Sozialiſten aus St. Louis, Chicago und New⸗Jork werden nachfolgen. 8 Verſchiedenes. — Bruchſal den 17. Febr. Ein Jagdvor⸗ fall, der ſich im Oktober v. J. in der Nähe von Heidelsheim ereignete, wird binnen Kurzem ſein Nachſpiel vor Gericht erhalten. Die „Krchg. Ztg.“ berichtet darüber: Herr Chr. Schneider, Goldarbeiter von hier, erhielt damals in dem Augenblick, als ein Volk Hühner aufging, einen Schuß in's Geſicht, der ihm das eine Auge verletzte und dauernd der Seh⸗ kraft beraubte. Nach ſeiner Behauptung wäre der Schuß aus dem Gewehr des Herrn G. F. Goßlar gekommen und hat er deshalb gegen dieſen auf Zahlung einer Entſchädigungsſumme von 15,000 Mark geklagt. Herr Goßlar dagegen glaubt aus der damaligen Stellung der Jagdtheilnehmer beweiſen zu können, daß der Schuß nicht von ihm hergerührt haben kann. Aus Baden den 16. Febr. Zufolge höherer Anordnung ſind in einigen Amtsbezirken nicht nur bei Weinhändlern, ſondern auch bei Weinwirthen Proben des von ihnen feilgehaltenen Getränkes durch die Polizeibehörde entnommen worden, um dieſelben auf ihre Reinheit chemiſch unterſuchen zu laſſen. Wer gendthigt iſt, bisweilen in Wirthshäuſern, be⸗ ſonders in kleinen Ortſchaften, einzukehren, wird das Beſtreben, den ſogen. Giftweinen einen Riegel vor⸗ zuſchieben, mit Freuden begrüßen. — In der General⸗Verſammlung des Vo r⸗ ſchuß⸗Vereins Triberg, am 13. ds. Mts. abge⸗ halten, wurde beſchloſſen, von dem Reingewinne von 11,812 Mk. 7 Prozent Dividende zu vertheilen, den Reſervefond bis auf 36,500 Mark zu erhöhen und den Reſt zu Remunerationen und Mobilienab⸗ ſchreibung zu verwenden. — Der Vorſchuß⸗Verein Wertheim ge⸗ währte eine Dividende von 6 Prozent für das Jahr 1880. Der Umſchlag in dem Vermögen des Ver⸗ eins hat ſich gegen das Vorjahr faſt um ein Drit⸗ theil erhöht. Die Anſtalt läßt ſich ihre Darlehen nur mit 5 Prozent verzinſen und zeichnet ſich durch dieſen mäßigen Zinsſatz vor vielen anderen Ver⸗ einen aus. — Der Vorſchußverein Mosbach, eing. Genoſſenſchaft, hat im Geſchäftsjahr 1880 einen Reingewinn von 35,726 M. erzielt. Der Stand des dividendeberechtigten Kapitals beträgt auf 1. Januar 1881 345,986 M. An Reſerven beſitzt der Verein den Betrag von 53,356 M. Die Zahl der Mitglieder bat ſich von 2206 im Jahr 1880 um 173 auf 2379 erhöht; gegenüber dem Vor⸗ jahr hat der Umſatz eine Vermehrung um 221,79 Mark erfahren, — Straßburg den 17. Febr. Die Elſaß⸗ Lolhr. Zig. ſchreibt: Heute 7 Uhr Morgens ſprang 2 1 78 vom Brüderſteg, der beim Judenthor über den ee führt, ein bis jetzt unbekanntes Frauenzimmer ins Waſſer. Lieutenant Barth dom rbeiniſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 25 ſtürzte ſich in voller Uniform ins Waſſer, ſchwamm der Lebens- müden nach und gelang es ihm auch dieſelbe zu erfaſſen; jedoch hatte das Frauenzimmer, bis ſie ans Land kam, den Geiſt ſchon aufgegeben. Die Nachforſchung zur Feſtſtellung der Identität der Ertrunkenen ſind im Gange. Lieutenant Barth ſoll ſchon früher durch ſeinen Muth in ähnlichem Fall ein Menſchenleben gerettet haben. Gernsbach, den 15. Febr. Aus dem nahen Ottenau berichtet man uns folgenden Foll. Vor 15 Jahren erhängte ſich daſelbſt der Gemeinde⸗ rechner wegen eines Kaſſenmangels von 1800 fl., nachdem er entſchieden ſeine Unſchuld betheuert hatte. Kürzlich nun geſtand ein dortiger Einwohner auf dem Sterbebett, daß er ſelbſt das Geld geſtohlen abe. g — Düſſeldorf, den 15. Febr. Wie die „Elberf. Ztg.“ nachträglich erfährt, fand am Sonn⸗ tag in dem unſerer Stadt nahe gelegenen ſogen. Tannenwäldchen zwiſchen zwei jungen Malern ein Piſtolenduell ſtatt, welches damit endete, daß der Maler R. durch die Bruſt geſchoſſen wurde und in Folge deſſen ſeinen Geiſt aufgab. Beide Herren waren Reſervelieutenants. Ueber die Urſache des Duells iſt noch nichts Gewiſſes bekannt. — Niefern den 19. Febr. Unſer Storchen⸗ paar iſt heute eingetroffen und bezog laut klappernd das alte Neſt auf der Kirche. — Am Samſtag früh 7 Uhr wurde durch den Berliner Scharfrichter Krautz der Moͤrder Gehrke in Köslin auf dem Blocke hingerichtet, auf welchem der Attentäter Hödel ſeine Frevelthat büßen mußte. — München den 19. Febr. Bei der geſtri⸗ gen maskirten Kneipe der Schüler der Malerakademie geriethen die Koſtüme einiger Feſttheilnehmer in Brand, 4 Maler ſind bereits todt, 8 ſchwer verletzt. Die Kunſtjünger ſtellten nämlich das Leben in den Kneipen von 17 verſchiedenen Nationalitäten dar und waren deßhalb die Räume von Kils' Koloſſeum demgemäß in künſtleriſch vollendete verſchiedene Kneiplokalen eingerichtet. Steinbach bei Weißkirchen, den 18. Febr. Geſtern Abend kurz nach 9 Uhr wurde hier ein ſcheußliches Verbrechen verübt. Ein junges Mäd⸗ chen im Alter von 20 Jahren, Tocher einer hieſigen achtbaren Wittwe, ging mit ihrem Geliebten in ein benachbartes Haus, um Adieu zu ſagen, da ſie heute nach Frankfurt in Dienſt gehen wollte. Beim Weggehen wollte ſie die Hauptſtraße benützen, während ihr Geliebter ſie überredete, durch die Gärten hinter den Häuſern nach der Wohnung ihres Schwagers zu geßen. Kaum in dem Garten angekommen, fiel ein Schuß und traf das Mädchen ins Herz. Unter dem Rufe: „ich bin geſchoſſen,“ lief ſie noch unge Schritte und brach dann unter Hilferufen Zufan men. Man brachte ſie in das Zimmer ihre Schwagers, woſelbſt ſie aber nach einigen Mina ſtarb. Men fand heute Morgen in dem Gare die Mordwaffe. Allgemein war man ſofork de Anſicht, daß der Geliebte der Mörder ſei, was ſich auch beſtätigte, da derſelbe Geſtändniß abgelegl, — Groß⸗Tännchen den 9. Febr. In de heutigen Schöffengerichtsſitzung wurde der We händler Nikolaus Bor aus Mörchingen wegen Nez kaufs von Kunſtwein als Naturwein zu einer Geld ſtrafe von 400 Mark verurtheilt. Recht origiag dürfte die Art und Weiſe ſeiner Verteidigung ge nannt werden, in welcher er am Schluſſe dem Ge richte den Ausspruch des Herrn Statthalters; ſei nicht gekommen, um Wunden zu ſchlagen,“ i Gedächtniß rief mit der Mahnung, bei der eh ſetzung ſeiner Strafe ſolches zu beherzigen. — (Verfehlter Zweck). Vater: „Laurg wünſche nicht, daß Dein Spiel ſo weithin gehbr wird — ſchließe, allemal das Fenſter dabei!“ — Laura: „Aber, Papa, dann hat ja mein Spiel gag keinen Zweck mehr!“ 15 Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 21. Februar 185 (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preſſe (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23. — bis 23.50. kuffiſche 24.25 bis 24.50. Amerikaniſcher 24.—, bis 24 25, Spring 23.75 bis 24.—. Californiſcher — . g —.—. Roggen, pfälzer 21.50 bis 21.75. ruſſiſcher 20.50 bis —.—. Franzöſſiſcher 21.25 bis 21.75, Gerſte hieſiger Geg. 18.50 bis 19.—. pfälzer 19.28. bis 19.75. neuer Hafer bad. 14.25. bis 14.50. württemb. Alp 14.75. bis 15.—. Württemberger neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher —.— bg —.—. Mais amerikan. mixt. 13.75 bis 14.— Bohnen 22. — bis 24.—. Linſen —.— bis- Wicken 15.— bis 16.—. Kernen 22.75 bis 23.—. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.— bis 28.50. ungar. 28.— bis —.— Kleeſamen, deutſcher 1. Sorte 100.— bis 105.—. 2. Sorte — — bis — .—. Provancer 135.— bis 140.—. neuer Pfälzer Luzerne 115.— bis —.—.Esparſette 35.— bis —.—. f Leinöl in Parthien 62.— bis —.—. Faß⸗ weiſe 63.— bis —.—. Rüböl in Parthien 63.— bis —.—. Faßweiſe 64.— bis —.—. Petroleum in Wagenladungen 29.— bis —.—. Faßweiſe 29.50 bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack, Brutto für Netto. Nr. O0. Nr. 1. Nr. 2. Nr 3 3750 0 3.2— 28.50. ganze Haus in Allarm bringen, damit man uns hier zuſammen überraſcht. Und was hindert mich, mir wenigſtens einen Kuß zu nehmen, um mich vor Ringwaldt rühmen zu können? Ehe die ehrſamen Spießbürger hier ſind, bin ich längſt durchs Fenſter entwiſcht.“ Er hatte ſich ihr noch mehr genähert und ſtreckte die Hände nach ihr aus. Sie war bis ans Fenſter zurückgewichen und ſuchte in namenloſer Angſt ihn mit beiden Händen zurückzuhalten. Sie wollte ſich zur Bitte demüthigen, wenn es nicht anders ging. Ihre großen weitgeöffneten Augen blickten ihn flehend an, ein unendlich rührender, ſchmerzlicher Zug glitt über ihr Geſicht. Unten im Hauſe regte man ſich. „Weiß der Teufel, was es mit Ihnen iſt,“ ſprach er zurückweichend. „Ich möchte jetzt nicht — glücklich ſein, wenn auch das ganze Haus im tiefſten Schlafe läge.“ Er ſchwang ſich auf das Fenſterbrett. „Leben Sie denn wohl“ rief er, „und wenn Sie ſich je dieſer Stunde erinnern, ſo gedenken Sie auch, daß ich kein ganz verworfener Menſch geweſen. Ich beging einſt beſſere Handlungen als die heutige. Gute Nacht!“ Er war verſchwunden. Die Wirthin des Hauſes und ihr Mann ſtürzten halb bekleidet und athemlos herein. „Was fehlt Ihnen, Fräulein Luiſe 2 Sie riefen um Hilfe? Was giebt's rief die gute Frau. 2 g ee e ee Das Mädchen bewegte ſich nicht. Sie trat erſchreckt auf Luiſe zu und ergriff ſie bei den eiskalten Händen. „Um Gottes Willen, ſo reden Sie doch, was iſt Ihnen geſchehen?“ Die hohe Geſtalt des jungen Mädchens fiel ihr bewußtlos in die Arme. Nur die milden Schläge des Herzens zeugten davon, daß noch Leben in ihr ſei. „Herr mein Gott, ſie iſt ohnmächtig. Und wie ihr das Herz klopft!“ jammerte die Frau. „Aber wie muß ſie ſich geängſtigt oder erſchrocken haben, den Schrei vergeſſe ich in meinem Leben nicht.“ Ihr Mann beugte ſich zum Fenſter hinaus. In den dunklen Gebüſchen des Gartens war jedoch Alles ſtill. „Hier iſt Niemand,“ ſagte er. „Wer ſollte denn auch da ſein?“ fragte die Gattin, Luiſe zu Bett legend, „ſie wird eine Er⸗ ſcheinung gehabt haben, das iſt es. Du willſt mir ja immer vorreden, es gäbe keine Geſpenſter — da ſiehſt du's nun. Ich weiß, was ich weiß!“ Auf dieſen logiſchen Schluß wußte der Gatte allerdings nichts zu erwidern, und ſo begab er ſich kopfſchüttelnd hinaus, ſeiner Frau die Sorge um die Erkrankte überlaſſend. Lujſe ſtand am folgenden Tage nicht wieder auf; ein hitziges Fieber hielt ſie an's Bett gefeſſelt und raſte Wochen lang in ihrem Gehirn. Der Director C. betrachtete ihren Contract für aufgelöst; er hatte bei Frau Balzar, ihrer Wirthin, nach den Urſachen ihrer plötzlichen Krankheit geforſcht, und aus den mitgetheilten Umſtänden bildete er ſich ſeie Vermuthungen, die allerdings der Wahrheit nahe genug kamen. Ihm war die thöoͤrichte Leidenſchaft und verwegene Keckheit Alberts wohl bekannt. — Frau Balzar pflegte ihre junge Mietherſn mit rührender Sorgfalt, bis dieſe zu ihrer unendlichen Freude vom Arzte für geneſen bezeichnet wurde, Das war Luiſe wohl äußerlich, obgleich ſie ſehr zu ſammengefallen war, aber ſie fühlte in ihrem Innerg tief, daß ihr eine unheilbare Wunde geſchlagen fei, Wie öde und grau erſchien ihr die Zukunft — fee mochte den Blick nicht vorwärts lenken. Und doch trat dieſe Nothwendigkeit zwingend an ſie heran Der Arzt und die Apotheke mußten bezahlt werden, ihre geringen Erſparniſſe waren längſt auf ite Pflege verwandt, ſogar ihre entbehrlichſten Habſellge keiten waren zu dieſem Zwecke verkauft. Fran Balzar konnte ihr nicht helfen, ſelbſt wenn uf ihre Unterſtützung angenommen hätte; denn f war ſelbſt arm, ihr Mann war den Winter hindi krank geweſen. Luiſe ließ ihr letztes Seſdenfen verkaufen, um ihre Schulden zu decken. Abet uch ſollte ſie nun beginnen? 3 (Fortſetzung ſolgt.) Redackſon, Druck und Verlag von Wucherer d e Ladenburg. J 1 fil. Namuachung, tlich bam zur Ufern 1 c i ar dase 1 enn, Weinhei 0 . März ds. J. den 7. nd 9 Uhr 0 Ralbhauſe dahier zur reg u. Erledigung unte 4 Aotdnung zuſammentret ie een ſind öffentl i Ehe hörigen 1 f de 0 Die Herr in den 15. Februar 188 . reishauptmann. Fngelhorn. erzeich n 5 „ ggenſtünde, welche in 25 in . Münz 188 1 9 Uhr, beginnenden XV n duis⸗Verſammlung z kubundlung kommen. 1 des Vorſtzenden, ſein 55 . Secretär a des Hreisausſchuſſes, d einn Bemerkungen betr. g des Krisausſchuſſes, d Aahchftlcce Kreisw'ntet u md de ländliche Hausha ale betr. 3 Kreisausſchuſſes, d hn bon Arbeitslehrerinne h lelfungen der Induſtris un bet. et ds Kreisausſchuſſes, d Wwamahfege betr. At ds dreizausſchuſſes, d kung armer Augenkrank; Wa e sausſchuſſes, d egg betr. Ae os Krzausſchuſſes, da Ae beängszhaus Ladenbur 42 At ds Sonderausſchuſſes, di Wwignz amer Kinder un u cbm und an Gebreche dahen Kder belt. i de uizausſchuſſs, d Aatsen bett r be Saus 15 . ſchuſſes, d des Nis . 5 usſchuſſes, d * rg Kiisausſchuſſes, de amen füt Angehöri dulveht und Reſerbe bett 0 des teisausſchuſſes, lle echnungsnahweiſung am 1. Nobember 1879 b . Degember 1880 u d d Aumdgensfand 95 i n Woranſchla f dtanſchlag des Krei 0 kuhülts für 1881 betr. 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