Treibens verlangt wird, welches eine permanente Gefahr für die Ruhe Europa's und die Sicherheit der Regenten iſt. Einige Blätter haben ſogar die Nachricht gebracht, es werde zwiſchen den Staaten ein Bündniß geſchloſſen, zum Schutz gegen revolu⸗ tionäre Gefahren. Diejenigen Staaten, welche dem⸗ ſelben nicht beitreten, würden von der Berechtigung, Päſſe für ihre Unterthanen auszuſtellen, ausgeſchloſſen werden, auch ſollten letztere ſich nicht in einem der verbündeten Staaten aufhalten dürfen. e 8 — Baden 20. März. Prinz Ke Fürſtenberg hat ſich heute in Berlin mit Dorothea von Talleyrand Perigord, Tochter des Herzogs von Sagan, verlobt. — Villingen den 24. März. Der hieſige Vorſchuß⸗Verein iſt in einem erfreulichen Wachsthum begriffen. Derſelbe zählt gegenwärtig 524 Mit⸗ glieder und verzeichnet im letzten Ge chäftsjahr einen Umſatz von 3,238,632 Mk., hierbei iſt hervorzu⸗ heben, daß derſelbe den des Vorjahres nahezu um eine halbe Million überſteigt; hierbei wurde ein Reingewinn von 10,687 Mk. erzielt. Wir dürfen mit Befriedigung auf dieſes Reſultat wohl blicken, blühe dieſer Verein ſo fort. — Neckarau den 23. März. Am verfloſſenen Sonntag Abend wurde ein hiefiger Bürger beim Nachhauſegehen von Mannheim, wenige Schritte vor ſeiner Wohnung von 4 ihm unbekannten be⸗ trunkenen Strolchen überfallen und durch zwei Stiche in den Kopf und rechten Lungenflügel lebensgefähr⸗ lich verwundet. Hoffen wir, daß es der Polizei gelingt, die Attentäter zu ermitteln, damit ſie der verdienten Strafe ſchon hier auf Erden nicht ent⸗ gehen. — Wertheim, den 23. März. Vorige Woche wurden ein Bauer und ein Jude aus Der⸗ tingen wegen Meineids, bezw. Anſtiftung dazu, dingfeſt gemacht. Der Letztere war nämlich wegen Unterſchlagung der Kapitalrentenſteuer in Unter⸗ ſuchung und wußte den Erſteren dazu zu beſtimmen, daß er vor Gericht wider beſſeres Wiſſen beſchwor, er ſei dem angezeigten Juden nichts ſchuldig. — München. An den hier befindlichen ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuß des deutſchen Sänger⸗ bundes iſt die Nachricht gelangt, daß der Hamburger Senat die Abhaltung des dritten deutſchen Sänger⸗ feſtes in Hamburg im Jahre 1882 gutheißt und daß der Hamburg zugedachte Beſuch des das ge⸗ ſammte Vaterland umfaſſenden deutſchen Sänger⸗ bundes dem Senate im höchſten Grade willkommen ſein wird. — In Leipzig wurde das noch nicht ganz 15jährige Dienſtmädchen eines Handelsmannes ver⸗ haftet. Um aus dem Dienſt zu kommen, ſoll das Mädchen das ihm zur Obhut anvertraute halbjährige Kind habe beſeitigen wollen und zwar mittelſt Petroleum, welches mit der Milch vermiſcht ward. Das Kind hat zum Glück keinen Schaden erlitten und die Milch einfach wieder ausgebrochen. — New⸗Nork den 25. Marz. Aus Saint Louis wird der Tod Friedrich Heckers gemeldet. — Siegen, den 19. März. Vor einigen Tagen flog die Pulvermühle bei dem einige Stun⸗ den von hier gelegenen Kreisorte Waldbröhl in die Luft. Die durch Unvorſichtigkeit herbeigeführte Ex⸗ ploſion forderte zwei Todte, mehrere Arbeiter wurden verwundet. — Im Jahre 1880, wurden im Regierungs- bezirk Kaſſel 19288 Schweine auf Trichinen unterſucht und davon 66 Stück als trichinös be⸗ funden. — Am 25. ds., Vormittags halb 9 Uhr fand ein Zuſammenſtoß zweier Perſonenzüge zwiſchen Langenſalza und Hallſtädt ſtatt. Zwei Perſonen blieben todt, vier ſchwer, viele leicht verwundet. — Nizza, den 24. März. Bisher ſind 63 Todte aus den Trümmern gezogen worden. Die⸗ ſelben gehören meiſtens Nizza und italieniſchen Orten an. — Nizza, den 25. März. Unter den bei dem Theaterbrande Umgekommene iſt bisher nur ein Deutſcher, Dr. Arendt Schilling v. Cannſtadt aus Eberswalde, ermittelt worden. — Petersburg den 24. März. Der Kopf des im Stallhofſpital verſtorbenen Verbrechers, der die zweite Bombe auf den Kaiſer geſchleudert haben ſoll, iſt, wie die „Köln Ztg.“ meldet, vom Rumpfe losgetrennt und einbalſamirt worden, um für die Gerichtsverhandlung aufbewahrt zu werden. — Der nächſte Mörder, der in Berlin hin⸗ gerichtet wird, iſt der Arbeiter Wieleka, der eine alte arme Botenfrau vergewaltigt und ermordet hat. Kaiſer Wilhelm hat ihn nicht begnadigt. Die Berliner Gerichte haben noch zwei Todesurtheile gefällt wider den Barbier Roßbach und die unver⸗ ehelichte Schmunk. — Ein Mittel zum Blutſtillen. Keine Schnitt⸗ und Stichwunden hören augenblicklich auf zu bluten, wenn man ein wenig Eiſenchlorid auf dieſelben tupft. Eine zu dieſem Zwecke dienende Miſchung von 5 Gramm Waſſer kann in jeder Apotheke bereitet werden. Die Miſchung hält ſich jahrelang, macht jedoch, auf Leinwand gebracht, ſchwer zu entfernende Roſtflecken, weßhalb man vor⸗ ſichtig ſein muß. — Der älteſte Baum der Erde wurde kürzlich in der Umgebung von San Francisco wegen Alters⸗ ſchwäche umgehauen. Es iſt dies nicht zu bewun⸗ dern. Der Baum hatte in der That eine merk⸗ würdige Lebenskraft bewieſen, da die Altersringe eine Lebensdauer von 4840 Jahren berechnen laſſen. In der Höhlung des Stammes konnten ſich de 300 Perſonen bewegen. 5 + (Mißverſtäadniß.) In die Kirche zu im Württembergiſchen treten drei Viehhänzler weißen Jacken und Hoſen, als der Pfarrer ehen den drei Weiſen aus dem Morgenlande pred und in der Lebhaftigkeit ſeines Vortrags gusr „Wo kommt ihr her, ihr drei Weifen?“ Da der eine Viehhändler treuherzig: „Von Schre hauſen, vom Viehmarkt, Herr Pfarrer!“ Nicht nur in Reichhaltigleit, Zuverläſſigkeit und Schnelligkeit das 95 Hilig d eit 5 dun augbaun den g 5 zun und fehr wuſſt jene, wel A0 gendetaſe zu vaden erh, dieſelbet L khr zu zahlen, da 115 durch Gr. Amts ie zu leiſten, ſondern auch vor Allem in treuer und willigen haben. ſchrockener Weiſe der Wahrheit zu dienen, ſtellt ſich Gemeindeverreck Blatt als erſte Aufgabe, welches kürzlich durch eine g Stumpf. Zahl hervorragender Politiker Deutſchlands in eine groß — — Zeitung umgewandelt worden iſt. Sowohl hinſichtlich ihrez Geſuck Inhalts wird „Die Tribüne“ — dieſe iſt gemeint — hin⸗ 4 fort zu den großen Zeitungen Deutſchlands zählen. fältig ausgewählte, ſachkundige und geſchickte Mitarbei auf allen Gebieten, die ſie vor Allem in Deutſchland, minder auch im Auslande gewonnen hat, ſichern ihr ei Platz unter den erſten politiſchen Organen, während g zeitig dem Bedürfniſſe nach belehrender, anregender i Exped. ds. Blattes. u Erbed. „—— manigfaltiger Unterhaltung in allen Richtungen Geng Nürnbe geſchieht. Den geſchäftstreibenden Kreiſen, wie dem an . geſchäftlichen Bewegung intereſſirten Privatpublikum iſt i 05 uma! dem neuen Handelstheil der „Tribüne“ eine Quelle zuver⸗ läſſtger und freichhaltiger Informationen über alle Zweige kale Hualität liefert i loo Pfd. per . bd en Mädchen, das een Arbeiten bewander rt oder auf Oſtern des Börſen-und Handels⸗Verkehrs, einſchließlich des Waaren⸗ markts, eröffnet worden, die Landwirthſchaft findet in re⸗ gelmäßigen Fachberichten und Abhandlungen einen ſach⸗ kundigen Berather. Gewiß iſt dies Ziel ein hohes und de Weg zu ihm mit Hinderniſſen beſäet; gewiß iſt 1185 10 110 Nachnahme. daß trotz mancherlei Zeichen, der Sinn für gediegene Arbeit n für unabhängiges Urtheil, für lauteres Streben im Dienst l. ur kun 5 einer großen, volksthümlichen Sache in deutſchen Gemüthern Waizen b von Neuem ſich kräftig regt. An dieſen Sinn, an dieſes Bedürfuiß wendet ſich die „Tribüne“ in erſter Linie; hie mit iſt Weſen und Aufgabe dieſer Zeitung für die Zukunft bezeichnet. „Die Tribüne“ deren format ſich verdoppelt hat, erſcheint ſtatt wie biesher 6 Mal jetzt 13 Mal in der Woche, nämlich an jedem Wochentage, auch am Montage und Sonntags in einem dopellten Morgenblatte. In ſicheren Erwartung, daß das gebildete und freiſinnige blikum dieſen Beſtrebungen eine günſtige Aufnahme Theil werden läßt, iſt trotz der durch die Erweiterung e I. Nürnbei cOenman Hatzer⸗Kümm. ſtehenden bedeutenden Mehrkoſten der Abonnementsp Huldellen und unverhältnißmäßig niedriger als bei den anderen ge 5 Zeitungen feſtgeſetzt worden. „Die Tribüne“ wird pfehle V. Fri: allen Poſtanſtalten des deutſchen Re ches für nur 7 J leinſchließlich der Poſtproviſion) und in Berlin von Zeitungsſpediteuren und der Expedition der „Trihl (Berlin 8. W. Krauſenſtraße Nr. 41) für nur 5 M.50 (ausſchließlich des Bringerlohns, der beſonders zu verg iſt), zu beziehen ſein. Den neu hinzutretenden Abonnenten wird „Die büne“ ſowie der bereits zum Abdruck gelangte Theil Romans ſchon vom Tage der Beſtellung ab gratis Verfügung geſtellt, ſofern dieſelben einen ſolchen Wu entweder den betreffenden Zeitungsſpediteuren oder, bei zug durch die Poſt der Expedition dieſer Zeitung z erkennen geben. Letztere wird den auswärtigen Abonnenten alsdann bis zum 1. April, von welchem Tage ab die Poſt⸗ anſtalten erſt zur Lieferung verpflichtet ſind, täglich zwei; mal franko per Kreuzband überſenden. Micher eingel goch⸗Chocc b IId. ! M. u. 1 Minen Caro, Pft bpaſlilen, Honig ſowie berſchiede Zuckerwas le V. Frip der ſtillen Wohnung Thereſens bald zahlreiche An⸗ beter an. Da faßte ſich eines Tages ſelbſt ein hochge⸗ ſtellten Beamter ein Herz und machte der ſchönen jungen Frau in beſter Form einen Heirathsantrag. Thereſe hatte den Herrn, der ſich zur Kur im Badeorte aufhielt, bei einer befreundeten Familie kennen gelernt und ſchätzte in ihm den liebenswür⸗ digen Geſellſchafter, deſſen ungezierte Ritterlichkeit die Außenſeite eines trefflichen, echt männlichen Charakters darbot. Durch ſeine Anweſenheit hatte ſich Thereſe ſtets angenehm berührt gefühlt, ſein Antrag zerſtörte aber ihr freundliches Verhältniß wie mit einem Schlage. Sie gab dem wackeren Manne einen Korb, und mit der Freundſchaft war es aus. Doch der Bewerber kamen immer mehr. Thereſe erklärte ihnen Allen, ohne ihnen weiter einen Grund anzugeben, daß ſie nicht wieder heirathen werde. Das wurde Stadtgeſpräch in dem kleinen Ort, Niemand konnte begreifen, was die ſchöne junge „Wittwe“ bewegen mochte, nicht wieder zu heirathen. Da wurden alle möglichen Kombinationen verſucht, aber keine traf die Wahrheit — Thereſens Leidens⸗ geſchichte blieb ein Geheimniß, deſſen Schleier auch nicht die klatſchſüchtigſte Neugierde zu heben ver⸗ mochte. Thereſe ſelbſt wurde Allen ein Räthſel, aber ein intereſſantes Räthſel, das jedermann anzog und unbewußt eine allgemeine, aufrichtige Verehrung genoß. Die kleine Thereſe wuchs indeſſen immer mehr heran und wurde mit jedem Tag ſtets mehr das getreue Ebenbild der Mutter. Dieſe nahm das mit Freude wahr; eins nur bereitete ihr Kummer, doß Kuno dies ſchöne Mädchen, ſeine Tochter, nicht ſehen und bewundern durfte!“ So enteilten die Jahre und brachten für unſere kleine, aus Mutter und Tochter beſtehenden Familie nur die eine Aenderung, daß Beide immer älter wurden. Thereſe, die als achtzehnjähriges Mädchen Kuno Rheinfelds Gattin geworden war, hatte allge⸗ mach ſchon die Dreißig überſchritten, ohne indeſſen an ihrer Schönheit und Anmuth zu verlieren. Ihre Tochter war im vierzehnten Jahre und bereitete ſich zur Konfirmation vor. Gerade damals ließ ſich in dem kleinen Badeorte ein junger Arzt, Dr. Tipper, nieder, ein tüchtiger und fleißiger Mann, der ſich bald das allgemeine Vertrauen erwarb und, weil er noch unverheirathet war, zumal bei der jungen Damenwelt viel Aufmerkſamkeit erregte. Letzteres geſchah jedoch gegen ſeinen Willen; denn wenn er auch kein ausgeſprochener Weiberfeind war, ein Freund derſelben war er noch viel weniger. Die modernen Damen waren ihm innerlich und äußerlich zu ſehr gekünſtelt, als daß ſie von einem echten deutſchen Manne aufrichtig geachtet und geliebt wer⸗ den könnten. Gewiß war er überzeugt, daß es da viele gute Ausnahmen gebe, aber er hatte mit dem ſogenannten ſchwachen Geſchlecht ſchon ſo viele kläg⸗ liche Erfahrungen gemacht — ſein Beruf als Arzt bot ihm dazu ja die beſte Gelegenheit — daß er Aarbolin in bete Conſerbirungs⸗ 1 Hägzer, verſtockt 15 benen Wurm aufkom qu haben per Pfd. 25 V. Frin Deutsche nnd wulfrende 2eine C ſeächtes abgelagert lber girſchenwaſſe ligt die Weinhan J. J. 5 Ladendt Pforzheim Aan ilberpef n gechung am 15 15 f bun Loose à n ezlehen durch es längſt aufgegeben hatte, nach jenen Ausnahmen auf die Suche zu gehen. Ich will es dem Zufall überlaſſen, mir ein wahrhaft liebenswürdiges Mäd⸗ chen in den Weg zu führen. Wird es mir dan gelingen, dieſes zu feſſeln, ſo ſoll das Mädche einen treuen, aufmerkſamen und zärtlichen Gatte an mir finden!“ So hatte er ſchon früher einmal ſeiner Mutter geſagt, als dieſe meinte, er müſſe ſich nun aber auch bald eine Frau anſchaffen. Der Tag, an welchem die junge Thereſe geſegnet werden ſollte, war hereingebrochen; für nur ihrem Kinde ſchlagende Mutterherz war es Tag eines großen Ereigniſſes. Wie ſchön ſchm die Mutter ihr Kind und mit welch' mächtig greifenden Worten ſprach ſie dem Herzen der Toch zu, ihr Glück wünſchend und des Himmels S auf ſie herab flehend. Mit rührender Kindlick umarmte die Tochter die Mutter. Die Thi die dabei in Beider Augen perlten, waren Thräſ höchſter Glückſeligkeit. — 8. F. ce „Was iſt Dir, Mutter, Du weinſt ja wit 9 Hedde eefar a leichen und e prima Dr 1 55 und ſcheinſt mit einem Male ſo ernſt?“ fragte Mädchen plötzlich, die Hand der Mutter faſſend „Nichts, nichts, mein Kind!“ antwortete d ſie dachte wieder an Kuno. „Warum ſollten i dieſen Feſttag nicht gemeinſam begehe wehmuthsſchwer ihr Herz. — f (Fortſetzung folgt.) ind Verlag bon Wucherer Ladenburg.