Nation, ſagt man, werde der Kaiſer ſicher ſein. Obgleich es um die Sicherheit in Moskau ungefähr gerade ſo beſtellt iſt, wie hier, ſo iſt es doch nicht unmöglich, daß der Vorſchlag in ernſte Erwägung gezogen wird; denn die Ueberſiedelung nach Moskau würde von den Ruſſen, mit Ausnahme natürlich der Stadt Petersburg, als eine echt nationale That bewillkommt werden. Petersburg den 21. März. In dem Pro⸗ zeſſe gegen die Theilnehmer an dem Attentate iſt die Anklageakte heute dem Senat zugeſtellt worden. Dieſer wird dieſelben morgen den Angeklagten Ni⸗ kolaus Ruſſakoff, Andreas Jeljaboff, Timotheus Michafloff und Frau Helfmann einhändigen laſſen. Die Angeklagten erhalten eine ſiebentägige Friſt zur Vorbereitung ihrer Vertheidigung durch Anwälte. 5 Petersburg den 23. März. Der Porjadok meldet: Die Gerichtsſitzungen des Senats über Ruſſakoff und Genoſſen beginnen am 30. März. 60 Zeugen, darunter 11 Sachverſtändige, werden vernommen werden Bukareſt den 22. März. Heute wurde vor den Aſſiſen der Prozeß gegen Petraru und zwei Mitſchuldige wegen der am 14. Dezember v. Js. verſuchten Ermordung des Miniſter⸗Präſidenten Bratiano verhandelt. Petraru wurde zu zwanzig⸗ jähriger Zwangsarbeit, Patescu, Prieſter aus Car⸗ lowa, in Anbetracht mildernder Umſtände zu neun Jahre Zwangsarbeit verurtheilt. Verſchiedenes. 0 Mannheim. Die Schlußprüfun der landwirthſchaftlichen Winterſchule Ladenburg, welche am vergangenen Mittwoch ſtattgefunden hatte, war ſowohl von den Angehörigen der Schüler als auch von vielen anderen Landwirtben der Umgegend äußerſt zahlreich beſucht worden. Als Prüfungs⸗ Commiſſär fungirte im Auftrag Großh. Handels⸗ Miniſteriums Herr Hofrath Dr. Neßler aus Karlsruhe. Wenn man in Erwägung zieht, welch unge⸗ heures Unterrichtsmaterial bei jungen Leuten von ſo verſchiedener Vorbildung in der kurzen Zeit von fünf Wintermonaten bewältigt werden muß, ſo konnte man dem Ergebniß der Prüfung nur volle Anerkennung zollen. In den landwirthſchaftlichen Fächern iſt es gelungen, den Unterricht in unmittel⸗ bare Beziehung zu den praktiſchen, landwirthſchaft⸗ lichen Grundsätzen und Erfahrungen zu bringen, was auch der Prüfungs⸗Commiſſär hervorzuheben Gelegenheit nahm. In gleicher Weiſe erfuhren die bei der Prüfung aufgelegten Schülerarbeiten unge⸗ theiltes Lob. An den aufgelegten Zeichnungen mußte dem Sachkenner zunächſt die fleißige und ſorgfältige Ausführung beſonders in die Augen fallen, zumal nee 1 find aber die ſichtlichen Fortſchritte, welche die jungen Leute im Schönſchreiben gemacht haben. Daß ein ſyſtematiſch durchgeführter Unterricht, im Schön⸗ und Taktſchreiben auf die Hand der Schüler den denkbar günſtigen Einfluß übten, beweiſen ſowohl die am Ende des Schuljahres gefertigten Schönſchriften als auch die ſonſtigen Hefte, welche gelegentlich der Prüfung zu Jedermanns Einſicht aufgelegt waren. Am Schluſſe der Prüfung wurde einem jeden Schüler ein Zeugniß und ein Andenken eingehändigt, worauf ſich dann Schüler, Lehrer und Zuhörer der Prüfung zu einem gemeinſchaftlichen Mittageſſen im Gaſthauſe zum „Schiff“ verſammelten und den Nachmittag in froher Weiſe verlebten. Der ſtarke Beſuch der Schule ſowie die zahl⸗ reiche Betheiligung der landwirthſchaftlichen Be⸗ völkerung bei dem Schlußakte des XIII. Schuljahres laſſen hoffen, daß auch die Betheiligung für das XIV. Schuljahr eine mindeſtens ebenſo rege ſein wird. Heidelberg den 17. März. In der „Heidelb. Z.“ ſind nun die amtlichen Kundgebungen veröffentlicht, welche die ſeit Jahren in unſerer Stadtrechnung eingeriſſenen Mißbräuche betreffen, durch welche dem Begriffe Rechnung geradezu Hohn geſprochen wird. Mit Recht mißt das Miniſterium ſowohl dem Oberbürgermeiſter als auch den Stadt⸗ räthen und dem Bürgerausſchuſſe Verantwortlichkeit für die lange Dauer dieſer Mißbräuche zu, durch welche zunächſt ein Defizit von 121,000 M. in der Stadtkaſſe entſtonden iſt, das möglicherweiſe aber noch höher ſteigen kann, da die Rechnung ſo gründ⸗ lich als moglich verwirrt iſt und Millionen einge⸗ nommen und ausgegeben ſind, ohne die geſetzlichen Vorſchriften zu beachten. Ob der ſeit vorigem Jahre verhaftete Rechner Niederhäußer bloß Unordnung oder auch Unterſchleife verſchuldet hat, muß die Kri⸗ minalunterſuchung ergeben. — Emmendingen den 21. März. Heute Mittag wurde das Geſpann des Fuhrmanns Lang von hier von dem 11 Uhr 47 Min. von Freiburg kommenden Schnellzuge auf dem Uebergang erfaßt und überfahren. Die Wirkung war leider von ſehr ſchimmer Art, denn der Knecht blieb nebſt dem Pferde todt auf der Stelle, der Wagen iſt gänzlich zer⸗ trümmert. Wie man hört, ſoll die Barriere nicht rechtzeitig geſchloſſen geweſen ſein. — Würzburg den 15. März. Vor hieſi⸗ gem Militärbezirksgerſcht wurde heute Vizefeldwebel Marz vom 4. bair. Infanterieregiment wegen Miß⸗ handlung von Soldaten zu 18 Monaten Zucht⸗ haus und Dienſtentlaſſung verurtheilt. — Bremen den 18. Mörz. Ein blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Zollbeamten und Schmugg⸗ lern hat, wie die „Weſ. Ztg.“ meldet, in der ver⸗ — auch hier der praktiſchen Feldmeßkunſt die größte Beachtung geſchenkt wurde. Am bemerkenswertheſten gangenen Nacht vor dem Hohenthore beim Schutz⸗ deiche ſtattgefunden, wobei die Beamten von ihren Schleßwaffen Gebrauch machten und eiten Schmuggler tödteten und zwei andere mehr weniger ſchwer verletzten. Die Leiche des Geode Hofmeiers Precht aus Grolland, wurde nach 5 Krankenanſtalt an der Oſterſtraße gebrach, e beiden anderen hier in ärztliche Behandlung ge nommen. Precht war Familienvater. Das fue gunbem iſt fleckte Fahrzeug, mit dem die Durchſchmuggelung bo Salz beabſichtigt war, lag heute Morgen am Hohen thore. 5 5 — In Lampertheim feierte am Song der dortige Bürger Johannes Diehl ſeinen hunde — Schwerin den 22. März. Die Flu der Elbe haben bei Dömitz einen Deich durchbrach und das Land meilenweit überſchwemmt. Die i wohner ſind geflüchtet. — Nizza den 24. März. Bei Beginn de Vorſtellung Lucia brach im italieniſchen Opernhanh Feuer aus, welches trotz aller Anſtrengungen nach gelöſcht werden konnte. Das Theater brannte nieder 8 n. Bis jetzt ſind 18 Todte aufgefunden, 14 wude in die der Oper gegenüberliegende Kirche gebtach Man glaubt, daß gegen 100 Perſonen ums Lehe gekommen. — Nizza den 24. März. (Telegr.) de Theaterbrand entſtand durch Gasexploſion. Bol kommene Dunkelheit im Theater rief allgemeine Be ſtürzung hervor. Bis Morgens 3 Uhr wurden 59 Leichen hervorgeſchafft. Die Verunglückten gehöre meiſt der arbeitenden Klaſſe an. Die Orcheſterloge und die erſte Logen waren meiſt noch leer. Jah Familien von 5 und 3 Perſonen ſind umgekommeg Gegen 10 Uhr war das Feuer bewältigt. Fur die Hinterbliebenen wurden Sammlungen eröffnet, — In Roubainx verſammelten ſich am 18 ds. um 9 Uhr früh gegen 1500 Arbeiter auf de Boulevard de Paris. Der Polizeivorſtand der Stadt von dem Vorfall in Kenntniß geſetzt, begab ſich ! die Mitte der Arbeiter und befragte ſie über ihr Vorhaben. „Wir find, war die Antwort, ohn Geld und ohne Arbeit und berathen uns über di Schritte, welche wir bei der Stadtgemeinde u Hilfeleiſtung unternehmen ſollen.“ Auf Zurede des Beamten zerſtreute ſich die Menge und ein Deputation verfügte ſich zum Bürgermeiſter, welch Hilfe zuſagte. In der That hat der Gemeinderglſ ſofort 50,000 Fres. ausgeworfen, um Volksküß zu errichten. Schwieriger wird es ſein, Arbeit ff die Nothleidenden zu finden. . . 5 4 5 0 enden der Aaammtmachung. 45 Grlaßgeſchäft pro 1 fen ſullenlich . gende 1 leben 1 zu 30 haft de ufig uf borhe. ellende 9 15 ſe ſich ſuchen. 0 7 1 fill gen. e den 5 cgen au as dohrgangs N, ſowie woch, darm. hal 9 Hf. 7 1 i 928 f Enlſchuldigung n l dcher anger ch rpflichtigen mi ſten Geburtstag. 1 Mllärpflichtgen!! 7 emacht wird, der Wehrordn Verwirkung e Mark oder bis 1 Vortheile der Looſ erllͤtt und als vorzi behandelt wer halllich der Einleitung n Sttafperfahrens, wenn! en Erkundigungen gegen Verdacht bear. ihrer Dienstpflicht algen des Jahrgangs 18 beter Jahrgänge haben umeden ihre Looſungsſch. 1 uhfolgenden Tagen haben „April l. J dam halb 8 Uhr: 3 der Stadt Mat 1859 und frühe die Pflichtigen 1860 aus der Stadt Mat n damen mit dem Buchſtal anfangen. 6. April l. b 8 Uhr: Waitz des Jahrgangs 18 een Mannheim, deren Nan in dſchen F bis 2 anfang Wu Nechigen Lobo d h eis . — Konſtantinopel den 18. März. De Stadt Inebali in Anatolien iſt durch eine Feuer brunſt zerſtört worden. — New⸗ Mork den 19. März. Die In dianer von Neu⸗Mexiko haben, wie verlautet, ein aus 30 Perſonen beſtehende Reiſegeſellſchaft gelödi und die denſelben gehörigen Wagen verbrannt, ihres Herzens, vermied es aber ſorgfältig, den Grund der Trennung auch nur mit einem Worte zu be⸗ rühren. Sie ſchrieb nur: „Du haſt es gewollt, es ſei denn!“ In einer Nachſchrift bat ſie Rheinfeld, mit dem Rechtsanwalt Köſter ihre Verhältniſſe zu ordnen, ſie würde dieſem ihre Adreſſe mittheilen, indeſſen wünſche ſie, daß er, Kuno, nicht nach ihrem Auf⸗ enthaltsorte forſche. Sie werde fern von aller Welt an einem ſtillen Fleck nur ihrem Kinde leben. * 4 * Als der Hauptmann Rheinfeld die Antwort ſeiner Frau überbrachte, fuhr dieſer jäh auf und blickte den Hauptmann wild an. „Wiſſen Sie, was Sie mir für eine Nachricht bringen?“ fragte er dann, indem er ſich vergebens zu lachen bemühte. „Nun, ich dächte, eine günſtige, lieber Rhein⸗ feld!“ antwortete Buchholtz. „Ja, die Nachricht iſt in der That günſtig!“ erwiderte der Gefangene, indem er ſich auf die Lippen biß, er hatte einen reumüthigen Brief, er hatte eine offene Erklärung von Thereſe erwartet, und ſie — wich ihm ſtolz aus. Wie ſollte er das verſtehen? Er wünſchte nicht, daß der Hauptmann ſein Innerſtes errathe, er lenkte deßhalb das Ge⸗ ſpräch auf ein anderes Thema. „Wie geht es dem Aſſeſſor?“ fragte er gleich⸗ gültig. . „Er iſt außer aller Gefahr, ſo daß wir Sie vielleicht in einigen Tagen entlaſſen dürfen.“ „So, ſo?“ „Sie freuen ſich deſſen nicht?“ „Ganz gewiß; denn ich hatte nicht die Abſicht, einen Menſchen zu tödten, ſondern ich folgte nur dem unwiderſtehlichen Triebe, meine Ehre zu rächen, die jener ſo bübiſch zu beſchimpfen gewagt hatte!“ „Nun, die Sache iſt noch nicht aufgeklärt. Vielleicht beruht Alles auf einem Irrthume Ihrer⸗ ſeits!“ „Noch nicht aufgeklärt? Irrthum? Ha! es wäre ſchrecklich!“ Rheinfeld ſtützte den Kopf in ſeine Hand und verſank in tiefes Brüten, ganz vergeſſen, daß er nicht allein war. Der Hauptmann ließ ihn ruhig gewähren. „Dieſe Stimmung iſt heilſam,“ dachte er, möge er nur darüber nachſinnen, was er gethan!“ dann entfernte er ſich leiſe. „Die Sache iſt noch nicht aufgeklärt!“ wieder⸗ holte Rheinfeld, „habe ich denn nicht deutlich gehört, wie ſie ſich von ihm eine Liebeserklärung machen ließ? — Freilich, ihre Antwort habe ich nicht ab⸗ gewartet! Ha, wenn ich ihr Unrecht gethan hätte! — Der Gedanke macht mich wahnſinnig. Doch was hilft's: Die Würfel ſind gefallen!“ Dieſe letzten Worte ſprach er reſignirt, aber mit derſelben Entſchloſſenheit, wie Thereſe ſie geſprochen. Dann verſank er wieder in dumpfes Brülten. Als der Hauptmann, der ſich ihm in ſeiner traurigen Lage als ein treuer Freund bewährte, ihm am andern Abend die Abreiſe ſeiner Frau mitthei meinte Rheinfeld: „Sie haben mir das geſtern ſchon geſagt, He Hauptmann. Ich danke Ihnen.“ „Geſtern ſchon? O, o, ich verſtehe — des alſo — war es! Sie ſind unbeſonnen geweſeh, Rheinfeld!“ „Mag ſein,“ antwortete dieſer wehmilthig, e es nun, wie es wolle, der Kryſtallkelch ſprang eh zwei, und mein Glück iſt dahin für immer „Nein, das iſt nicht wahr, verſöhnen Sie fh mit Ihrer Frau!“ a „Das kann ich nicht! That ich ihr Une wie könnte ich ihr wieder unter die Augen kreken und iſt ſie ſchuldig, wie kann ich ihr verzeihe, wenn ſie mich nicht darum bittet!“ — — — — Rheinfeld wurde nach wenigen Tagen aus dent Arreſt entlaſſen. Der Aſſeſſor aber, der ſehr scheit verwundet, erholte ſich ſchneller, als man erwarl hatte. Sowohl Rheinfeld, wie von Dalberg halteg einflußreiche Verwandte, durch deren Vermfttelung es gelang, die Geſchichte niederzuſchlagen. Rheinfeld nahm ſeinen Abſchied und wander nach Amerika aus. . (Fortſetzung folgt.) „ E — Nedactton, Druck und Verlag don Wucherer F Fee Ladenburg. dunn, Aaabemeinden Uthauſen A 0 as der er nit ian den N * a n Guſhe 0 Aunſtag, 1 dag Il. Mil arm. halb Mägen des sede Mannb des Jahrgar der Landgemein 7. April l. 8 aum halb 8 Uhr: ien det Jahrgänge 18 A eas den Landgemeind wn, Ibbesheim, Käferth Aeg, Neänbauſen, Sandhof end Schriesheim, ſowie in des Jahrgangs 1861 a Mbesheim, Lade „Schriesheim u ing, 8. April l. J. m halb 8 Uhr: 1125 des Jahrgangs 18 Undg meinden Feudenhei 750 Feudenhei i Nfchtigen des Jahr 0 Jahrgan Stadt Mannheim, de Buchſtaben A bis in en und Schaarh anfangen 0 8 uhr: Jahrgangs 18 eim, deren Nan u Rö bis 2 anfang