den ſchwer verwundeten Kaiſer auf Schlitten trugen 6 und zum Winterpalais fuhren. Die Kunde von dem ſchrecklichen Attentat durchlief die Stadt alsbald. Unzählige Menſchen aus allen Schichten ſtrömten noch dem Winterpalais die Kunde über den Zuſtand des Kaiſers erwartend. Schon gegen 4 Uhr war er ohne Bewußtſein verſchieden, nachdem er kurz vorher das Abendmahl hatte nehmen koͤnnen. Bei der Nachricht vom Tode wurde die Menge vom Schmerze überwältigt, Alles weinte. Von zwei ſokort verhafteten Schuldigen wird einer als Zögling der Bergakademie bezeichnet. — Die Truppen haben dem neuen Kaiſer den Eid in der Kaſerne geleiſtet. Morgen findet im Winterpalais die feierliche Vor⸗ ſtellung und Eidesleiſtung der Civilbehörden ſtatt; alsdann beginnen die Trauerfeierlichkeiten im Winter⸗ palais, das von einem Truppenkordon umgeben iſt. Petersburg den 14. März. Der „Reglier⸗ ungsbote publizirt die Proclamation des Regierungs⸗ antrittes Kaiſers Alexanders III., welcher das vor ſeinem Vater abgelegte Gelübde wiederholt, nach dem Vermächtniſſe ſeiner Vorſahren ſein ganzes Leben der Fürſorge für die Wohlfahrt, Ehre und Macht Rußlands zu weihen. Verſchiedenes. — Aus Baden. In Eberbach wird im Herbſte d. J. ein landwirthſchaftliches Gaufeſt ab⸗ gehalten werden. — Letzten Sonntag ſtürzte in Heimbach bei Emmendingen ein 18 Jahre altes Mädchen, nachdem es kaum einmal herumgetanzt hatte, auf dem Tanzboden todt zuſammen. — Der Rheinwart Schneider in Auenheim rettete mit ſeinem Taglöhner drei im Rhein in der höchſten Gefahr des Ertrinkens ſchwebende Männer. Metz den 10. März. Vom nächſten Sonntag ab wird erſtmals in allen Kirchen des Landes von der Kanzel herab das öffentliche Gebet für den Kaiſer abgehalten werden. — Neckarau den 12. März. Geſtern Nach⸗ mittag hat ſich hier nach der N. B. L. Z. ein gräßliches Unglück zugetragen. Eine dortige Wittwe hatte die Gewohnheit, mit einem fünf Viertel Jahre alten Nachbarskinde mit einem ungeladenen Gewehr zu ſpielen, welches von ihrem Manne her in ihrem Beſitze geblieben war. Vor einiger Zeeit hatte die Frau das Gewehr verliehen und es geladen zurück⸗ erhalten, von welchem Umſtande ihr indeß nichts bekannt war. Geſtern ſetzte nun die Frau ein Zünd⸗ hütchen auf das Gewehr und drückte es, in der Meinung, es ſei nicht geladen, los und der Schuß fuhr dem Kinde durch Kinn und Hals, ſo daß ſo⸗ fort der Tod eingetreten iſt. 8 8 Straßburg. Bezüglich der Agitation der Straßburger Tabaksmanufaktur theilt die Magd. Ztg. Folgendes mit: „Auf eine Eingabe des Vor⸗ ſtandes des deutſchen Tabaksvereins wegen Aufheb⸗ ung der Straßburger Manufaktur, ſowie deren Ge⸗ ſchäftsgebahrung an den Bundesrath iſt von letzterem nachſtehende Antwort ergangen: „Berlin, 6. Febr. Die von Ihnen an den Bundesrath gerichtete Ein⸗ gabe, datirt Berlin und Frankfurt a. M., den 18. November 1880, betreffend den Geſchäftsbetrieb der kaiſerlichen Tabaksmanufaktur in Straßburg i. E., iſt dem Bundesrath vorgelegt worden. Derſelbe hat in ſeiner Sitzung vom 27. v. M. beſchloſſen die Eingabe zur Würdigung und weiteren Veranlaſſung dem kaiſerlichen Stadthalter in Elſaß⸗Lothringen zu überweiſen. Dieſem Beſchluſſe habe ich heute Folge gegeben. Der Reichskanzler. In Vertretung gez. Koch.“ Erſt in Folge deſſen haben ſich viele Ta⸗ bakintereſſenten mit ihren Beſchwerden an den Herrn Generalfeldmarſchall von Manteuffel gewandt und wird eine bereits deſignirte Deputation von Vor⸗ ſtandsmitgliedern des deutſchen Tabakvpereins ſich zu gleichem Behufe nach Straßburg begeben. Im Uebrigen werden die Beſchwerden über die kaiſerliche Tabaksmanufaktur auch im Reichstage verhandelt werden; eine hierauf bezügliche Petition von Seiten des deutſchen Tabaksvereins geht in dieſen Tagen dahin ab.“ — Aus Karlsruhe wird geſchrieben: Die von einigen im Hofküchenprozeß Verurtheilten beim Großherzog eingebrachten Begnadigungsgeſuche haben keine Berückſichtigung gefunden. — Heidelberg, den 12. März. Geſtern Nachmittag begab ſich das 4 Jahre alte Knäbchen des Drehers Meſſinger, trotz ſtrengen väterlichen Verbotes, an den Neckar und gerieth, indem es die ihm vom Kopfe gefallene Mütze aufheben wollte, in die hochgebenden Fluthen, von welchen es fortgeriſſen wurde. Die Leiche iſt bis jetzt noch nicht aufge⸗ funden. N Straßburg. Auf der hieſigen Univerfität hat vor Kurzem in der mathematiſchen und natur⸗ wiſſenſchaftlichen Fakulität ein junger Japaneſe durch eine tüchtige Diſſertation und ein gutes Examen ſich den Doctortitel erworben, — wohl der erſte Aſiate, der auf der Univerſität Straßburg promovirt hat. — Mannheim. Am 12. ds. wurde am Rheinufer die Mütze und das Faſchinenmeſſer eines Einjährig⸗Freiwilligen des hieſigen Infanterie⸗Regi⸗ ments Namens Hallbauer aus Heidelberg gefunden und nahm man erſt an, daß derſelbe ſich ertränkt habe; doch liegt nach weiteren Erhebungen die Ver⸗ muthung nahe, daß derſelbe deſertirt iſt. Der Ver⸗ mißte befand ſich vor einigen Tagen mit einem Kameraden, Klopfer von hier, in der Wirthſchaft zum „rothen Schaaf“ und äußerten ſich dieſelben tadelnd über ihre Vorgeſetzten, was ihnen von einem dem Gespräche zuhörenden Herrn, dem fh Reſervelieutenant, Buchhändzer Nemnich von unter der Androhung verwieſen wurde, er Antlüt Anzeige hierüber erſtatten. Dies hat der (eh 3 die Ehrene auch gethan und iſt Klopfer nach ſeiner Vernehm Adem ich 9 8 J. über den Vorfall in Haft genommen. Ferner g alli des dem 9 wir, daß geſtern ein weiterer Soldat des gef 5 auf de 1 Regiments deſertirt iſt. f in der letzten) — Aus Bayern, den 10. März. niederbaheriſche Schwurgericht hat den 40fah ledigen Schuhmachergeſellen Mathias Brand Seiboldsdorf, der mit einem unbekannten Sr geſellen bei der Bauerswittwe Kurmaſer (Eine eingebrochen war und deren Tochter Anng n bracht hat, wegen Raubmord zum Tode verur iir ich, 0 — Hamersleben, (Prov. Sachſen), 10 fl 9 Wochen im März. Der „Magdeb. Zig.“ wird gemeldet; J 150 del 1 der zwiſchen hier und Ottleben belegenen, dem Rittergutsbeſitzer Struve hierſelbſt gehörigen Brauß⸗ zern J. kohlengrube ſind in vergangener Nacht 11 Bergleue 1 leidigenden Aeuß verſchüttet. Man bezweifelt, daß eine Rettung der“ wahr bereuend ſelben möglich ſein wird, obwohl ſofort die de erforderlichen Arbeiten in Angriff genommen e, 13. Mär Es iſt dies dieſelbe Grube, in welcher im vergang dihenburg, 18. . Jahre auf gleiche Weiſe vier Bergleute verung 7 15 . rivatmat flerhlür u unterzeichneten Eheleut u nd Ehefrau Katharina 8 alllten hiermit die d n den Poſtberwalter E. 6 dhe bier kürzlich uhügen Aeußerungen u hunden, und nehmen 10 zd. Wohung den 11. März H ö ſeleniſche 8 I, Meertettig, Zwiebelr dun, Cironen, Schwarz Ahh, Feigen empfiehlt um Inna Segſchn Ladenburg. Anmenthaler Ig tinte Qualität: — — — . — — e, mein 10 Erklärung be ö adirgermeiſteramt a — Nürnberg den 12. März. Geſtern A hat eine hieſige Eiſengießerei, Mühlenbaufabrik Folge ihrer „floten“ Geſchäfte ihren Betrieb einge, ſtellt reſp. Konkurs eröffnet. — Wie leicht ein unbedeutend ſcheinender leichter Katarrh, wenn nicht rechtzeitig bekämpft, ernſten chronifchen Krankheit ausarten kann, du wohl viele an Bruſt⸗ und Lungenkrankheiten Leiden beſtätigen. Es iſt durchaus unrichtig, katarrhaliſche Erkrankungen, wie z. B. Schnupfen, Huſten, Heiſer⸗ keit u. f. w. als vorübergehend und als unweſen⸗ lich nicht weiter zu beachten, oder durch ſogenanmte Huſtenmittel (Syrupe, Bonbons, Paſtillen ꝛc.) zu beſeitigen zu ſuchen, vielmehr ſollte man dieſem an und für fich meiſt unerträglichen Uebelbefinden ſo⸗ gleich mit geeigneten heilkräftigen Mitteln entgegen⸗ treten. Es iſt wiſſenſchaftlich neuerdings conſtatirt worden, daß dieſe katarrhaliſchen Erkrankungen auf einer Entzündung der Schleimhäute der Luftweg beruhen, daher fiebervertreibende Mittel angewende⸗ werden müſſen. Die von vielen Aerzten verordne⸗ ten und beſtens empfohlenen Voß'ſchen e haben ſich überraſchend erfolgreich erwieſen und von der Adlerapotheke in Frankfurt a. M. herge in den Apotheken pro Doſe 75 Pfg. in Ladenburg bei Apotheker Greiner in Blechdoſen, mit geſez⸗ möglichten. Uebrigens reiſte ſie ihm auch einfach nach, kam zu ihm ins Bivuac und theilte mit ihm ſein Kantonementsquartier. „Na“ meinte einmal Rheinfeld's Oberſt, als Thereſe ihren Mann einmal auf dem Manöver aufſuchte und ſich ſelbſt vom ſcheußlichſten Regen⸗ wetter nicht abſchrecken ließ, „na, meine! Selige hätte das nicht gethan, ſie war ſtets froh, wenn ſie mich los war, und ich dachte nicht viel anders! Aber mit Rheinfeld und ſeiner Frau iſt es ganz ſo, wie Hauptmann Buchholz ſagt: die beiden wer⸗ den noch ju den „Flitterwochen“ leben, wenn ſie ſchon Graßpapa und Großmama ſind. Wem ſollte bei ſo viel Glück nicht grauen vor der Götter Neide? — — Rheinfeld ſtand mit allen ſeinen Kameraden auf beſtem Fnße, er war ebenſo beliebt bei den Offizieren wie bei den Manſchaften, ein Jeder war dem leutſeligen, ſtets freundlichen jungen Manne gut geſinnt. Wenn er nun auch einen herzlichen Verkehr mit ſeinen Kameraden hatte, ſo unterhielt er doch nur eine intimere Freundſchaft mit dem Aſſeſor von Dalberg, einem Jugendgenoſſen. Dalberg beſuchte ſehr häufig die Rheinfeld'ſche Familie, er kam meiſt Abends, wo Rheinfeld, The⸗ reſe und Dalberg dann gemeinſam bei einer Bowle oder einer Flaſche Wein eine Parthie Whiſt zu ſpielen pflegten. Dalberg übernahm dabei ſtets den „Strohmann“, ſo daß das Ehepaar allemal zu⸗ ammen ſpielte. Es waren das immer recht heitere Abende, und oft wenn ſich die Partien im Kampfe erhitzten, wurde geſpielt bis tief in die Nacht hie⸗ nein. Drei Jahre waren dieſelben übrigens ſchon verheirathet, als Dalberg nach Rheinfeld's Garniſon verſetzt wurde und das Schickſal die beiden Jugend⸗ freunde wieder zuſammen führte. Damals als der Hauptmann Rheinfeld warnte, waren alſo zwei Jahre ſeit dem Wiederſehen der beiden Freunde verfloſſen. Aus dem Nachfolgenden aber werden wir ſehen, ob und in wiefern die Warnung des Hauptmanns be⸗ rechtigt war. Der Aſſeſſor von Dalberg war, wenn auch nicht geradezu häßlich, ſo doch auch kein ſchöner Mann. Aus beſter Familie, talentvoll und geiſt⸗ reich, war er dagegen unbeſtreitbar ein vortrefflicher Geſellſchafter, der ſich die Ungnade nur Derer zu⸗ zog, welche die Zielſcheibe ſeiner Jronie und ſeiner Satyre wurden; denn der Herr Aſſeſſor liebte es ſehr, auf die kleinen Schwächen der Geſellſchaft die ſpitzen Pfeile ſeines Witzes abzuſchießen. Er war einer jener klugen, aber rückſichtsloſen Kopfe, die keine größere Freude kennen, als wenn ſie ſich und die Geſellſchaft auf Koſten eines Mitmenſchen be⸗ luſtigen können. Er hegte eine lebhafte Zuneigung zu Rhein⸗ feld; indeſſen jener tiefſinnigen ſelbſtloſen Freund⸗ ſchaft, die ihm dieſer entgegenbrachte, kannte er nicht; er war zuviel Egoiſt dazu. (Fortſetzung ſolgt.) licher Schutzmarke und dem Facſimile des W. Voß der antofen bei verſehen, erhältlich. N a C. L. S ö anf laue mir Aab geräucherte Mein Himmel. 1 l il Helde Wie jedes Herz ich ſehnt nach Glück, 3 e les- Häring Nach eines Himmels Leben — 8 So wagt' auch ich empor den Blick, Aalinen Dem Hoffen treu ergeben. ahelen Der Sonne, Mond⸗ und Sternenpracht, Aunäpf 5 Durchglühte meine Seele. 5 5 Doch — was ich ſuchte, barg die Nacht, aigſegten Preiſen, in er zung zu bringen. Tief ahnend, was mir fehle. Fe Wo find' ich meiner Sehnſucht Ziel — f leeſam Blüh't es in ird'ſchen Räumen? baulſchen und kid Gibt es die Welt? gibts das Gefühl? . prima Quo Gibt es mein ſtilles Träumen? Doch horche! wie melodiſch weht Der Sang durch Flur und Haide: Dein Himmel blüh't, wo Dich verſteht Die Lieb' — der Schmerz — die Freude Ich ſah' Dein Bild — Du warſt mir Und kühner ward mein Hoffen, Denn als ich Dir ins Auge ſah', Da ſtand mein Himmel offen. — C. L. Tae Mac 90 empfehle weichkoche alen große, gan ſhallene Erhſen 8 Sinnſpruch. 55 Das ſind die Weiſen, die durch den zur Wahrheit reifen. Die bei dei dem Irrthum verharren, das die Narren.