es ihnen gelungen iſt, durchzuſetzen, daß die alte deutſche Prager Univerſität nunmehr getheilt wird und zwar in eine deutſche und eine czechiſche Univerſität. Die Hintanſetzung und Verkürzung der DeutſchOeſtereicher in Allem und Jedem, nennt Graf Taaffe „Nationalitäten Verſöhnungspolitik.“ Bei uns gibt man dem Kind einen ganz anderen Namen! Czar Alexander III. ſcheint entſchloſſen zu ſein, eine durchgreifende Purifikation des ruſſiſchen Beamtenſtandes vorzunehmen. Es iſt nicht zu leug⸗ nen, daß die Korruption, die Nachläſſigkeit und der Leichtſinn der ruſſiſchen Beamten viel Schuld an dem Uebel trägt, welches das Czarenreich zu einer Mörderhöhle gemacht hat und der neue Czar packt die Reformation Rußlands jedenfalls beim richtigen Zipfel an, indem er den Augiasſtall der verlotter⸗ ten und verluderten Beamten Wirthſchaft reinigt. Der Herr Poſtminiſter Bakow iſt bereits gegangen worden, andere Herren ſtehen auf dem Sprunge. Alexander macht, wie wir zu ſagen pflegen, „kurze Fünfzehn“, und das iſt gut! Gegenwärtig weilt Fürſt Alexander von Bul⸗ garien hier als Gaſt des Kaiſers. Es heißt, daß derſelbe die Prinzeſſin Marie, die junge Wittwe des Prinzen Heinrich der Niederlande, als Gattin heim⸗ führen werde. Petersburg, 7. April. Seltſame Dinge vollziehen ſich in Rußland. Aus Moskau iſt über London eine Depeſche gelangt, welche meldet, daß der älteſte Sohn des älteſten Bruders des ermor⸗ deten Zaren, Großfürſt Nikolaus Konſtantinowitſch in dem Dörfchen Sablino an der Bahn nach Mos⸗ kau von einem Hauptmann und zwei Lieutenants verhaftet und auf ein Schloß ſeines Vaters internirt wurde. Derſelbe kam vor mehreren Jahren wegen eines Diamantendiebſtahls in's Gerede und iſt po⸗ litiſcher Umtriebe verdächtig. Die Fürſtin Dolgoruckiy hat ſich ganz von der Welt zurückgezogen; ſie iſt im Teſtament des Zaren reich bedacht worden. Ihr Haar hatte ſie ſich nach ihres morganatiſchen Gatten Tode ab⸗ ſchneiden laſſen und es eigenhändig dem Kaiſer in den Sarg gelegt, ſo wie dieſer es bei ſeinen Leb⸗ zeiten es einmal gewünſcht hatte. Das Haar der Fürſtin war von ſprüchwörtlicher Schönheit und Fülle. Petersburg den 7. April. Der Prozeß gegen Ruſſakoff und Genoſſen hat Vormittags 11 Uhr begonnen. Petersburg, 9. April. Der Regierungs⸗ bote bringt den ſtenographiſchen Bericht über die Sitzung vom 7. d. M. Ruſſakoff erkannte die Schuldigkeit betreffs des Verbrechens vom 13. Mürz an, verneinte aber die Angehörigkeit zu der Partei Narodnajawolja, zu deren Mitgliedern nur Leute mit einer gewiſſen revolutionären Vergangenheit ge⸗ t- Jooſe ng am 4. Mal Vine ſilberne Hochzeit. * Erzählung von Ferdinand Gilles. . Looſe (Schluß.) ing am 1. Jul „Ja, das wollen wir!“ rief Rheinfeld mit bor Freude ſtrahlendem Blick und wendete ſich dann ang Sohn um nach ſeiner Tochter und deren Mann. 58 „Du alſo biſt meine Tochte, meine Thereſe,“ 1 sagte er zu der jungen Frau, „ja, Du biſt das mer berjüngte Bild Deiner Mutter, ſo ſah ſie aus, ganz 0 do, als wir von einander — ſchieden! Komm' an verloof ung des Herz Deines Vaters, mein Kind. Ich habe 5. Mai 1881 A 2 Mark bel urch die Haubßb Ii und viel an Dich gedacht und habe oft zum Himmel ge fleht, daß er Dich glücklicher möge werden laßſen, wie Deine Mutter. Ich ſehe, der Himmel hat mein Gebet erhört; denn in Deinen Augen leſe Lang Sohn, ichs, daß Dein Herz zufrieden iſt, daß Du glücklich eddesheim. biſt als Gattin und Mutter.“ 1 Freiloos. Er umarmte und küßte ſie, umarmte dann —̃ʒ V—ö— guch den Doktor und herzte ſeine Enkel. „Und Du kleines, liebes Ding,“ ſagte er zu Efla, „biſt die Veranlaſſung —“ Tipper blickte ihn bedeutſam an und Rheinfeld ſchwieg; nach einer Weile wandte er ſich wieder an eine Frau und ſprach: „Weißt Du auch, liebe Thereſe, daß es in ücht Tagen gerade fünfundzwanzig Jahre werden, ſeltdem wir uns verheirathet haben?“ erzel 12 7 11 2. — farben per Sill 2.50 empfehl L. Stenz. 1 „Fünfundzwanzig Jahre?!“ „Ja, fünfundzwanzig! Es war am Mai 1852!“ „Das trifft ſich zu ſchön,“ ſagte Tripper, „ſo können wir alſo über 8 Tage Eure ſilberne 28. Hochzeit feiern!“ „O, daran hatte ich noch gar nicht gedacht!“ wandte ſich Frau Rheinfeld an ihren Mann, „wir halten über 8 Tage Hochzeit und werden, wie der brave Hauptmann Buchholtz einmal ſagte, als Groß⸗ papa und Großmama noch wieder Flitterwochen durchmachen. Schade nur, daß der Prophet, der uns dieſes Glück geweiſſagt hat, nicht ſelbſt mehr Zeuge deſſelben ſein kann — er fiel als Held!“ „Ich weiß es!“ ſagte Rheinfeld ernſt, und eine Thräne fiel von ſeiner Wimper. „Er war ein wackerer Mann, der es treu mit uns gemeint hat. Sein Andenken ſoll uns heilig bleiben!“ Acht Tage ſpäter, am 28. Mai 1877, ſtröm⸗ ten der Wohnung des Dr. Tipper zahlreiche Gäſte Tipper hatte es ſich nämlich ausbeduagen, daß die Feier in ſeinem Hauſe ſtattfinden ſollte — zu Fuß und zu Wagen zu. Es waren die großartigſten Vorbereitungen getroffen worden, und ſchier das ganze Städchen war auf den Beinen. Bei der Kirchenfeier war das große Haus ge⸗ drängt voll von neugierigen Menſchen, die ſich alle nicht genug darüber wundern konnten, daß ein Paar, welches ſeine ſilberne Hochzeit feierte und ſchon Großvater und Großmutter war, noch ſo ſchön und ſtattlich ausſah. Und in der That, Kuno und Thereſe waren wie verjüngt — es war eine wahre Luſt, dieſes Jubelpaar, das 20 Jahre von einander getrennt geweſen, jetzt wieder als Braut und Bräu⸗ tigam vereint zu ſehen! Rheinfeld, der ſeinen mäch⸗ tigen Vollbart, den er aus Amerika mitgebracht, bis auf den martialiſchen Schnurrbart hatte abneh⸗ men laſſen, erſchien, wie ſeine Frau, mindeſtens um 10 Jahre jünger, als er wirklich war. Die Beiden hätten mit Ehren als ein Paar gelten können, wel⸗ ches ſich überhaupt erſt vermählte — und doch waren ſie ſchon Eltern und Großeltern! Zu dem Feſtmahle waren die erſten Familien des Städtchens geladen worden, auch der hohe Be⸗ amte, der ſich einſt bei Thereſe einen Korb geholt; er hatte ihr lange geſchmollt, aber jetzt war er aus⸗ geſöhnt, er begriff ja, daß ſie wirklich nicht anders hatte handeln können. Ja, es war ihnen jetzt Allen mit einem Male klar, warum die „ſchöne junge Wittwe“ ſich nicht wieder verheirathen wollte. Rhein⸗ felds Rückkunft brachte in das ſonſt ſo ſtille Bade⸗ örtchen ſo viel Leben und Aufregung, wie dort ſeit Menſchengedenken nicht geweſen war. Als am ſpäten Abend nur noch ein vertrau⸗ terer Kreis um das glückliche Paar verſammelt war, gab Rheinfeld unter der geſpannteſten Aufmerkfam⸗ keit aller Anweſenden ſeine Geſchichte zum Beſten, vom Aſſeſſor von Dalberg an, bis zur Feier ſeiner